Lexikon der Revolutions-Ikonographie in der europäischen Druckgraphik

Lexikon der Revolutions-Ikonographie in der europäischen Druckgraphik von Cilleßen,  Wolfgang, Hähn,  Jasmin, Jäger,  Moritz F., Miersch,  Martin, Reichardt,  Rolf, Stein,  Fabian
Ein interdisziplinäres Handbuch zur Geschichte der politischen Bildpublizistik Zur Identität des 'alten' Europas an der Schwelle zur Moderne gehört eine internationale, ten­denziell demokratische Bildkultur, die von den gegenrevolutionären und den national­staatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts verdrängt wurde und heute in ihrer Fülle wie auch in ihrem langfristigen inneren Zusammenhang fast vergessen ist. Es handelt sich um die länder­über­greifende politische Symbolsprache vielfältiger visueller Topoi auf den Ereignis-, Sinn- und Spottbildern der von Kunst- und Fachhistorikern vernachlässigten Gebrauchsgraphik oft namenloser Künstler. In didaktischer Absicht stellte dieselbe z.B. komprimiert dar, was 'Despotismus' und 'Freiheit' sei, wie sich 'Fortschritt' und 'Reaktion', Pressefreiheit und Zensur zueinander verhielten, wie die politische Gesinnung sich in Physiognomie, Körper und Kleidung ausdrückte, worin sich die 'bürgerliche-' und die 'rote Republik' unterschieden. Zudem politisierte sie die Rolle traditio­neller religiöser und mythologi­scher Gestalten wie den 'hl. Georg' und 'Diogenes' und prägte neue Symbolfiguren wie den 'Aristokrat', den 'Sansculotten' und den 'Blusenmann'. In der Fran­zösischen Revolution aus älteren und aktuellen Elementen geformt, verbreitete sich diese politische Zeichensprache im Laufe eines Jahrhunderts europaweit mittels der zunehmend massenhaft produzierten Printmedien – fliegende Blätter, illustrierte Journale etc. –, und zwar auf dem Wege anspielungsreicher Bild-Filiationen in Form von wörtlichen Zitaten, Adaptationen oder polemischen Verkehrungen, die sich am besten anhand einzelner Bildmotive verfolgen lassen. Dies unternehmen die sechzig Autorinnen und Autoren des LRI in 120 detailliert dokumen­tierten Aufsätzen. Sie basieren auf einem gemeinsamen ikonographischen Bildcorpus, das mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus zahlreichen Sammlungen zusam­mengetragen wurde und als Datenbank online zur Verfügung steht. Das dreibändige Werk wird durch Titel-, Künstler- und Personenregister sowie einen Index rerum erschlossen. ****************************************** INHALT Vorwort MEDIUM REVOLUTIONSGRAPHIK: Wolfgang Cilleßen & Rolf Reichardt I. Die Französische Revolution – ein bildpublizistisches Medienereignis: Paris "mit Kupferstichen behangen" – Wege der internationalen Verbreitung – Reproduktion, Transformation, Zirkulation II. Visuelle Revolutionserinnerung im 19. Jahrhundert: Technisch-publizistischer Kontext – Facetten des \tlqf{}Bilddiskurses Revolution\trqf{} III. Produzenten und Rezipienten der Druckgraphik: Auftraggeber und Initiatoren – Künstler – Graphikverleger und -händler – Subskription – Kundenansprache und Produktwerbung – Produktdiversifizierung – Bildlegenden – Zielgruppen und Kundendiversifizierung – Verkaufs- und Rezeptionsorte – Aneignungsformen IV. Bildgattungen und Publikationsformen: Ereignisbild – Porträt – Sinnbild – Karikatur – Publikationsformen V. Memoria Ein neues politisches Bildbewußtsein – Illustrierte Revolutionsgeschichten – Interpikturalität und Performanz: Mediale Facetten