Moschee – Ort der Niederwerfung zum Gebet
Maria Jakobs
INFORMATION
Sufismus – Ein kurzer Überblick
Reza Hajatpou
Die Trappisten von Tibhirine –
Sieben Selige für den Dialog mit dem Islam
Corinna Mühlstedt
Die Lebenswelten von Musliminnen und Muslimen in Deutschland –
Wie viel Islam steckt dahinter?
Gökçen S. Tamer-Uzun
Gottesverständnis und Gottesbeziehungen
muslimischer Kinder und Jugendlicher
Fahimah Ulfat
Was katholische Grundschulkinder über den Propheten
Muhammad lernen können
Christian Höger
MATERIAL
Lernimpulse Grundschule
Feste im Islam und Christentum im Vergleich
Daniele Bayer-Wied
Lernimpulse Sonderpädagogik
Das Thema Islam im Bereich Sonderpädagogik
Brigitte Muth-Detscher
Lernimpulse Sekundarstufe I
Was hilft beim Beten? Mit Gebetsketten und –hilfen
interreligiöses Lernen initiieren (Kl. –9)
Ulrike Kern/Ines Krieger
Impulse aus dem Elementarbereich
„Kein Osterkreuz für muslimische Kinder“ – Im Kindergarten
religionssensibel mit Kindern aus muslimischen Familien umgehen
Heike Helmchen-Menke
MEDIEN
Literaturtipps Josef Gottschlich
Mediathek-Filmtipps Björn Siller
Linktipps Jonas Müller
AKTUELL
Bruno Schley: Blicke eines Unbekannten auf Münster und Stadt.
Ausstellung im Karl Rahner Haus
Jan Blaß
Aktualisiert: 2020-12-31
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Editorial
Bildbetrachtung
Maria Jakobs
INFORMATION
Deutsch-jüdische Geschichte
Michael K. Schulz
Die Shoah und die Frage nach Gott
Theodizee bei Hans Jonas
Herbert Rommel
Wozu braucht die Landesregierung Baden-Württemberg
einen Beauftragten gegen Antisemitismus?
Michael Blume
Buch- und Linktipps zum Thema Antisemitismus
Tobias Zugmaier
Der osteuropäische Chassidismus – ein Phänomen seiner Zeit
Fabian Freiseis
Lernen: die höchste aller Pflichten im Judentum
Daniel Krochmalnik
Der Jüdische Religionsunterricht in Baden
Susanne Benizri-Wedde
MATERIAL
Impulse aus dem Elementarbereich
Ist der Davidstern am Himmel? Interreligiöses Lernen im
Kindergarten anhand von Symbolen und Kultgegenständen
Heike Helmchen-Menke
Lernimpulse Grundschule
Praxisbeispiel für die Grundschule – Grundwissen zum
Judentum
Sabine Baßler
Lernimpulse Sonderpädagogik
Das Thema Judentum in Klasse 9 an einer Schule mit
Förderschwerpunkt Lernen
Veronika Bäuerle
MEDIEN
Literaturtipps Josef Gottschlich
Mediathek Filmtipps Josef Gottschlich
Linktipps Jonas Müller
AKTUELL
didacta
… also bin ich – Ausstellung im KRH Freiburg
Bernhard Maier
Aktualisiert: 2020-09-03
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Schwingen und Mitschwingen wie zwei Stimmgabeln, die erste klingt und lässt die zweite erklingen. Das ist die Grundfigur, mit der der Soziologe Hartmut Rosa nicht selten unter den Augen einer begeisterten interdisziplinären Zuhörerschaft seine Idee von einem gelingenden gesellschaftlichen Zusammenleben entfaltet. Sein Zauberwort heißt Resonanz: Hören und Antworten – gegen das isolierte Nebeneinander von Vielfalt und Echoräumen, die nur dazu dienen, das eigene Weltbild zu bestätigen. Resonanz bedeutet, dialogisch in die Welt einzutreten, sich ihren Herausforderungen zu stellen. In Beziehung zu sein mit Welt und Mensch, Welt zu transformieren und sie sich anzuverwandeln, das, so Rosa, ist wesentlich für einen demokratischen Diskurs.
Was heißt das für Schule und Klassenzimmer? Ist das Modell auch übertragbar auf den Unterricht? „Ja!“, sagt Rosa und führt in einem Interview mit Wolfgang Enders aus: „Schule wird zum Resonanzraum, wenn es gelingt, die Resonanzachse zwischen Schülern und Lehrern zu öffnen. Und das geht über Sozialbeziehungen. Zunächst durch einen Lehrer, von dem ich mich als Schüler gern an die Hand nehmen lasse, der mir einen Welt- ausschnitt aufschließt, der mir vorher nichts gesagt hat. Beide, Lehrer wie Schüler, müssen sich am Stoff entzünden lassen.“ Im Unterricht entsteht Resonanz also dann, wenn es gelingt, dass Lehrende und Lernende in Beziehung sind, wenn es ge- lingt, Unterrichtsinhalte so zum Sprechen, ja zum Klingen zu bringen, dass es im Klassenzimmer knistert und Schülerinnen und Schüler sich mit Neuem und Fremdem neugierig auseinandersetzen.
Diesem auch für den Religionsunterricht interessanten pädagogischen Konzept widmet sich die vorliegende Ausgabe mit ihren Beiträgen aus Theorie und Praxis. Bereits das Titelblatt lässt mit seinem Bildausschnitt aufhorchen: ein Detail aus Otto Dix’ Neugeborenes Kind auf Händen (Ursus) von 1927, das, wie Maria Jakobs offenlegt, einen unübersehbaren Wi- derhall auf Matthias Grünewalds Madonna mit Kind (1512–1516) aus der Mitteltafel des Isenheimer Altars spiegelt.
