Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn:
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Das vorliegende Israel-Lesebuch enthält Originaltexte von Autorinnen und Autoren, vor allem und durchweg aber Einführungen des Herausgebers. Diese Texte sind alphabetisch angeordnet, was teils zu krassen Kontrasten führt, die jedoch bewusst in Kauf genommen werden, ebenso verschiedene Wiederholungen. Synoptisch betrachtet bekommen diese Beiträge einen zusätzlichen neuen Stellenwert. Als Titel der einzelnen Heimkehr-Geschichten wurden die Haupttitel der Bücher der Autorinnen und Autoren gewählt, für die Einführungen des Herausgebers wurden dessen Überschriften beibehalten.
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Inhalt
Erhard Roy Wiehn: Um zu bleiben gekommen
Herman Konradowitsch Abraham (2014)
Marianne Ahlfeld-Heymann: Und trotzdem überlebt (1994)
Margit Bartfeld-Feller: Am östlichen Fenster (2002)
Alexander Barzél: Was für ein Leben (2013)
Gretel Baum-Meróm; Kinder aus gutem Hause (1996/2011)
Grete Beck-Klein: Was sonst vergessen wird (1997)
Jehuda Beiles: Dem Massengrab entkommren (2010)
Schalom Ben-Chorin: Dass der Mandelzweig wieder blüht (2013)
Lilli Bernhard-Ithai: Erinnerung verpflichtet (1999)
Rachel Bernheim-Friedmann: Ohrringe im Keller (2002)
Isiu Bessler: Eine rumänisch-jüdische Familiengeschichte (2015)
Hanna Blitzer: Menschen und Ereignisse (2008)
Hedwig Brenner: Jüdische Frauen in der bildenden Kunst (2021)
Mali Chaimowitsch-Hirsch: Im Schatten der Schoáh (1999)
Sassona Dachlika: "Volksfeinde" (2002)
Edith Ernst-Drori: Des Lebensrechts beraubt (2002)
Peter Erben: Auf eigenen Spuren (2001)
Desider David Fischer: Bunkerblätter (2017)
Mosche Robert Fischl: Wiener – Jude - Israeli (2002)
Chanan Hans Flörsheim: Über die Pyrenäen in die Freiheit (2008)
Manfred Mosche Gerson: Ein Leben im 20. Jahrhundert (2005)
Mordechai Henrik Gidron: Trotzdem weitergelebt (2012)
Yosef Govrin: Im Schatten der Vernichtung (2018)
Sidi Gross: Zeitzeugin sein (2005)
David Guttmann: Schwierige Heimkehr (1997)
Fritz Joseph Heidecker: Die Brunnenbauer (1998)
Heinz J. Herrmann: Mein Kampf gegen die Endlösung (2002)
Nathan Höxter: Jüdische Pionierarbeit (2000)
Tutti Jungmann-Bradt: Die Bradts – The Bradts (1999)
Sidi Kassner: Sibirische Erinnerungen (2008)
Herbert Zwi Kessler: Der Weg ins Ungewisse (2000)
Zelma Klein: Mein Zeugnis als Warnung (2006)
Jeanne Levy-Rosenberg: Durch die Hölle (2000)
Leo Lewinson: Der unvergängliche Schmerz (2001)
Harry Zvi Likwornik: Als Siebenjähriger im Holocaust (2012/13)
Schlomo Marcus: Judentum und Israel (2010)
Michael Merón: Wir müssen es alleine schaffen (1997)
Heinz Jehuda Meyerstein: Gehetzt, gejagt und entkommen (2008)
Baruch Milch: Ist der Himmel leer (2019)
Zeev Milo: Im Satellitenstaat Kroatien (2012)
Gerschon Monar: Verpflanzt und neu verwurzelt (1995)
Hans Munk: Theresienstadt in Bildern und Reimen (2004)
David Murlakow: Mein unruhiges Leben (2020)
Rafael Olewski: Tor der Tränen (2014)
Rachela Zelmanowicz Olewski: Weinen hier verboten (2018)
Sonja Palty: Jenseits des Dnjestr (1995)
Leo Picard: Vom Bodensee nach Erez Israel 1924 (1996)
Eitan Porat: Stimme der toten Kinder (1996)
