Das vorliegende Buch basiert auf systemisch-hermeneutischen Forschungen des Autors zum "Erweiterten Kunstbegriff" von Joseph Beuys. Diese bilden die ersten beiden Teile des Buches: "Beuys nachdenken" und "Beuys wahrnehmen".
In seinem dritten Teil, "Beuys weiterdenken" , wird die in beiden vorausgehenden Diskursen freigelegte innere Substanz der Kunst, Mensch und Leben erweiternden Arbeit dieses Künstlers zu vergleichbaren philosophischen und pädagogischen Diskursen in Beziehung gesetzt.
Die daraus hervorgehende Sympoietische Bildungspraxis läßt sich auch als Grundlegung der Beuys´schen Idee vom Museum als Ort "permanenter Konferenz" betrachten - als Ort des Austauschs von Ideen, Standpunkten und Vorschlägen zur Lösung allgemeiner Probleme von existenzieller Bedeutung und Tragweite - etwa des Problems, die Evolution fortzusetzen - was nicht weniger bedeutet, als das Ganze des an sich selbst scheiternden Anthropozäns zu transformieren.
Auf dieses Ganze hin ausgerichtet, erweiterte Beuys die Kunst zu einer Lebenspraxis wechselseitigen Einander-hervorbringens von Künstler und Werk, Mensch und Welt, Menschheit und Biosphäre. Diese Lebenspraxis reformuliert der Autor als eine Bildungspraxis - in Anlehnung an Erich Jantsch, Humberto Maturana, David Bohm, Donna J. Haraway u.a. - als: Sympoiese.
Aktualisiert: 2023-05-15
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"Lernen ist intensives Leben, wenn es den lernenden Menschen (1.) mit sich selbst, (2.) mit seinem Dasein und (3.) dem es umgreifenden Sein in Kontakt bringt und von seinen Erfahrungen ausgeht, die er auf diesen drei Ebenen seiner Existenz macht. Solches Lernen ist persönlichkeitsbildend wie Wissen schaffend, weil es für den Lernenden von persönlicher Bedeutung ist und deshalb von ihm eigenmotiviert erarbeitet wird; es ist ästhetisch bildend, weil es wahrnehmungsgeleitet ist; ethisch bildend, indem es den ganzen Menschen erfasst, durchdringt und fordert; gesellschaftlich-politisch wie ökologisch-ökonomisch bildend, insofern die Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensweisen, zu denen es befähigt, auf Selbstbewusstwerdung, Eigenverantwortung und Mitverantwortung für den Erhalt der sozialen und natürlichen Lebensgrundlagen, der Demokratie und der Biosphäre, zielen."
Damit reagiert der Autor auf den immer deutlicher sich abzeichnenden Widerspruch zwischen den anhaltenden dramatischen Krisen der Gegenwart und einer Schulbildung, deren entfremdender Charakter einem unzureichenden "eindimensionalen Denken" Vorschub leistet. Sein gesellschafts-philosophischer Standpunkt besteht darin, dass die globale kapitalistische Daseinsform nur die Zukunft hat, die längst über die Menschen hereinzubrechen begonnen hat, die dabei ist, ihnen jede Gegenwart zu verwehren. Es sei denn, sie beginnen zu lernen, Subjekte der Hervorbringung einer anderen Gegenwart, eines selbst gewählten Daseins, zu werden. Eines Daseins, das in dem Maße Zukunft hat, wie es ihnen gelingt, die "Demokratie des Kapitals" und die "Biosphäre des Kapitals" in gemeinschaftliche Kapitalien einer radikal-demokratischen wie radikal-ökologischen Weltgesellschaft umzuwandeln.
Vorgeschlagen wird daher ein Ansatz bildenden Lernens, den der Autor als "Sympoiese" bezeichnet. Gemeint ist damit der wahrnehmungsbewusste Austausch jedes Menschen mit seiner ganzen Daseinswirklichkeit auf den oben genannten drei ineinander greifenden Ebenen seiner Existenz.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Sollen unsere Schulen bilden und junge Menschen zu politisch und ökologisch reflektiertem Selbst- und Weltumgang befähigen können, dann müssen sie auf eine ganzheitliche Weise pädagogisch tätig werden, zu Orten, an denen dieser bildende Umgang mit sich selbst und der Welt, der Demokratie und der Biosphäre, erfahren und erlernt werden kann. Wem es heute ernsthaft um Bildung geht, dem muss es ums Ganze gehen. Denn das Ganze ist das einheitliche In- und Zueinander dreier wechselseitig aufeinander bezogener Ganzheiten: der Ganzheit des Menschen, der Ganzheit seines Daseins und der Ganzheit des biosphärischen Seins, das diesem voraus- und zugrunde liegt.