Ihren vielleicht eindrücklichsten und ursprünglichsten Ort haben Resonanzerfahrungen in der Musik und so startet der Informationsteil mit dem Beitrag von Irmtraud Tarr, die aus der Perspektive der Konzertorganistin und Musiktherapeutin aufzeigt, wie Resonanz nach innen und nach außen entstehen kann, wenn Menschen gemeinsam oder auch allein singen und musizieren. Im Materialteil setzen diesen Ansatz Nicola Heckner und Josef Gottschlich didaktisch-methodisch für den Religionsunterricht um.
Schule als Resonanzraum zu gestalten, ist das Anliegen, das Wolfgang Endres in seinem Beitrag verfolgt. Er weist darauf hin, dass sich Resonanzen zwar nicht instrumentell herstellen lassen, aber es können Bedingungen dafür geschaffen wer- den, um ihr Entstehen wahrscheinlicher zu machen. Konkrete Beispiele dafür, wie sich die Idee der Resonanzpädagogik in die Praxis umsetzen lässt, stellt er im Materialteil vor. Wie im Religionsunterricht mit Anforderungssituationen, also mit herausgehobenen Lebensereignissen, gearbeitet werden kann, dieser Frage geht Hartmut Lenhard nach. Wenn sich Schülerin- nen und Schüler mit lebensbedeutsamen Fragen und Problemen auseinandersetzen, könne die fatale Aussage „Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“ umgekehrt werden. In eben diesem Sinn entfaltet Maria Jakobs in ihrem Beitrag „Nicht für die Schule, sondern mit Freude für das Leben ler- nen!“ auch im Hinblick auf den Bildungsplan für Baden-Würt- temberg 2016. Dass Lernen gelernt sein will, legt die Autorin in einem weiteren Beitrag dar und bringt darin Kriterien guten Unterrichts in Erinnerung, wie sie Hilbert Meyer und Andreas Feindt als Voraussetzungen für gelingendes kompetenzorientiertes Lernen darlegen.
Im Materialteil zeigen die Beiträge von Julia Großmann, Manuel Barale und Josef Gottschlich, wie in Religionsunter- richt und Schulpastoral Schule zum Resonanzraum werden kann, und Heike Helmchen-Menke erläutert die zunehmende Bedeutung der von Hartmut Rosa vertretenen Resonanzpädagogik für Kindergärten und Kindertageseinrichtungen. Unter Aktuell bieten wir Ihnen einen Rückblick auf die Son- derschau Kirche auf der Bildungsmesse bei der didacta 2017 in Stuttgart sowie ein Interview mit der Religionslehrerin und Schulseelsorgerin Elisabeth Wiesler.
Mit der Rubrik Medien informieren wir Sie abschließend themenbezogen über lesenswerte Literatur, sehenswerte Filme und interessante Links.
Wir wünschen Ihnen mit der vorliegenden I&M-Ausgabe zur Resonanzpädagogik viel Freude bei der Lektüre.
Aktualisiert: 2019-08-15
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
mit Wundern ist das so eine Sache: Umgangssprachlich führen wir das Wort ja häufiger im Mund, besonders dann, wenn uns etwas Staunen macht, positiv in der Regel, weil etwas so, wie wir es erwartet oder befürchtet haben, eben nicht eingetreten ist. Wir sind angetan, freuen uns, können es kaum glauben – aber es ist wahr, zumindest scheint es so. Hat das etwas mit den biblisch überlieferten Wundererzählungen zu tun, mit dem wirkmächtigen Handeln Jesu, von dem uns die Evangelisten berichten und von dem sie uns glauben machen wollen, dass sich ereignete, wovon sie berichten, dass es wahr ist? Biblische Wundererzählungen geben Rätsel auf, sie erschließen sich nicht einfach so. Als literarische Gattung wollen sie durchdrungen und überdacht sein, überprüft auf historische Kontexte und Aussageabsicht, um sie aus einer religiösen und kulturellen Vergangenheit im Heute sprechen und lebensbedeutsam werden zu lassen – wider jedes magische Verständnis.
Diesen Anforderungen stellen sich die Beiträge im Informationsteil dieser Publikation. Gabriele Theuer klärt grundsätzliche Fragen zum Wunderverständnis im Neuen Testament und stellt ihre Bedeutung als Auferstehungs- und Reich-Gottes-Geschichten heraus. Hermann Josef Riedl befasst sich eigens mit den sogenannten Zeichen im Johannes-Evangelium. Neben grundsätzlichen Informationen zu deren Auslegung und einem didaktischen Ausblick erläutert er exemplarisch das Weinwunder bei der Hochzeit von Kana (Joh 2,1–11) und die Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten (Joh 4,46–54). Markus Schiefer Ferrari geht in seinem Beitrag von der Heilung eines Blinden in Mk 8,22–26 aus und verortet diese zunächst im Zusammenhang aller Wundererzählungen des Markusevangeliums, bevor er diese Heilungsgeschichte aus spiritueller, soteriologischer und inklusiver Perspektive erläutert.
Bildlich begleiten diese Beiträge Darstellungen der Kunstgeschichte von der Spätantike bis hin zur Moderne. Schlaglichtartig verdeutlichen sie, dass und wie zentrale biblische Texte von Beginn des Christentums visuell kommuniziert wurden: das Ölgemälde Christus auf dem See Gennesaret von Eugène Delacroix aus dem 19. Jahrhundert, zwei Beispiele aus der Ottheinrich-Bibel des 16. Jahrhunderts, der wohl frühesten illustrierten deutschsprachigen Handschrift des Neuen Testaments, das Relief von der Hochzeit zu Kanaan auf der bronzenen Bernwardssäule im Dom zu Hildesheim, die um 1000 entstand, die Szene einer Blindenheilung auf einem Sarkophag des vierten Jahrhunderts und schließlich das Titelbild aus dem dritten Jahrhundert, Teil einer Wandmalerei aus der ältesten bekannten Hauskirche in Dura Europos und Gegenstand der Bildbetrachtung.
