Borkum – Lüttje Geschichte der Insel

Borkum – Lüttje Geschichte der Insel von Bald,  Jens
Wind und Wellen formten eine karge Insel, auf der sich Menschen ansiedelten, die als Fischer in einfachsten Verhältnissen lebten. Erst mit dem Aufschwung der Seehafenstadt Emden wurde Borkum aufgrund ihrer geographischen Lage für den stark zunehmenden Schiffsverkehr immer wichtiger. Die Insel wurde zum Lotsenstandort. Die Insulaner waren daher bei Emder, Hamburger und Amsterdamer Kaufleuten gefragt, als diese ihre Walfgangflotten zur Fahrt ins Nordmeer zusammenstellten. Mit dem Walfang erlebte Borkum eine Blütezeit, die mit den napoleonischen Kriegen und der Kontinentalsperre ein jähes Ende fand. Wer die Möglichkeit hatte verließ die Insel. Die Zurückgebliebenen durchlebten Jahrzehnte der Armut. Der aufkommende Tourismus führte Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem bescheidenen Wohlstand. Die Anfangs beschwerliche Reise nach Borkum verbesserte sich erstdurch den Einsatz von Raddampfern um 1850. Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 erlebte Borkum einen Bauboom und wurde zu einem der gefragtesten Bäder an der Nordsee. Adelige und das gehobene Bürgertum verbrachten in den repräsentativen Borkumer Hotels ihren Urlaub. Allerdings war ein großer Teil der regen Bautätigkeit auf der Insel auch militärischen Gründen geschuldet. Denn die politischen Spannungen zwischen Deutschland und England drohten in einem Krieg zu eskalieren. Borkum wurde zur Seefestung ausgebaut um eine feindliche Invasion abwehren zu können. Die rege Bautätigkeit auf der Insel und die steigenden Gästezahlen erforderte eine zuverlässige Verkehrsanbindung der Insel. Dazu wurde bereits 1888 eine Landungsbrücke ins Wattenmeer gebaut und mit einer Kleinbahn ans Dorf angebunden. Für das gesteigerte Transportaufkommen wurden neue Fähren notwendig. Um diese zu finanzieren schlossen sich zwei Fährgesellschaften zu der „Aktiengesellschaft Ems“ zusammen. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges endete abrupt das mondäne Badeleben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hatte sich die deutsche Gesellschaft komplett verändert. Es gab kein reiches Bürgertum mehr, das sich exklusive Urlaube leisten konnten. Auf einmal waren preiswerte Urlaube gefragt. Trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelang es in den 1920er Jahren die Gästezahlen durch große Investitionen wie den Bau einer Promenade und eines Flugplatzes stabil zu halten. Der Zweite Weltkrieg beendete endgültig die große Zeit der exklusiven Hotels. Es kam zu einem Strukturwandel im Tourismus. Die meisten Hotels aus der Gründerzeit kamen in öffentliche Hände und wurden zu Kliniken und Kinderheimen umgebaut. Nachdem 1968 die erste Autofähre zwischen Emden und Borkum den Betrieb aufnahm konnten die Gäste ihr voll beladenes Auto mit auf die Insel nehmen. Daher stieg die Nachfrage nach Ferienwohnungen ab den 1970er Jahren stark an. 1996 erlebten die Borkumer einen herben Einschnitt, als der Bundeswehrstandort Borkum geschlossen wurde. Dies führte zu einer nachhaltigen Veränderung des gesellschaftlichen Lebens. Der Tourismus ist seitdem der einzige Wirtschaftszweig auf der Insel. Borkum ist heute Urlaubsziel für breite Bevölkerungsschichten. Allerdings führt der Tourismus und der steigenden Anzahl der Zweitwohnungen zu einer angespannten Immobilienlage, die es Borkumern erschwert eine Wohnung zu finden.
Aktualisiert: 2022-07-21
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Havarien, Hoffnungen, Helfer

Havarien, Hoffnungen, Helfer von Bald,  Jens
Die wechselvolle Geschichte der Schifffahrt in der Emsmündung lässt sich anhand von Schiffsunglücken exemplarisch nachvollziehen. Nachdem die römische Kriegsflotte während eines Unwetters in der Emsmündung verloren ging, mussten die Römer den Rhein als Nordostgrenze ihres Reiches akzeptieren. Bis in die Neuzeit konnten Schiffbrüchige keinerlei Hilfe erwarten. Die verarmte Inselbevölkerung betete „Gott segne unseren Strand“ (mit Strandgut), denn dieses war für die Insulaner eine zusätzliche Einnahmequelle um ihre Armut zu lindern. Das eigene Überleben zu sichern stand an erster Stelle, das Schicksal der Schiffbrüchigen war nebensächlich. Erst als im 19. Jahrhundert die humanitäre Frage aufkam, begannen die Insulaner sich für das Schicksal der Schiffbrüchigen zu interessieren. An den deutschen Küsten entwickelte sich ein Seenotrettungswesen. Die Strandung des Auswandererschiffes „Alliance“ vor Borkum im Jahr 1860 trug zur Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger bei. Auf Borkum wurden zwei Ruderrettungsboote stationiert. Diese wurden erst nach dem Ersten Weltkrieg durch ein Motorrettungsboot ersetzt. Für die Rettung der Besatzung des Dampfers „Teeswood“ erhielten die Borkumer Seenotretter das Bundesverdienstkreuz. Trotz allen technischen Fortschritts entscheidet das Verhalten des Menschen über Glück oder Unglück einer Rettungsaktion. Da der Kapitän des Küstenmotorschiffs „Capella“ den Rat des Vormanns des Seenotrettungskreuzers „Georg Breusing“ missachtete, sank die „Capella“ vor der Insel. Auch Seenotretter können selbst zu Schiffbrüchigen werden. So verunglückte der Seenotrettungskreuzer „Alfried Krupp“ auf der Rückfahrt von einem Einsatz für einen über Bord gegangenen niederländischen Kollegen. Zwei Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Das 2011 erschienene Buch „Havarien, Hoffnungen, Helfer - Schiffsunglücke in der Emsmündung“ berichtet von den Einsätzen der Seenotretter. Das Buch fand nicht nur auf der Insel, sondern auch bundesweit viele Leser. Daher hat der Hamburger Verlag Rumeln Maritim es vollständig überarbeitet und neu aufgelegt.
Aktualisiert: 2021-11-13
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Eisbrecher in Hamburg

Eisbrecher in Hamburg von Bald,  Jens
Die Geschichte des Eisbrechwesens im Hamburger Hafen und auf der Elbe. Zur Hansezeit ruhte im Winter die Schifffahrt – zu gefährlich waren Eis und Stürme für die Koggen und ihre wertvolle Ladung. In der Zeit der Dampfschiffe konnten sich die norddeutschen Häfen keine Winterpause mehr leisten. Die Elbe und die Hamburger Häfen sollten möglichst nicht zufrieren, Ein- und Ausfuhr mussten weitergehen. So entstanden spezielle Schiffe, die aufgrund ihrer wirkungsvollen Konstruktion in der Lage waren, die Fahrrinnen auch bei strengem Frost freizuhalten und so Seefahrt und Hafenwirtschaft ganzjährig zu betreiben. Jens Bald hat sich in Hamburg auf Spurensuche begeben und die Entwicklung der Eisbrecher auf der Elbe von den Anfängen bis heute beschrieben.
Aktualisiert: 2020-11-10
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