Schülerschwierigkeiten beim eigenständigen Experimentieren
Eine qualitative Studie am Beispiel einer Experimentieraufgabe zum Hooke'schen Gesetz
Jan-Henrik Kechel
Um in Schülerexperimentierphasen die Lernenden individuell unterstützen zu können, sollten Physiklehrkräfte mögliche Schülerschwierigkeiten kennen und diese geeignet diagnostizieren können. In der vorliegenden Arbeit wird ein Modell vorgestellt, das im Rahmen der Lehreraus- und weiterbildung zur Sensibilisierung und Schulung von Lehrkräften für eben diese Aufgaben eingesetzt werden kann.
Die Modellierung der Schülerschwierigkeiten beim eigenständigen Experimentieren erfolgt in zwei Schritten: Zunächst wird ausgehend von Arbeiten aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaftsdidaktiken und der Sonderpädagogik theoretisch-explorativ ein erster Modellansatz entwickelt. In einem zweiten Schritt wird dieser Ansatz hinsichtlich seiner Eignung zur praxisnahen Erfassung von Schülerschwierigkeiten beim eigenständigen Experimentieren empirisch überprüft. Hierzu sind in Einzelfalluntersuchungen zehn Schülerinnen- und Schülerpaare bei der Bearbeitung einer Experimentieraufgabe zum Hooke’schen Gesetz videographiert und im Anschluss bezüglich ihrer Schwierigkeiten interviewt worden. Die Auswertung der Experimentiervideos sowie der Interviewtranskripte erfolgt mittels Methoden der qualitativen Inhaltsanalyse und ermöglicht einen sehr detailreichen Einblick in die typischen und speziellen Schülerschwierigkeiten beim eigenständigen Experimentieren zum Hooke’schen Gesetz.