Der Materialteil umfasst Erläuterungen für den Umgang mit neutestamentlichen Wundererzählungen im Elementarbereich, Unterrichtsentwürfe für die Grundschule zur Heilung eines Taubstummen (Mt 7,31–37), zur Heilung einer Frau mit gekrümmtem Rücken (Lk 13,10–13) und zur Heilung eines Gelähmten (Mk 2,1–12) sowie Praxisbeispiele zur Blindenheilung (Mk 10,46–52) für die zehnte Klasse der Realschule und zum Sturm auf dem See (Mk 4,35–41) für den Bereich Sonderpädagogik. All diese Beiträge knüpfen an der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen an, um Möglichkeiten zu eröffnen, die neutestamentlichen Wundergeschichten in Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit zu setzen.
Wir wünschen eine spannende Lektüre und viel Freude bei der Umsetzung eines der herausforderndsten Themen der Religionspädagogik!
Aktualisiert: 2020-09-03
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
„… und was hat das mit mir zu tun?“
Wer kennt sie nicht, diese desillusionierende und zuweilen gar ins Mark treffende Frage im Verlauf oder am Ende eines Unterrichtsgangs? Unmittelbar bringt sie ans Licht, dass etwas Entscheidendes nicht gelungen ist. Was als wichtiger Lerninhalt, als erstrebenswerte Kompetenz im Mittelpunkt des Lernprozesses stand, hat den Weg zu den Schülerinnen und Schülern offensichtlich nicht gefunden. So kann es im Religionsunterricht ebenso wie in jedem anderen Fachunterricht geschehen.
Wie aber kann es gelingen, eine Brücke zu schlagen zwischen Inhalten und Zielen des (katholischen Religions-)Unterrichts und dem, was mit den Schülerinnen und Schülern selbst zu tun hat, d.h. was für sie lebensbedeutsam ist. Hier setzt das Konzept vom Lernanlass Lebenswelt an, dem sich die vorliegende Ausgabe von I&M mit ihren Grundlagenartikeln und unterrichtspraktischen Beispielen widmet. Wenn Schülerinnen und Schüler beim Lernen direkt an ihre persönliche Lebenserfahrungen anknüpfen können, so die Überzeugung, dann fördert dies ihre Bereitschaft zu lernen. Somit könnte auch gelingen, worauf bereits Karl Rahner aufmerksam machte: dass die Bereiche des Profanen und Sakralen zwar voneinander zu unterscheiden sind, sich aber zwischen beiden nicht nur fließende Übergänge, sondern auch Schnittflächen entdecken lassen. Gerade das machen die Textbeiträge dieser Ausgabe deutlich.
Im Informationsteil stellt Christian Höger zunächst zentrale Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2015 zum Thema Jugendliche Lebenswelt vor und benennt mögliche religionspädagogische Konsequenzen. Hans Mendl erörtert im Kontext der Lebensweltorientierung Möglichkeiten und Grenzen einer Korrelationsdidaktik und eines kompetenzorientierten Lernens. Wie auch der Religionsunterricht dazu betragen kann, dass Kinder und Jugendliche reflektiert und kompetent mit digitalen Medien umgehen, weist Jonas Müller in seinem Beitrag aus. Zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gehört auch mehr und mehr der inklusive Unterricht, dessen Entwicklung Brigitte Muth-Detscher beschreibt.
Der Materialteil enthält in gewohnter Weise konkrete Unterrichtsbeispiele. So entfaltet Aline Kurt vor dem Hintergrund einiger wesentlichen Hinweise auf motivierende Unterrichtseinstiege und geeignete Methoden für handlungsorientiertes Unterrichten zwei Doppelstunden: eine erste zum Thema Freundschaft für die Klassen 1/2 und eine weitere für die Klassen 3/4 zur Frage der Kinderrechte. Impulse zum empathischen Lernen setzt Franziska Gramlich ausgehend von der biblischen Beispielgeschichte vom barmherzigen Samariter. Ihr Entwurf eröffnet Zugänge zu einem besseren Textverständnis. Schließlich entfaltet Heike Helmchen-Menke, warum es für die frühkindliche Bildung von Bedeutung ist, lebensweltliche Lernanlässe zu erkennen und ihr Potenzial zu nutzen. Themenspezifische Literaturhinweise, Linktipps und Filmempfehlungen runden den Materialteil ab, dem sich unter der Rubrik Aktuell für Sie wichtige Informationen aus unserem Institut sowie zu anstehenden Fortbildungen anschließen.
Aktualisiert: 2019-08-15
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
gerade in Krisenzeiten sind sie gefragt – Persönlichkeiten, die überzeugen. Eloquent, mitreißend, klug. Heute, so scheint es, mehr denn je!
Dennoch: Wird der Ruf nach ihnen allzu laut, lässt uns das aufhorchen, beschleicht uns Unbehagen. Heute vielleicht mehr als in der Vergangenheit, denn ganz so einfach verhält es nicht mit diesen prophetischen Menschen.
„Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch in Schafskleidern, im Innern aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7,15.16)
Eingedenk dieser Warnung haben wir uns in der vorliegenden Ausgabe von den hoch über der Stadt Freiburg am Münsterturm Ausschau haltenden Mahnern und Kündern des Wortes inspirieren lassen. Wir sind ihren Spuren biblisch und theologisch gefolgt und haben uns der Herausforderung gestellt, dieses anspruchsvolle Thema aktualisierend für den Unterricht in Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie im Bereich der sonderpädagogischen Bildung aufzuarbeiten. Denn gerade in Zeiten wie diesen gilt es, Schülerinnen und Schüler frühzeitig zu sensibilisieren und ihnen Unterscheidungskriterien an die Hand zu geben, damit sie erkennen und verstehen können, wo Menschen sich im Sinne des Humanums für eine gute Sache einsetzen – in Wort und Tat.
