Aktualisiert: 2023-05-30
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Unsere Welt ist derzeit von großen Machtverschiebungen gekennzeichnet. In dieser
Situation findet im südafrikanischen Durban vom 28.11. bis 9.12.2011 ein Klimagipfel
statt, der mit entscheidet, welchen Weg die internationale Klimapolitik in Zukunft einschlagen
wird.
Wird es in Zukunft ein internationales, rechtlich verbindliches Klimaregime geben?
Die EU und einige relativ progressive Industrieländer halten mit der Entscheidung für
eine zweite Verpflichtungsperiode des Kioto-Protokolls ab 2013 (oder zumindest für
den Beschluss, die Kyoto-Regeln mit den Cancún-Zielen für 2020 weiterzuführen) die
Lokomotive für entsprechende Entscheidungen in der Hand. Die Gleise, auf die die
Lokomotive gesetzt werden soll, sind aber ein Mandat aller Staaten, also auch der anderen
Industrie- und Schwellenländer, möglichst bis 2015 zu einem rechtlich verbindlichen
Abkommen zu gelangen. Wenn beide zusammenkommen, Lokomotive und
Gleise, würde das die Tür aufstoßen für eine neue Phase der internationalen Klimapolitik,
jenseits überkommener Nord-Süd-Muster. Eng verknüpft damit ist die Frage der
Überprüfung („Review“) und Schließung der Lücke zwischen dem im mexikanischen
Cancún (Klimagipfel 2010) erstmals international beschlossenen Zwei-Grad-Limit
und den ebenfalls dort vereinbarten – noch rechtlich unverbindlichen – Klimaschutzzielen.
Diese großen Zukunftsfragen um das Kioto-Protokoll und die Perspektive für
ein rechtlich verbindliches Gesamtabkommen werden die Debatten in Durban
bestimmen.
Das zweite zentrale Thema ist die Klimafinanzierung. Insbesondere die Frage, ob es
gelingt, den im Grundsatz vor einem Jahr beschlossenen Green Climate Fund umsetzungsfähig
auf die neu gelegten Schienen zu setzen, ist dabei zentral. Er könnte ein
Kernstück der neuen internationalen Klimaarchitektur werden. Denn nach dem Kopenhagener
Gipfel von 2009 ist es verfehlt, diese nur an den Ergebnissen der Klimagipfel
(den Orten des Verhandelns) zu messen. Mindestens ebenso viel Dynamik
kommt vom Handeln einzelner Staaten (etwa Energiewende) oder von Koalitionen
zwischen Vorreitern. Der Green Climate Fund soll insbesondere transformatives Handeln
im Bereich Klima- und Regenwaldschutz sowie Anpassung finanzieren und damit
einhergehend innovative Koalitionen erlauben. Auch auf der Umsetzungsebene
sind wichtige Beschlüsse zu den Vereinbarungen von Cancún zu erwarten, die solche
Kooperationen unterstützen.
Dieses Hintergrundpapier skizziert zentrale Debatten für den Klimagipfel in Durban
und benennt aus Sicht von Germanwatch Erwartungen an ein realisierbares und klimapolitisch
ausreichend ambitioniertes Ergebnis.
Aktualisiert: 2023-01-04
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inwieweit die MDGs bis zum Jahr 2015 erreicht werden
können. Auch für die Zeit danach sind die Folgen des
Klimawandels entscheidende Rahmenbedingungen für
die Entwicklungsperspektive von Millionen von Menschen.
Die vorliegende Publikation fasst die wesentlichen
Ergebnisse einer ausführlichen Analyse zu diesem
Thema zusammen. Sie benennt beispielhaft Handlungsmöglichkeiten
für die Politik und verschiedene
andere Akteure.
