Geh mit mir
Brigitte Griehl
„Etwas schwang in ihrer Stimme, das mir Angst einjagte. Ich
spürte, gleich würde diese Stimme etwas sagen und ich würde
nie mehr so glücklich sein, wie ich es eben noch war. Ein
Falter hockte mit zitternden Flügeln auf dem Lampenschirm.
Plötzlich war in mir dasselbe Zittern. Obwohl mich eine innere
Stimme davor warnte, wollte ich unbedingt wissen, was sie sich
wünschte. ‚Was denn?’, fl üsterte ich.
Meine Mutter setzte sich an den Tisch und verschränkte die Arme
vor der Brust, als erwarte sie jeden Moment einen heftigen Stoß.
Ihre Augenlider fl atterten. Nachdenklich drückte sie die Fingerkuppen
aneinander, als suche sie nach Worten, bis sie zögernd
den Kopf hob.“
*
Birgit durchlebt auf einer Zeitreise in die Vergangenheit noch einmal
die Beziehung zu ihrer Mutter und spürt dabei, wie ihr immer
mehr der Boden unter den Füßen weggezogen worden ist. bis
sie eine für sie bedeutsame Entdeckung macht.