Zorngebete
Saphia Azzeddine, Heymann Sabine
Eine Kindheit im Ziegenlederzelt, umgeben von Bergen und Wüste. Schafe als
Gefährten. Nicht hinterfragte Gesetze als Norm.
Jbara lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem winzigen, ärmlichen
Dorf und rechtet mit Allah, ihrem zugleich einzigen Vertrauten. Die Freiheit
fährt zweimal pro Woche im Bus vorbei, doch eines Tages fällt – Allah sei Dank
– ein rosa Koffer mit Rollen vom Gepäckdach herunter. Jbaras Aussteuer für
ein neues Leben, das sie sich unter vielen Opfern und mit Einsatz ihres Körpers
erkämpfen wird. Aus Jbara wird Scheherazade, aus Scheherazade schließlich
Khadija. Sie verliert ihre Unschuld, ihre Heimat und zwei Zähne, doch nie ihren
derben Humor und den Glauben an Gott.
Azzeddines Debüt ist ein tabuloser Monolog, das zornig- zärtliche Gebet einer
jungen Frau im Maghreb, ein außergewöhnlicher Bildungsroman.