Faszientherapie und Faszientraining für Pferde
Maximilian Welter, Barbara Welter-Böller
Wenn sich ein Pferd federnd, elastisch, biegsam und locker bewegt, harmonisch und den Boden verachtend, sagt man: dieses Pferd hat Schmelz.
Das vielleicht altmodische Wort Schmelz beschreibt höchst treffend ein fasziengesundes Pferd. Es hat Anmut, Glanz, eine dem Auge und Ohr angenehme Weichheit.
Antoine de la Baume Pluvinel bezeichnet es als „freundliche Anmut“, „einen Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist.“ (Antoine de la Baume Pluvinel, Le Manèege Royal, 1623)
Gibt es Restriktionen in den Faszien durch Stress, unpassendes Training, durch Druck des Sattels, durch Verletzungen bewegt sich das Pferd steif, ineffizient und mühsam. Seine Leistungsbereitschaft ist herabgesetzt. Es beginnen Rittigkeitsprobleme, Sehnenprobleme, Gelenkreizungen oder Arthrosen.
Das Pferd verliert seinen Glanz und seine Anmut.
Mit der Faszientherapie und dem entsprechenden Faszientraining kann man dem Pferd die verlorene Elastizität und den Schmelz zurück bringen. Der Erfolg dieser Therapie ist aber abhängig von der Ausgangssituation des Pferdes. Die Faszienremodulation braucht für die ersten Erfolge Faszienbehandlung und mindestens 1 Monat Training. Stabile Erfolge zeigen sich nach dem ersten ½ Jahr.
Aber nur ein fasziengesundes Pferd ist ein leistungsbereites, sich effizient und mit Leichtigkeit bewegendes Pferd.
Barbara Welter-Böller und Max Welter erläutern in ihrem Buch die grundlegende Anatomie, Biomechanik und Pathologie der Faszien des Pferdes. Sie zeigen die Ursache-Folge-Kette bei Restriktionen der einzelnen Faszien auf und geben Behandlungsvorschläge und Trainingsüberlegungen.