HipHop, Musik und die Artikulation von Geographie
Christoph Mager
Rap-Musik betont – mehr als andere Genres populärer Musik – geographische Bezüge. Neben Beschreibungen konkreter Orte der Alltagserfahrung finden sich musikalische und verbale Verweise auf imaginäre und symbolische Räume der Stadt. Wie und weshalb werden Orte und Räume im HipHop produziert und repräsentiert? Welchen Beitrag kann eine Geographie des Kulturellen zum Verständnis dieser Artikulationen leisten?
Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht die Gegenüberstellung von Rap-Musik aus den USA und aus Deutschland. Rhythmen und Klänge werden dabei für eine sozial- und kulturgeographische Analyse erschlossen, die durch Textinterpretationen und ausführliche Interviews mit HipHop-Künstlern ergänzt wird. Die Studie identifiziert Vorstellungen von Straße, Ghetto und urbaner Nachbarschaft als entscheidend für das Verständnis zentraler Werte im US-amerikanischen Kontext. In Ost- und Westdeutschland wird dieses Inventar um neue Orte und Räume erweitert, in denen Musiker und Hörer Glaubwürdigkeit und Authentizität musikalisch artikulieren.