Quer durch deutsche Jagdgründe

Quer durch deutsche Jagdgründe von Herbst,  Hans J, Rehfuss,  Carl, Tesch,  Ronny
Inhaltsverzeichnis Vorrede O tempora, O mores Zur Zeit des Knospens I. Im deutschen Frühlingswald 1. Oculi 2. Der große Hahn 3. Den Büchslauf zur Hand II. Der deutsche Michel in englischen Stulpgamaschen III. Kynologisches High-life Zur Zeit der Reife I. Am Schilfwasser II. Blattzeit III. Vor der Schlacht Zur Zeit der Ernte I. Tojours perdrix II. Eine Monographie des Sonntagsjägers III. Eine Monographie des Schießers IV. Die Analysis des Begriffes Schussneid Herbstlich sonnige Tage I. Unterm roten Buchenlaub Stöberjagd Fuchstreiben Buschierjagd Wasserjagd im Herbst Riegeln Karnickeltreiben Frettieren Hüttenjagd II. Gebrauchshund-Prüfung III. Herbst-Treibjagden 1. Im Gebirge 2. Im Flachlande Zur Zeit des Winterschlafes I. Durch Eis und Schnee II. Winter-Treibjagden III. Der Kampf gegen Raubzeug aller Art Mit 181 Originalzeichnungen von den Jagdmalern: G. Hammer, C. Kröner, A. Richter, B.v. Bassewitz, K.v. Dombrowski, F. Latendorf, A. Mailick, C. Schulze, J. Bungartz Frakturschrift
Aktualisiert: 2018-07-12
> findR *

Leben und Taten der berühmtesten Straßen- und Seeräuber, Taschendiebe und Betrüger in Großbritanien.

Leben und Taten der berühmtesten Straßen- und Seeräuber, Taschendiebe und Betrüger in Großbritanien. von Herbst,  Hans J, Johnson,  Karl
In keinem Lande von Europa werden so viele Straßenräubereien begangen, als in Großbritannien und in keiner Stadt dieses Landes sind die Taschendiebstähle so gewöhnlich als in London, ob sich schon solche Störungen der öffentlichen Sicherheit gar nicht mit einer wohl eingerichteten Polizei vertragen und auch nicht zu dem Wesen einer freien Verfassung gehören, allein die Engländer haben ganz eigene Vorstellungen von diesem Unfuge, welchen Räuber und Diebe auf eine so unverschämte Art treiben. Sie behaupten, in einem Lande der Freiheit, wie das ihrige, sein Straßenräuber unvermeidlich, weil Ausreiter, Polizeisoldaten, Gensdarmen, sich nicht mit der Freiheit vertrügen und weit üblere Folgen nach sich zögen, als der Straßenraub; sie behaupten ferner, das stehende Heer sei das Grab der Freiheit und man dürfe von ihm keinen Beistand zur Aufrechthaltung der Sicherheit auf Wegen und Landstraßen verlangen. Allgemein herrscht der Glaube, es sei besser von Räubern auf der Straße, als von Ministern und ihren Trabanten in den Häusern bewacht und ausgeplündert zu werden. Man kann kein englisches Zeitungsblatt lesen, ohne auf Nachrichten von Straßenraub zu stoßen. Jeder Reisende steckt daher immer etwas Geld zu sich, um, wenn er angefallen wird, die Habgier des Räubers zu befriedigen, oder seine Noth zu mildern. Die englischen Straßenräuber morden jedoch höchst selten; daher fürchtet man sie lange nicht so sehr, als Leute dieser Art in andern Ländern; man befriedigt sie durch Geld und setzt ruhig seinen Weg fort. In England macht man einen großen Unterschied zwischen Räubern zu Fuß (foot-pad) und Räubern zu Pferde (Heigh way men); vor den Ersten hat man eine größere Furcht als vor den Letztern. Die Räuber zu Fuß können nicht so leicht entwischen; wenn sie daher verfolgt werden, so ergreifen sie jedes Mittel zu ihrer Rettung und lassen sich auch alsdann Mordtaten zu Schulden kommen. Die Straßenräuber zu Pferde (Heigh way men) sind gewissermaßen von einer höhern Klasse und setzen