Zukunft statt Vergangenheit, bunt statt braun, Plastik statt Kruppstahl, Spiel statt Arbeit, Mode statt Uniform, Witz statt Härte, Love statt Hass, Individualismus statt Volksgemeinschaft, Sexyness statt Männlichkeit, Rock’n’Roll statt Gleichschritt, Cool statt Kälte … Pop war einmal entstanden inmitten der Trümmer, die Faschismus und Krieg hinterlassen hatten: Mit der Verteidigung einer besseren Welt sollte der Fortschritt wieder in Gang gesetzt werden, um das Leben für alle »different and appealing« zu machen. Doch irgendwann ist Pop scharf rechts abgebogen – die neue Ausgabe der testcard betreibt Ursachenforschung.
Faschismus – das war die geschlossene Gesellschaft des Gehorsams. Pop dagegen galt als antifaschistische Kultur – ohne den Antifaschismus politisch benennen zu müssen, ohne den Antifaschismus gesellschaftlich zu praktizieren; es reichten die entsprechenden Symbole. Was in den 1950ern aus den USA nach Europa kam, schien eine offene Gesellschaft zu versprechen, appellierte an die Mündigkeit – und erlaubte den Jugendlichen einen Ungehorsam, um sich auszuprobieren, um Neues zu wagen, um sich selbst zu entdecken. Heute haben sich die Zeichen umgekehrt, die Rechte hat den Pop für sich entdeckt. Doch wie ist es zu dieser Bedeutungsentwertung von Popkultur gekommen? Dieser Frage geht die testcard in zahlreichen Artikeln nach.
Aus dem Inhalt: Rechte Frauen in der Popkultur, Menschenfeindlichkeit in rechter Meme-Culture, Filme von Steve Bannon, Diktatorenromane, Selbstoptimierung statt Solidarität, Stephan Trüby über rechte Räume, Identitäre Bewegung …
Aktualisiert: 2023-06-30
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Zukunft statt Vergangenheit, bunt statt braun, Plastik statt Kruppstahl, Spiel statt Arbeit, Mode statt Uniform, Witz statt Härte, Love statt Hass, Individualismus statt Volksgemeinschaft, Sexyness statt Männlichkeit, Rock’n’Roll statt Gleichschritt, Cool statt Kälte … Pop war einmal entstanden inmitten der Trümmer, die Faschismus und Krieg hinterlassen hatten: Mit der Verteidigung einer besseren Welt sollte der Fortschritt wieder in Gang gesetzt werden, um das Leben für alle »different and appealing« zu machen. Doch irgendwann ist Pop scharf rechts abgebogen – die neue Ausgabe der testcard betreibt Ursachenforschung.
Faschismus – das war die geschlossene Gesellschaft des Gehorsams. Pop dagegen galt als antifaschistische Kultur – ohne den Antifaschismus politisch benennen zu müssen, ohne den Antifaschismus gesellschaftlich zu praktizieren; es reichten die entsprechenden Symbole. Was in den 1950ern aus den USA nach Europa kam, schien eine offene Gesellschaft zu versprechen, appellierte an die Mündigkeit – und erlaubte den Jugendlichen einen Ungehorsam, um sich auszuprobieren, um Neues zu wagen, um sich selbst zu entdecken. Heute haben sich die Zeichen umgekehrt, die Rechte hat den Pop für sich entdeckt. Doch wie ist es zu dieser Bedeutungsentwertung von Popkultur gekommen? Dieser Frage geht die testcard in zahlreichen Artikeln nach.
Aus dem Inhalt: Rechte Frauen in der Popkultur, Menschenfeindlichkeit in rechter Meme-Culture, Filme von Steve Bannon, Diktatorenromane, Selbstoptimierung statt Solidarität, Stephan Trüby über rechte Räume, Identitäre Bewegung …
Aktualisiert: 2023-06-30
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Zukunft statt Vergangenheit, bunt statt braun, Plastik statt Kruppstahl, Spiel statt Arbeit, Mode statt Uniform, Witz statt Härte, Love statt Hass, Individualismus statt Volksgemeinschaft, Sexyness statt Männlichkeit, Rock’n’Roll statt Gleichschritt, Cool statt Kälte … Pop war einmal entstanden inmitten der Trümmer, die Faschismus und Krieg hinterlassen hatten: Mit der Verteidigung einer besseren Welt sollte der Fortschritt wieder in Gang gesetzt werden, um das Leben für alle »different and appealing« zu machen. Doch irgendwann ist Pop scharf rechts abgebogen – die neue Ausgabe der testcard betreibt Ursachenforschung.