Die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) sind zur
zentralen Messlatte internationaler Entwicklungszusammenarbeit
und Armutsbekämpfung geworden. Sie
sind in doppelter Weise mit dem globalen Klimawandel
verknüpft: Zum einen leisten Fortschritte beim Erreichen
der MDGs einen wesentlichen – wenn auch oft
nicht hinreichenden – Beitrag zum Abbau der Verletzlichkeit
gegenüber den unvermeidbaren Folgen des
Klimawandels. Zum anderen wird das Ausmaß der
Klimaveränderungen mit darüber entscheiden, ob und
Aktualisiert: 2023-01-04
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Die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) sind zur zentralen Messlatte internationaler Entwicklungszusammenarbeit
und Armutsbekämpfung geworden. Sie sind in doppelter Weise mit
dem globalen Klimawandel verknüpft: Zum einen leisten Fortschritte beim Erreichen der
MDGs einen wesentlichen - wenn auch oft nicht hinreichenden - Beitrag zum Abbau der Verletzlichkeit
gegenüber den unvermeidbaren Folgen des Klimawandels. Zum anderen wird das
Ausmaß der Klimaveränderungen mit darüber entscheiden, ob und inwieweit die MDGs bis
zum Jahr 2015 erreicht werden können. Auch für die Zeit danach ist das Ausmaß des Klimawandels
eine der entscheidenden Rahmenbedingungen für die Entwicklungsperspektive von
Millionen von Menschen. Die vorliegende Publikation analysiert ausführlich die Zusammenhänge
zwischen dem Klimawandel und den einzelnen MDG-Bereichen. Sie benennt beispielhaft
Handlungsmöglichkeiten für die Politik und verschiedene andere Akteure.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Zum ersten Mal findet mit der COP 18 in Doha (Katar) eine UN-Klimakonferenz im arabi-schen Raum statt. Durch Beschlüsse zur Fortführung des Kyoto-Protokolls kann Doha auch ein historischer Meilenstein werden. Nach den umfangreichen Beschlüssen von Durban im letzten Jahr stehen zwar eine Vielzahl wichtiger Themen auf der Agenda – von der Erhöhung der Kli-maschutzambition über die Klimafinanzierung bis zur Anpassung an den Klimawandel. Ange-sichts der mangelnden Klimaschutzambition auf vielen Seiten scheint derzeit aber maximal ein begrenzter Problemlösungsbeitrag zur immer drängender werdenden Klimakrise realistisch, der die Notwendigkeit eines Dreiklangs aus Handeln, Verhandeln und dem Aufbau von Allianzen progressiver Vorreiterstaaten unterstreicht.
Das Germanwatch-Hintergrundpapier gibt einen Überblick über die internationale politische Ausgangslage, die konkrete Agenda des Klimagipfels in einer Reihe von Einzelthemen und Einschätzungen sowie Forderungen von Germanwatch.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Mit dem Wort Klimawandel assoziieren viele Menschen
Katastrophen auf anderen Kontinenten und vermeintlich
wenig einschneidende Veränderungen in Deutschland,
wie z. B. die Ausbreitung südlicherer Weinsorten
oder die Umstellung der Sportaktivität von Abfahrtski
auf Wasserski. Allmählich dämmert es vielen, dass auch
hier mehr auf dem Spiel stehen könnte. Die starken
Überschwemmungen in Mitteleuropa 2002 waren ein deutliches Warnsignal. Und der Extremsommer 2003
mit mehr als 30.000 Toten – die größte Naturkatastrophe
in Europa seit Jahrhunderten – hatte einen Aufwacheffekt
zur Folge. Die Dringlichkeit einer Begrenzung
des Wandels sowie einer nachhaltigen Strategie
zur Anpassung, d. h. zum Umgang mit den Konsequenzen,
drängt sich auf.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Die Erwartungen an den Klimagipfel von Durban waren im Vorfeld äußerst gering. Der UN-Verhandlungsprozess zum Klimawandel sah sich an einem Scheideweg. In Durban konnte nun verhindert werden, dass sich die Welt − wie von den USA ange-peilt − auf Dauer mit einem rechtlich unverbindlichen Klimaschutz zufrieden gibt. Stattdessen wurde ein gemeinsamer Fahrplan für ein rechtlich verbindliches Regime durchgesetzt. Die Lokomotive dazu ist die zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. Zudem wurden eine Reihe wichtiger Entscheidungen zur Operationalisie-rung der Vereinbarungen von Cancún getroffen. Die große und in Durban unerledigte Aufgabe besteht nun in der Erhöhung der Klimaschutzambition so bald wie möglich, um das Einhalten des 2°C-Limits überhaupt noch zu ermöglichen.
