Die Allee im Dunklen ist Serras bisher einziger Roman aus der Welt der Spionage. Enric Puigdenfila, ehemals vielversprechender hoher Beamter im Diplomatischen Dienst Spaniens, frönt, seit er Vermögen und Titel der Vizegrafen von Oloscau geerbt hat, dem snobistischen Müßiggang und der privaten Insektenforschung. Aus diesem nach seinen eigenen Worten 'hedonistischen' Leben reißt ihn der Fund eines geheimnisvollen Koffers, der einem gewissen Thomas Harris gehört haben soll, heraus, und Enric muß bei seinen Ermittlungen abenteuerliche, gefährliche Situationen durchleben. Zur Erfüllung dieser Aufgabe hat ihn die inzwischen demokratische spanische Regierung wieder in Dienst gestellt, und die Spur führt ihn unter anderem nach London, wo er früher sowohl dienstlich als auch privat wie zu Hause war. Mallorca wird in diesem Roman als Spielwiese westlicher und östlicher Geheimdienste im Zeichen von Kaltem Krieg und Perestroika dargestellt.
Antoni Serra, geboren 1936 in Sóller (Mallorca), studierte zunächst Medizin, zog dann aber ab 1958 durch Spanien und übte dabei alle möglichen Berufe aus: Er arbeitete als Journalist, Korrektor und sogar Zirkusclown in Cádiz. Anfang der sechziger Jahre war er in València Mitarbeiter mehrerer Zeitschriften, kehrte dann jedoch nach Mallorca zurück, wo er die Partei Partit Socialista d’Alliberament Nacional (‘Sozialistische Partei der Nationalen Befreiung’) leitete und maßgeblich an Feuilletons und Literaturbeilagen verschiedener Zeitungen mitwirkte. 1977 war er Gründungsmitglied des Verbandes katalanischsprachiger Schriftsteller (AELC) und wurde später dessen Vizepräsident. Neben seinem literarischen Schaffen veröffentlicht er regelmäßig Beiträge in der katalanischen Tageszeitung Avui und der spanischsprachigen Zeitung Diario de Mallorca sowie in der katalanischsprachigen Zeitschrift El Temps. Für seine Kriminalromane schuf er die Figur der Spürnase Celso Moreiro, er gilt als einer der repräsentativsten Krimi-Autoren Mallorcas. Serra begnügt sich im allgemeinen nicht mit einer bloßen Geschichte, sondern gestaltet Personen, Situationen und Hintergründe der Handlung betont realistisch, um nicht zuletzt den Blick der Leserin für historische und gegenwärtige Entwicklungen in Spanien und den anderen europäischen Ländern zu schärfen.
Aktualisiert: 2020-12-20
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'Dies ist eine wahre Geschichte. Ich lernte Joana E. in Barcelona kennen, und zwar 1979. Sie war eine neunundsechzigjährige Frau: außergewöhnlich, sehr hübsch, ziemlich dick, ungemein vital. Sie erzählte mir ihre Lebensgeschichte, und als ich ihr sagte, daß ich daraus einen Roman machen wollte, lachte sie und sagte: „Aber das ist doch ein Melodram! Das glaubt doch niemand!”
Es ging darum, daß nicht ich die Geschichte erzählte, sondern sie, in ihrer Sprache, in ihrer Ausdrucksweise, mit ihren Zweifeln, Widersprüchen, Augenblicken des Glücks und Augenblicken des Kummers, ihrer Angst und ihrer Entrüstung, dem, was sie nicht losläßt, mit den Dingen, die sie mir hatte erzählen wollen, und denen, die sie mir vorenthalten hatte, mit der Naivität, der Weisheit, der Rationalität und der Leidenschaft, womit sie aus sich herausging.'
Mit diesen Worten der Autorin aus ihrem Vorwort ist dieser Roman bestens beschrieben. Es handelt sich um die Lebensgeschichte einer Mallorquinerin, die nahezu das ganze 20. Jahrhundert mit seinen Umbrüchen und Rückschlägen in Staat und Gesellschaft Spaniens erlebt hat. Sie wird von der Protagonistin selbst erzählt, die dabei immer wieder umgangssprachliche Töne anschlägt, sich bei der Erinnerung von ihren Gefühlen mitreißen läßt. Und es ist eine Geschichte über Frauen und Männer, die ohne erhobenen Zeigefinger klar für die Frauen und ihre im damaligen Spanien schwierige Emanzipation Partei ergreift.