Erwin Rath: Glück im Unglück (2006)
Nava Ruda: Zum ewigen Andenken (2000)
Josef Norbert Rudel: Wir schöpfen Kraft aus Tränen (1997)
Sami Scharon: Gestritten, gekämpft und gelitten (2002)
Alice Schwarz-Gardos: Weitere Zeitzeugnisse aus Israel (2006/07)
Yoel Sher: Mit dem Flugboot zum Jam Kinneret (2014)
Leah Shinar: Wie ein Becher Tränen (1999)
Paul Siegel: In ungleichem Kampf (2001)
Zvi Sohar: Aus der Finsternis zum Licht (2012)
Zwi Helmut Steinitz: Als Junge durch die Hölle des Holocaust (2006/08)
Noah Stern: "Gott hat und den Weg gezeigt" (2013)
Jacques Stroumsa: Geiger in Auschwitz (1996)
Lili Chuwis Thau: Versuche zu überleben (2016)
Uri Toeplitz: Und Worte reichen nicht (1999)
Inka Wajsbort: Im Angesicht des Todes (2000)
Emil Wenkert: Czernowitzer Schicksale (2001)
Erhard Roy Wiehn: Schoáh-Opfer als Kibbuz-Pioniere (2010)
Schlomo Wollstein: Aus der Schweiz nach Israel (2008)
Anhang: Interviews mit Heimkehr-Rückkehrern
Dr. Erich Bloch: Konstanz, Palästina, Israel, Konstanz
Theo Bloch: Konstanz, Erez Israel, Israel
Ehepaar Kamm: Berlin und Oberschlesien, Israel, Konstanz
Else Elischewa Levi-Mühsam: Görlitz, Israel, Konstanz, Israel
Ernst Josef und Ruth Nathan: Konstanz, Palästina, Israel
Fedor Rosenthal: Kassel, Israel, Bad Nauheim, Konstanz
Anita Samuel: Mecklenburg, Israel, Konstanz
Aktualisiert: 2021-08-26
Autor:
Marianne Ahlfeld-Heymann,
Margit Bartfeld-Feller,
Alexander Barzél,
Gretel Baum-Merom,
Grete Beck-Klein,
Jehuda Beiles,
Schalom Ben-Chorin,
Lilli Bernhard-Ithai,
Rachel Bernheim-Friedmann,
Isiu Bessler,
Hanna Blitzer,
Hedwig Brenner,
Mali Chaimowitsch-Hirsch,
Lili Chuwis Thau,
Sassona Dachlika,
Peter Erben,
Edith Ernst-Drori,
Desider David Fischer,
Mosche Robert Fischl,
Hans Chanan Flörsheim,
Manfred Mosche Gerson,
Mordechai Henrik Gidron,
Yosef Govrin,
Sidi Gross,
David Guttmann,
Fritz Joseph Heidecker,
Heinz J Herrmann,
Nathan Höxter,
Tutti Jungmann-Bradt,
Sidi Kassner,
Herbert Zwi Kessler,
Zelma Klein,
Jeanne Levy-Rosenberg,
Leo Lewinson,
Harry Zvi Likwornik,
Schlomo Marcus,
Michael Merón,
Heinz Jehuda Meyerstein,
Baruch Milch,
Zeev Milo,
Gerschon Monar,
Hans Munk,
David Murlakow,
Rachela Zelmanowicz Olewski,
Rafael Olewski,
Sonja Palty,
Leo Picard,
Eitan Porat,
Erwin Rath,
Nava Ruda,
Josef Norbert Rudel,
Sami Scharon,
Alice Schwarz-Gardos,
Yoel Sher,
Leah Shinar,
Paul Siegel,
Zvi Sohar,
Zwi Helmut Steinitz,
Noah Stern,
Jacques Stroumsa,
Uri Toeplitz,
Inka Wajsbort,
Emil Wenkert,
Erhard Roy Wiehn,
Schlomo Wollstein
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In diesem historischen Kontext ist das folgende Lesebuch Schoáh-Schicksale in (und aus) Czernowitz und (aus) der Bukowina zu verstehen, in dem mehr als 23 Geschichten von 20 Autorinnen und Autoren zusammengestellt sind. Erste Publikationen zum jüdischen Leben, Leiden, Überleben und Nichtüberleben in Rumänien und der Ukraine finden sich in unserer Edition Schoáh & Judaica bereits in den 1990er Jahren, und so lag es nahe, diese Schicksale zusammenzufassen: Ausgehend von Czernowitz kann man die Schicksalswege der Menschen nach Sibirien und Transnistrien verfolgen, die dann vielfach nach Eretz Israel (Palästina) bzw. Israel führen.
