Feuerbach in Paris
Ekkehard Mai
Anselm Feuerbach (1829 –1880) gilt neben Hans von Marées und Arnold Böcklin als der vielleicht konsequenteste Vertreter der so genannten Deutschrömer und einer klassisch orientierten Malerei des Neuidealismus, einer vor allem deutschen Klassifizierung und Vereinnahmung aus dem Geist der Gründerzeit und der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Er selbst leistete solchen Prägungen in Wort und Bild Vorschub. Die unvoreingenommene Betrachtung seiner Malerei in ihren Quellen, Vergleichen und nach Verlauf der Biographie lässt aber ein ungleich reicheres Bild zeichnen. Eine der wichtigsten Stationen seiner Lehr- und Wanderjahre war Paris zwischen 1851 und 1854. Der Louvre, das Atelier Thomas Coutures und die Auseinandersetzung mit der modernen zeitgenössischen Malerei in Frankreich setzten entscheidende Akzente für seine Entwicklung als Maler. In seinen Schriften und Bildern soll daher dem ‚Bildungswerk Paris‘ in all seinen Facetten nachgegangen und eine deutsch-französische Wechselbeziehung Thema werden.