Die Philosophie der Frühen Neuzeit beginnt 1520 mit der Wiederaufnahme der pyrrhonischen Skepsis durch Gianfrancesco Pico della Mirandolas »Untersuchung über die Eitelkeit der Lehre der [heidnischen] Völker und die Wahrheit der christlichen Lehre«. Picos Ziel war die Zerstörung der Philosophie, aber ungewollt schuf er damit Raum für eine neue, moderne Art zu denken.
Im »Examen vanitatis« geht es Pico nicht um die Auseinandersetzung mit einzelnen Positionen paganer Philosophen, sondern um einen Kampf gegen die Philosophie insgesamt. Pico wollte die alleinige Verlässlichkeit des christlichen geoffenbarten Glaubens nachweisen, und sein Instrument war die pyrrhonische Skepsis, die er systematisch nutzte, um zu zeigen, dass die antike Philosophie – insbesondere die ihres Protagonisten Aristoteles – und zugleich die gesamte Rezeptionstradition durch antike philosophische Argumentation selbst obsolet waren. Pico war ein Anhänger des Bußpredigers Savonarola, der 1497 in Florenz u. a. die Manuskripte und Texte verbrennen ließ, aus denen Giovanni Pico, Gianfrancescos Onkel und bedeutender Humanist, geschöpft hatte. Ironischerweise stand aber gerade die skeptische Methode, derer sich Pico zur Begründung unumstößlicher Glaubensgewissheiten bediente, am Anfang einer Entwicklung, die bis zum Entwurf der neuen Wissenschaften führte, die wir heute mit Descartes und Gassendi verbinden. Die kritische Edition dieses Schlüsseltextes des frühneuzeitlichen Denkens folgt der Editio princeps aus der Druckerei von Gianfrancesco Pico della Mirandola von 1520 und berücksichtigt die rezeptionsgeschichtlich wichtigsten Drucke.
Der Band bietet den lateinischen Originaltext OHNE Übersetzung und eine Einleitung in deutscher Sprache.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Die Philosophie der Frühen Neuzeit beginnt 1520 mit der Wiederaufnahme der pyrrhonischen Skepsis durch Gianfrancesco Pico della Mirandolas »Untersuchung über die Eitelkeit der Lehre der [heidnischen] Völker und die Wahrheit der christlichen Lehre«. Picos Ziel war die Zerstörung der Philosophie, aber ungewollt schuf er damit Raum für eine neue, moderne Art zu denken.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Erste deutsche Übersetzung eines Hauptwerks Roger Bacons, in dem dieser sein radikales Programm zum Studium der Philosophie vorstellt. Der Text ist ein frühes Plädoyer für mathematische und erfahrungswissenschaftliche ebenso wie für altsprachliche Bildung als Grundlage der Philosophie und Theologie und übt zugleich in polemischer Weise Kritik an den kirchlichen Ausbildungsinstitutionen des 13. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Zweisprachige Ausgabe der berühmten Neunhundert Thesen, die Pico für einen großen Gelehrtenkongress verfasste, den er 1487 in Rom veranstalten wollte. Mit einer Einleitung und erläuternden Anmerkungen des Herausgebers.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Mit seinem "Opus maius" formulierte Bacon eines der prägnantesten wissenschaftlichen Reformprogramme des Mittelalters und war seiner Zeit weit voraus. Der Band enthält Roger Bacons "Brief an Papst Clemens IV.", die drei wichtigsten Teile I, II und VI des "Opus maius", Bacons "Brief über die geheimen Werke der Natur und der Kunst" sowie eine ausführliche Einleitung des Herausgebers.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Erstübersetzung von Juan Luis Vives’ hoch gelobter, polemischer Auseinandersetzung mit einer Philosophie, die der Wirklichkeit enthoben ist und sich in bloßer Begriffsspekulation verliert.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Gesamtedition und erste deutsche Übersetzung des bedeutenden dritten Hauptwerks Roger Bacons, der von seinen Zeitgenossen »Doctor mirabilis«, »wunderbarer Lehrer«, genannt wurde.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Erstübersetzung von Juan Luis Vives’ hoch gelobter, polemischer Auseinandersetzung mit einer Philosophie, die der Wirklichkeit enthoben ist und sich in bloßer Begriffsspekulation verliert.