Dabei handelt es sich teils um Originaltexte der Autorinnen und Autoren, teils um Einführungen des Herausgebers. Diese Texte sind alphabetisch geordnet, was zu krassen Schnitten führt, die jedoch in Kauf genommen werden, da sie zum Nachdenken anregen können. Das gilt auch für Wiederholungen, weil die einzelnen Geschichten originalgetreu erhalten bleiben sollten. Vielleicht animiert die eine oder andere Geschichte sogar dazu, sich das dazugehörige Buch selbst zu besorgen.
Für mich war es eine Art Wiederbegegnung mit Autorinnen und Autoren, von denen ich viele persönlich kannte und kenne, mit denen ich befreundet war und bin, von denen etliche jedoch schon nicht mehr leben. Es waren Glücksfälle, mit ihnen oder ihren Nachkommen und Freunden rechtzeitig in Kontakt gekommen zu sein, um durch unsere Publikationen ihre Schicksale vor dem Vergessen zu bewahren.
Die Editionsarbeiten haben mich nicht zuletzt zu zahlreichen Reisen nach Rumänien und in die Ukraine geführt, wo ich viele Gedenkstätten besuchen konnte, die mir die dort geschehenen Geschichten noch näher brachten.
Aktualisiert: 2021-07-14
Autor:
Herman K. Abraham,
Othmar Bartfeld,
Margit Bartfeld-Feller,
Mirjam Bercovici,
Isiu Bessler,
Hedwig Brenner,
Mali Chaimowitsch-Hirsch,
Sassona Dachlika,
Jewgenija Finkel,
Yosef Govrin,
Sidi Gross,
Sylvia Hoişie,
Lotti Kahana-Aufleger,
Sidi Kassner,
Mirjam Korber,
Zvi Harry Likwornik,
Jacob Melzer,
Wolf Rosenstock,
Josef N Rudel,
Klara Schächter,
Emil Wenkert,
Erhard Roy Wiehn,
Markus Winkler
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Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn:
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Antijüdische Strömungen gab es in Rumänien schon mindestens seit dem 19. Jahrhundert. Im Jahre 1930 lebten in Rumänien rund 722.000 Jüdinnen und Juden, d.h. 4% der Gesamtbevölkerung, wobei ihre tatsächliche Zahl etwas höher angenommen werden kann. Die rechtliche Gleichstellung der Juden 1919 bzw. 1923 verstärkte die antijüdische Bewegung im Land, die von Intellektuellen, etwa an der Universität von Iasi, vor allem aber von den "Legionären" der "Eisernen Garde" getragen wurde, "national-religiös" motiviert war und sich besonders gegen die Juden Bessarabiens und der Moldau richtete.
Nach dem Beschluss der rumänischen Regierung vom 9. Juli 1940 wurden Juden aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Ab 16. Oktober 1940 erschienen Gesetze zur Enteignung und "Rumänisierung", d.h. etwa das, was in Deutschland "Arisierung" hieß; es kam vermehrt zu Ausschreitungen und am 22. und 23. Januar 1941 zu einem blutigen Pogrom in Bukarest. Am 29. Juli 1941, noch bevor Rumänien in den Krieg eingetreten war, wurde der schwere Pogrom in Iasi inszeniert, bei dem Tausende von Menschen starben (Jacques Zwieback S. 155 ff.). Am 13. Oktober 1941 wurde die jüdische Bevölkerung der Südbukowina nach Transnistrien deportiert (hier S. 43 ff u. viele weitere Beiträge).