Maria-Antònia Oliver, geboren 1946 in Manacor (Mallorca), ist Autorin zahlreicher katalanischer Erzählbände und Romane und hat auch Texte für Radio, Fernsehen und Theater verfaßt sowie Übersetzungen ins Katalanische angefertigt. Neben ihrem literarischen Engagement, das sie durch zahlreiche Gattungen und Genres geführt hat, ist sie erklärte Feministin, was nicht nur in ihren Romanen, sondern auch in ihren regelmäßigen Kolumnen für Barceloniner und mallorquinische Tageszeitungen deutlichen Niederschlag findet. Viele ihrer Werke wurden mit bedeutenden katalanischen Literaturpreisen ausgezeichnet, einige liegen auch in englischer, deutscher und portugiesischer Übersetzung vor.
Aktualisiert: 2020-12-20
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Festschrift mit Katalog zur Ausstellung "Verschwiegene Männer. 250 Jahre Freimaurer in Erlangen" im Stadtmuseum Erlangen 23. September - 18. November 2007
Aktualisiert: 2012-12-19
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Der Roman zeichnet einen Tag nach, der für die Hauptfiguren in vielerlei Hinsicht einen Wendepunkt darstellt: Eine Frau ist mit ihrer kleinen Tochter auf dem Weg zu ihrem Liebhaber, dem Vater des Kindes, welcher mit seiner verhärmten Ehefrau zurückgezogen in einem Strandhaus lebt, wo er seine Rückkehr in die Politik vorzubereiten versucht. Der Weg der einen und das Warten des anderen sind von Erinnerungen an frühere, nur teilweise glücklichere Zeiten durchwoben. Gegenwart und Vergangenheit werden durch einen geheimnisvollen, grün gekleideten Mann beobachtet. Wie bei Beckett oder Kafka sind Warten und Weg letztlich vergeblich. Im Hintergrund des Geschehens erlebt die Leserin das Ende der Franco-Zeit und den Übergang Spaniens zur Demokratie.
Antònia Vicens, geboren 1941 in Santanyí (Mallorca), lernte bereits als Kind das kennen, was sie 'die Kraft der Worte' nennt, nämlich Haß und Mißgunst in Gesprächen und Erzählungen der Erwachsenen, die sie in den Straßen ihres verschlafenen Heimatdorfes, in dem es weder eine Bibliothek noch eine Buchhandlung gab, belauschte. Sie wurde, nachdem sie die dörfliche Klosterschule ‘überstanden’ hatte, als Autodidaktin zu einer erfolgreichen Schriftstellerin katalanischer Sprache. Über mehrere Jahre war sie für die Balearen zuständige Vizepräsidentin des Verbandes der katalanischsprachigen Schriftsteller (AELC). Seit dem Jahr 2000 lebt sie zurückgezogen in Palma. Ihr literarisches Schaffen wird von ihrer Schriftstellerkollegin Maria Barbal eindrucksvoll beschrieben: 'Antònia Vicens’ Welt kommt mir wie ein Erbe Kafkas im tieferen Sinne vor, nämlich in dem, der besagt, daß für die gemeinen Sterblichen jeglicher Versuch, glücklich zu werden, sinnlos ist und der Kampf des Individuums um Verständnis der Welt vor allem wegen seiner Einsamkeit ausweglos bleibt, weil alle Kommunikationsversuche scheitern.'
Aktualisiert: 2020-12-20
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'Die prächtige Schwarze erhob sich, reckte die angeketteten Arme in die Höhe, sagte seltsame Worte, und die Angreifer knieten nieder und verbeugten sich vor ihr. Danach sprach sie in verworrenen Worten zu Tomeu Miserol: Sie heiße Motxuí Copcupà und sei die Königin des Stammes von Txadtxad Sambasí, ein feindlicher Stamm habe sie zusammen mit einer Reihe ihrer Untertanen gefangengenommen, während sie das Fest des Truthahnes gefeiert hätten, des Symbols der vulkanischen Fruchtbarkeit. Tomeu verneigte sich verdutzt vor ihr. Die Königin schlug ihm vor, daß, wenn die noch verbliebenen Weißen sich verpflichteten, die Brigg zur Küste von Txadtxad zu steuern, ihr Leben verschont werde. Andernfalls würden sie ihnen die Kehlen durchschneiden. Miserol, zitternd wie Espenlaub, stammelte sogleich seine Zustimmung.'
