Das Handels- und Bankhaus Frege & Comp. in Leipzig (1739-1816)
Danny Weber
Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Leipzig wird häufig ausschließlich im Kontext der Messe gesehen und erforscht – zu Unrecht, wie der Autor mit seiner Darstellung der geschäftlichen Aktivitäten der Leipziger Firma Frege & Comp. belegt.
Denn entgegen dem bisherigen Diktum, nach welchem Leipzig sich an der kommerziellen Peripherie Europas befand, zeigt die Entwicklung Freges, dass mitteldeutsche Unternehmen sich an internationalen Handels- und Finanztransaktionen maßgeblich beteiligen konnten. Der Aufstieg verlief dabei bis in die 1780er Jahre nach eher konventionellen Mustern wirtschaftlicher Tätigkeit im Handels-, Bank-, Manufaktur- und Montangeschäft. Erst mit der verstärkten Zuwendung zu Staatsfinanzgeschäften um 1800 konnte eine fortlaufende Spezialisierung erreicht werden.
Ohne die Bedeutung der Freges zu überschätzen, zählten sie uneingeschränkt zur europäischen Hochfinanz. Sie gehörten damit einem exklusiven Kreis von Firmen an, die bereits in der „Vor-Rothschild-Periode“ einen bestimmenden Einfluss auf Wirtschaft und Staat nehmen konnten.