Faschismus – das war die geschlossene Gesellschaft des Gehorsams. Pop dagegen galt als antifaschistische Kultur – ohne den Antifaschismus politisch benennen zu müssen, ohne den Antifaschismus gesellschaftlich zu praktizieren; es reichten die entsprechenden Symbole. Was in den 1950ern aus den USA nach Europa kam, schien eine offene Gesellschaft zu versprechen, appellierte an die Mündigkeit – und erlaubte den Jugendlichen einen Ungehorsam, um sich auszuprobieren, um Neues zu wagen, um sich selbst zu entdecken. Heute haben sich die Zeichen umgekehrt, die Rechte hat den Pop für sich entdeckt. Doch wie ist es zu dieser Bedeutungsentwertung von Popkultur gekommen? Dieser Frage geht die testcard in zahlreichen Artikeln nach.
Aus dem Inhalt: Rechte Frauen in der Popkultur, Menschenfeindlichkeit in rechter Meme-Culture, Filme von Steve Bannon, Diktatorenromane, Selbstoptimierung statt Solidarität, Stephan Trüby über rechte Räume, Identitäre Bewegung …
Aktualisiert: 2023-03-16
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Dass es leichter sei, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus, wird zu einer Gewissheit, die kaum noch skandalös ist: So what? Wenn es stimmt, dass die Utopien verschwunden sind, wie steht es dann – im und als Pop – um: Revolution, Zeit, Raum, Erinnerung, Erfahrung, Hoffnung, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Geschichte, Fortschritt, Dynamik, Möglichkeit/Wirklichkeit …? War Pop nicht der Soundtrack einer besseren Welt, die Ode an die Freiheit des realen Humanismus? Popgeschichte ist auch die Geschichte unzähliger Utopien, gelebter und gewünschter Entwürfe einer anderen, einer besseren Welt, die von Freedom und Happiness und Love bestimmt sein soll. Der Pop selbst beanspruchte schließlich, eine Utopie zu sein, ein verwirklichter Traum vom guten Leben. Allerdings ist Pop in all seiner Vielfalt immer auch das Gegenteil von Utopie gewesen: die auf die private Nische reduzierte Idylle, in der jede und jeder sich irgendwie durchwurschtelt, das bescheidene Glück des Augenblicks (im Konzert, im Kino, im Konsum) oder das ins Unterhaltungsformat gebrachte Schreckensszenario, die Katastrophe als Entertainment, die Dystopie. Pop ist eben nicht nur Nicht-Ort, nowhere, sondern ein now here, Jetzt-Hier.
Aktualisiert: 2021-12-16
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Bei kaum einem Medium fallen Theorie und Praxis so wenig in eins wie bei Computern und dem Internet. Wir lesen Blogs, auf denen in einer Breite und Tiefe über nischenhafte Popmusik gesprochen wird, wie es im “goldenen Zeitalter” des Pop-Journalismus niemals möglich gewesen wäre. Wir halten unsere Plattensammlungen mit Datenbanken, die von ihren NutzerInnen gefüllt werden, auf dem neuesten Stand. Gleichzeitig steht uns ein Großteil der Musikgeschichte mit ein paar Suchanfragen zur Verfügung - womöglich illegal, auf jeden Fall aber kostengünstig. Auch die testcard-Redaktion selbst, die sich zwischen drei Großstädten und einer bayerischen Universitätsstadt aufteilt, wäre ohne das Netz kaum koordinierbar.
Trotzdem hört man gerade in sub- und gegenkulturellen Kreisen Klagen, die weit über die Kritik an der Datensammlung durch Regierungen, Geheimdienste und Medienkonzerne oder mickrigen Spotify-Einnahmen hinausgehen. Von “digitaler Erschöpfung” ist da die Rede oder von “kommunikativem Kapitalismus”, von einer Verschränkung von Liberalismus und Kybernetik, der Herrschaft der Algorithmen oder vom “fucking Internet”. Zeit für eine Bestandsaufnahme jenseits von kalifornischer Ideologie und “Disruption”, aber ausdrücklich nicht auf der Seite derjenigen, die mit aller Macht ihren Einfluss von den alten Medien in die neuen herüberretten wollen.
