Weiterleben nach politischer Haft in der DDR
Gesundheitliche und soziale Folgen
Kornelia Beer, Heiner Bielefeldt, Andreas Frewer, Stephan Kolb, Markus Rothhaar, Gregor Weißflog, Renate Wittern-Sterzel
Etwa 200.000 Menschen wurden in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR aus politischen Gründen verfolgt und anschließend inhaftiert. Die dabei erlittenen Repressionen waren körperlich und seelisch traumatisierend und hatten Auswirkungen auf die weitere persönliche und familiäre Entwicklung. Die AutorInnen dieses Bandes haben die gesundheitliche und soziale Situation der ehemals politisch Inhaftierten viele Jahre nach der Haft untersucht und berichten hier über ihre Ergebnisse. Sie beschreiben nicht nur die Konstruktion und Inszenierung der politischen Verfolgung, die Umstände der Inhaftierung und die psychischen sowie gesundheitlichen Langzeitfolgen, sondern decken vor allem die Prägungen auf, die die individuellen Lebensverläufe dadurch erfahren haben. Die eindrucksvollen Lebensgeschichten sensibilisieren für die weitreichenden Folgen politisch motivierter Gewaltanwendung gegen Menschen und tragen zur öffentlichen Anerkennung dieser belastenden biografischen Erfahrungen bei.