und Formen der Bilderinnerung ****************************************** BEREICHE UND VERFAHREN DER REVOLUTIONSGRAPHIK IM ÜBERBLICK Graphiksammler: Thomas Stammers Ikonographischer Bildungskanon: Martin Miersch Kartenspiele: Alberto Milano Verwandlungsgraphik: Wolfgang Cilleßen ****************************************** ZUR BILDPUBLIZISTIK EINZELNER LÄNDER Deutschland: Rainer Schoch Frankreich: Rolf Reichardt & Raimund Rütten Grossbritannien: David Bindman Italien: Sandro Morachioli Niederlande: Frans Grijzenhout Schweiz: Philippe Kaenel ****************************************** THEMEN & MOTIVE Abgeordneter: Martin Miersch Adler: Detlef Hoffmann Affe: Martin Miersch Albtraum: Fabian Stein Altar: Martin Knauer Arcimboldiana: Pierre Wachenheim Aristokrat: Barbara Stentz Aufklärung: Frans Grijzenhout Auge: Saskia Wiedner Bäcker: Martin Miersch Barbier: Martin Miersch Barrikade: Rolf Reichardt Bastille: Rolf Reichardt Blitz: Christian Fuhrmeister Britannia, John Bull: Dorothee Gerkens Brüderlichkeit: Emmanuel Fureix Büsten, Figurenverkäufer: Alberto Milano Club: Rolf Reichardt Constitution: Timothy Clayton & Rolf Reichardt Demokratie: Raimund Rütten Denkmal: Martin Miersch & Rolf Reichardt Diogenes: Klaus Herding Dreieck: Jennifer Jessen & Fabian Stein Eid: Martin Knauer Einzug: Werner Telesko TEILBAND II Emigrant: Philippe de Carbonnières Erbrechen: Claudia Hattendorff Esel: Alberto Milano Europa: Rolf Reichardt Exekution: Martin Miersch Fackel: Andras Grünes Fest: Hans-Ulrich Thamer Francia, Marianne: Raimund Rütten FrauenEmanzipation: Gay L. Gulickson Freiheit: Moritz F. Jäger & Christian Michel Freiheitsbaum: Emmanuel Fureix Freiheitsmütze: Bärbel Schmidt Germania, Deutscher Michel: Bettina Brandt Gleichheit: Claudia Hattendorff Globus: Andreas Grünes Guillotine: Hubertus Kohle & Rolf Reichardt Haar- und Huttracht: Isabella Belting Harlekin: Alberto Milano Haupt auf der Pike: Rolf Reichardt Held, Heldin: Detlef Hoffmann & Martin Miersch & Rolf Reichardt Herkules: Martin Warnke Infantilisierung: Martin Miersch Italia: Ina Brandt Janus: Frans Grijzenhout Kannibalen: Martin Miersch Kehraus, Besen: Bettina Frederking Kelter, Presse: Barbara Stentz Kerker, Gefängnis: Martin Miersch & Christina Oberstebrink Klerus, Kirche: Martin Miersch Kokarde: Bärbel Schmidt Krankheit: Grit Arnscheidt Krebs: Moritz F. Jäger Krieg: Martin Miersch Krone: Heinz Duchhardt & Rolf Reichardt Landkarte: Lena Voigt Lastträger: Rolf Reichardt Laterne: Andreas Grünes Leichenzug: Verena Kümmel Licht/Finsternis: Martin Miersch & Hendrik Ziegler Löschhut: Rolf Reichardt Löwe: Fabian Stein Maske: Gabriele Mentges & Martin Miersch Massaker: Christine Vogel Mode, Kleidung: Martin Miersch Monstrum: Andreas Grünes Napoleonhut: Rolf Reichardt Nationalgarde: Fabian Stein TEILBAND III Nationalvergleich: Martin Miersch Parlament: Detlef Hoffmann Phaeton: Martin Miersch Pickelhaube: Ursula E. Koch Politische Typen: Martin Miersch Pressefreiheit/Zensur: Anna Karla Publizistik: Raimund Rütten Puppentanz: Eva Maria Knels Reaktion: Moritz F. Jäger Republik: Raimund Rütten Revolution: Rolf Reichardt Revolutionär: Pascal Dupuy & Rolf Reichardt Rot: Rolf Reichardt Ruine: Nina Dubin Scatologica: Alberto Milano Schatten: Susanne Bosch-Abele Schwein: Martin Miersch Seifenblasen: Fabian Stein Skelett: Richard Taws Sklave: Melanie Ulz Spiegel: Saskia Wiedner & Rolf Reichardt