Wie unendlich traurig

Wie unendlich traurig von Barth,  Rudolf, Groszman,  Gabriel, Wiehn,  Erhard Roy
Nur wenige Glückliche überlebten Auf Briefe aus einem Internierungslager in Vichy-Frankreich wurde ich erstmals aufmerksam, als wir nach dem Tod des Stiefvaters meiner Frau, Semi Uffenheimer, auf einen Koffer stießen, den er auf dem Dachboden aufbewahrt hatte. Semi, der aus dem badischen Breisach stammte, hatte niemals über seine Familie gesprochen, und wir wussten nur von einigen entfernten Verwandten, die in vielen verschiedenen Ländern lebten, aber keiner von ihnen in Deutschland. In dem Koffer entdeckten wir Hunderte von Briefen und Dokumenten, die uns einen überraschenden Einblick in das tragische Schicksal seiner engeren Familie gaben. Schon von der Lektüre eines kleinen Teils dieses umfangreichen Materials waren wir tief ergriffen. Danach geschah erst einmal 30 weitere Jahre nichts, bis ich nach unserer Übersiedlung in die USA den Entschluss fasste, dieses Material für ein Buch zu verwenden. Etwa zur gleichen Zeit wandte sich der Breisacher Förderverein ehemaliges jüdisches Gemeindehaus (Blaues Haus), der sich u.a. der Aufklärung des Schicksals von im Dritten Reich emigrierten Breisacher Juden widmet, mit der Anfrage an das argentinische Unternehmen S. Uffenheimer S.A., ob dieses etwas mit dem Semi Uffenheimer zu tun habe, der 1938 aus Breisach nach Argentinien emigriert war. In der Tat handelte es sich bei ihm und meinem Schwiegervater um ein und dieselbe Person. Wenig später machten wir einen Besuch in Breisach und erhielten im Blauen Haus (S. 9) Unterlagen über die Uffenheimers und andere Breisacher jüdische Familien. Auf der Grundlage der im Koffer entdeckten Briefe und Dokumente, der vom Blauen Haus erhaltenen Informationen und der Briefsammlungen von zwei anderen Familien konnten wir unser Buch über das Schicksal mehrerer jüdischer Familien aus Baden schreiben. In den folgenden Jahren wurden wir mit weiteren Familien bekannt, deren Geschichte zu einem großen Teil aus Briefen ihrer in Vichy-Frankreich internierten Angehörigen rekonstruierbar war. Daraus entstand die Idee für ein neues Buch, jedoch in diesem Fall mit dem Konzept, die Briefe kommentiert wiederzugeben. Wir suchten und fanden Kontakt zu neuen Quellen und erhielten zustimmende Reaktionen sowie Zugang zu Mitteilungen, die deportierte Angehörige aus der Lagerhaft geschickt hatten. In diesem Buch können wir deshalb nun die kommentierten Briefe vorlegen, die 13 verschiedene Familien von ihren in französischen Lagern internierten Verwandten erhielten und aus denen die dort herrschenden elenden Zustände ersichtlich werden. Einige Verfasserinnen und Verfasser äußerten sich uneingeschränkt dankbar für die erhaltene Hilfe, während andere mehr davon erbaten oder gar forderten und sich über die Verhältnisse im Lager beklagten – über die kümmerlichen Essensrationen und die mangelnde Möglichkeit von Zukäufen, über das unerträglich heiße und dann wieder ebenso unerträglich kalte Klima, über immer wieder enttäuschte Emigrationshoffnungen etc. Nur wenige Glückliche überlebten, die meisten starben in der Gefangenschaft oder nach weiterer Deportation in den Vernichtungslagern der Nazis im Osten. Wir widmen dieses Buch allen darin genannten Personen, die in der Vernichtungsmaschinerie der Nazis ihr Leben verloren.
Aktualisiert: 2020-07-01
> findR *

