Spinnen, Weben, und Nähen – das alles ist uralte überlieferte Handwerkskunst. Textiles Handwerk begleitet den Menschen schon seit der Steinzeit. Bis vor wenigen hundert Jahren nahm
es – neben dem Nahrungserwerb – einen großen Teil der
Arbeitszeit in Anspruch.
Das Textilhandwerk, insbesondere die Weberei, hat viel zur allgemeinen Technikentwicklung beigetragen. Webstühle, in der Jungsteinzeit entwickelt, stellen die ersten „Maschinen“ der Menschheitsgeschichte dar; sogar die Automatisierung mittels Lochkarten wurde für die Weberei entwickelt. Mit diesem Handwerk wurden aber nicht nur wesentliche Güter des täglichen Bedarfs – allen voran Kleidung – hergestellt, sondern auch Gebrauchswaren
sowie repräsentative Objekte bis hin zu Luxusartikeln.
Textilien waren wertvoll, dies drückt sich auch im Recycling von Stoffen aus. In der Urgeschichte wurden ausgediente Kleidungsstücke als Binde-, Verpackungs- und sogar als Verbandsmaterial verwendet.
Bereits in der Urgeschichte dienten Kleidung und Schmuck nicht nur als Schutz vor klimatischen Einflüssen. Textilien sind mehr als nur simples Gewand, sie stellen ein Kernmerkmal jeder Kultur dar. Damals wie heute ist Kleidung ein wichtiges nonverbales Kommunikationsmittel und sagt viel über die Menschen, den sozialen Status, Alter und Geschlecht sowie Gruppenzugehörigkeiten aus.
Die zweite Auflage des erstmals 2010 erschienen Werks wurde neu illustriert und anhand der aktuellen Forschungsergebnisse überarbeitet und erweitert. Abgerundet wird das Werk durch Beiträge zum Thema Färben von Regina Hofmann-de Keijzer und Nähen und Schneidern von Helga Rösel-Mautendorfer.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Salz zählt zu den lebensnotwendigen Gütern und besaß zu allen Zeiten eine herausragende Stellung für den Menschen, umso mehr als die Vorkommen räumlich begrenzt sind. Neben der Alpenregion mit Steinsalzgewinnung und den Küstengebieten mit Meersalzgewinnung stellten in der Vorgeschichte die Kyffhäuserlandschaft in Nordthüringen und das Unstrut-Saale-Gebiet im südlichen Sachsen-Anhalt bis nach Halle ohne Frage eine der wichtigsten Salzgewinnungsgebiete in Europa dar. Das übliche Verfahren zur Salzgewinnung war hier die induzierte Salzverdampfung unter Verwendung von Briquetage aus Ton. Die Verbreitung der Briquetage zwischen Harz und Saale belegt, dass sich Siedelverbände seit dem Mittelneolithikum, in der frühen Bronzezeit und in den jüngeren Abschnitten der Spätbronze- bis frühen Eisenzeit hinein mit der Produktion und Distribution von Salz befassten. Die für Mitteldeutschland seit dem Mittelneolithikum bis in die Eisenzeit gebräuchlichen Briquetageformen, also ein- oder mehrteilige Tongerätschaften mit Stützelementen und gefäßförmiger Tonware, die mit der Salzherstellung im Siedeprozess zusammenhängen, sind mit den Forschungen von Riehm 1962, Matthias 1961 und Müller 1987 und 1996 bezüglich Variationsbreite, Verbreitung und chronologischer Einordnung weitgehend bekannt. Der großen Menge an Briquetage stehen allerdings nur sehr wenige, zudem nicht immer gut dokumentierte Hinweise auf den eigentlichen Produktionsprozess gegenüber, die sichere Aussagen zu technologischen Sachverhalten, zum technischen Fortschritt, zur Ökonomie hinsichtlich Quantität und Qualität der Salzerzeugung und damit auch zu deren ökologischen Auswirkungen ermöglichen. Hier ist zum einen die Aufarbeitung und Publikation von Altgrabungen wichtig, bei denen Befunde zum Produktionsprozess zutage gekommen sind, wie Halle-Trotha, Klausberge durch M. Vollbeding 2008. Zum anderen ist die Durchführung von gezielten Grabungen auf ausgewählten geeigneten Fundplätzen notwendig, um die technischen Anlagen aufzufinden und den Ablauf des speziellen Produktionsprozesses zu