Vielleicht sprechen wir letztlich über ein altes Problem: Was ist die Basis, was der Überbau, wie verhalten sie sich zueinander? Das Sprechen über Digitalisierung und das Netz fällt uns vielleicht deshalb schwer, weil die Form von Technologie nicht ohne ihren polit-ökonomischen und sozialen Rahmen zu denken ist. Oder sind ein anderes Computing und ein anderes Netz möglich?
Aus dem Inhalt: Sounds der Digitalisierung >> Verschaltete Welt >> Kleine Genealogie des Computers >> Zustand und Zukunft des Webcomics >> Digitale vs. analoge 'Gegenwart' >> Nathan Jurgensons Webtheorien >> Mensch-Maschinen und Roboter >> Erzählen in der Digitalisierung >> Altern der digitalen Ästhetik >> Retrospieleboom >> Let’s Player >> Indie-Computerspiele >> Ästhetik des Post-Digitalen >> Digitales ABC >>.
Aktualisiert: 2023-03-20
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"testcard" geht in der 20. Ausgabe der Frage nach, wie sich Orte und das Leben an bestimmten Orten in den letzten Jahren verändert haben - von Gentrifizierungs-Prozessen bis hin zu neuen sozialen Netzwerken im Internet. Was bedeutet es heute, an einem bestimmten Ort zu sein? Man sitzt in Neu-Ruppin, fühlt sich als Weltbürger und verbringt die meiste Zeit im Netz. Oder: Man sitzt in Berlin, fühlt sich als Kreuzberger und verbringt die meiste Zeit vorm Flachbildschirm mit Serien-Staffeln. Oder: Man sitzt in New York, geht in New York auf Konzerte und merkt plötzlich, dass man sich die Stadt mit ihren Mietpreisen gar nicht mehr leisten kann.
Kaum eine andere Kategorie hat sich in den letzten 15 Jahren so radikal verändert wie die des Ortes. Gab es schon immer Differenzen zwischen dem realen Ort, wo jemand sich pysikalisch befindet bzw. hin will, und dem Orts-Diskurs, den er dazu hat bzw. vorfindet, so tritt zu den klassischen Differenzen seit einigen Jahren verschärft die von realen vs. virtuellen Orten hinzu. Die in "testcard" # 20 versammelten Texte analysieren die Veränderungen und benennen zugleich, welche Konsequenzen für Kultur und Subkultur damit einhergehen. Politische Artikel über radikale Einschnitte in unseren Städten finden sich neben Debatten um die Wirkung, Funktion und Grenzen von virtuellen Netzwerken.
Aktualisiert: 2023-03-20
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"testcard" erscheint seit 1995 in unregelmäßigen Abständen und wird ab 2011 zweimal im Jahr erhältlich sein. Artikel zu Musik, Film und zeitgenössischer Kunst kreisen in jeder Ausgabe um einen wechselnden Themenschwerpunkt. "testcard" #21 geht da hin, wo es wehtut und widmet sich dem "Überleben". Damit nähert sie sich kritisch existenziellen Perspektiven auf "Pop und Anti-Pop in Zeiten des Weniger".
Popkultur, das war lange Zeit Rebellion gegen alles Bürgerliche, Rebellion lebte im und aus dem Überfluss. Junge und schöne Menschen führten vor, dass Leben intensiver, cooler, freier und glamouröser sein kann! Wer dabei zu Tode kam, starb als jugendlicher Märtyrer im Dienste des Vitalismus. "Live fast, die young", wer dieses Ziel verfehlte, kaufte sich dann eben später doch eine Villa nebst Treppenaufgang für die Platinschallplatten.
Sicher war es früher nicht nur so, und sicher ist es heute nicht nur anders. Aber das Klima seit dem 'Golden Age of Pop' hat sich kulturell, sozial und ökonomisch fundamental verändert. Damit ist ein Pop-Tabu berührt. Denn Teil der Geschäftsgrundlage von Pop war es, die Frage nach der eigenen Lebensgrundlage immer als Nebenwiderspruch zu behandeln. Letztendlich sollte sie sich von selber regeln: durch wirtschaftlichen Erfolg, solidarische Netzwerke oder undergroundige Bedürfnislosigkeit. Und ist die aktuelle Konjunktur von Überlebens-Fragen nicht vielleicht nur die Bestätigung dafür, dass der allgemeine Sicherheitswahn nun auch Pop und Subkulturen erreicht hat?
Aktualisiert: 2023-03-20
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Während im angloamerikanischen Raum die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit popkulturellen Phänomenen eine Selbstverständlichkeit besitzt, ist die deutsche Forschung davon noch weit entfernt. Dadurch sind in Deutschland nach wie vor große Forschungslücken zu schließen, wozu der Reader einen Beitrag leisten will.