Jüdische Familiengeschichten in der Slowakei

Jüdische Familiengeschichten in der Slowakei von Barth,  Rudolf, Groszman,  Gabriel, Wiehn,  Erhard Roy
Gabriel Groszman erzählt seine Jüdischen Familiengeschichten in der Slowakei – Prosperität, Verfolgung und Überleben 1840–2017, also über 177 Jahre aus vielen authentischen Quellen, wobei jüdisches Leben, Leiden, Sterben und Überleben gerade an Familien- und Einzelschicksalen in der Abfolge der Generationen bis in die aktuelle Gegenwart besonders deutlich wird. Das gilt für die Zeit der Prosperität, vor allem aber auch für die Jahre der Verfolgung, für das schwierige, oft zufällige Überleben in den Tatra-Bergen oder in anderen Verstecken, bei den Partisanen wie auch für die Rettung durch edelmütige Nichtjuden und deren spätere Ehrung als "Gerechte der Nationen". Die vorliegende Dokumentation wird durch viele Bilder und Dokumente illustriert und bereichert. Gabriel Groszman hat als Junge in Ungarn überlebt und ist später nach Argentinien emigriert, die vorliegenden Jüdischen Familiengeschichten in der Slowakei sind bereits sein drittes familiengeschichtliches Buch in deutscher Sprache. Dieser neue Band stellt eine beträchtliche Bereicherung unseres Slowakei-Mosaiks dar.
Aktualisiert: 2020-03-17
> findR *

Als Junge in Ungarn überlebt

Als Junge in Ungarn überlebt von Barth,  Rudolf, Berend,  Ivan T, Groszman,  Gabriel, Wiehn,  Erhard Roy
Alles begann im Jahr 1997, als Daniela, unsere damals 13-jährige Enkelin in Israel, mich darum bat, ihr meine Erlebnisse während der Naziverfolgung aufzuschreiben. Ich schickte ihr einen kurzen Text von wenigen Seiten, doch Daniela schrieb zurück, dass sie einen viel ausführlicheren brauchte, weil mein Bericht die Grundlage für eine Schulaufgabe von ihr darstellen sollte. Meine Frau Ruth und ich befanden uns gerade auf einer Reise durch Neuseeland, und so fing ich an, nachts in den Hotels zu schreiben, zuerst in Christchurch, und als ich die Arbeit in Auckland beendete, hatte ich gut 20 Manuskriptseiten gefüllt. Zwei Jahre später besuchten wir auf einer Reise nach New York das Leo Baeck Institute, das sich zur Aufgabe gemacht hat, das Erbe der Geschichte und Kultur der deutschsprachigen Juden zu bewahren – ein Thema, das mich schon immer interessiert hatte. Als ich in dem Institut nach Unterlagen suchte, lernte ich Dr. Frank Mecklenburg kennen, den Leiter der Dokumentationsabteilung. Ich erzählte ihm von der kurzen Arbeit, die ich für Daniela geschrieben hatte, und er bat mich um eine Kopie. Sobald er sie gelesen hatte, schrieb er mir einen Brief, in dem er mich drängte, einen vollständigen Bericht zu verfassen, weil das Institut großes Interesse daran hatte, seine Quellensammlung zu erweitern. Schon seit langem setzten mir unsere Kinder zu, die Erlebnisse unserer Familie während der "schändlichen Zeit" zu Papier zu bringen, und der Brief des Dr. Mecklenburg gab den endgültigen Anstoß für den vorliegenden Bericht. Ich bin das letzte Mitglied meiner Familie, das noch in Ungarn geboren wurde, dem Land, in dem ich meine Jugend verbrachte und das Jahrzehnt miterlebte, das für das Judentum verhängnisvoll werden sollte. Ziel dieser Seiten ist es, die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und sie zu dokumentieren – für die Familie sowie für diejenigen, die an der politischen und sozialen Situation der Juden im Donaubecken während der letzten 200 Jahre interessiert sind. Möge das Buch einen Beitrag dazu leisten, dass es in keinem Teil der Welt wieder zur Diskriminierung und Verfolgung wehrloser Minderheiten kommt.
Aktualisiert: 2022-08-05
> findR *

