Die „Allgemeine Revision“
Pädagogische Theorieentwicklung im 18. Jahrhundert
Simone Austermann
Die Autorin beschäftigt sich mit dem so genannten „Revisionswerk“, der von Joachim Heinrich Campe initiierten und konzipierten und in 16 Bänden von 1785-1792 erschienenen „Allgemeine(n) Revision des gesamten Erziehungswesens von einer Gesellschaft praktischer Erzieher“. Dieses inhalts- und umfangreiche Werk, dessen wirkungsgeschichtliche Bedeutung kaum überschätzt werden kann, ist in den letzten Jahren nur selten Gegenstand von theoretischen Bemühungen geworden, überraschenderweise gibt es seit seinem Erscheinen im 18. Jahrhundert keine Arbeit, die versucht, das komplette Werk im Zusammenhang zu interpretieren und zu analysieren. Dieser Aufgabe stellt sich die Verfasserin. Sie untersucht das Revisionswerk in Hinblick auf Entstehung, Inhalte und theoretische Konzeption.
Insgesamt bietet diese akribisch recherchierte und materialreiche Arbeit neben vielen neuen Detailinformationen über den am Revisionswerk beteiligten Personenkreis und sein kommunikatives Netzwerk ein eindrucksvolles Bild der Differenziertheit der pädagogischen Problemdefinitionen, der Diagnostik und der pädagogischen Interventionen der Revisionisten und verdeutlicht den über eine Sammlung von praktizistischen Ratschlägen hinausgehenden argumentativ-theoretischen Anspruch und Zusammenhang dieser Gruppe von Aufklärungspädagogen.