Heinrich Rheinstrom (1884–1960) verfasste die vorliegende Studie Ende der 1930er Jahre in Paris in Zusammenarbeit mit Konrad Wolff (1907–1989). Beide waren aus Deutschland vertriebene Juristen jüdischer Herkunft. Rheinstrom war ein erfolgreicher Rechtsanwalt und Honorarprofessor gewesen, Wolff hatte gerade Assessor-Examen und Promotion abgeschlossen, als sie 1933 keine Möglichkeiten mehr für ein Leben in Deutschland sahen. Die 1943 in Montreal erschienene Studie ist in Europa auch in großen Bibliotheken kaum zu finden. Die vorliegende Ausgabe führt französisches Original und deutsche Übersetzung in einem Band zusammen. Berichtet wird über die neuen Gesetze und Gesetzesänderungen im Deutschen Reich. Der Schwerpunkt liegt aber darauf, dass und wie die Gerichte unter Missachtung herkömmlicher Methoden und Auslegungen dem Privatrecht seine Verlässlichkeit entzogen. Damit zerstörten sie den Schutz für subjektive Rechte, insbesondere der Juden. Parteiprogramm und Äußerungen von Parteigrößen nach der Art von „Recht ist, was dem deutschen Volke nützt“ wurden zur Rechtsfindung herangezogen, diesen widersprechende Rechtsvorschriften ignoriert. Dabei spielten Jura-Professoren, die dazu ermutigten, eine fatale Rolle. Der Rheinstrom-Text verbindet die kritische Sicht von außen mit genauer Beobachtung der Entwicklung in Deutschland bis 1939. Er verfolgt die Phraseologie vom Parteiprogramm bis zu Juden entrechtenden Urteilen von Amtsgerichten in Wohnungsmiete-Sachen. Im französischen Wortlaut wirkt das meist auch dort auf Deutsch wiedergegebene Nazi-Vokabular in gesteigerter Weise wie eine Ausgeburt jeder
Aktualisiert: 2023-06-15
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Heinrich Rheinstrom (1884–1960) verfasste die vorliegende Studie Ende der 1930er Jahre in Paris in Zusammenarbeit mit Konrad Wolff (1907–1989). Beide waren aus Deutschland vertriebene Juristen jüdischer Herkunft. Rheinstrom war ein erfolgreicher Rechtsanwalt und Honorarprofessor gewesen, Wolff hatte gerade Assessor-Examen und Promotion abgeschlossen, als sie 1933 keine Möglichkeiten mehr für ein Leben in Deutschland sahen. Die 1943 in Montreal erschienene Studie ist in Europa auch in großen Bibliotheken kaum zu finden. Die vorliegende Ausgabe führt französisches Original und deutsche Übersetzung in einem Band zusammen. Berichtet wird über die neuen Gesetze und Gesetzesänderungen im Deutschen Reich. Der Schwerpunkt liegt aber darauf, dass und wie die Gerichte unter Missachtung herkömmlicher Methoden und Auslegungen dem Privatrecht seine Verlässlichkeit entzogen. Damit zerstörten sie den Schutz für subjektive Rechte, insbesondere der Juden. Parteiprogramm und Äußerungen von Parteigrößen nach der Art von „Recht ist, was dem deutschen Volke nützt“ wurden zur Rechtsfindung herangezogen, diesen widersprechende Rechtsvorschriften ignoriert. Dabei spielten Jura-Professoren, die dazu ermutigten, eine fatale Rolle. Der Rheinstrom-Text verbindet die kritische Sicht von außen mit genauer Beobachtung der Entwicklung in Deutschland bis 1939. Er verfolgt die Phraseologie vom Parteiprogramm bis zu Juden entrechtenden Urteilen von Amtsgerichten in Wohnungsmiete-Sachen. Im französischen Wortlaut wirkt das meist auch dort auf Deutsch wiedergegebene Nazi-Vokabular in gesteigerter Weise wie eine Ausgeburt jeder
Aktualisiert: 2023-06-07
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„Da ich keine Neigung hatte, ‚auf der Flucht‘ erschossen zu werden oder in einem Konzentrationslager dahinzuvegetieren, habe ich Deutschland verlassen.“ Mit diesen Worten endet dieses Buch. Im April 1933 gelang dem Berliner Rechtsanwalt Dr. Alfred Apfel die Flucht nach Frankreich, nachdem er den Hinweis erhalten hatte, dass seine Verhaftung bevorstehe. Der prominente Strafverteidiger war den Nationalsozialisten besonders verhasst, weil er die mehr als zweifelhafte Vergangenheit ihres Helden Horst Wessel aufgedeckt und weil er den Prozess wegen der Kurfürstendamm-Krawalle am jüdischen Neujahrsfest 1931 gegen die SA-Führung erzwungen hatte.
