Die Forstgeschichte des flachen Landes hat im Unterschied zu den Mittelgebirgen in Niedersachsen bislang wenig Bedeutung gefunden. Dabei ist sie besonders eng mit der Agrargeschichte und der jeweiligen ländlichen Entwicklung verwoben und lässt somit ganz andere Akzente erwarten als etwa die Geschichte der Harzer Bergwerkforsten.
In der vorliegenden Studie werden Wälder behandelt, die sich etwas vom Drömling im Nord-osten über Vorsfelde in Norden sowie die Räume um Braunschweig und Wolfenbüttel bis nach Schöningen und Helmstedt erstreckten und zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel gehörten. Der Band führte in die forstliche Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte dieser Region ein und dokumentiert die Zustandsentwicklung der einzelnen Forsten und Waldbestände. Vor dem Hintergrund wird dargelegt, wie sich besonders die bäuerlichen Interessen an einer nach-haltigen Holzversorgung und Waldweide mit den forstpolitischen Programmen der Landes-regierungen vertrugen. Einigen Dörfern gelang es, den landesherrlichen Einfluss auf die Wirtschaft in den Gemeinschaftswäldern erfolgreich abzuwehren.
Zwischen Harz und Aller beherrschte der Mittelwald mit seinen Hauptbaumarten Buchen und Eiche als „Nährwald“ bis zum Ende des 18. Jahrhunderts das Bild, bevor mit den um 1750 eingeleiteten Forstreformen und Hochwald Schritt für Schritt an seine Stelle trat und die jahrhundertalte, enge Verbindung von Wald und Hof langsam ihr Ende fand.
Aktualisiert: 2022-03-31
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Wann immer ein König oder ein Prinz eine Frau aus einem anderen Land heiratet, stoßen zwei oder mehr Kulturen aufeinander. Die Gemahlin spricht häufig eine andere Sprache als die des Hofes ihres Gatten, gehört einer anderen Konfession an, ist in einer anderen Hofkultur aufgewachsen. Ganz gleich, ob sie sich in die neue Umgebung integriert oder sich dieser verweigert – sie bewirkt eine Transformation ihrer allernächsten Umgebung. Denn sie ist umgeben von ihrem eigenen Gefolge, und aus ihrer Heimat bringt sie Bücher, Kunst, Kleidung, Schmuck und Möbel mit. Sie erreicht den neuen Hof aber nicht nur mit materiellem, sondern auch mit intellektuellem Gepäck wie etwa religiösen, politischen, philosophischen oder wissenschaftlichen Vorstellungen und Einflüssen. Welche europäischen Wege die Heiraten königlicher Prinzessinnen gingen, wird in vorliegender Edition von Akten zu Hochzeit, Tod und Erbe von Zofia Jagiellonka, verheirateter Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel (1522–1575), nachgezeichnet.
Aktualisiert: 2020-07-08
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Die niedersächsische Stadt Braunschweig gehörte zu den größten mittelalterlichen
Städten Norddeutschlands. Sie war im Hochmittelalter Residenz welfischer Herrscher
und während des 14. und 15. Jahrhundertseine der führenden Hansestädte.
Braunschweig zeigt sich trotz aller Verluste, besonders durch die Zerstörungen
des Zweiten Weltkrieges, noch heute als Schatztruhe mittelalterlicher Architektur und Kunst.
In der vorliegenden Publikation wird dieses großartige Kulturerbe erstmals in seinen
architektur- und stadtbaugeschichtlichen Zusammenhängen präsentiert.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem einzigartigen Phänomen der historischen
Stadtstruktur mit ihren fünf Weichbilden. In den zahlreichen Sakralbauten spiegelt
sich die Bedeutung Braunschweigs im Mittelalter wider. Ausgehend vom prägenden
Bau der Domkirche St. Blasii entstanden die großen Stadtpfarrkirchen mit ihren
markanten Turmwerken. In der Profanbaukunst nimmt das Altstadtrathaus eine
Spitzenposition ein. Für die Burg Heinrichs des Löwen, heute ein Werk des Historismus,
wird ein neuer Rekonstruktionsversuch vorgeschlagen.
Schließlich ist ein ausführlicher Blick auf den mittelalterlichen Wohnbau
– auf Steinhäuser, Kemenaten und Fachwerkbauten – gerichtet.
Abgerundet wird der Prachtband neben vielen aktuellen Fotos durch zahlreiche
historische Dokumente und eigens für diese Veröffentlichung gefertigte Pläne und
Rekonstruktionszeichnungen.