Dieses Hintergrundpapier analysiert und bewertet zentrale Diskussionen und Ergeb-nisse des Klimagipfels von Durban und zeigt wichtige nächste Schritte auf.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Der Verhandlungspoker, der bis 2009 zu einem Post-2012-Regime („Kyoto II“) führen
soll, hat begonnen. Zwei große Themenblöcke sollten auf dem Klimagipfel in Nairobi
2006 diskutiert werden. A) Wie werden die Verhandlungen für das Post-2012-
Klimaregime strukturiert? Und B) Welches Handlungspaket für Entwicklungsländer
kann in Nairobi beschlossen werden, das der Anpassung an den Klimawandel, der
Nutzung des CDM und dem Technologietransfer dient? Das vorliegende Hintergrundpapier
resümiert und kommentiert die wichtigsten Ergebnisse des Klimagipfels
(COP12/MOP2, 6.-17.11.2006, Nairobi, Kenia). Gezeigt hat sich beim Klimagipfel
vor allem eines: es besteht wenig Aussicht, dass im Rahmen dieser Verhandlungen auf
Delegierten- und Umweltministerebene die notwendige politische Dynamik enstehen
wird, um bis 2009 ein Kyoto II auszuhandeln, das uns wirklich weiterhilft. Dies kann
nur erreicht werden, wenn es in den nächsten Monaten gelingt, dass der Klimawandel
in den zentralen Staaten zur Chefsache wird und die volle Unterstützung der Regierungschefs
und Außenminister erhält. Die deutsche G8- und EU-Präsidentschaft im
kommenden Jahr kann hierfür wichtige Prozesse initiieren.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Der Einbezug des Flugverkehrs in das europäische Emissionshandelssystem wird
derzeit intensiv als Instrument diskutiert, das die wachsenden Klimawirkungen des
Flugverkehrs beschränken könnte. Das vorliegende Papier gibt einen Überblick über
die Vielzahl der hierbei zu klärenden methodischen Fragen sowie über die beteiligten
Interessengruppen und ihre Standpunkte. Neben der ökologischen Lenkungswirkung
bietet das Instrument auch die Option - ähnlich wie die in der Diskussion befindliche
Flugticketabgabe - zur internationalen Entwicklungsfinanzierung beizutragen.
Aktualisiert: 2023-01-04
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. Das letzte Jahrzehnt kennzeichnete eine pulsierende
Globalisierung, die große Entwicklungsfortschritte
auslöste. Gleichzeitig zeigten strukturelle Wirtschafts-,
Ernährungs- und Armutskrisen sowie die Klimakrise vor
allem in besonders armen Entwicklungsländern und in
Afrika
die Kehrseite des existierenden Wachstumsmodells.
2. Die Millennium-Entwicklungsziele (Millennium Development
Goals – MDG) mobilisierten erfolgreich Unterstützung
und führten zu Errungenschaften im Kampf gegen
Hunger, Krankheit und Analphabetentum. Trotzdem
gibt es eine Umsetzungs- und Finanzierungslücke, um die
MDG bis zum Jahr 2015 überhaupt erreichen zu können;
politischer Wille ist gefragt, um den Prozess zu beschleunigen.
Die Klimaagenda erfuhr einen Paradigmenwechsel
beim Klimagipfel 2009 in Kopenhagen. Heute sind Länderführerschaften
und -koalitionen zu Klimaschutz- und
Anpassungsmaßnahmen ähnlich wichtig wie Verhandlungsfortschritte
in den internationalen Verhandlungen.
3. Die Auswirkungen des Klimawandels gefährden die
Nachhaltigkeit der Erfolge bei den MDG. Gebiete vorherrschender
Armut decken sich mit denen besonders
hoher Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel. Allerdings
tragen die MDG auch direkt zur Anpassung an den
Klimawandel bei, zum einen durch eine geringere Anfälligkeit
gegenüber Auswirkungen des Klimawandels, aber
auch durch erhöhte lokale Anpassungsfähigkeit.
4. Die MDG betrachten ökologische Nachhaltigkeit als
Unterziel und nicht als Vorbedingung für nachhaltige
Entwicklung. Außerdem werden die meisten Entwicklungsfortschritte
durch ein fossiles Wachstumsmodell
getragen. Deshalb gibt es einen inneren Widerspruch
zwischen Entwicklung auf der einen und Klimaschutz auf
der anderen Seite. Um diese Zweiteilung von Entwicklungs-
und Klimaagenda zu überwinden, müssen Maßnahmen
das Emissionswachstum vom Entwicklungsfortschritt
entkoppeln.