Mithilfe geretteter Aufzeichnungen gelang es Alfred Apfel, den Text fertigzustellen, der schon 1934 in Paris als „Les dessous de la justice allemande“ und 1935 in London als „Behind the Scenes of German Justice“ erschien. Der deutsche Ursprungstext ist verloren, eine Rückübertragung aus den fremdsprachigen Fassungen wird hier nach 80 Jahren erstmals vorgelegt: Teils lebhafte Entwicklungsgeschichte, teils scharfsinnige und materialreiche Darstellung der verderblichen gegenseitigen Einwirkungen von Politik und Justiz während eines krisenhaften Jahrzehnts.
Unter seinen Mandanten sind viele, deren Namen noch heute als prägend in Erinnerung sind: Johannes R. Becher, George Grosz, Wieland Herzfelde, Egon Erwin Kisch, Erwin Piscator, Max Reinhardt, Friedrich Wolf; zu anderen wie Lion Feuchtwanger und Robert Musil gab es persönliche Beziehungen. Herausragend ist die jahrelange Beziehung, die Alfred Apfel mit Carl von Ossietzky verband: Aus einzelnen Mandaten entwickelte sich kontinuierliche Beratung als Hausanwalt der Weltbühne und ihres Herausgebers sowie schließlich persönlicher Beistand.
In der Weltbühne zu schreiben, ermöglichte Alfred Apfel auch, seine ganz eigene Methode der Verteidigung in politischen Strafverfahren zu entwickeln. Neben präzise juristische Arbeit trat das Bemühen, die zunächst meist ablehnende öffentliche Meinung für seine Mandanten einzunehmen.
Aus der französischen und der englischen Übersetzung rückübertragen von Jan und Ursula Gehlsen.
Aktualisiert: 2021-12-02
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Heinrich Rheinstrom (1884–1960) verfasste die vorliegende Studie Ende der 1930er Jahre in Paris in Zusammenarbeit mit Konrad Wolff (1907–1989). Beide waren aus Deutschland vertriebene Juristen jüdischer Herkunft. Rheinstrom war ein erfolgreicher Rechtsanwalt und Honorarprofessor gewesen, Wolff hatte gerade Assessor-Examen und Promotion abgeschlossen, als sie 1933 keine Möglichkeiten mehr für ein Leben in Deutschland sahen. Die 1943 in Montreal erschienene Studie ist in Europa auch in großen Bibliotheken kaum zu finden. Die vorliegende Ausgabe führt französisches Original und deutsche Übersetzung in einem Band zusammen. Berichtet wird über die neuen Gesetze und Gesetzesänderungen im Deutschen Reich. Der Schwerpunkt liegt aber darauf, dass und wie die Gerichte unter Missachtung herkömmlicher Methoden und Auslegungen dem Privatrecht seine Verlässlichkeit entzogen. Damit zerstörten sie den Schutz für subjektive Rechte, insbesondere der Juden. Parteiprogramm und Äußerungen von Parteigrößen nach der Art von „Recht ist, was dem deutschen Volke nützt“ wurden zur Rechtsfindung herangezogen, diesen widersprechende Rechtsvorschriften ignoriert. Dabei spielten Jura-Professoren, die dazu ermutigten, eine fatale Rolle. Der Rheinstrom-Text verbindet die kritische Sicht von außen mit genauer Beobachtung der Entwicklung in Deutschland bis 1939. Er verfolgt die Phraseologie vom Parteiprogramm bis zu Juden entrechtenden Urteilen von Amtsgerichten in Wohnungsmiete-Sachen. Im französischen Wortlaut wirkt das meist auch dort auf Deutsch wiedergegebene Nazi-Vokabular in gesteigerter Weise wie eine Ausgeburt jeder
Aktualisiert: 2023-03-21
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