Alma Mahler-Werfel war, so hat es Willy Haas einmal formuliert, »erlebnishungrig und lebenshungrig«. Und sie hat das Erlebte von Jugend an im Tagebuch fixiert und später anhand dieser Aufzeichnungen erzählt. Schon früh wurde sie Schülerin und Freundin berühmter Männer: des Komponisten Alexander Zemlinsky, des Malers Gustav Klimt und vor allem Gustav Mahlers, den sie im März 1902 heiratete. »Lese ich im Tagebuch«, schreibt der Mitherausgeber Antony Beaumont, »so kommt’s mir vor, als ob man einen Vorhang hebt, und dahinter steht das Wien der Jahrhundertwende in voller Pracht und zum Greifen nahe. Die Vitalität des täglichen Lebens, Augenzeugenberichte von historischen Ereignissen der Kunst- und Musikwelt, einmalige Einblicke in das Sozialverhalten und die Redensarten des homo austriacus – dies alles zeichnet das Buch als einmaliges Dokument aus.«
Aktualisiert: 2023-06-02
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Die Beiträge thematisieren Ullmanns 1943/44 in Theresienstadt enstandene, aber erst 1975 in Amsterdam uraufgeführte Oper „Der Kaiser von Atlantis“: Entstehungsgeschichte, Stoff, Komposition, Wiederentdeckung und Edition. Erstmals im Rahmen der Auseinadersetzung mit dem Werk wird auch der Textdichter Peter Kien vorgestellt.
Inhalt:
Ingo Schultz: Zur Entstehungsgeschichte von Viktor Ullmanns "Kaiser von Atlantis". - Jan Dostal: Stoffverwandtschaften in den Opern "Der Kaiser von Atlantis" und "Der Sturz des Antichrist". - Karl Braun: Peter Kien - Annäherung an Leben und Werk. - Winfried Radeke: Das Fragmentiarische im "Kaiser von Atlantis" - Erfahrungen eines praktisch Aus- und Aufführenden. - Andreas Krause: Zur Edition des "Kaiser von Atlantis". - Antony Beaumont: Viktor Ullmanns "Der Kaiser von Atlantis" - Probleme der Instrumentation. - Stephan Kopf: Möglichkeiten der Inszenierung des "Kaiser von Atlantis" - Bemerkungen zu szenschen Aspekten von Viktor Ullmanns Oper.
Aktualisiert: 2021-01-06
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt Alexander Zemlinsky im Wiener Musikleben als ganz große Hoffnung unter den jungen Künstlern. 1871 geboren, machte er früh als Komponist und Dirigent auf sich aufmerksam. Auf den Durchbruch musste er erst einmal warten, obwohl ihn Gustav Mahler an die Hofoper engagiert hatte. Er war Freund und Lehrer Arnold Schönbergs, Operndirektor in Prag und später Kapellmeister in Berlin. Nach einem Zwischenspiel in Wien musste er 1938 nach New York emigrieren wo er 1942 starb.
Der Dirigent Antony Beaumont zeichnet in seiner großen Biographie das erste umfassende Bild dieser Künstlerexistenz zwischen zwei Epochen - ein weiterer Mosaikstein in der Geschichte vom Wiener Aufbruch in die Moderne.
Aktualisiert: 2022-07-14
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Alma Mahler-Werfel war, so hat es Willy Haas einmal formuliert, »erlebnishungrig und lebenshungrig«. Und sie hat das Erlebte von Jugend an im Tagebuch fixiert und später anhand dieser Aufzeichnungen erzählt. Schon früh wurde sie Schülerin und Freundin berühmter Männer: des Komponisten Alexander Zemlinsky, des Malers Gustav Klimt und vor allem Gustav Mahlers, den sie im März 1902 heiratete. »Lese ich im Tagebuch«, schreibt der Mitherausgeber Antony Beaumont, »so kommt’s mir vor, als ob man einen Vorhang hebt, und dahinter steht das Wien der Jahrhundertwende in voller Pracht und zum Greifen nahe. Die Vitalität des täglichen Lebens, Augenzeugenberichte von historischen Ereignissen der Kunst- und Musikwelt, einmalige Einblicke in das Sozialverhalten und die Redensarten des homo austriacus – dies alles zeichnet das Buch als einmaliges Dokument aus.«
Aktualisiert: 2023-01-26
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Otto Klemperer (1885–1973) war kein Mann des Wortes. Hin und wieder empfand der Dirigent jedoch das Bedürfnis, seine Gedanken über Musik zu Papier zu bringen, und selbst darin vermeidet er alles Blumige oder Feuilletonistische. Wie bei der Probenarbeit konzentrierte er sich als Schriftsteller auf Fasslichkeit, Klarheit, Kraft und Balance.
Was für die literarische Arbeit gilt, gilt erst recht für die Briefe Otto Klemperers. Sie durchstreifen ein weites Themenfeld und sorgen für reiche Abwechslung. Dabei halten sie sich sprachlich an die Regel der Einfachheit, beschränken sich inhaltlich auf das Wesentliche. Auch zeigt sich Klemperer nirgends bereit, sich in die Tiefe auszuweiten. Stattdessen wiegelt er ab – "Mehr darüber zu schreiben, würde zu weit führen" – und wechselt das Thema. Immer wieder sucht er dennoch den Diskurs mit Komponisten, Literaten, Künstlern und Politikern, unter ihnen Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Artur Schnabel, Alban Berg, Paul Hindemith, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Richard Strauss, Igor Strawinsky, Alexander Zemlinsky, Konrad Adenauer, Eleanor Roosevelt, Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Thomas Mann und Oskar Kokoschka. Konfrontiert er sie mit eigenen, divergierenden Meinungen, begründet er diese nur knapp. Selbst wenn er von musikalischen Sachverhalten schreibt, versucht er nicht, Inhalte verbal zu artikulieren. "Verzeiht", entschuldigt er sich dann, "ich kann nicht hohe Worte machen". Gelegentlich plaudert er aus dem dirigentischen Nähkästchen, schildert technische Kniffe, empfiehlt Wege zum Ziel; manchmal sucht er den Rat eines Komponisten, manchmal erteilt er einem Kunstschaffenden wiederum Ratschläge; mal erinnert er sich gerne an eine gelungene, mal erzürnt er sich über eine missglückte Aufführung.
Die 426 Briefe des Bandes hat Lotte Klemperer, die Tochter des Komponisten, aus einem Fundus von ca. 4000 Briefen und Brieffragmenten zur Veröffentlichung ausgewählt und freigegeben.
Aktualisiert: 2020-02-15
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