P. Papinius Statius, Thebais Kommentar zu Buch 4, 1–344
Judith Steiniger
Mit der Thebais des römischen Dichters P. Papinius Statius liegt eine eindrucksvolle Bearbeitung des Themas des Brudermordes vor, das in der Literaturgeschichte durch Aischylos’ Drama „Sieben gegen Theben“ berühmt geworden ist. In Statius’ zwölf Bücher umfassendem Epos werden der Kampf der Brüder Eteocles und Polynices um die Vorherrschaft in Theben und ihr Tod dargestellt.
Das Werk ist als künstlerische Leistung von Bedeutung: Es wurde über Jahrhunderte hinweg geschätzt und rezipiert, und später würdigte kein Geringerer als Goethe die poetischen Qualitäten des Dichters. Seit einiger Zeit bemüht man sich um eine neue Beurteilung des künstlerischen Gehalts der Thebais.
In dieser Arbeit wird ein Teil des Epos, der Katalog der Argiver, kommentiert, in dem geschildert wird, wie sich die „Sieben“ versammeln, um gegen Theben zu ziehen. Die Einleitung enthält Untersuchungen zur Komposition des Katalogs, zu Motiven und Symbolen sowie zu Sprache und Stil. Dem Kommentar sind der lateinische Text und eine Übersetzung vorangestellt.