In bewährter Weise entfaltet daher der Informationsteil zu- nächst thematisch einige zentrale Aspekte: Christian Schramm widmet sich charakteristischen Merkmalen prophetischen Wirkens und benennt Kriterien zur Unterscheidung zwischen echtem und falschem Prophetentum; Alexander Weihs geht der Frage nach, inwieweit auch Jesus als Prophet gelten und seine Reich-Gottes-Botschaft religionspädagogisch vermittelt und fruchtbar gemacht werden kann; last but not least stellt Bettina Eltrop prominente und weniger bekannte Prophetinnen in der Bibel und frühen Kirche vor, wobei sie auch wesentliche Merkmale weiblicher Prophetie benennt.
Der Materialteil umfasst Unterrichtsbausteine für die Grundschulklassen 3 und 4, für die Klassen 7–9 in der Gemeinschaftsschule und für die Klasse 7 in der Realschule. Dabei geht es in unterschiedlichen Entfaltungen um biblisches Prophetentum und seine Übertragungsmöglichkeit in die Gegenwart. Mit Felix Finkbeiner, Jean Ziegler und Malala Yousafzais kommen Menschen zu Wort, deren Engagement für die Bewahrung der Schöpfung, für Bildung und eine gerechtere Welt Schülerinnen und Schüler zum gemeinsamen Nach- denken über eigene Handlungsoptionen anregen können.
Die Lernimpulse Sonderpädagogik wollen Schülerinnen und Schülern mit den Förderschwerpunkten Lernen und Geistige Entwicklung in Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sowie in inklusiven Settings ab Klasse 7 anregen, den Blick aufeinander zu richten, einander wahrzunehmen und überdies ausgehend von dem Bibelwort „Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein“ (Joël 3,1) zu überlegen, wie sie selbst sich prophetenähnlich verhalten können.
Wie sich die hoffnungsvollen Friedensvisionen des Propheten Jesaja mit den Jüngsten in Kita und Kindergarten erschließen lassen, entfalten die religionspädagogischen Impulse aus dem Elementarbereich.
Literaturtipps, Filmhinweise und Linktipps runden die Publikation ab.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und hoffen, dass Sie die vielfältigen Lernimpulse im Unterricht gewinnbringend umsetzen können.
Aktualisiert: 2019-08-15
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Naive Gotteskonzepte endeten, so das Fazit der Rostocker Religionspädagogin Anna Katharina Szagun, in Sackgas- sen des Denkens und Empfindens. Ihre Langzeitstudie zur Entwicklung des Gottesbildes bei Kindern und Jugendlichen kann dies belegen. Der Auftrag des katholischen Religionsun- terrichts, die Frage nach Gott offen zu halten, kann deshalb nur heißen, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wäh- rend ihrer Schulzeit dabei zu begleiten, eigene und vorfindli- che Gottesvorstellungen wahrzunehmen, zu reflektieren und je eigene tragfähige Gotteskonzepte zu entwickeln. Hierzu bedarf es nicht alleine eines geschützten Raumes, als der sich Religionsunterricht selbst sieht, sondern vor allem auch eines theologisch angemessenen Sprechens von Gott, das vor Vereinnahmung gefeit ist, Polarisierungen vermeidet und sich fragend dem zuwendet, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann (Anselm von Canterbury).
Wie also kann unser Sprechen von Gott aussehen? Hierzu wollen die Beiträge der vorliegenden Ausgabe von I&M Nach Gott fragen theologische wie unterrichtspraktische Impulse geben.
Im Informationsteil geht es zunächst um die Grundlage des christlichen Sprechens und Denkens über Gott im Neuen Tes- tament. Die Tiefe und Weite dieses Gottesbildes beschreibt Alexander Weihs am Beispiel des Gleichnisses von der Liebe des Vaters. Insbesondere die Bedeutung der Barmherzigkeit und der Freiheit arbeitet er am Gottesbild dieser Parabel heraus. Amir Dziri erläutert aus drei verschiedenen Blickwinkeln, wie muslimisches Denken und Sprechen über Gott aussieht und beschreibt gegenwärtige Herausforderungen in Bezug auf das islamische Gottesbild. Anna-Katharina Szagun stellt die Ergebnisse der Rostocker Langzeitstudie vor. Stephanie Klein zeigt auf, dass männlich geprägte Gottesbilder unterschiedliche Wirkungen auf Mädchen und Jungen haben und dass unsere kulturell geprägten Vorstellungen von Gott
uns immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit Gottes ermöglichen. Wie Menschen ihre Gottesbeziehung zum Ausdruck bringen, zeigt Barbara Kolberg am Beispiel von drei ausgewählten geistlichen Liedern und deren Zusammenspiel von Text und Musik. Auch das Titelbild der Publikation, Zenita Komads Installation gott in jeansjacke regt zum Fragen nach Gott an.
Im Materialteil der Publikation finden sich vielfältige Unterrichtsentwürfe, die darauf ausgerichtet sind, Schülerinnen und Schüler in ihrem Fragen nach Gott zu bestärken sowie ihnen Möglichkeiten zu geben, sich unterschiedliche Gottesvorstellungen bewusst zu machen und diese zu hinterfragen. Für die Grundschule thematisiert Daniela Bayer-Wied im
Zusammenhang mit dem Bilderbuch „Hannes sucht Gott“ die Frage nach Trost und Hoffnung in einer Krisensituation. Ulrike Kerns Lernsequenz für die Sekundarstufe I verbindet Gottesvorstellungen im Alten und Neuen Testament mit der Frage nach einer sinn- und verantwortungsvollen Lebensgestaltung. Wie Jugendliche mit dem Kunstwerk gott in jeansjacke und mit ihren eigenen Gottesvorstellungen und ihrer Gottesbeziehung in Berührung kommen können, zeigt der Beitrag für den Bereich der Sonderpädagogischen Bildung.