Im Gewande eines Romans präsentiert Baltasar Porcel seinen Leserinnen und Lesern in Verstorbene unter blühenden Mandelbäumen eine Sammlung von seltsamen, bisweilen sogar skurrilen Anekdoten und Episoden, die gelegentlich an klassische Kalendergeschichten erinnern, ohne jedoch in einer expliziten Moral zu münden: Es sind Geschichten kleiner Leute. Zusammenhalt gibt ihnen neben dem Schauplatz Andratx die Figur des Ich-Erzählers, der, obwohl namenlos, deutliche Züge eines alter ego des Autors aufweist. Durch seine Schilderung merkwürdiger Begebenheiten mit sonderbaren Gestalten des Dorflebens entsteht vor dem inneren Auge der Leserin ein buntes Panoramabild einer kleinen Ortschaft, in der wie in einem Hohlspiegel alltäglich Banales mit der großen Weltgeschichte verschmilzt. Dabei besteht für Porcel zwischen Roman und kurzer Erzählung kein Gegensatz: Er sieht sie als einander ergänzende literarische Formen und versteht es immer wieder, daraus eine Einheit zu weben.
Baltasar Porcel, geboren 1937 in Andratx (Mallorca), ist einer der bekanntesten Autoren der katalanischen Gegenwartsliteratur. Seine erste Erzählung veröffentlichte er 1956. 1960 zog er von Mallorca nach Barcelona, wo er bis heute lebt und wirkt. Seine Werke sind eng mit der Welt des Mittelmeerraumes verbunden. Häufig siedelt er sie auf Mallorca, insbesondere in Andratx, an. Mit außergewöhnlicher Sprachgewalt zeichnet er ein Sittengemälde der mediterran geprägten Welt der Balearen und verknüpft dabei magische, mythische und poetische Elemente mit realistischen Szenarien. Sein literarisches Werk wurde vielfach mit angesehenen Literaturpreisen ausgezeichnet. Baltasar Porcel ist nicht nur literarisch tätig, sondern auch regelmäßiger Mitarbeiter diverser Tageszeitungen, vor allem von La Vanguardia, und im Rundfunk und Fernsehen häufiger Gast.
Aktualisiert: 2020-12-20
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Pau Faners Roman spiegelt die menorquinische und spanische Geschichte von 1800 bis 1975, dem Todesjahr des spanischen Diktators Francisco Franco, wider. Angefangen bei dem Bauerntölpel Camprubí, dem 'Stammvater' der Sippe, deren Geschichte über fast zwei Jahrhunderte nachgezeichnet wird, bis zu einer Fernsehübertragung von Francos Begräbnis wird anhand von Einzelschicksalen ein spannendes Sittengemälde der menorquinischen Gesellschaft und ihrer Entwicklung gezeichnet, das sich auch verschiedener Elemente des magischen Realismus bedient. So tritt in entscheidenden Momenten die Muse Agnès auf den Plan und greift in die Speichen des Rads der Geschichte, um es nach ihrem Gutdünken hierhin und dorthin, zum Guten oder zum Bösen zu lenken. In einem unterhaltsamen, kostumbristischen Stil läßt dieser moderne Klassiker der balearischen Literatur, der auch auf die Bühne gebracht wurde, ein fiktionales Menorca entstehen, in dem man durchaus die reale Baleareninsel in Geschichte und Gegenwart wiedererkennen mag.
Pau Faner, geboren 1949 in Ciutadella (Menorca), ist im Hauptberuf Gymnasiallehrer. Nach dem Studium der spanischen, katalanischen und englischen Philologie wurde er mit einer Dissertation über 'Innenansichten der neueren Erzählliteratur auf den Balearen' promoviert. Er gilt als einer der Wegbereiter und Hauptvertreter des magischen Realismus in der Erzählprosa der Balearen und hat sich auch als Maler einen Namen gemacht: Seine Werke wurden u. a. in Barcelona, Madrid und New York ausgestellt. Den Großteil seines Romane, Erzählungen und Kinderbücher umfassenden Werkes hat er in katalanischer, einige Bücher auch in spanischer Sprache verfaßt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Premi Josep Pla sowie den Premi Víctor Català (beide 1984) für katalanischsprachige Werke sowie den Premio Nadal für ein spanisches Buch. Pau Faner schreibt auch Kolumnen für mehrere katalanisch- und spanischsprachige Tageszeitungen.
Aktualisiert: 2020-12-20
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