Spiel, Spieler: Alberto Milano Spinne: Martin Miersch Staatsschiff, Staatswagen: Armin Owzar Terreur: Rolf Reichardt & Hans-Ulrich Thamer Teufel: Martin Miersch Thron: Fabian Stein Tiere: Martin Miersch Trikolore: Guillaume Mazeau Triumphzug/Schandzug: Christine Tauber Unter einem Hut: Gitta Ho Volk: Nathalie Jakobowicz Vulkan: Monika Wagner Waage, Wippe: Pascal Dupuy Wahlen: Gian Luca Fruci & Sandro Morachioli Wappen: Fabian Stein Zeit: Boris Roman Gibhardt Zoomorphe Figuren: Martin Miersch Züchtigung: Martin Miersch Zukunft: Raimund Rütten ****************************************** ANHÄNGE 1. Redaktionelle Hinweise 2. Abkürzungen 3. Graphische Sammlungen 4. Siglen 5. Bibliographie 6.1. Bildtitel-Register 6.2. Künstler-Register 6.3. Personen-Register 6.4. Motiv- und Sachregister
Aktualisiert: 2020-06-25
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Sozialunruhen in der Standesherrschaft Solms-Braunfels 1848

Sozialunruhen in der Standesherrschaft Solms-Braunfels 1848 von Hähn,  Jasmin
Die Deutsche Revolution von 1848/49 gilt gemeinhin als bürgerliche Revolution, in der die Bestrebungen demokratisch-nationalistisch gesinnter Kreise des Bürgertums auf einen deutschen Nationalstaat mit einem Parlament und einer Verfassung zielten. Parallel dazu erhob sich aber nahezu überall in Deutschland auch die Landbevölkerung, die durch Hungersnöte und Missernten gebeutelt war und eine Verbesserung ihrer Lebensverhält-nisse herbeiführen wollte. Auch in der kleinen, im preußischen Kreis Wetzlar gelegenen Standesherrschaft Solms-Braunfels brachen im Frühjahr 1848 Unruhen aus. Sie hatten für die Bevölkerung spürbare Folgen und prägten die Verhältnisse in der Standesherrschaft nachhaltig. Der Fürst leistete auf einen Teil seiner angestammten Rechte und Privilegien Verzicht, die Aufständischen mussten zum Teil lange Haftstrafen hinnehmen, und das Verhältnis zwischen Herrschaft und Bevölkerung blieb auf lange Zeit belastet. Auch die Einwohner der Stadt Wetzlar waren von dem Konflikt betroffen, da sich die dortigen Demokraten aufseiten der Braunfelser Bauern engagierten. Diese Ereignisse sind heute beinahe vollständig in Vergessenheit geraten, und auch wissenschaftlich fanden sie bisher kaum Beachtung. Diese Lücke wird durch die vorliegende Untersuchung geschlossen, indem sie die Ge-schehnisse in Solms-Braunfels umfassend aufarbeitet. Auf der Grundlage intensiver Quellenrecherchen in zahlreichen Archiven werden die Hintergründe und Ursachen des Aufstands ebenso untersucht wie dessen mittel- und unmittelbare Folgen. Das Geschehen wird exemplarisch in den größeren historischen Zusammenhang gestellt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den aufständischen Gemeinden: Welche Beweggründe hatten sie? Wie koordinierten sie den Aufstand? Was haben sie schließlich erreicht und welche Konsequenzen mussten sie tragen? Der „Sturm auf Braunfels“ im März 1848, mehr als vergleichbare Agrarunruhen in den süddeutschen Standesherrschaften durch Emotionen geprägt, zeugt von den Anfängen einer „demokratischen“ Kultur auf dem Lande. Beson-ders aufschlussreich und als authentisches Zeitdokument wertvoll ist der Briefwechsel eines zur Festungshaft verurteilten aufständischen Bauern mit seiner Familie, der im Anhang transkribiert abgedruckt ist und ein trauriges Schicksal offenbart.
Aktualisiert: 2020-02-03
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