Von diesem Anspruch an Bildung in Schule und Hochschule ausgehend, plädiert der Autor von "Lernen ist intensives Leben" (Logos Verlag Berlin - Oktober 2011) für eine "Bildung des Wandels": Des Wandels unserer unbewusst übernommenen Sichten, Denk- und Verhaltensschemata sowie entfremdenden Kommunikations- und Handlungsweisen. Mit Blick auf unser prekär gewordenes politisches und ökologisches Dasein verknüpft er seinen Ansatz "sympoietischen Lehrens und Lernens" mit Mahatma Gandhis Aufforderung an die Menschen, "der Wandel zu sein, den sie in der Welt zu sehen wünschen". Und er hält es für die Aufgabe der Bildung der nachwachsenden Generationen, ansozialisierte entfremdende Sichten von sich selbst und der Welt zu wandeln. Einer sympoietischen Bildung des Entfaltens eines globalen Daseins, das sich an echten demokratischen und ökologischen Prinzipien orientiert. Einer daseins- und systemkritischen Bildung, der es um ein Erlernen solcher Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse geht, die langfristig zu einem Systemwandel führen, weil sie die Menschen befähigen, ihre gemeinschaftlichen Lebensinteressen gegen die privaten Interessen der ökonomisch Herrschenden zur Geltung zu bringen. Ganz im Sinne der Allgemeinen Menschenrechte und des Grundgesetzes.
Hans Raimund Aurer, geb. 1945 in Mannheim; Schriftsetzerlehre; danach Studium der Visuellen Kommunikation, der Kunstpädagogik, Kunstgeschichte, Politischen Ökonomie und Philosophie; Promotion bei Prof. Gert Selle und Prof. Rudolf zur Lippe; Arbeitsgebiete: Sympoietische Bildung, Integrative Pädagogik und Psychologie; bis 2009 Lehrtätigkeit an Gymnasien in Kunst, Arbeitslehre und Philosophie sowie in der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung an den Universitäten Flensburg und Bremen; außerschulische Ästhetische und Politische Bildung an Bildungsstätten im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Bad Zwischenahn und in Korakiana auf Kreta als freier Autor und Maler.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Das vorliegende Buch basiert auf systemisch-hermeneutischen Forschungen des Autors zum "Erweiterten Kunstbegriff" von Joseph Beuys. Diese bilden die ersten beiden Teile des Buches: "Beuys nachdenken" und "Beuys wahrnehmen".
In seinem dritten Teil, "Beuys weiterdenken" , wird die in beiden vorausgehenden Diskursen freigelegte innere Substanz der Kunst, Mensch und Leben erweiternden Arbeit dieses Künstlers zu vergleichbaren philosophischen und pädagogischen Diskursen in Beziehung gesetzt.
Die daraus hervorgehende Sympoietische Bildungspraxis läßt sich auch als Grundlegung der Beuys´schen Idee vom Museum als Ort "permanenter Konferenz" betrachten - als Ort des Austauschs von Ideen, Standpunkten und Vorschlägen zur Lösung allgemeiner Probleme von existenzieller Bedeutung und Tragweite - etwa des Problems, die Evolution fortzusetzen - was nicht weniger bedeutet, als das Ganze des an sich selbst scheiternden Anthropozäns zu transformieren.
Auf dieses Ganze hin ausgerichtet, erweiterte Beuys die Kunst zu einer Lebenspraxis wechselseitigen Einander-hervorbringens von Künstler und Werk, Mensch und Welt, Menschheit und Biosphäre. Diese Lebenspraxis reformuliert der Autor als eine Bildungspraxis - in Anlehnung an Erich Jantsch, Humberto Maturana, David Bohm, Donna J. Haraway u.a. - als: Sympoiese.
Aktualisiert: 2023-04-17
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"Lernen ist intensives Leben, wenn es den lernenden Menschen (1.) mit sich selbst, (2.) mit seinem Dasein und (3.) dem es umgreifenden Sein in Kontakt bringt und von seinen Erfahrungen ausgeht, die er auf diesen drei Ebenen seiner Existenz macht. Solches Lernen ist persönlichkeitsbildend wie Wissen schaffend, weil es für den Lernenden von persönlicher Bedeutung ist und deshalb von ihm eigenmotiviert erarbeitet wird; es ist ästhetisch bildend, weil es wahrnehmungsgeleitet ist; ethisch bildend, indem es den ganzen Menschen erfasst, durchdringt und fordert; gesellschaftlich-politisch wie ökologisch-ökonomisch bildend, insofern die Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensweisen, zu denen es befähigt, auf Selbstbewusstwerdung, Eigenverantwortung und Mitverantwortung für den Erhalt der sozialen und natürlichen Lebensgrundlagen, der Demokratie und der Biosphäre, zielen."