Neben Literatur-, Film- und Linktipps rundet der Beitrag zur aktuellen Ausstellung im Karl Rahner Haus Du schaust mich an – Bilder zum Menschsein von Renate Gehrcke die Publikation ab.
Wir wünschen Ihnen viel Freude, mit Schülerinnen und Schülern immer wieder Antworten auf die Frage nach Gott zu suchen.
Aktualisiert: 2019-08-15
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
sachgerecht und konstruktiv von Religion zu sprechen und religiöse Sprache im Religionsunterricht aufzuschließen, ist eine anspruchsvolle Herausforderung, der sich Religionslehrerinnen und -lehrer täglich zu stellen haben. Es ist ja kein Geheimnis: Was gestern vielleicht noch selbstverständlich und ohne großen Erklärungsbedarf gewissermaßen selbstredend auf Resonanz stieß oder zumindest zu stoßen schien, sprich Widerhall erzeugte und Verstehen erwarten ließ, das ist heute kaum noch anschlussfähig an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler. Religiöse Sprache scheint Fremdsprache, ihre Bilder unbekannt. Deshalb fragt die vorliegende Ausgabe danach, wie es gegenwärtig gelingen kann, dass Kinder und Jugendliche einen Zugang zu Religion als Rückbindung des Menschen an eine geglaubte Transzendenz finden – im Sinne eines vielleicht ersten Nachdenkens über die sogenannten Großen Fragen: Woher komme ich? Wer bin ich? und Wohin gehe ich?; dann aber auch im Sinne eines vertieften Kennenlernens und Verstehens von christlichem Glaubenswissen und gelebter Religiosität – weil, so unsere Überzeugung, all dies Schülerinnen und Schülern Orientierung geben und für ihr Leben bedeutsam sein kann.
Wie sehr dies insbesondere die Methode des Theologisierens anzubahnen vermag, macht Sabine Pemsel-Maier im ersten Beitrag des Informationsteils deutlich, die sie unter den drei Perspektiven einer Theologie der Kinder, mit Kindern und für Kinder entfaltet und dabei auch notwendige Kompetenzen auf seiten der Lehrperson beleuchtet. Lothar Kuld führt in Anlehnung an Forschungsergebnisse von Fritz Oser aus, wie sich Gottesvorstellungen von Kindern während ihres Heranwachsens verändern und weiterentwickeln. Hierbei hebt der Autor in Anlehnung an empirische Forschungsergebnisse hervor, dass Kinder besonders über die Unsichtbarkeit Gottes nachdenken. Joachim Kunstmann weist auf das Potenzial von Bildern und Symbolen in der Popkultur für die religionspädagogische Arbeit mit Jugendlichen hin und Heike Helmchen-Menke arbeitet heraus, dass das theologische Gespräch bereits mit Kindergartenkindern sinnvoll und notwendig ist, weil sie existenzielle Fragen stellen und weiterführende Anregungen zum Nachdenken benötigen.
Die im Informationsteil aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtete Thematik entfaltet der Materialteil in vier unterrichtspraktischen Bausteinen: Daniela Bayer-Wieds Entwurf zielt darauf, Kinder in der dritten oder vierten Klasse mithilfe des Symbols Herz für Selbst- und Fremdwahrnehmung zu sensibilisieren und nach dem fragen zu lassen, was dem (eigenen) Herzen gut tun kann. Biblisch liegt der Fokus auf der Heilung des blinden Bartimäus. Sabine Baßler stellt in ihrem Unterrichtsbaustein für die Klassenstufen 5/6 der Gemeinschaftsschule Impulse vor, anhand derer sie den Unterschied zwischen Zeichen und Symbolen erarbeitet, den Bedeutungsgehalt des Symbols Brot vertiefend erschließt und damit die religiöse Sprachfähigkeit von Schülerinnen und Schülern fördert. In enger Anlehnung an Joachim Kunstmanns oben erwähnte Ausführungen zur Popkultur gibt Tobias Zugmaier Lernanregungen für die Klassenstufe 7 zum Thema Jesus in der Alltags- und Jugendkultur und Sr. M. Paulis Mels FSGM macht schließlich deutlich, welche neuen Möglichkeiten die inzwischen zu zwei Dritteln fertig gestellte Bibel in Leichter Sprache für den Religionsunterricht an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und in inklusiven Settings eröffnet. Wie stets runden weiterführende Literaturhinweise und interessante Linktipps in bewährter Weise die Publikation ab.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre – auch in der Begegnung mit Le Corbusiers Form- und Symbolsprache in der Pilgerkapelle Notre Dame du Haut in Ronchamp – und gewinnbringende Lernimpulse für Ihren Religionsunterricht.
Aktualisiert: 2019-08-15
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Aktualisiert: 2020-11-17
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Aktualisiert: 2019-08-07
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Editorial
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
„wir verkündigen (…) wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat (…): das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1Kor 2,9). Diese Worte des Völkerapostels Paulus bringen die Zuversicht auf die Vollendung der Schöpfung am Ende der Zeiten zum Ausdruck, die in der Offenbarung des Johannes als „neuer Himmel und neue Erde“ (Offb 21,1) charakterisiert wird, als „Wohnung Gottes unter den Menschen“ (Offb 21,3) und endgültige Überwindung jeder Not: „Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. (…) Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu“ (Offb 21,4–5). Die große Sehnsucht nach diesem unvergänglichen Zustand gehört unverzichtbar zum christlichen Glauben, auch bereits bei Kindern und Jugendlichen. Dabei stellt sich die Frage, wie darauf eingegangen werden kann, damit diese Hoffnung nicht als Vertröstung auf das Jenseits erscheint. Darüber hinaus äußern Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Phänomene wie Himmel, Hölle, Fegefeuer, Gericht und Auferstehung immer wieder Klärungsbedarf.
