Der vorliegende Band enthält die schriftlichen Fassungen der Vorträge, die im Rahmen der Sektion 2 – Zwischen den Texten: Die Übersetzung an der Schnittstelle von Sprach- und Kulturwissenschaft – auf dem 9. Frankoromanistenkongress vom 24.-27.9.2014 in Münster gehalten wurden. Die Beiträge beziehen sich im Kontext der Übersetzung, verstanden als Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, auf zwei thematische Bereiche: Zum einen wird die Übersetzung als Resultat sprachlicher Entscheidungsprozesse und als Gegenstand des interkulturellen Sprachvergleichs in den Mittelpunkt gestellt. Dies geschieht vor allem am Beispiel literarischer Übersetzungen. Den zweiten Schwerpunkt dieses Bandes bildet die Frage nach dem Einfluss der Übersetzungstätigkeit auf die Herausbildung der französischen Kultursprache. Dieser thematische Komplex umfasst die Behandlung unterschiedlicher Textsorten im interkulturellen Vergleich. Ein Beitrag ist der Rolle von Sprachvergleich und Sprachmittlung im Fremdsprachenunterricht gewidmet.
Aktualisiert: 2020-03-26
Autor:
Marco Agnetta,
Anna-Maria De Cesare,
Anna Ewig,
Liuia Gaudino Fallegger,
Gerda Hassler,
Uta Helfrich,
Vivien Könnemann,
Cordula Neis,
Martina Nicklaus,
Christina Ossenkop,
Yela Schauwecker,
Sylvia Thiele,
Georgia Veldre-Gerner
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Den Medien und damit auch der Mediensprache kommt in der heutigen Gesellschaft erhöhte Aufmerksamkeit und wachsende Bedeutung zu. In diesem Band, der auf den Beiträgen der Teilsektion „Mediensprache(n) in der Romania“ des XXV. Deutschen Romanistentages in Jena 1997 mit dem Thema „Zukunft der Romanistik - Romanistik der Zukunft“ basiert, werden vielfältige Aspekte und Strategien dieses in sich hochdifferenzierten Varietätensystems „Mediensprache“ in bezug auf die romanischen Sprachen dokumentiert und analysiert.
Das zugrundegelegte Konzept von Mediensprache in Relation zu ihren Erscheinungsformen und Funktionen wird von Uta Helfrich einführend entwickelt und erläutert. Ernst Seibold gibt einen Überblick über Möglichkeiten und Grenzen von Layout und Textgestaltung bei der Produktion moderner Publikumszeitschriften. Der Beitrag von Margit Glück über Bild-Text-Relationen in Modedarstellungen konkretisiert deren Wirkung am Beispiel französischer Frauenzeitschriften. Das sprachliche Bildinventar einer speziellen pressesprachlichen Textsorte, Musikrezensionen in italienischen Tageszeitungen, betrachtet Marcello Mastracci. Agnes Denschlag stellt die Normen und Standards kommunikativen Handelns in Talk-Shows des italienischen Fernsehens dar. Gudrun Held analysiert Titel in italienischen Nachrichtenmagazinen als Verkörperung des Konzepts Infotainment, und Joaquín Garrido Medina beschäftigt sich mit der Adaption von Texten an die in verschiedenen Ländern (Spanien und USA) gültigen pressesprachlichen Diskursnormen.
Das Verhältnis von Presse und Sprachpflege in Spanien thematisiert Hannelore Gillich. Sprachliche und semiotische Strategien von Werbesprache und deren Wirkung im intermedialen sowie interkulturellen Vergleich stehen im Mittelpunkt der Beiträge von Christina Ossenkop, Stephen Hahn und Béatrice Dumiche. Marietta Calderón untersucht die identitätsstiftende Funktion von Mediensprache anhand einer in Israel erscheinenden französisch-sprachigen Tageszeitung. Charakteristika der französischen Pressesprache und ihr Verhältnis zu anderen Sprachvarietäten bilden das Thema der Artikel von Johannes Müller-Lancé (absolute Konstruktionen) und Hildegard Klöden (Tempussystem).