Damit reagiert der Autor auf den immer deutlicher sich abzeichnenden Widerspruch zwischen den anhaltenden dramatischen Krisen der Gegenwart und einer Schulbildung, deren entfremdender Charakter einem unzureichenden "eindimensionalen Denken" Vorschub leistet. Sein gesellschafts-philosophischer Standpunkt besteht darin, dass die globale kapitalistische Daseinsform nur die Zukunft hat, die längst über die Menschen hereinzubrechen begonnen hat, die dabei ist, ihnen jede Gegenwart zu verwehren. Es sei denn, sie beginnen zu lernen, Subjekte der Hervorbringung einer anderen Gegenwart, eines selbst gewählten Daseins, zu werden. Eines Daseins, das in dem Maße Zukunft hat, wie es ihnen gelingt, die "Demokratie des Kapitals" und die "Biosphäre des Kapitals" in gemeinschaftliche Kapitalien einer radikal-demokratischen wie radikal-ökologischen Weltgesellschaft umzuwandeln.
Vorgeschlagen wird daher ein Ansatz bildenden Lernens, den der Autor als "Sympoiese" bezeichnet. Gemeint ist damit der wahrnehmungsbewusste Austausch jedes Menschen mit seiner ganzen Daseinswirklichkeit auf den oben genannten drei ineinander greifenden Ebenen seiner Existenz.
Aktualisiert: 2023-04-17
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Sollen unsere Schulen bilden und junge Menschen zu politisch und ökologisch reflektiertem Selbst- und Weltumgang befähigen können, dann müssen sie auf eine ganzheitliche Weise pädagogisch tätig werden, zu Orten, an denen dieser bildende Umgang mit sich selbst und der Welt, der Demokratie und der Biosphäre, erfahren und erlernt werden kann. Wem es heute ernsthaft um Bildung geht, dem muss es ums Ganze gehen. Denn das Ganze ist das einheitliche In- und Zueinander dreier wechselseitig aufeinander bezogener Ganzheiten: der Ganzheit des Menschen, der Ganzheit seines Daseins und der Ganzheit des biosphärischen Seins, das diesem voraus- und zugrunde liegt.
Von diesem Anspruch an Bildung in Schule und Hochschule ausgehend, plädiert der Autor von "Lernen ist intensives Leben" (Logos Verlag Berlin - Oktober 2011) für eine "Bildung des Wandels": Des Wandels unserer unbewusst übernommenen Sichten, Denk- und Verhaltensschemata sowie entfremdenden Kommunikations- und Handlungsweisen. Mit Blick auf unser prekär gewordenes politisches und ökologisches Dasein verknüpft er seinen Ansatz "sympoietischen Lehrens und Lernens" mit Mahatma Gandhis Aufforderung an die Menschen, "der Wandel zu sein, den sie in der Welt zu sehen wünschen". Und er hält es für die Aufgabe der Bildung der nachwachsenden Generationen, ansozialisierte entfremdende Sichten von sich selbst und der Welt zu wandeln. Einer sympoietischen Bildung des Entfaltens eines globalen Daseins, das sich an echten demokratischen und ökologischen Prinzipien orientiert. Einer daseins- und systemkritischen Bildung, der es um ein Erlernen solcher Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse geht, die langfristig zu einem Systemwandel führen, weil sie die Menschen befähigen, ihre gemeinschaftlichen Lebensinteressen gegen die privaten Interessen der ökonomisch Herrschenden zur Geltung zu bringen. Ganz im Sinne der Allgemeinen Menschenrechte und des Grundgesetzes.
Hans Raimund Aurer, geb. 1945 in Mannheim; Schriftsetzerlehre; danach Studium der Visuellen Kommunikation, der Kunstpädagogik, Kunstgeschichte, Politischen Ökonomie und Philosophie; Promotion bei Prof. Gert Selle und Prof. Rudolf zur Lippe; Arbeitsgebiete: Sympoietische Bildung, Integrative Pädagogik und Psychologie; bis 2009 Lehrtätigkeit an Gymnasien in Kunst, Arbeitslehre und Philosophie sowie in der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung an den Universitäten Flensburg und Bremen; außerschulische Ästhetische und Politische Bildung an Bildungsstätten im In- und Ausland. Lebt und arbeitet in Bad Zwischenahn und in Korakiana auf Kreta als freier Autor und Maler.
Aktualisiert: 2023-04-17
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