Nach der raschen Rückeroberung der seit 1940 sowjetisch besetzen Bukowina und Bessarabiens begann hier eine Judenverfolgung gewaltigen Ausmaßes, welche die obwaltenden antijüdischen Maßnahmen im rumänischen Kernland beinahe in den Schatten stellte. "Mit der stillschweigenden Zustimmung der Bukarester Regierung", so Andrei Corbea-Hoisie, "haben Einheiten der rumänischen Armee in Bessarabien und in der Nordbukowina kleinere und größere Pogrome organisiert, denen Tausende von Unschuldigen zum Opfer fielen." Die Absichten der Regierung Antonescu seien aber viel weiter gegangen:
"Als Strafe für die vermeintliche Kollaboration der Juden mit den Sowjets sollte die ganze jüdische Bevölkerung aus Bessarabien und der Bukowina in die ukrainischen Territorien jenseits des Bug deportiert werden, der Anfang einer beabsichtigten Säuberung Rumäniens von allen seinen Juden. Da die Deutschen es ablehnten, die deportierten Juden zu nahe an die Front umzusiedeln, entschied man sich in einer deutsch-rumänischen Konvention vom August 1941, dass die Konzentrationslager für die Juden aus Bessarabien und der Bukowina in der Region zwischen Dnjestr und Bug, also in dem von der rumänischen Armee verwalteten sogenannten "Transnistrien" lokalisiert wer-den sollten."1
Raul Hilberg bemerkt, dass die Rumänen in "Transnistrien", der be-setzten damaligen südwestlichen Sowjet-Ukraine, mit größter Härte gegen die Juden vorgegangen seien: "In diesem Gebiet, genauer ge-sagt im Raum Odessa und Golta töteten die Rumänen (…) etwa 15.000 einheimische Juden. Außer Deutschland war kein anderes Land in Judenmassaker solchen Ausmaßes verstrickt." Am 8. Juli 1941 hatte "Staatsführer" Antonescu in einer Sitzung des Ministerrates erklärt, "dass heute ein günstiger Augenblick in unserer Geschichte besteht, um die Juden aus Bessarabien und der Bukowina zwangsauszusiedeln." Am gleichen Tag habe der Befehlshaber der Gendarmerie in Bessarabien, Oberst Meculescu, die Festnahme aller Juden in den ländlichen Gebieten der Provinz angeordnet: "In der letzten Juliwoche (1941) begannen die Rumänen in lokaler Initiative, etwa 25.000-30.000 Juden aus dem nordbessarabischen Raum über den Dnjestr hinweg in ein Gebiet abzuschieben, das seinerzeit noch deutsches Militär- und 'Interessengebiet' war."2
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1 Andrei Corbea-Hoişie in: Mirjam Korber, Deportiert. Konstanz 1993, S. 23.
2 Raul Hilberg, Die Vernichtung der europäischen Juden. (1961) 3 Bände, Frankfurt/M. 1990, S. 812 u. 823.
Aktualisiert: 2022-01-27
Autor:
Margit Bartfeld-Feller,
Mirjam Bercovici,
Mirjam Bercovici-Korber,
Isiu Bessler,
Hedwig Brenner,
Mali Chaimowitsch-Hirsch,
Sassona Dachlika,
Iulia Deleanu,
Jewgenija Finkel,
Matei Gall,
Yosef Govrin,
Sidi Gross,
Beno Hoisie,
Sylvia Hoişie-Korber,
Bernhard Horowitz,
Laura Horowitz,
Lotti Kahana-Aufleger,
Sidi Kassner,
Herman Konradowitsch Abraham,
Mirjam Korber,
Geza Kornis,
Zvi Harry Likwornik,
Valeriu Marcu,
Jacob Melzer,
Andrei Oisteanu,
Sonja Palty,
Marcel Pauker,
Wolf Rosenstock,
Josef N Rudel,
Victor Rusu,
Klara Schächter,
Itzik Schwarz-Kara,
Andrei Voinea,
Emil Wenkert,
Erhard Roy Wiehn,
Markus Winkler,
Jacques Zwieback
> findR *
Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn
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Vor allem um die Stimmen der Opfer geht es auch in unserer gesamten Edition Schoáh & Judaica: In der vorliegenden Dokumentation geht es um die Namen und Stimmen von jüdischen Kindern und Jugendlichen in den verschiedensten Regionen Europas damals, in denen die Lebens- und Sterbenssituationen jedoch sehr verschieden waren: In Westeuropa wurden Kinder und Jugendliche zuerst deportiert und dann vergast oder erschossen, in Osteuropa und im Baltikum wurden sie zumeist gleich erschlagen (um Munition zu sparen) oder erschossen.
Die folgenden 56 teils sehr kurzen, teils längeren Beiträge – Interviews oder autobiographische Berichte – dieses Lesebuchs sind alphabetisch geordnet, was teilweise zu scharfen Schnitten führt, die aber inkauf genommen werden, weil sie umso mehr zum Nachdenken anregen können. Die Arbeit an diesem Lesebuch war eine Art Wiedersehen mit den Autorinnen und Autoren, von denen ich viele persönlich kannte bzw. kenne.