Das Buch stellt erstmals migrantische Perspektiven auf Popkultur in den Mittelpunkt und fragt unter anderem danach, welche Rolle popkulturelle Produkte ihrer "Heimat" für die Ausbildung der Identität junger MigrantInnen spielen. Dieses problematische Spannungsverhältnis von Geschichte, Identität und Nation wird in vielen der Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven reflektiert.
Daneben stellt der Reader die Frage, welche Rolle Popkultur in so unterschiedlichen Bereichen wie der Stadtentwicklungspolitik, den Queer Studies, dem Sport oder der Pädagogik spielt, und zeigt so die heterogene Bedeutung von Popkultur im wissenschaftlichen Diskurs. Und schließlich versucht das Buch eine Antwort auf die Frage zu geben, ob es einen Weg ins politische Feld über die musikalische Sozialisation geben kann.
Mit Beiträgen von Roger Behrens, Martin Büsser, Sonja Witte, Udo Göttlich, Holger Adam, Mustafa Doymus, Guido Bröckling, Jonas Engelmann, Jennifer Stange, Astrid Henning, Yasar Aydin, Maria Tzankow, Zülfukar Cetin, Till Huber, Arne Schröder, Stefan Werner, Jan Haut und Michael Sonnicksen.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Nach 20 Jahren der „Beiträge zur Popgeschichte“ ist es Zeit für eine Selbstpositionierung, eine Bestandsaufnahme und einen Rückblick, für einen wütenden Rundumschlag, ein „Schwarzbuch Gegenwart“ und für die Suche nach Antworten auf die Fragen: Wie und wo wäre eine Kritik, die ihren Namen (wieder) verdient, (neu) zu erfinden? Was ist kritisch, was ist unkritisch? Ist Pop kritisch? Muss Pop kritisiert werden und was heißt es eigentlich, den Pop zu kritisieren? Wie verändert sich der Pop in der Kritik? Wie verändert Pop die Kritik? Was heißt Selbstkritik? Wen oder was kritisiert Kritik eigentlich? Und wann, wie und warum haben wir aufgehört, uns zu wehren?
Aktualisiert: 2020-02-03
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In der avancierten Popkritik genießt Transzendenz keinen guten Ruf. Im frühen Punk wurde ein explizites Transzendenzverbot ausgerufen; das bewegungslinke Lager denunzierte das “Ausklinken” als konterrevolutionär oder verklärte es im Reggae zum “antiimperialistischen Befreiungskampf”.
Als der moderne Pop in den 1950ern entstand, war er das Immanenteste überhaupt geschaffen für das reine Diesseits. Das Jenseits, die Transzendenz, tauchte lediglich ironisch gebrochen, als Diskurs zweiter Ordnung auf. Erst ab den 1960ern lassen sich explizite Transzendenz-Momente im Popkosmos finden. Und gleichzeitig wurde Kritik laut: Was ins Jenseits ausgreift, ist entweder kein Pop oder schlechter Pop. Doch Pop störte sich nicht daran, brachte das Transzendente als Leerstelle zum Schwingen und füllte diese mit Schlagworten aus dem Fundus von Esoterik, Raumfahrt und Psychedelic.
Kurz darauf wurde das Transzendente offensichtlich gemacht. Christlicher Rock und der islamisierte Cat Stevens wollten den Pop missionieren, Heavy Metal verklärte ein negatives Christentum. Und im Krautrock, im Jazz und in der experimentellen Musik diente ein Spiritualitätsgestus stets der Abgrenzung zu den Niederungen der Popkultur. In den 1990ern wurde die Transzendenz dann rehabilitiert, zumindest solange sie nicht mit säkular-moralischen Normen in Konflikt geriet. Dem Jenseits brachte man dieselbe diffuse Toleranz entgegen, wie den meisten anderen Pop-Phänomenen auch.
Heute bedienen Neo-Drone und Neo-Psych ein bestimmtes Marktsegment unter vielen gleichwertigen. Und damit macht sich Sprachlosigkeit breit. Wie reden wir über spiritistischen Neo-Folk oder Hauntology, wenn die politisch inspirierten Kategorien der Vergangenheit ebenso wenig greifen wollen wie diejenigen der Weltflucht? Und was genau ist das Transzendente an der gegenwärtigen Entgrenzung der Stile?
Aktualisiert: 2023-03-20
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