Aktualisiert: 2023-06-14
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»Denn auch, wenn bisher die Grundsteine noch nicht gelegt sind, so sind doch das Holz und die Steine bereits vorhanden, nämlich die Kraft der Wissenschaften und der Sprachen; und ich werde sorgfältig erforschen, wie die übrigen Gebäude errichtet werden müssen, die für die Weisheit notwendig sind.«
Mit diesen Worten beginnt Roger Bacon seinen »Brief an Papst Clemens IV.«, um diesem sein Reformprogramm der Wissenschaften und der Gesellschaft des 13. Jahrhunderts vorzustellen, das er in seinem Hauptwerk, dem Opus maius, im Jahr 1266 detailliert dargelegt hat. Er plädiert darin nicht nur für eine Aufnahme der »Sprachen der Weisheit« (Hebräisch, Griechisch und Arabisch) in das universitäre Lehrprogramm, sondern spricht sich auch dafür aus, den durch die Übersetzungen des 12. und 13. Jahrhunderts nun wieder verfügbaren mathematischen und experimentellen Wissenschaften im Lehrplan eine ganz neue Stellung einzuräumen. Das Ziel war die Wiederentdeckung der »Herrlichkeit der Weisheit«; die Sprachen, die Mathematik und die Erfahrungswissenschaft waren die Mittel dazu.
Die in diesem Band versammelten Werke Roger Bacons: der oben erwähnte »Brief an den Papst«, das »Opus maius, Teil I, II und VI«, sowie der »Brief über die geheimen Werke der Natur und der Kunst und über die Nichtigkeit der Magie«, erlauben es nun, die Hauptgedanken eines der bedeutendsten und facettenreichsten Denker des 13. Jahrhunderts erstmals in deutscher Sprache kennenzulernen. Diese Texte zeigen, dass Roger Bacon lange vor der Moderne nicht nur von Flugmaschinen, Unterseebooten und Automobilen träumte, sondern viel grundlegender von einer radikalen Neubegründung der Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Gesamtedition und erste deutsche Übersetzung des bedeutenden dritten Hauptwerks Roger Bacons, der von seinen Zeitgenossen »Doctor mirabilis«, »wunderbarer Lehrer«, genannt wurde.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Die Philosophie der Frühen Neuzeit beginnt 1520 mit der Wiederaufnahme der pyrrhonischen Skepsis durch Gianfrancesco Pico della Mirandolas »Untersuchung über die Eitelkeit der Lehre der [heidnischen] Völker und die Wahrheit der christlichen Lehre«. Picos Ziel war die Zerstörung der Philosophie, aber ungewollt schuf er damit Raum für eine neue, moderne Art zu denken.
Aktualisiert: 2023-06-14
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»Wir dürfen nicht an allem festhalten, was wir gehört und gelesen haben, sondern müssen aufs genaueste die Auffassungen der früheren Generationen prüfen, um hinzuzufügen, was bei ihnen fehlte, und um zu berichtigen, wo Irrtümer unterlaufen waren.« Mit diesen Worten wandte sich der Franziskanermönch Roger Bacon an Papst Clemens IV., um ihm seine grundlegende Idee einer umfassenden Reform der Wissenschaften und der Gesellschaft des 13. Jahrhunderts vorzustellen. Seine Reformvorschläge bestanden unter anderem darin, den durch die Übersetzungsbemühungen des 12. und 13. Jahrhunderts nun wieder rezipierbaren experimentellen und mathematischen Wissenschaften eine bis dahin ganz neue Stellung im universitären Lehrplan einzuräumen. Außerdem forderte Bacon, den Sprachunterricht des Hebräischen, Griechischen und Arabischen zu institutionalisieren, weil »die unaussprechliche Schönheit der Weisheit« nur aus diesen Sprachen gewonnen werden könne.
Bacon scheiterte mit seinen Bemühungen, nicht zuletzt durch Clemens’ Tod, und die Idee einer grundlegenden Reform des Studiums und der Gesellschaft durch die Macht der Wissenschaften geriet in den nächsten Jahrhunderten in Vergessenheit, ebenso wie Bacons Schriften. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine Reform der Gesellschaft durch die Kraft der Vernunft, die in ihrer Radikalität die Aufklärung vorweg zu nehmen scheint, von zeitloser Anziehungskraft.