Die Beiträge im Informationsteil dieses Heftes greifen dieses Interesse auf: Beate Kowalski erläutert Aspekte der biblischen Eschatologie und ordnet diese in kulturgeschichtliche Zusammenhänge ein. Im Anschluss daran vermittelt Sabine Pemsel-Maier Antworten der Systematischen Theologie sowie religionspädagogische Grundlagen und Erkenntnisse. Ulrich und Elisabeth Kumher zeigen in ihrem Artikel, insbesondere durch Textanalysen, wie vielfältig „die letzten Dinge“ in der Popmusik der letzten zwanzig Jahre thematisiert worden sind.
Der Material-Teil enthält zunächst den Unterrichtsentwurf einer Doppelstunde für die Grundschule zur Rede Jesu vom Weltgericht (Mt 25,31–40) und den sechs Werken der Barmherzigkeit. Für Schülerinnen und Schüler der Sonderschulen und für den inklusiven Unterricht sind didaktische Hinweise und Unterrichtsideen zum Bilderbuch „Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlbruch zusammengestellt. Die Lernimpulse für die Sekundarstufe I (Jahrgangsstufe 9/10) wurden zum Thema „Hoffnungen und Wünsche für das Jenseits“ im Rahmen eines didaktischen Experiments als Unterrichtsentwürfe für verschiedene Niveaustufen (Gymnasium, Realschule und Werkrealschule) entwickelt. Am Ende der Publikation findet sich eine Zusammenstellung von Linktipps und Medienhinweisen.
„Was dürfen wir hoffen?“, eine der große Fragen Immanuel Kants, dient der vorliegenden Publikation als Titel. Die Autorinnen und Autoren haben es sich zum Ziel gesetzt, Orientierungshilfen zu geben, um einer Antwort näher zu kommen. Gerade bei der bisweilen noch immer von Ängsten und Unsicherheiten begleiteten Thematik „Leben nach dem Tod“ ist eine differenzierte methodisch-didaktische Aufarbeitung unerlässlich: Es bedarf einer argumentativ gut begründeten und glaubwürdig bezeugten Hoffnung auf der Grundlage von Offenbarungsinhalten jüdisch-christlicher Überlieferung, um verständlich zu vermitteln, dass es sich beim Glauben an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben um einen der wichtigsten und unverzichtbarsten Aspekte des Christentums handelt.
Aktualisiert: 2019-02-28
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
„barmherzig werden bedeutet zu lernen, mutig zu sein in der konkreten und selbstlosen Liebe.“ So twitterte Papst Franziskus am 2. April 2016 im Tweet@Pontifex_de. Dass der Papst auch hier die modernen Netzwerke nutzt,
unterstreicht einmal mehr, wie sehr ihn die Sorge um einen menschenwürdigen, selbstlos liebenden Umgang mit allen Menschen umtreibt.
Am 11. April 2015, dem Vorabend des Barmherzigkeitssonntags, hatte Papst Franziskus im Petersdom die Verkün- digungsbulle Misericordiae vultus (Das Antlitz der Barm- herzigkeit) verlesen lassen und damit das Kernanliegen jesuanischer Botschaft als Herausforderung für Christinnen und Christen heute formuliert: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist“ (Lk 6,36). Zeugnis geben von der Barmherzigkeit des Vaters: das ist es, worum es vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 im Jahr der Barmherzigkeit geht, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Es wundert also nicht, dass auch die Tage der Religionslehrerinnen und Religionslehrer mit Erzbischof Stephan Burger im Herbst 2016 unter dem Leitgedanken Barmherzigkeit öffnet das Herz stehen. Denn auch Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind Zeuginnen und Zeugen dieser Botschaft, was Susanne Orth, Leiterin der Abteilung Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat, in ihrem einleitenden Schreiben zu diesen Fortbildungstagen unterstreicht.
„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist“ (Lk 6,36)
– diesem provokanten Anliegen Jesu widmet sich die vorliegende Frühjahrsausgabe von I&M unter dem Titel
#Barmherzigkeit und entfaltet es sowohl in theologischen wie auch unterrichtspraktischen Beiträgen:
Nach einem deutenden Blick auf das Titelbild Jona unter dem Rizinusstrauch, mit dem Maria Jakobs zugleich einen ersten Einstieg in die Auseinandersetzung mit der Frage nach der Barmherzigkeit Gottes eröffnet, verdeutlicht das Interview mit Pater Bernd Hagenkord SJ, welch große Bedeutung barmherziges Handeln für Papst Franziskus hat. Aus neutestamentlicher Perspektive erläutert Thomas Söding verschiedene Formen der Barmherzigkeit und ihr Spannungs- und Wechselverhältnis zum Begriff der Gerechtigkeit; barmherzige Lebensgestaltung bedürfe ständiger Übung. Während Bernd Feininger in seinem Aufsatz die Ausprägung und Verkündigung der Barmherzigkeit Gottes im Ersten Testament darlegt, erläutert Mouhanad Khorchide, wie sehr auch der Islam vom Ver- trauen in Gott als Allerbarmer geprägt ist. Der zweite Teil enthält vier praktische Umsetzungsbeispiele religionspädagogischer Zugänge für Kindergarten, Grund- schule und Sekundarstufe I sowie zur sonderpädagogischen Bildung:
Heike Helmchen-Menke führt aus, wie Barmherzigkeit bereits Kindern im Vorschulalter überzeugend vermittelt werden kann. Bettina Tröndle zeigt in ihrer Lernsequenz zur Jona-Erzählung, wie sich Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassenstufe in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen dieses Propheten erschließen können, was barmherziges Verhalten und Handeln ausmacht. Maria Weber legt für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangs- stufen 7–9 einen Entwurf mit dem Titel #Barmherzigkeit
vor. Mit Hilfe von Fotografien und Meditationstexten sowie der Erarbeitung von Tweets zielt die Lernsequenz auf die praktische Umsetzung barmherzigen Handelns. Der Beitrag von Brigitte Muth-Detscher beinhaltet didaktische Überle- gungen und methodische Vorschläge zur Erarbeitung des Gleichnisses vom barmherzigen Vater (Lk 15,11–32) für den inklusiven Unterricht in den Klassen 7–9.
