Akzeptanz und Bewertung des lokalen und regionalen Fernsehens in Ostdeutschland
Andreas Czaplicki, Helga Weißbecker
Mit dem Buch ‚Azeptanz und Bewertung des lokalen und regionalen Fernsehens in Ostdeutschland‘ legen die fünf ostdeutschen Landesmedienanstalten zum zweiten Mal die Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsauftrages vor. Vor zwei Jahren konnte mit der publizierten Forschungsarbeit nachgewiesen werden, dass rund 80 Prozent aller Lokal-TV-Anbieter in Deutschland in den ostdeutschen Bundesländern beheimatet sind und dass es sich mit dem ortsnahen Fernsehen dort um einen
besonderen publizistischen Vielfaltsbeitrag handelt. Mit der neuen Studie des Institutes für Marktforschung, Leipzig wurde insbesondere die Zuschauerakzeptanz für lokales Fernsehen in den ostdeutschen Bundesländern analysiert. Dazu wurden in allen fünf Bundesländern Lokal-TV-Veranstalter mit einer technischen Reichweite von mindestens 10.000 angeschlossenen Haushalten in eine Befragungsaktion einbezogen. Darüber hinaus wurden in einzelnen Bundesländern auch Daten zu konkreten einzelnen Sendern erhoben. Ein Ergebnis der Studie ist dabei besonders auffällig: Die Akzeptanz, die Reichweite, die Nutzung und die Beliebtheit des lokalen Fernsehens ist in allen ostdeutschen Bundesländern sehr ähnlich – ebenso wie die wirtschaftliche Lage der Sender, ihre technischen Rahmenbedingungen und die Grundelemente ihrer Programmangebote. Der schon aus der Vielzahl der Sender angenommene publizistische Vielfaltsbeitrag lässt sich durch die Befragungen also
auch inhaltlich klar bestätigen. Für das Mehr an lokaler Information sind die Zuschauer bereit, selbst eventuelle qualitative Einschränkungen zu akzeptieren, ja sie bewerten sogar ganz im Gegensatz zu anderen privaten Fernsehprogrammen Werbung im lokalen Fernsehen als sympathisch und wichtig. Weniger überraschend ist, dass der durchschnittliche Lokal-TV-Zuschauer eher etwas älter ist, überraschend dagegen schon, wie oft und wie gern das lokale Fernsehen gesehen wird. Für die fünf Landesmedienanstalten sind diese Ergebnisse ein weiterer Hinweis darauf, diesen wichtigen publizistischen Vielfaltsbeitrag in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit zu stellen und mit dafür zu sorgen, dass sich die schwierigen wirtschaftlichen Parameter für lokales Fernsehen nicht weiter verschlechtern.