Das Compendium studii philosophiae (1272), in dem Bacon sein Reformprogramm konzis und unter oft erstaunlicher Abgrenzung von scholastischen Autoritäten darstellt, liegt nun erstmals in einer deutschen Übersetzung vor. Seine Reformideen dürften nichts von ihrer Aktualität verloren haben, denn – so Bacon im Compendium – »so lange wie die Unwissenheit andauert, kann kein Heilmittel gegen die Gebrechen des Menschen gefunden werden«.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Giovanni Pico della Mirandola war gerade einmal 23 Jahre alt, als er seine Neunhundert Thesen im Jahr 1486 in Rom mit der Schlussbemerkung veröffentlichen ließ, dass er persönlich jedem Gelehrten, der zur Disputation über die Thesen nach Rom kommen wolle, die Reisekosten erstatten würde. Pico hatte sich damit ein Ziel von bisher nie dagewesenen Ausmaßen gesetzt: Mit allen Gelehrten des Abendlandes wollte er vor dem Papst über alle Lehrsätze der verschiedenen Völker und deren Denker disputieren, über die Kabbala und die zoroastrischen Weisheitslehren wie über die verschiedensten Thesen des Neuplatonismus, der mittelalterlichen Scholastik, der Orphik und der arabischen und chaldäischen Weisheit. Das Ziel war die Versöhnung aller im Abendland bis dahin bekannten Autoritäten und die Zusammenführung der philosophischen und theologischen Traditionen des 15. Jahrhunderts zu einer christlichen Weisheit. Pico stellte sich die Veranstaltung als einen gewaltigen Kongress vor, für den die Neunhundert Thesen die Diskussionsgrundlage bilden sollten. Während die ersten 400 Thesen eine Zusammenstellung konfligierender Lehrmeinungen darstellen, sind die zweiten 500 »Thesen gemäß der eigenen Ansicht«, also – schon das ein unerhörtes Novum – ganz eigene Positionen Picos, die von der gängigen Art des Philosophierens abweichen. Allein – der Papst ließ 13 der Thesen auf den Index setzen und den gesamten Text verbieten. Die Versammlung, von der Pico geträumt hatte, fand niemals statt. Die bereits gedruckten Exemplare wurden eingezogen und zum Teil verbrannt. Pico wurde, nachdem er Rom verlassen hatte, verhaftet und exkommuniziert.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Mit seinem "Opus maius" formulierte Bacon eines der prägnantesten wissenschaftlichen Reformprogramme des Mittelalters und war seiner Zeit weit voraus. Der Band enthält Roger Bacons "Brief an Papst Clemens IV.", die drei wichtigsten Teile I, II und VI des "Opus maius", Bacons "Brief über die geheimen Werke der Natur und der Kunst" sowie eine ausführliche Einleitung des Herausgebers.
Aktualisiert: 2023-05-23
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»Wir dürfen nicht an allem festhalten, was wir gehört und gelesen haben, sondern müssen aufs genaueste die Auffassungen der früheren Generationen prüfen, um hinzuzufügen, was bei ihnen fehlte, und um zu berichtigen, wo Irrtümer unterlaufen waren.« Mit diesen Worten wandte sich der Franziskanermönch Roger Bacon an Papst Clemens IV., um ihm seine grundlegende Idee einer umfassenden Reform der Wissenschaften und der Gesellschaft des 13. Jahrhunderts vorzustellen. Seine Reformvorschläge bestanden unter anderem darin, den durch die Übersetzungsbemühungen des 12. und 13. Jahrhunderts nun wieder rezipierbaren experimentellen und mathematischen Wissenschaften eine bis dahin ganz neue Stellung im universitären Lehrplan einzuräumen. Außerdem forderte Bacon, den Sprachunterricht des Hebräischen, Griechischen und Arabischen zu institutionalisieren, weil »die unaussprechliche Schönheit der Weisheit« nur aus diesen Sprachen gewonnen werden könne.
Bacon scheiterte mit seinen Bemühungen, nicht zuletzt durch Clemens’ Tod, und die Idee einer grundlegenden Reform des Studiums und der Gesellschaft durch die Macht der Wissenschaften geriet in den nächsten Jahrhunderten in Vergessenheit, ebenso wie Bacons Schriften. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine Reform der Gesellschaft durch die Kraft der Vernunft, die in ihrer Radikalität die Aufklärung vorweg zu nehmen scheint, von zeitloser Anziehungskraft.
Das Compendium studii philosophiae (1272), in dem Bacon sein Reformprogramm konzis und unter oft erstaunlicher Abgrenzung von scholastischen Autoritäten darstellt, liegt nun erstmals in einer deutschen Übersetzung vor. Seine Reformideen dürften nichts von ihrer Aktualität verloren haben, denn – so Bacon im Compendium – »so lange wie die Unwissenheit andauert, kann kein Heilmittel gegen die Gebrechen des Menschen gefunden werden«.
Aktualisiert: 2023-05-23
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Gesamtedition und erste deutsche Übersetzung des bedeutenden dritten Hauptwerks Roger Bacons, der von seinen Zeitgenossen »Doctor mirabilis«, »wunderbarer Lehrer«, genannt wurde.