Linktipps von Jonas Müller und Medienhinweise von Josef Gottschlich runden die Publikation ab.
Der Barmherzigkeit ein Gesicht geben, Zeugen der Barmherzigkeit werden, gerade heute – das ist Herausforderung und Hoffnung zugleich. Die Beiträge von #Barmherzigkeit wollen Sie ermutigen, die Auseinandersetzung mit dieser Thematik zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in Ihrem Unterricht anzunehmen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und beim Erproben der Lernimpulse im Religionsunterricht viel Freude und gutes Gelingen.
Aktualisiert: 2018-11-21
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das neue I&M erscheint in einer Zeit, in der die Notwendigkeit des interreligiösen Lernens und der nachhaltigen Förderung des interreligiösen Dialogs vor dem Hintergrund der erschütternden Ereignisse von Paris und den zahlreichen religiös motivierten Konflikten in den Fokus der bildungstheoretischen
Diskussion rückt.
Der Titel begegnen – lernen – interreligiös nimmt eine These von Stephan Leimgruber auf, der die Begegnung von Schülerinnen und Schülern verschiedener Religionszugehörigkeit als den Königsweg des interreligiösen Lernens beschrieben hat. Diesen Gedanken greift der Informationsteil auf, indem er unterschiedliche Zugänge beleuchtet: Katja Boehme stellt das Modell des interreligiösen Begegnungslernens vor, das in der Praxis Schülerinnen und Schüler des jüdischen, islamischen Religionsunterrichts und des Faches Ethik miteinander ins Gespräch bringt und plädiert auf dem Hintergrund der positiven Erfahrungen für eine Didaktik des fächerkooperierenden Religionsunterrichts. Herbert Stettberger beschreibt die Entwicklung von interreligiöser Empathie als Lernprozess des Schulalltags. Christoph Knoblauch und Abdel-Hakim Ourghi zeigen in dem gemeinsam verantworteten Beitrag islamische und christliche Perspektiven in der Begegnung, dass interreligiöser Dialog ein Kernelement zeitgemäßer Religionsunterrichts ist, während Daniel Krochmalnik aus der Perspektive jüdischer Theologie interreligiöses Lernen als Wiedererinnerung deutet. Schließlich berichtet Timo Güzelmansur von den theologischen Grundlagen der Arbeit der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz.
Im Materiateil beschreibt Heike Helmchen-Menke, welche Grundlagen für das interreligiöse Lernen in Kindertageseinrichtungen gelegt werden; Josef Gottschlich und Brigitte Muth-Detscher geben in einem gemeinsamen Unterrichtsentwurf für den inklusiven Religionsunterricht an Grund- und Sonderschulen Einblicke in die Religion der Muslime.
Unter der Herausgeberschaft von Katja Boehme wird unter dem Titel Abraham unter dem Segen Gottes praxiserprobtes Unterrichtsmaterial zum interreligiösen Begegnungslernen vorgestellt.
Mit dem Unterrichtsentwurf zum interreligiösen Lernen von Henrike Frey-Anthes setzen wir unsere Dokumentation von Unterrichtsmodellen für den Religionsunterricht an Gemeinschaftsschulen fort.
Linktipps von Manuel Dazinis und aktuelle Informationen zu personellen Veränderungen im IRP und in der Schulabteilung des Erzbischöflichen Ordinariates runden das vorliegende Heft ab.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und hoffen, dass die vielfältigen Impulse des vorliegenden Heftes zur nachhaltigen Förderung des Interreligiösen Lernens im Religionsunterricht und im Lebensraum Schule beitragen werden.
Aktualisiert: 2018-11-21
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Arbeit mit der Bibel ist für den Religionsunterricht von grundlegender Bedeutung. Im Mittelpunkt der Bibeldidaktik steht die Frage, wie die biblischen Texte in ihrer kulturprägenden, glaubensbegründenden und lebensorientieren- den Dimension mit Schülerinnen und Schülern erschlossen werden können.
Die Bibel inspiriert Künstlerinnen und Künstler, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Lyrikerinnen und Lyriker immer aufs Neue. Josef Gottschlich geht in seiner Gedichtbetrachtung zu dem Gedicht Bitte von Hilde Domin den biblischen Anklängen nach.
Im Informationsteil werden drei Methoden der Bibeldidaktik näher beleuchtet: Martina Steinkühler erläutert, wie biblische Geschichten erzählt wer- den können, damit sie nachhaltig sind, existenziell wirken und religiös bilden. Dabei erläutert sie Grundregeln und methodische Schritte für eine gelingende Darbietung biblischer Texte. Uschi Wochner erläutert den Entstehungsprozess der biblischen Erzählfiguren nach Doris Egli und zeigt, welche Voraussetzungen die Lehrperson mitbrin- gen muss, um Original-Egli-Figuren angemessen im Religionsunterricht einsetzen zu können. Praxisorientierte Hinweise halten zahlreiche Impulse für den eigenen Unterricht bereit.
Martin Wolters geht mit den Bibelclouds neue Wege der Bibeldidaktik und macht deutlich, wie Schlagwortwolken dazu beitragen können, bibli- sche Texte anders und verdichtet wahrzunehmen, insbesondere mit Hilfe vieler visueller Darstel- lungsbeispiele.