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Aktualisiert: 2021-07-14
Autor:
Othmar Bartfeld,
Margit Bartfeld-Feller,
Alexander Barzél,
Mark Bernard,
Isiu Bessler,
Friedel Bohny-Reiter,
Dawid Budnik,
Pavel Chabr,
Lili Chuwis Thau,
Dora Cohn,
Bronia Davidson-Rosenblatt,
Albert Deutsch,
Karl I. Epstein,
Edith Ernst-Drori,
Mordechai H Gidron,
Yosef Govrin,
Gabriel Groszman,
Helmut Grünfeld,
David Guttmann,
Henry Hagelberg,
Fredy Hirsch,
Gábor Hirsch,
Sylvia Hoişie,
Sidi Kassner,
Raissa Antonowna Kiseljowa,
Mirjam Korber,
Erika M Kounio-Amariglio,
Zdenko Levental,
Harry Zvi Likwornik,
Roman Mayer,
Baruch Milch,
Joseph Mlawski,
Ludwig Mühlfelder,
Beatrice Mühlfelder-Bravmann,
Therese Müller,
Ernst Josef Nathan,
Ruth Nathan,
Anna Ornstein,
Fritz Ottenheimer,
Sonja Palty,
Brigitte Pimpl,
Evelyn Pike Rubin,
Nava Ruda,
Anita Samuel,
Leah Shinar,
Grigorijus Smoliakovas,
Zvi Sohar,
Zwi Helmut Steinitz,
Inka Wajsbort,
Agnes Weiss-Balazs,
Hannelore Wicki-Schwarzschild,
Margot Wicki-Schwarzschild,
Erhard Roy Wiehn,
Jan Wiener,
Alfred Wikinsky,
X. Wolf,
Rachela Zelmanowicz Olewski
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Aus dem Vorwort des Herausgebers: Aus der Bukowina durch Transnistrien und den rumänischen Kommunismus nach Israel
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Isiu Bessler beschreibt in seiner rumänisch-jüdischen Familiengeschichte ausführlich die große Verwandtschaft und ihr Leben, sehr detailliert die nächste Vater- und Mutterseite, aber auch die seiner Frau Nella, das Leben der jüdischen Durchschnittsbevölkerung vor allem von Handwerkern in einer rumänischen Kleinstadt vor dem Zweiten Weltkrieg und viele Einzelschicksale während der Holocaust-Schoáh und danach. Zu Hause wurde Deutsch gesprochen, und auch Sohn Sani sprach bis zum Kindergartenalter Deutsch.
Isiu Bessler schreibt nichts über seine eigene Bar Mitzwa, über die Schabbat- oder Pessach-Tradition der Familie. Den üblichen gelben Stern aus Stoff wollte er nicht tragen, vielmehr bastelte er zusammen mit einem Freund einen Messingstern wie ein Sheriff-Stern: "Ich glaube, dass wir in Rumänien die einzigen im Besitz eines solchen stolzen Zeichens unserer Herkunft waren. Bis heute habe ich den Messing-Davidstern aufbewahrt." Isiu Bessler berichtet auch von seiner jüdischen Hochzeit, vom "Schiwa-Sitzen", vom Synagogenbesuch am Jom Kippur 1963, von der Bar Mitzwa seines Sohnes Sani, und dass er 13 Monate lang "Kaddisch", das Totengebet für seine Eltern sprach. Die Besslers waren also eine Familie, die sich ihrer Herkunft sehr wohl bewusst blieb, wichtige Bräuche der jüdischen Tradition einhielt und die Israel als das "Land der Väter" betrachtete.
Angesichts vieler schrecklicher Berichte über Leiden und Sterben der deportierten jüdischen Bevölkerung in Transnistrien, erfahren wir hier erstmals von einer Familie, welche die mehr als drei Jahre der Verbannung dank der Tatkraft des Vaters zum Glück erstaunlich gut überlebt hatte. Auch die Jahre unter dem kommunistischen Regime in Rumänien wurden trotz mancherlei Probleme ziemlich glimpflich überstanden. Schließlich gelang 1973 auch die Ausreise nach Israel, und mit erst 45 Jahren war Isiu Bessler noch jung genug, um sich beruflich und sozial erfolgreich im "Land der Väter" einzuleben, was auch Nella und Sohn Sani gelang.
Alles in allem enthalten die vorliegenden Erinnerungen eine ebenso interessante wie detailreiche Familiengeschichte mit zahlreichen Miniaturen jüdischer Einzelschicksale (allein schon von ca. 50 Personen der engeren Verwandtschaft, wozu noch viele andere eingeflochten werden!). …. Isiu Besslers rumänisch-jüdische Familiengeschichte, die eigentlich nur für die Familie gedacht war, ist jedenfalls eine interessante Bereicherung der Bukowina-, Rumänien- und Transnistrien-Literatur unserer Edition Schoáh & Judaica.
Aktualisiert: 2019-12-11
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