5. Energiezugang und -verbrauch ist eine notwendige
Vorbedingung der MDG-Erreichung. Die Nutzung klimafreundlicher
Technologien sollte deswegen ein zentraler
Ansatzpunkt sein, um Emissionswachstum von Entwicklung
zu entkoppeln.
6. Zwischen den einzelnen MDG sowie Klimaschutz und
Anpassung an den Klimawandel gibt es viele Synergien.
Projekte und Maßnahmen mit einer doppelten Dividende,
etwa eine gegenüber Klimaveränderungen widerstandsfähige
Landwirtschaft, die gleichzeitig die Ernährungssituation
verbessert, sollten bevorzugt werden.
Aktualisiert: 2023-01-04
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China sieht sich wie kaum ein anderes Land einer doppelten
Herausforderung des Klimawandels gegenüber:
Es muss Strategien entwickeln, um den eigenen Entwicklungsweg
klimafreundlicher zu gestalten, da das
Land demnächst der weltweit größte Treibhausemittent
sein wird. Gleichzeitig sind eine Vielzahl teils drastischer
Konsequenzen durch den Klimawandel zu
erwarten, die wiederum die Entwicklungsmöglichkeiten
des Landes stark beeinflussen werden. Heute
bereits für das Wohlergehen des Volkes problematische
Bereiche wie Wasserknappheit, Wasserverschmutzung
oder Wüstenbildung werden tendenziell
durch den Klimawandel und andere Faktoren (Bevölke-rungswachstum, höheres Konsumniveau etc.) weiter
verschärft. Auch von dieser Seite besteht daher prinzipiell
ein Eigeninteresse, das Ausmaß des globalen
Treibhauseffekts zu begrenzen. Wie es gelingen wird,
das Unbewältigbare durch ernsthaften Klimaschutz zu
vermeiden und sich an den unvermeidbaren Teil des
Klimawandels wirkungsvoll anzupassen, wird über die
Entwicklung des Landes, aber zu einem guten Teil auch
der restlichen Welt entscheiden. Der Kooperation in
Politik, Forschung und Technologieentwicklung mit
den Industrieländern, insbesondere der Europäischen
Union, kommt dabei im globalen Interesse eine Schlüsselrolle
zu.
Aktualisiert: 2023-01-04
> findR *
Die erste UN-Klimakonferenz im arabischen Raum, COP 18 in Katar, ging am 8. De-zember 2012 nach einer Marathonsitzung zu Ende. Mit den erzielten Beschlüssen wurde am Ende ein prozeduraler Fortschritt erzielt, der allerdings zur Schließung der existieren-den Ambitionslücke bei Klimaschutz und Unterstützung von Klimamaßnahmen in Ent-wicklungsländern wenig Konkretes beiträgt.
Das in knapp zweiwöchigen Verhandlungen geschnürte Paket an Entscheidungen wurde schließlich am 8. Dezember 2012 von der Staatengemeinschaft angenommen. Der Präsi-dent der COP 18 aus dem Gastgeberland Katar stellte das Gesamtpaket – bestehend aus mehr als 25 Entscheidungen unter der Klimarahmenkonvention und 13 Entscheidungen unter dem Kyoto-Protokoll – als „Doha Climate Gateway“ der Öffentlichkeit vor. Insge-samt gelang es so, zumindest prozedural die Konferenz erfolgreich abzuschließen und ein Scheitern dieses Gipfels und des UNFCCC-Prozesses zu verhindern.
Die Hauptelemente des Paketes sind die zweite Verpflichtungsperiode unter dem Kyoto-Protokoll, Entscheidungen zur internationalen Klimafinanzierung sowie ein Beschluss zur Einrichtung einer Institution zum Umgang mit Klimaschäden. Zudem wurde der 2007 in Bali begonnene Verhandlungsstrang zu langfristiger Kooperation (AWG-LCA) beendet. Zu konkretem weiteren Klimaschutz konnten nur eine Verhandlungssequenz vereinbart, aber bedauerlicherweise keine Beschlüsse gefasst werden.