Aktualisiert: 2019-08-15
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Anhand des Beispiels des braunschweig-wolfenbüttel¬schen Hofpredigers Eberhard Finen (1668-1726) werden in diesem Band die Aktionsmöglichkeiten und Handlungszwänge evangelischer Hofgeistlicher zu Beginn des 18. Jahrhunderts untersucht. Das Exempel Finens und des braun-schweig-wolfenbütteler Hofes erscheinen besonders geeignet, weil sich dort in den ersten Jahren des 18. Jahr¬hunderts Veränderungen ergaben, die die Rolle des Hof¬predigers zentral tangierten. Die Konversionen zunächst der Enkelin des Herzogs Anton Ulrich (1633-1714), Elisabeth Christine, sowie anschließend des Fürsten selbst zum katholischen Glauben zwangen die jeweilige Hofgeistlichkeit dazu, zu diesen heftig umstrittenen Vorgängen Stellung zu beziehen. Die Analyse und der Vergleich der Reaktionen der beiden Hofprediger Johan¬nes Niekamp und Albrecht Fiedler Knopff auf den Glaubenswechsel der Prinzessin mit denen Eberhard Finens im Blick auf die herzogliche Konversion eröff¬nen aufschlussreiche Einblicke in Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Amts- und Selbstverständnis sowie Vorgehen der Prediger.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Die Herren von Gittelde (12. bis 17. Jh.) gehörten dem
niederen Adel im südlichen Niedersachsen an. Die
Arbeit schlüsselt nicht allein die Genealogie und Besitzgeschichte
dieser Familie auf, sondern geht auch auf
eine Reihe weiterer Aspekte ein. So wird das Heiratsverhalten
mit Fragen nach dem sozialen Umfeld verknüpft;
das Konnubium wird unter der Fragestellung
untersucht, inwieweit es zur Hebung des Sozialprestiges
der Familie sowie zur Sicherung und Erweiterung ihres
Besitzes beitrug.
Die Studie zeigt weiterhin, wie sich die Beziehungen der
Herren von Gittelde zu ihren welfischen Landesherren
im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit gestalteten.
Sie beantwortet Fragen nach den Funktionen, Aufgaben
und Ämtern, die Familienmitglieder im Dienste ihres
Landesherrn übernommen haben. Schließlich befasst
sich die Abhandlung mit den weltlichen und geistlichen
Ämtern und Karrieren der Angehörigen, die Indikatoren
für das Sozialprestige einer Adelsfamilie waren.
Insgesamt leistet diese Arbeit einen Beitrag zur Erforschung
des niederen Adels in Südniedersachsen.
Aktualisiert: 2017-06-01
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Herzog Heinrich Julius (1564-1613) zählt zu den auffallendsten Erscheinungen unter den Herrschern des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Hochbegabt und energisch agierte er nicht nur als Machtpolitiker und Ratgeber des Kaisers, sondern erhöhte auch den Glanz der Wolfenbütteler Hofhaltung in bis dahin nicht gekannter Weise. Er förderte Kunst und Musik und publizierte selbst Schauspiele, die einen bedeutenden Platz in der deutschen Theatergeschichte einnehmen. Als Justiziar und Propagandist der eigenen Angelegenheiten überzog er seine Gegner mit Rechtsgutachten und Flugschriften, ohne aber die Auseinandersetzungen mit der Stadt Braunschweig, Teilen des Adels und fürstlichen Konkurrenten immer nach seinen Wünschen dirigieren zu können.
Der Braunschweigische Geschichtsverein und die Herzog August Bibliothek veranstalteten aus Anlass seines 400. Todestages eine internationale Tagung, an der Wissenschaftler/innen aus Deutschland, Tschechien, den USA, Italien und Frankreich teilnahmen. Die Ergebnisse lassen deutlich das europäische Profil des Herzogs hervortreten. Sie werden im vorliegenden Band veröffentlicht.
Aktualisiert: 2018-07-20
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Dem Stadtarchiv Hornburg wurden vor einigen Jahren eine Handschrift als Depositum überlassen, die als durchaus ungewöhnliche Geschichtsquelle anzusehen ist. Diese vom Verfasser Frau Dr. Heise als „Hausbuch“ bezeichnete Schrift wurde transkribiert und kommentiert.
Grundlage der Kommentierung waren Archivalien, die etwa zeitgleich an demselben Ort wie das „Hausbuch“ entstanden sind, an dem Ort, der auch ein wichtiger Schauplatz des in dieser Quelle geschilderten Geschehens ist.
Aus diesen Aufzeichnungen ist zu ersehen, welche politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Ereignisse die Einwohner einer agrarisch geprägten Stadt an der Grenze des Fürstentums Halberstadt im Verlauf der ersten 75 Jahre des 18. Jahrhunderts, als Preußen zur Hegemonialmacht in Norddeutschland aufstieg, berührt haben.
Aktualisiert: 2018-07-20
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