Die momentan in Mannheim zu besichtigende Ausstellung Gnade anlässlich des dritten Kunstpreises der Erzdiözese Freiburg hat Brigitte Muth-Detscher dazu bewogen, auch die Thematik Inklusion in dem Zusammenhang von Gnade zu beleuchten.
Der Materialteil enthält Lernimpulse zur unterrichtspraktischen Umsetzung: Heike Helmchen-Menke beschreibt, wie im Elementarbereich Zugänge zur christlichen Erzähltradition ermöglicht werden und worauf Grundschulen aufbauen können. Josef Gottschlich dokumentiert mit der Einstudierung und Aufführung eines Menschenschattenspiels zu Weihnachten eine Lernsequenz für die Grundschule. Anne Quandt nähert sich dem Verhältnis von Jesus und Zachäus in einer Unterrichtstunde in einer Diagnose- und Förderklasse.
Mit dem Beitrag von Silke Brändlin und Richard Obert setzen wir die Dokumentation von aktuellen Modellen für den Religionsunterricht an Gemeinschaftsschulen fort. Sie beschreiben einen Ansatz des lebensweltlichen Religionsunterrichts an der Hebelschule Gemeinschaftsschule Schliengen, erläutern das dazugehörige didaktische Modell, stellen ein Kompetenzraster für den Religionsunterricht vor und zeigen, wie Formen zieldifferenten individuellen Lernens in den Religionsunterricht integriert werden können, ohne die wesentliche Beziehungsdimension des Faches aufzugeben. Hermann Josef Riedl legt mit dem Unterrichtsentwurf Maria von Magdala begegnen für die Werkreal-/Realschule einen Beitrag zur interaktionalen Bibelarbeit vor.
Buchbesprechungen von Joachim Kittel, Medienhinweise von Josef Gottschlich und Linktipps von Andreas Liebl sowie die Vorstellung des Projektes Herzgäh* im Dekanat Endingen-Waldkirch durch Ekkehard Bechinger runden das Heft ab.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und hoffen, dass Sie dem vorliegenden Heft hilfreiche Anregungen für Ihre Arbeit mit biblischen Texten im Religionsunterricht entnehmen können.
Aktualisiert: 2018-11-21
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Aktualisiert: 2018-07-20
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Aktualisiert: 2019-08-07
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Wie kann es gelingen, dass religiöse Lernprozesse wirksam werden? Wie können sich Kinder und Jugendliche Inhalte aneignen und Erfahrungen machen, so dass diese ihnen im Gedächtnis und im Herzen bleiben? Schülerinnen und Schüler lernen wirksam, wenn die Unterrichtsprinzipien der Eigenverantwortung, Differenzierung und Individualisierung so weit als möglich berücksichtigt und angewandt werden.
Das vorliegende Heft sammelt pädagogische und theologisch-didaktische Denkanstöße, die im Informationsteil (I) aus unterschiedlichen Perspektiven diese Thematik reflektieren. So entfaltet Werner Wiater in seinem einleiten- den Aufsatz den Zusammenhang von Selbsttätigkeit und Selbständigkeit und Brigitte Muth-Detscher verweist auf das didaktische Modell des Lernens am gemeinsamen Gegenstand von Georg Feuser sowie auf die Beschrei- bung integrativer Lernsituationen von Hans Wocken. Joachim Kittel setzt sich schließlich unter dem Titel Den Grund berühren mit der Bedeutung der Selbstkompetenz für das religiöse Lernen von Schülerinnen und Schülern auseinander.
Im daran anschließenden, eher praxisorientierten Informationsteil erläutern Bettina Schmid-Reinhoffer und Bernd Reinhoffer am Beispiel der Josefsgeschichte (Genesis 37–50) die Methode der Jeux Dramatiques. Diese Art des szenischen Ausdrucksspiels, die nahezu ohne Sprache auskommt, dokumentiert eindrucksvoll einen Religionsunterricht, der auch in inklusiven Lerngruppen alle Schülerinnen und Schüler am Gesche- hen teilhaben lässt und ihnen in einem größtmöglichen Rahmen selbsttätiges und selbständiges Lernen ermöglicht. Dass für diese Art des Unterrichtens wesentliche Impulse bereits im Elementarbereich gegeben werden können, erläutert Heike Helmchen-Menke in ihrem Beitrag zum Freispiel in Kindertagesstätten.
Der Materialteil (M) in diesem Heft besteht aus zwei zentralen Elementen: Nicola Sand gibt eine theoretische Einführung in die Dramapädagogik und stellt einige dramapädagogische Elemente für den Religionsunterricht mit Grundschulkindern vor. In einer Lernsequenz mit zwölf Unterrichtsmodulen wenden Josef Gottschlich, Joachim Kittel und Brigitte Muth-Detscher das didaktische Prinzip des Lernens am gemeinsamen Gegenstand auf ein Beispiel für inklusiven Religionsunterricht der vierten bis sechsten Jahrgangsstufe an. Inhaltlich stehen dabei Mirjam Presslers Nacherzählung der Ringparabel aus Gotthold Ephraim Lessings Drama Nathan der Weise und die Goldene Regel (Matthäus 7,12) im Mittelpunkt, um mit Schülerinnen und Schülern interreligiöses Lernen einzuüben.
Buchbesprechungen von Joachim Kittel, Rezensionen zu zwei Dokumentarfilmen über Flüchtlingskinder, Linktipps durch Jonas Müller sowie Informationen zur diesjährigen Herbstausstellung im Karl- Rahner-Haus unter dem Motto Vergiss deine Träume nicht runden die Publikation ab.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre sowie viel Freude bei der Erprobung und Anwendung der Lernimpulse im Religionsunterricht.
Aktualisiert: 2018-11-21
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