Aktualisiert: 2020-01-04
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Der vorliegende Band umfasst Beiträge, die als Vortrag auf dem zweitägigen Kolloquium am Romanischen Seminar der Universität Münster im März 2012 präsentiert wurden und die Beziehung zwischen dem sich vollziehenden sprachlichen Wandel als Prozess und der jeweiligen Norm als Zustand in den verschiedenen romanischen Sprachen der Gegenwart reflektieren. Dabei werden deskriptiv-linguistische, aber auch didaktisch-methodische Fragestellungen diskutiert. Zu den Faktoren des sprachlichen Wandels in den romanischen Sprachen zählen die prägende Rolle der Medien und der Einfluss des Englischen, verbunden mit Aufwertung von Mündlichkeit und informeller Kommunikation. Es sind neben dem Wortschatz auch Syntax und Morphologie, die Veränderungen – oft wahrnehmbar als Annäherungen an die Umgangssprache - zeigen. Demgegenüber ist die präskriptive Norm noch immer eine Norm der Literatursprache, die in Schule und Fremdsprachenunterricht vermittelt wird. Da aber auch große Teile der gegenwärtigen Schriftlichkeit (z.B. Presse- und Literatursprache) sowie der formellen Mündlichkeit Ausdruck einer veränderten sprachlichen Wahrnehmung und Identität ihrer Urheber sind, verliert der Verweis auf die Schriftnorm zunehmend an Prestige und Substanz. Schwerpunkte bilden daher die Beschreibung und Interpretation sprachlichen Wandels in den romanischen Sprachen, die Innovation in Lexik, Syntax und Morphologie, die Auswirkungen von Sprachkontaktsituationen auf Sprachwandel, die Diskussion existierender schriftsprachlicher Normen in den romanischen Ländern sowie die Rolle der Norm im Fremdsprachenunterricht, auch im Bezug auf die curricular geforderten funktionalen kommunikativen Kompetenzen und deren Messung.
Aktualisiert: 2020-12-22
Autor:
Mariella Costa,
Anna-Maria De Cesare,
Sabine Diao-Klaeger,
Christian Discher,
Anna Ewig,
Michael Frings,
Sarah Gemicioglu,
Uta Helfrich,
Andre Klump,
Carolin Kohl,
Christina Ossenkop,
Nadine Rentel,
Claudia Schlaak,
Sylvia Thiele,
Georgia Veldre-Gerner
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Die in den Kulturwissenschaften unter dem Label spatial turn geführte Diskussion hat verstärkt Fragen über die grundlegende Bedeutung des Räumlichen sowie über die Funktion räumlicher Strukturen für die Konstitution von Sprache und Gesellschaft ausgelöst. Dieser Band dokumentiert die Rezeption interdisziplinärer raumtheoretischer Perspektiven in der Romanistik. Das vorgestellte Panorama sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlicher Untersuchungsfelder umfasst Alte und Neue Romania. Die Beiträge befassen sich mit der literarisch-historiographischen und werbestrategischen Funktionalisierung von Raum, seiner Bedeutung im Übersetzungsprozess, im (Fremd-)Spracherwerb sowie mit der methodischen Umsetzung in der wissenschaftlichen Theoriebildung. Das Erkenntnispotenzial dieses Neuentwurfes von einem dynamischen Raum, der in der Gesellschaft tagtäglich neu ausgehandelt wird und sich nicht mehr als koloniales bzw. nationalstaatliches Container-Raumkonzept begreifen lässt, wird kritisch hinterfragt.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Vor dem Hintergrund der wachsenden Europäischen Union und der zu erwartenden Sprachenvielfalt werden in diesem Band, der aus einer Arbeitsgruppe der 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft in Münster 1994 hervorgegangen ist, mögliche Perspektiven für ein mehrsprachiges Europa entwickelt und diskutiert. Thematisiert werden u.a. unterschiedliche Modelle von Mehrsprachigkeit, die Frage nach rechtlichem Status und staatlicher Förderung der koexistierenden Sprachen, das Problem der Kompetenzverteilung von Minderheiten- und Überdachungssprache bei mehrsprachigen Sprechern, die Relation von Sprache und Identität sowie die Rolle von Interferenzen und Entlehnungsvorgängen.
