Das Protokoll „Bergwald“ der Alpenkonvention
Reinhard Gschöpf, Sebastian Schmid
Erste eingehende rechtswissenschaftliche Untersuchung des Bergwaldprotokolls
Der alpine Bergwald schützt uns vor Naturgefahren, er liefert erneuerbare Rohstoffe und dient der Bevölkerung zur Erholung. Was bis vor Kurzem als selbstverständlich und zeitlos galt, gerät in Zeiten des Klimawandels und der Nachhaltigkeitsdebatte plötzlich in Bewegung. Die traditionellen Baumarten stehen wegen der steigenden Temperaturen unter Druck, die Nutzungskonflikte im alpinen Raum – auch im Wald – nehmen zu, Naturereignisse treten öfter und heftiger ein.
Diese Entwicklung scheinen die Vertragsparteien der Alpenkonvention antizipiert zu haben. Denn sie haben mit dem Protokoll „Bergwald“ einen völkerrechtlichen Vertrag abgeschlossen, der den alpinen Wald ins Zentrum rückt und als grundlegendes Ziel seinen Fortbestand sichern will.
Mit diesem Band wird das Bergwaldprotokoll erstmals einer eingehenden rechtswissenschaftlichen Untersuchung zugeführt. Seine rechtliche Relevanz ergibt sich schon daraus, dass dieser völkerrechtliche Vertrag in Österreich unmittelbar anwendbar ist und somit von den zuständigen Behörden gleich wie ein innerstaatliches Gesetz, etwa das Forstgesetz, zu berücksichtigen ist. Neben den Fachbeiträgen zu einzelnen Artikeln des Bergwaldprotokolls enthält der Band als „Bonusmaterial“ den Vertragstext in allen authentischen Sprachen, Auszüge aus den parlamentarischen Umsetzungsmaterialien und eine tabellarische Darstellung der Vorentwürfe zum Protokoll. Damit ist diese Publikation „erste Adresse“ für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Protokoll „Bergwald“ und dient als hilfreiche Fundstelle für sonst nur schwierig oder überhaupt nicht auffindbare Dokumente.