Raum als Sinnordnung bei Ernst Cassirer
Jörn Bohr
Cassirers These von den verschiedenen Sinnordnungen des mythischen, ästhetischen und theoretischen Raumes zeigt, dass Raum nur insoweit existiert, als wir ihn in der Interpretation unserer Wahrnehmung aktiv konstruieren, also als Kulturprodukt.
Es geht mithin darum, darüber aufzuklären, dass Raum nicht nur im Rahmen der Wissenschaft eine Konstruktion ist, sondern dass vielmehr das Konstruieren von Raum tief in den täglichen Lebensvollzug des Einzelnen hineinreicht – und zwar diesseits und ganz abgesehen von virtuellen Räumen, Cyberspace und ähnlichen im übertragenen Sinne, figurativ bzw. metaphorisch so benannten Räumen sowie abgesehen von allen psychologischen Fragen der Raumwahrnehmung.