etwas darauf, eine seine Erziehung und ein artiges Betragen zu zeigen, weshalb man sie Gentlemen of the road nennt. Sie treten ihr Gewerbe auf eine ausgezeichnete Art und man könnte beinahe sagen, sie verbänden ein gewisses Ehrgefühl damit, indem sie in demselben Augenblicke, wo sie die Reisenden berauben, auch ihre Achtung zu erwerben suchen. Diese Teilnahme und diese Art von Achtung, die man gegen die Heighwaymen hegt, erregen sie nicht bloß durch den Muth, mit dem sie ihr Handwerk betreiben, sondern auch durch die Idee, daß Viele unter ihnen durch unglückliche Umstände, durch die Not und durch Verlegenheit dazu genötigt worden sein. In England sind eine Menge Anekdoten im Umlauf, welche teils die Großmut, teils die Geschicklichkeit, teils die List der Straßenräuber beurkunden. In keiner großen Stadt Europas gibt es so viele und so geübte Taschendiebe und Beutelschneider als in London; allein da sie weder soviel Muth noch so viel Gegenwart des Geistes nötig haben, als die Heighwaymens, so stehen sie auch in keiner solchen Achtung. Indessen ist ihre List, ihre Verschlagenheit und Tätigkeit doch erstaunlich und Mancher büßt ein, was er noch so sicher verwahrt zu haben glaubt. Bisweilen vereinigen sich Mehrere und treiben ihre Künste am hellen Tage; sie stehen einander bei und was der Eine gestohlen hat, das nimmt der Andere in Empfang und entfernt sich. Der berühmte Colquhoun teilt in seiner Schrift: Londons Polizei *) die Diebe in zwei Klassen; zu der ersten rechnet er Leute, die zwar eine gute Erziehung genossen haben, sich aber keinem Gewerbe widmeten; ihr Vermögen durch Spiel und Ausschweifungen verschwendet haben und nun auf die Straßen gehen, um da ihr Brod zu verdienen. Hierzu kann man auch noch die Handwerker zählen, welche sich durch Luxus und Ausschweifungen zu Grunde gerichtet haben und nunmehro zur Dieberei ihre Zuflucht nehmen. Diese Classe von Dieben ist in Vergleichung mit der zweiten sehr klein; die Letztere besteht aus Bedienten, Aufwärtern, Stallknechten, Postillions, Tagelöhnern, Trägern, aus solchen, die aus den Gefängnissen entlassen sind u. s. w., welche ohne moralisches Gefühl sich jeder Ausschweifung überlassen und durch die niedrigsten Mittel selbst gemachte Bedürfnisse zu befriedigen suchen. Viele dieser Diebe, treiben ihr Handwerk ordentlich systematisch, so daß sie entweder nur sehr schwer entdeckt werden können, oder daß sie immer Gelegenheit finden, der Strafe, selbst bei der Entdeckung, zu entgehen, da sie von ihren Helfershelfern unterstützt werden und mit den Mängeln der peinlichen Gesetze bekannt, leicht eine Ausflucht finden, weshalb sie der Richter lossprechen muß. Das Buch, von dem wir hier eine Übersetzung liefern, führt folgenden Titel: The History of the Lives and Actions of the most famous Highwaymen, Street - Robbers etc. etc. etc. To which is added a genuine account oft he Voyages and Plunders of the most noted Pirates. By Capitain Charles Johnson. A new edition. Edinburgh. 