Das Lied der Ewigkeit – Abendrot – Morgendämmerung
Es mahnen die Opfer
Helmut Lauschke
Das Lied der Ewigkeit erklingt, es tönt in hellen Terzen, dass es sinnt und stimmt die Herzen an fallenden Wassern und Stiegen herab. Es schlägt und stürzt, dass es kein Halten gibt, reißt nieder, was sich widersetzt, denn die Zeiten drücken von oben und den Seiten. Die nächsten Gedanken zünden über lange Brücken und kurze Stege, denn ungerade kreuzen die Wege aus dem Diesseits hinaus in die Ferne.
Was kommen wird, will keiner wissen, denn der Mut zum festen Stand bricht ein beim leichten Schlag auf die dünne Decke des Eises in der ersten Morgenstunde. Neue Töne reihen sich in Schrägen, die es früher so nicht gab.
Der Abend glüht, der Himmel brennt, die Rose blüht, der Zweifler rennt, wohin, er weiß es nicht. So ist das Licht, das über Dächer streicht, aus Erwartung, Einsatz und Enttäuschung. Der Eindruck, der sich am Morgen erhob, weil Hoffnung ihn durchs Fenster trug, ist doch ein andrer, denn Kinder haben ihn verlacht, weil da spitz was funkelt, was nicht dazu gehört.
Ein großes Programm liegt vor Mensch und Menschheit. Es drängt, die Lücken von Vision und Wissen zu schließen und auf dem neuen Fundament nach oben und den Seiten zu erweitern. Die Notwendigkeit, es zu tun, ist gegeben. Das geben die Naturkatastrophen in der zunehmenden Schwere zu erkennen und in der Differenzierung der Lösungsversuche zu bedenken. Die Änderung der Welt ist permanent.
Jahre, die von Menschen gestaltet und gerichtet wurden, sind Jahre der Entsagung und Kriege, der Ängste und Schrecken mit der Klammerung am dünnen Lebensfaden der Armut und Not. Es gibt keinen, der unversehrt geblieben ist.