ergründen und in seiner Entwicklung zu verfolgen. Gab es in der Bronzezeit bereits spezialisierte Salzsiedersiedlungen, die quantitativ und qualitativ weit über den Eigenbedarf hinaus produzierten, sozusagen Manufakturen, wie sie meist etwas später zutage treten wie in Bad Nauheim? Kam es aufgrund der großräumigen Produktionsanlagen, wenn auch zeitlich und örtlich begrenzt, zu organisierten Siedlungsformen, die das in vorgeschichtlicher Zeit übliche Maß überstiegen, worauf die weitgestreuten Befunde von Halle oder auch Erdeborn hinzuweisen scheinen? Die Region um Erdeborn bietet sich für eine nähere Untersuchung geradezu an. Die Fundplätze in der Nähe des ehemaligen Salzigen Sees sind schon aufgrund ihrer geologischen Lage für eine nähere Untersuchung interessant.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Die Prähistorische Abteilung beherbergt eine der größten und vielfältigsten archäologischen Sammlungen Europas mit herausragenden Einzelfunden von internationlaem Rang: der venus von Willendorf, den Goldscheiben von Stollhof, dem Stier Býčí skála, dem Dolch von Maiersdorf, der Situla von Kuffern, den Kegelhalsgefäßen von Sopron und den bedeutenden Funden aus dem Hallstätter Bergwerk und Gräberfeld.
Die Aufgabe der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums ist es, die Geschichte der Menschen anhand ihrer Hinterlassenschaften zu erforschen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu vermitteln. Hierfür werden einzigartige Zeugnisse der Vergangenheit gesammelt, bewahrt und untersucht.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Textilhandwerk, besonders die Weberei, hat vieles zur allgemeinen technikentwicklumng beigetragen. Webstühle, in der Jungsteinzeit entwickelt, stellen die ersten maschienen der Menschheitsgeschichte dar.
Dieses Buch spannt den Bogen von der Beschreibung einzelner Arbeitsschritte über die komplexen Fragestellungn zur Soziologie des Handwerks und den dahinter stehenden Personen bis hin zur Frage, ob das Handwerk rein als Handwerk betrieben wurde oder ob wir bereits in vorrömischer Zeit in Mitteleuropa mit organisierten Produktionsformen rechnen können.
Aktualisiert: 2020-07-16
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Der Band befaßt sich einem Teilaspekt der Analyse der latènezeitlichen Heiligtümer auf dem Sandbnerg bei Roseldorf (NÖ). Er bietet eine interdisziplinäre Untersuchug der tierischen Überreste.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Textilien hatten in der römischen Welt eine große Bedeutung – ob als Kleidung zum Ausdruck von Identitäten, zur Versorgung der Armee, als Luxusgut zur Repräsentation oder als ganzer Wirtschaftssektor. Dennoch waren bisher Gewebe durch ihre schlechte Erhaltbarkeit im archäologischen Fundgut in Österreich nicht gut sichtbar. Dieses Buch stellt nun einen Beitrag zur Grundlagenforschung zum Thema Textilien und Textilproduktion im Römischen Reich dar, wobei auch die vorrömischen Wurzeln thematisiert werden. Hauptteil ist der umfangreiche Katalog, der textile Funde mit all ihren technologischen Details aus dem Gebiet des heutigen Österreich vorstellt, aus einem Zeitraum zwischen 2000 v. Chr. und 500 n. Chr. Die Analyse dieser Funde zeigt ihre vielfältige Verwendung, aber auch Hinweise zu ihrer Herstellung. Die Textilgeräte, die aus römischen Siedlungen und Gräbern erhalten sind, bieten gemeinsam mit verschiedenen Bild- und Schriftquellen einen guten Einblick in die Textilproduktion der römischen Provinzen Noricum und Pannonien. Dieses Buch entstand im Rahmen des Forschungsprojektes DressID „Clothing and Identities – New Perspectives on Textiles in the Roman Empire“ (2007–2012).
Aktualisiert: 2018-11-07
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