1814. in gr. 8. VIII. S. 574. In Großbritannien hat diese Geschichte viel Beifall gefunden. Der neueste Herausgeber sagt daher in der Vorrede: „dies schätzbare Buch ist sehr selten worden. In der Auktion der Bücher des verstorbenen Herzogs von Roxbourgh wurde ein Exemplar desselben außer der Abgabe für fünfzehn Guineen (90 Thaler) verkauft. Die Herausgeber haben deshalb für gut befunden, eine neue Ausgabe von einem längst geschätzten Buche zu veranstalten, welches die einzig ächte Geschichte von Leuten enthält, wovon Mehrere unter die größten Genies gehören und welche sich über den Zwang des bürgerlichen Lebens hinwegsetzen, das Schaffot nicht fürchten und ihre Räubereien so lange forttreiben, bis das Gesetz sie erreicht und sie, Andern zur Abschreckung, den verdienten Lohn erhalten. Wenn man die Geschichte dieser außerordentlichen Menschen durchlieset, unter denen sich Einige finden, deren Talente sie zu Gesetzgebern oder zu Feldherrn eignen, so stößt man auf viele anziehende Abenteuer, welche die verwegendste Kühnheit und den ausdauerndsten Unternehmungsgeist verraten, und zwar mehr, als was Menschen ertragen zu können scheinen. Sir John Falstaff, der Lieblingsheld unsers unsterblichen Shakspears, Einer der größten Räuber, den es je in diesem Lande gegeben hat und Robin Hood, dessen Geschichte zum Teil jedem Leser von Kindergeschichten bekannt ist, machen zwei anziehende Charaktere diesem Buchs aus. Hierzu kommt noch ein Anhang von einigen Männern, die sich in ihrer Sphäre ausgezeichnet haben, seitdem Johnson sein Buch bekannt gemacht hat. Mit diesem haben wir beträchtliche Veränderungen vorgenommen, um sowohl die Sprache als die Denkart dem Geiste unserer Zeit mehr anzupassen.“ Die Übersetzung haben wir in der Absicht unternommen, um zu belehren und zu vergnügen, um Abscheu einzuflößen und abzuschrecken. England ist Eines der merkwürdigsten Länder und, obschon zu Europa gehörend, doch in Ansehung seiner Sitten, Gebräuche und innern Einrichtungen noch lange nicht genug bekannt. Die Räuber aller Art machen einen Schandflecken der englischen Regierung aus und die Kenntnis ihres Thuns und Treibens ist zur Bekanntschaft mit dem Innern Englands, mit der Gesetzgebung und der Unzweckmäßigkeit der in diesem Lande gewöhnlichen harten Strafen erforderlich, wo es beinahe zweihundert widersetzliche Handlungen gibt, welche den Tod nach sich ziehen. Der Mensch hat den Hang zum Bösen; wird dieser nicht in früher Jugend durch Beispiel und Lehre unterdrückt und späterhin durch Entschlossenheit und Standhaftigkeit ausgerottet, so führt ein Schritt des Leichtsinns, der Unvorsichtigkeit und des Bösen zu einer Reihe von Vergehen und Verbrechen, die sich nur mit dem Verlust der Freiheit oder des Lebens endet. Dieses Buch enthält die Schilderung des Lebens einer Anzahl von Menschen, welche durch große Naturgaben, oft durch eine treffliche Erziehung ausgezeichnet, böse Gesellschaft, oder Not, oder wilde Begierden zu einer Menge der abscheulichsten Verbrechen verleitet haben. Der Mensch gewöhne sich also frühzeitig, auf sich acht zu geben; kein Schritt im Leben ist ohne Folgen; das Böse sorgfältig vermieden und der Mensch wird ein braver Mann werden. Wie in einem Spiegel schauen wir in diesem Buche die sonderbarsten und abscheulichsten Auftritte und alles, was die Verworfenheit schändliches ausbrütet, sehen wir kühn ausführen, allein was sind die endlichen Folgen davon? Der glückliche Bösewicht wird unvorsichtig und ehe er es ahnet, erreicht ihn die rächende Nemesis. Aus diesem Buche lerne der Mensch also, daß keine Untat unbestraft bleibt und daß jeder Verbrecher die verdiente Strafe erhält. Er lasse vom Bösen, werde ein guter Mensch und Glück und Segen werden in seinem Hause einkehren. Allein diesem Buch enthält nicht nur Bösewichter, sondern