Wer übt, hat’s nötig! Modellvorstellungen zum instrumentalen Übungsprozess
Jürgen Ziergiebel
„Wer übt, hat’s nötig“ — was auf den ersten Blick so flapsig wirkt, bekommt im weiteren Verlaufe eine tiefere Bedeutung zugewiesen. Gleich zu Beginn wird auch die Bedeutung des Übens durch eine knappe Defi nition präzisiert (S. 14). Sie wird dabei zu einem zuverlässigen Merkmal der Unterscheidung zwischen natürlichem und kulturell bedingtem Verhalten.
Warum die tradierte Vorstellung nicht zutrifft, dass unser instrumentales Üben auf konditionierten Refl exen beruht, gehört — neben anderen Problemdarstellungen des musikalischen Anfangsunterrichtes — zum Gegenstand des 1. Teiles. Mit ganz praktischen Phänomenen des Instrumentalunterrichts beschäftigt sich der 2. Teil. Unter anderem findet man hier ebenso eine Erklärung für das leidige „Fest-Sein“, wie auch interessante Modellvorstellungen zum vielbeschworenen „Mentalen Üben“ oder dem so geheimnisvollen „Sich Setzen“! Im 3. Teil wird der Versuch gewagt, den Übungsprozess anhand einer modernen Hirntheorie des Nobelpreisträgers Gerald M. Edelman als allgemeine Modellvorstellung zu skizzieren.
Der Autor hat in Berlin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Gitarre und Musikerziehung studiert. In einem Fernstudium an der Universität in Leipzig wurde mit dem Abschluss als Diplompädagoge der Fachstudienrichtung Pädagogische Psychologie, eine zweite Grundlage für dieses Buch gelegt. Das durch zahlreiche Zitate aus wissenschaftlichen und musikpraktischen Quellen fundierte Buch, bietet nicht nur für angehende Lehrer(studenten), sondern auch für alle im Anfangsunterricht tätigen Musiker aber auch für erwachsene Schüler oder Schüler-Eltern, ein aufschlussreiches Hintergrundwissen.