Insider Trading.
Maßnahmen zur Vermeidung bei US-Banken.
Petra Schmidt
Begriffe wie Chinese Walls oder Compliance sind im modernen Bankmanagement schillernde Synonyme für organisatorische Maßnahmen zur Vermeidung von Insider Trading. Die Verwendung von angelsächsischen Begriffen deutet an, daß ein Blick in die USA notwendig ist, die auf eine jahrzehntelange Tradition der Verfolgung von Insidergeschäften zurückblicken können.
Aufbauend auf der Darstellung der regulatorischen Rahmenbedingungen zum Insider Trading und der Ermittlungstätigkeiten von Securities and Exchange Commission und Börsen wird ausführlich die Problematik des Insider Trading in Finanzinstituten diskutiert. Unter Berücksichtigung des Trennbankensystems werden einerseits die Zugangsmöglichkeiten zu Insiderinformationen und andererseits die legale und illegale Verwendung von Insiderinformationen erörtert. Auf der Grundlage der Rechtssituation und des gegebenen Potentials für Insider Trading in Finanzinstituten werden Elemente einer Compliance-Organisation zur Vermeidung von Insider Trading beschrieben und ihr Wirkungsgrad diskutiert. Über die im Zeitablauf entwickelten Maßnahmen hinaus werden weitere Komponenten vorgeschlagen, die an den erkannten Schwachstellen ansetzen und so eine Compliance-Organisation sinnvoll ergänzen können. Abschließend wird die Situation in Deutschland ins Auge gefaßt, wo das Wertpapierhandelsgesetz mit dem Insiderrecht und den Wohlverhaltensregeln eine neue Form von Compliance-Organisationen in der deutschen Wertpapierdienstleistungsbranche fordert.