Der Ketzer
Teil 1 "EINER FÜR ALLE" Teil 2 ALLE GEGEN EINEN" Teil 3 "EINER ALLEIN"
Anneliese Löffler, Eike-Jürgen Tolzien, Gerd Tolzien
Der Ketzer…GERD TOLZIEN, geb. 18. Juni 1902 in Grevesmühlen/Mecklenburg. Gerd Tolzien lebte nach der öffentlichen Verbrennung seiner Arbeiten und Manuskripte am 10. Mai 1933, während des Dritten Reiches, zunächst noch als Chefdramaturg einer Filmgesellschaft, später von gelegentlicher, meist getarnter Drehbucharbeit, ohne mit eigenen Veröffentlichungen hervorzutreten. Seine Schriften waren verboten. Ende 1945 wurde er von der Militärregierung berufen und leitete als Chefredakteur den Aufbau einer lizenzierten Tageszeitung.
Der Roman „Der Ketzer“ ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil setzt er sich auseinander mit dem Beginn der Nazi-Zeit unter der Überschrift „EINER FÜR ALLE.“ Im zweiten Teil ändert sich die Überschrift in „ALLE GEGEN EINEN“, um dann im Teil drei überzugehen in „EINER ALLEIN.“ Er schildert die Abläufe in dieser Zeit, in der EINER ALLEIN das Sagen hatte und über alles bestimmte. Und am Ende trägt einer allein an allem die Schuld. Vor allem aber: Wie haben sich die Menschen in dieser Zeit verhalten. Studenten, die einfachen Arbeiter, die Intelligenz, die Industriellen. Aber auch die Rittmeister und die Professoren. Er schreibt über die vaterländische Gesinnung der Jugend und wie sie sich dann für etwas hergab, was in ihre Vernichtung führte. EINER FÜR ALLE vergriff sich an den jungen Menschen und wollte aus ihnen Menschen machen, die hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und flink wie Windhunde seien, um sie dann in einem sinnlosen Krieg zu verheizen. Das „Buch der Ketzer“ gehörte zu den verbotenen Büchern in der Nazi-Zeit. Einer ALLEIN war der Meinung „Mein Kampf“, und setzte dieses Ziel ketzerisch gegen alle anderen Meinungen durch. Der Glaube der Menschen bedeutete ihm gar nichts. Wer seinen Ansichten nicht folgte – gegen den ging er rücksichtslos vor.