Aktualisiert: 2023-05-23
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Gesamtedition und erste deutsche Übersetzung des bedeutenden dritten Hauptwerks Roger Bacons, der von seinen Zeitgenossen »Doctor mirabilis«, »wunderbarer Lehrer«, genannt wurde.
Aktualisiert: 2023-05-23
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Erste deutsche Übersetzung eines Hauptwerks Roger Bacons, in dem dieser sein radikales Programm zum Studium der Philosophie vorstellt. Der Text ist ein frühes Plädoyer für mathematische und erfahrungswissenschaftliche ebenso wie für altsprachliche Bildung als Grundlage der Philosophie und Theologie und übt zugleich in polemischer Weise Kritik an den kirchlichen Ausbildungsinstitutionen des 13. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2023-05-23
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»Denn auch, wenn bisher die Grundsteine noch nicht gelegt sind, so sind doch das Holz und die Steine bereits vorhanden, nämlich die Kraft der Wissenschaften und der Sprachen; und ich werde sorgfältig erforschen, wie die übrigen Gebäude errichtet werden müssen, die für die Weisheit notwendig sind.«
Mit diesen Worten beginnt Roger Bacon seinen »Brief an Papst Clemens IV.«, um diesem sein Reformprogramm der Wissenschaften und der Gesellschaft des 13. Jahrhunderts vorzustellen, das er in seinem Hauptwerk, dem Opus maius, im Jahr 1266 detailliert dargelegt hat. Er plädiert darin nicht nur für eine Aufnahme der »Sprachen der Weisheit« (Hebräisch, Griechisch und Arabisch) in das universitäre Lehrprogramm, sondern spricht sich auch dafür aus, den durch die Übersetzungen des 12. und 13. Jahrhunderts nun wieder verfügbaren mathematischen und experimentellen Wissenschaften im Lehrplan eine ganz neue Stellung einzuräumen. Das Ziel war die Wiederentdeckung der »Herrlichkeit der Weisheit«; die Sprachen, die Mathematik und die Erfahrungswissenschaft waren die Mittel dazu.
Die in diesem Band versammelten Werke Roger Bacons: der oben erwähnte »Brief an den Papst«, das »Opus maius, Teil I, II und VI«, sowie der »Brief über die geheimen Werke der Natur und der Kunst und über die Nichtigkeit der Magie«, erlauben es nun, die Hauptgedanken eines der bedeutendsten und facettenreichsten Denker des 13. Jahrhunderts erstmals in deutscher Sprache kennenzulernen. Diese Texte zeigen, dass Roger Bacon lange vor der Moderne nicht nur von Flugmaschinen, Unterseebooten und Automobilen träumte, sondern viel grundlegender von einer radikalen Neubegründung der Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-05-23
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Die Philosophie der Frühen Neuzeit beginnt 1520 mit der Wiederaufnahme der pyrrhonischen Skepsis durch Gianfrancesco Pico della Mirandolas »Untersuchung über die Eitelkeit der Lehre der [heidnischen] Völker und die Wahrheit der christlichen Lehre«. Picos Ziel war die Zerstörung der Philosophie, aber ungewollt schuf er damit Raum für eine neue, moderne Art zu denken.
Im »Examen vanitatis« geht es Pico nicht um die Auseinandersetzung mit einzelnen Positionen paganer Philosophen, sondern um einen Kampf gegen die Philosophie insgesamt. Pico wollte die alleinige Verlässlichkeit des christlichen geoffenbarten Glaubens nachweisen, und sein Instrument war die pyrrhonische Skepsis, die er systematisch nutzte, um zu zeigen, dass die antike Philosophie – insbesondere die ihres Protagonisten Aristoteles – und zugleich die gesamte Rezeptionstradition durch antike philosophische Argumentation selbst obsolet waren. Pico war ein Anhänger des Bußpredigers Savonarola, der 1497 in Florenz u. a. die Manuskripte und Texte verbrennen ließ, aus denen Giovanni Pico, Gianfrancescos Onkel und bedeutender Humanist, geschöpft hatte. Ironischerweise stand aber gerade die skeptische Methode, derer sich Pico zur Begründung unumstößlicher Glaubensgewissheiten bediente, am Anfang einer Entwicklung, die bis zum Entwurf der neuen Wissenschaften führte, die wir heute mit Descartes und Gassendi verbinden. Die kritische Edition dieses Schlüsseltextes des frühneuzeitlichen Denkens folgt der Editio princeps aus der Druckerei von Gianfrancesco Pico della Mirandola von 1520 und berücksichtigt die rezeptionsgeschichtlich wichtigsten Drucke.
Der Band bietet den lateinischen Originaltext OHNE Übersetzung und eine Einleitung in deutscher Sprache.
Aktualisiert: 2023-05-21
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