Für den Verhandlungsprozess zu einem neuen Klimaabkommen mit allen Staaten und auch die kurzfristige Erhöhung der Klimaschutzambition gibt es jetzt Eckpunkte für einen Fahrplan bis 2015 mit folgenden Schlüsselelementen:
-Identifikation konkreter Maßnahmen zur Erhöhung der Klimaschutzambition so-wie für einen Aufwuchspfad in der Klimafinanzierung in 2013 und 2014;
-Überprüfung der Kyoto-Reduktionsziele mit dem Ziel einer Erhöhung in 2014, unterstützt u. a. durch ein Sonderministertreffen während der Bonner Klimaver-handlungen im Juni 2014;
-Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs voraussichtlich im September 2014, um auf höchster politischer Ebene Beschlüsse zur Erhöhung der Ambition bei Klimaschutz und Finanzierung zu erzielen;
-Vorlage von konkreten Textentwürfen für die Verhandlungen zu einem neuen Abkommen bis Ende 2014;
-Veröffentlichung des 5. IPCC-Berichts zwischen September 2013 und Oktober 2014.
Die EU hat in den nächsten drei Jahren eine Schlüsselrolle inne. Zwei der nächsten drei Klimagipfel finden in EU-Ländern statt, zunächst 2013 in Polen und dann 2015 in Frank-reich. Damit liegt die Verantwortung für ein erfolgreiches Klimaabkommen im Jahr 2015 insbesondere bei der EU. Konkret heißt das: Erstens muss die EU ihre Hausaufgaben machen und zumindest ein 30 %-CO2-Reduktionsziel für 2020 akzeptieren sowie den
EU-Emissionshandel reparieren. Zweitens muss sie eine gut abgestimmte, dreijährige Strategie entwickeln, wie die Dramaturgie für den Verhandlungsprozess aufgebaut wer-den kann. Drittens aber gilt es, eine kluge Bündnispolitik zu betreiben, und zwar nicht nur bei den Verhandlungen, sondern auch durch eine ganzjährige Arbeit des Europäischen Diplomatischen Dienstes und wichtige EU-Außenministerien flankiert. Gelingt der EU eine effektive Strategie, kann sie entscheidend zum Erfolg der Verhandlungen beitragen. Gelingt ihr dies nicht, ist das Versagen der Weltgemeinschaft vor dem Hintergrund eines sich verschärfenden Klimawandels wahrscheinlich.
Dieses Germanwatch-Hintergrundpapier bewertet die Ergebnisse des Klimagipfels vor dem Hintergrund der internationalen politischen Gesamtlage, sowie detailliert in einer Reihe von wichtigen Verhandlungsthemen. Dabei geht es im ersten Kapitel auch auf die Frage ein, warum Germanwatch die UN-Klimagipfel zwar als essenziell, aber gleichzeitig bei Weitem nicht als ausreichend dafür erachtet, dass die Menschheit den Herausforde-rungen des Klimagipfels angemessen begegnet.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Aktualisiert: 2023-04-21
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Der Globale Klima-Risiko-Index 2007 untersucht, wie stark Länder und Ländergruppen
durch die Auswirkungen wetterbedingter Schadensereignisse (Stürme, Überschwemmungen,
Dürren etc.) betroffen sind. Die Auswertungen basieren auf den
weltweit anerkannten Datenerhebungen und -analysen des Bereichs GeorisikoForschung
(NatCatSERVICE®) der Münchener Rück.
Die Ereignisdaten für 2005, welche die aktuellste verfügbare Datenbasis darstellen,
sind durch die außerordentlich starke Hurrikansaison im Nordatlantik geprägt. Guatemala
ist dem Klima-Risiko-Index zufolge das meistbetroffene Land. Die Schadensund
Todesopferzahlen der USA liegen weit über dem langjährigen Durchschnitt.
Die Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel, unter anderem
im Kontext der UN-Klimaverhandlungen, zeigt, dass sich das Bewusstsein über die
Notwendigkeit der Vorsorge gegenüber extremen Wetterereignissen erhöht. Die Umsetzung
solcher Strategien bedarf, vor allem in den ärmsten Entwicklungsländern, der
finanziellen Unterstützung durch wohlhabendere Staaten.
Aktualisiert: 2023-01-04
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