Was ist diesmal anders?
Wirtschaftskrisen und die neuen Kunstmärkte
Dirk Boll, Kathrin Jacobsen
Kunst zu sehen, zu hören und zu fühlen, ist das eine – zu wissen wie Kunst vertrieben, gehandelt und geschätzt wird, ist die andere Seite der Medaille. Der erfahrene Kunsthändler und -vermittler Dirk Boll eröffnet einen völlig neuen Blick auf den Zusammenhang von Kunsthandel und Finanzkrisen. Dabei folgt er einer Konstante des jüngeren Kunstmarkts: Zusammen mit der Wirtschaft erlebt dieser alle 10 Jahre eine tiefgreifende Erschütterung und anschließende Transformation: Ob die Wirtschaftskrisen von 1990 oder 2010, das Platzen der ersten Internetblase 2000 oder nun die Corona-Krise – jedes Jahrzehnt entblättert seine eigenen Verläufe im Kunstmarkt. Ein besonderes Augenmerk liegt für die jüngere Zeit auf digitalen Entwicklungen vom virtuellen Viewing Room bis zu neuen Distributionsmöglichkeiten, von denen die Kunstwelt aktuell ihre nachhaltigsten Veränderungen erfährt. Kunst wird man auf jeden Fall mit neuen Augen sehen.
DIRK BOLL (*1970, Kassel) studierte Jura und Kulturmanagement in Freiburg und Ludwigsburg und promovierte über die Organisationsformen des Kunstmarkts. Seit 1998 ist er für das Auktionshaus Christie’s tätig. Seit 2017 ist er der Präsident von Christie’s Europe, Middle East, Russia and India.