Die Beiträge des ersten Teils beschäftigen sich mit allgemeinen und theoretischen Überlegungen zu den genannten Aspekten sowie mit Modellen mehrsprachiger Gemeinschaften. Joachim Born diskutiert zunächst die Dimension der Sprachenfrage in der Europäischen Union; danach zeigt Ludwig M. Eichinger auf, wie der Ausbau der politischen Systeme Einfluss auf den Status der Sprachen nimmt und welche Kosten-Nutzen-Rechnungen mehrsprachige Sprecher anstellen. Im Anschluss daran werden zwei Modelle mehrsprachiger Gemeinschaften vorgestellt und deren Übertragbarkeit auf Europa überprüft, aus historischer Perspektive anhand der altösterreichischen Sprachenvielfalt (Hans Goebl) und aus außereuropäischem Blickwinkel am Beispiel Indiens (Dörte Borchers). Daraufhin geht Klaus J. Mattheier auf das Phänomen der Sprachinseln als Sonderfall minderheitlicher Mehrsprachigkeit ein, und Peter Nelde weist schließlich auf die sozioökonomische Dimension von Mehrsprachigkeit hin und schlägt Lösungsmöglichkeiten für dabei auftretende Konflikte vor.
Im zweiten Teil werden diese Überlegungen an konkreten Beispielen exemplifiziert: Thomas Stehl geht anhand von Beispielen aus Italien und Frankreich auf die linguistischen Konsequenzen des Sprachenwechsels ein, und Claudia Maria Riehl verweist am Beispiel des Deutschen in Südtirol auf die Bedeutung der Schriftnorm für die sprachlichen Minderheiten. Daran schließen sich die Ausführungen von Andreas Wesch zu lexikalischen und semantischen Interferenzen im Spanischen Barcelonas und von Frank Jablonka zur Auswirkung der zunehmenden Italianisierung des patois im Aosta-Tal an. Otto Gsells Überlegungen zur Problematik der Dreisprachigkeit im dolomitenladinischen Sprachgebiet runden die Fallstudie ab.
Aktualisiert: 2020-01-04
Autor:
Dörte Borchers,
Joachim Born,
Ludwig M Eichinger,
Hans Goebl,
Otto Gsell,
Uta Helfrich,
Frank Jablonka,
Klaus J. Mattheier,
Peter H. Nelde,
Claudia M. Riehl,
Thomas Stehl,
Andreas Wesch,
Otto Winkelmann
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„La notion de ‘néologisme’ n’est pas aussi claire qu’on pourrait croire: quant au processus de création et de diffusion des nouveaux mots, il reste à peu près inconnu.“ Diese Erkenntnis, die Georges Matoré 1952 äußerte, hat auch heute, 40 Jahre später, nichts von ihrer Aktualität verloren. Im Gegensatz zur bisherigen Neologismendiskussion, die vorwiegend in der Sammlung und semantischen und morphologischen Klassifikation von Neologismen bestand, schlägt die vorliegende Studie einen thematisch wie methodisch neuen Weg ein: Die Autorin untersucht die Neologismusproblematik im Lichte der Akzeptanz als essentieller Grundbedingung für die Diffusion von Neologismen im Französischen.
Diese theoretische Feststellung wird in der Studie erstmals empirisch umgesetzt und untermauert, indem ausgewählte Neologismen eines zeitschriftenbasierten Neologismenkorpus auf Text-, Satz- und Wortebene der Bewertung durch Sprecher einer französischen Provinzstadt unterzogen werden. Mit sozialwissenschaftlichen Methoden (Clusteranalyse, Korrelationsanalyse, Faktorenanalyse) werden die ermittelten Bewertungs- und Einstellungsmuster gegenüber Neologismen in alters-, geschlechts- und sozialgruppenspezifischer Hinsicht analysiert und miteinander verglichen. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Faktoren herauszufiltern, die für die Akzeptanz von Neologismen im Französischen verantwortlich sind. Dabei gelingt es der Autorin auch, beliebte sprachwissenschaftliche Gemeinplätze zu widerlegen wie u.a., dass Frauen Neologismen gegenüber konservativer eingestellt seien als Männer, oder dass die Produktivität des Wortbildungstyps ein verlässliches Kriterium für die Akzeptanz eines Neologismus sei.
Mit der Einbeziehung des Konzepts der Akzeptanz leistet die Autorin einen wichtigen Beitrag zur Theorie und Empirie des sprachlichen Wandels auf der Ebene des Wortschatzes.
Aktualisiert: 2020-01-04
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