Semi Uffenheimer

Semi Uffenheimer von Barth,  Rudolf, Groszman,  Gabriel, Wiehn,  Erhard Roy
Flora Uffenheimer, ihre Eltern und viele ihrer Verwandten hatten nicht das Glück zu überleben. Andere konnten den Schrecken der Hölle entkommen, sind aber inzwischen verstorben. Einer von ihnen, Semi Uffenheimer, hat uns als Vermächtnis Hunderte von Briefen hinterlassen, geschrieben von ihm, seiner Schwester Flora, seinen Eltern und anderen Verwandten vor mehr als 70 Jahren. Für mich war es eine ehrenvolle Aufgabe, meinen Beitrag zur Veröffentlichung dieser Dokumente zu leisten, damit alle, die Überlebenden und die Opfer des Holocaust, ihre "Verpflichtung, ihre Geschichte zu erzählen", erfüllen können. Semi Uffenheimer emigrierte Anfang 1938 aus seiner Heimatstadt Breisach nach Argentinien. Im Jahr 1954 heiratete er, 52 Jahre alt, meine Schwiegermutter, die – schon in jungen Jahren verwitwet – zusammen mit ihrer Tochter Ruth, meiner künftigen Ehefrau, von England nach Argentinien übergesiedelt war. Nach Semi Uffenheimers Tod im Jahr 1980 entdeckten wir auf dem Speicher seines Hauses einen KOFFER mit Hunderten von Briefen und Dokumenten aus der Nazizeit. Bei den Briefen handelt es sich um seine Korrespondenz mit seinen Verwandten, die zunächst noch in Deutschland gelebt hatten und später in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert worden waren oder sich ins Exil gerettet hatten. Wie es sich für einen disziplinierten Deutschen gehört, hatte Semi auch Durchschläge seiner eigenen Briefe aufbewahrt. So stellt der Fund ein organisches Ganzes dar, das eine tragische Familiengeschichte enthüllt, ähnlich dem Schicksal der meisten jüdischen Familien, die der Naziherrschaft unterworfen waren. Semi hatte uns sehr wenig über diesen dramatischen Abschnitt seines Lebens erzählt; wir wussten nur, dass seine Eltern und seine Schwester im Zuge der NS-Verfolgung ums Leben gekommen waren. … Meine wichtigste Informationsquelle waren die Briefe aus Semi Uffenheimers KOFFER. Durch sie bekam ich Kenntnis von den Familien Roos, Kaufmann und Kahn. Informationen über die Uffenheimers trugen die Söhne von Semis Onkel Nathan Uffenheimer bei: in Argentinien war es Ludwig, der schon im Jahr 1926 ausgewandert war, und in Israel Benno und Martin. Während unserer Besuche in diesem Land lernten wir die Familie kennen und konnten mit ihrer Hilfe den am Ende dieses Buches abgedruckten Stammbaum erweitern (S. 304). Weniger Glück schien ich zunächst im Fall von Anna Roos, der Mutter Semi Uffenheimers, zu haben. Trotz unzähliger Erwähnungen in seiner Korrespondenz war es mir lange nicht möglich, diesen Zweig der Familie zu rekonstruieren. Doch dank der liebenswürdigen Hilfe der Historiker Dr. Marco Müller vom Stadtgeschichtlichen Institut Bühl und Dr. Günther Mohr konnte ich dann dieses Ziel schließlich doch erreichen und so den Stammbaum auch um die genealogischen Daten der Familie Roos ergänzen, deren Mitglieder überwiegend aus dem Städtchen Lichtenau stammten. Die Dokumente, die ich von verschiedenen Institutionen und von befreundeten Nachfahren verfolgter Juden erhielt, haben es mir ermöglicht, die Chronik der Familie Uffenheimer im Kontext der Geschichte der Juden in Deutschland während der letzten 300 Jahre zu schreiben. Eine Lesung der Briefe der Familie Rosenberg aus dem Lager Gurs, veranstaltet vom Goethe-Institut in Freiburg, gab mir den Anstoß, Victor Rosenberg zu kontaktieren, der die Zusammenstellung für die Lesung in Freiburg besorgt hatte. Er öffnete mir sein Archiv und stimmte auf meine Bitte auch dem Abdruck darin gefundener Dokumente in diesem Buch zu. Der Vergleich der Rosenberg-Briefe mit denen der Familie Uffenheimer bestätigt Geschehnisse, welche die Uffenheimers – aus Angst vor Repressalien – nur angedeutet hatten.
Aktualisiert: 2022-08-05
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Barth, Rudolf

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonBarth, Rudolf ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Barth, Rudolf. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Barth, Rudolf im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Barth, Rudolf .

Barth, Rudolf - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Barth, Rudolf die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Barth, Rudolf und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.