auch bloße Schlauköpfe, welche durch listig Anschläge jedes Ziel erreichen, das sie sich vorsetzen. Anmutiges und Lächerliches, Tolles und Verwegenes zeigen sich in den Handlungen Mehrerer der Straßenräuber, Diebe und Seeräuber, deren Geschichte wir unsern Lesern mitteilen. Vieles grenzt an das Romanenhafte; ins Unglaubliche streift oft das Leben des Andern; an das Wunderbare kettet sich häufig die Geistesgegenwart des Dritten. List, Verschlagenheit und Kühnheit richten aus, was man für kaum möglich halten sollte und das Leben Vieler der Helden, die wir hier geschildert finden, reitzen die Neugierde in dem Grade, daß man ihre Lebensbeschreibung in einem Atem bis zu Ende lieset. Inniges Bedauern erweckt es oft, daß so viele herrliche Gaben nicht zum Wohle der Menschheit, nicht zum Besten des Staats, nicht zur Vervollkommung der Künste und Wissenschaft benutzt worden sind, allein der Staat, die Nation hat es zu verantworten, die solche Ausartungen der bürgerlichen Gesellschaft duldet, und nicht die kräftigsten Mittel ergreift, dem Anfange des Bösen vorzubeugen und die Straßenräuberei mit Stumpf und Stiel auszurotten. Mangel an Sicherheit auf den Straßen beurkundet große Fehler der Regierung eines Staates und so sehr man auch die Freiheit lieben mag, so ist es doch auch gut, dahin zu sehen, daß nicht so viele Menschen jährlich der strafenden Gerechtigkeit zum Opfer fallen. Morden auch die englischen Straßenräuber selten, so gibt es doch neben dem Leben noch Güter, die ebenfalls nicht zu verachten sind. Im Keime ersticke der Staat das Böse, der Bürger wache und arbeite, daß weder etwas Unsittliches noch etwas Widerrechtliches geduldet werde und es werden der Verbrechen weniger werden. Der zweite Teil wird bald nachfolgen und er enthält eben so anziehende Schilderungen verdorbener und liederlicher, leichtsinniger und schlauköpfiger, launiger und witziger Menschen als der Erste.
Aktualisiert: 2018-07-12
> findR *

Sprüche für jede Gelegenheit

Sprüche für jede Gelegenheit von Herbst,  Hans J, Reuter,  Fritz
Nichts Besseres weiß ich mir an den Winterabenden, wenn draußen der eisige Nordsturm heult, als beim lustig prasselnden Kaminfeuer und bei einer Pfeife Tabak Fritz Reuters „Strom- oder Franzosentid“, bekannte mir einst ein biederer Schulmann in einem Städtchen Westpreußens, und ich verstand den Mann, denn auch mir war in den langen Winterabenden Fritz Reuter der liebste Gesellschafter. Je slichter dat mit dat Pird bestellt is, desto scharper möt de Spurn sin, un en rechten krähnschen jungen Hingst, de brust von sülwern dorhen, de brukt keinen Spurn. Dörchläuchting. - Nach einem Original der LB MV. - Nichts Besseres weiß ich mir an den Winterabenden, wenn draußen der eisige Nordsturm heult, als beim lustig prasselnden Kaminfeuer und bei einer Pfeife Tabak Fritz Reuters „Strom- oder Franzosentid“, bekannte mir einst ein biederer Schulmann in einem Städtchen Westpreußens, und ich verstand den Mann, denn auch mir war in den langen Winterabenden Fritz Reuter der liebste Gesellschafter. Und wie viele Tausende Deutscher im Vaterlande und in der Fremde werden dem guten Schulmeister beipflichten! Wieviel Lust und Lachen haben die Schriften Fritz Reuters verbreitet! Wie haben sie Herzen und Sinne überall erquickt und erfrischt! Eine unversiegbare Quelle echten Humors sprudelt in ihnen, und zugleich geben sie uns ein getreues Spiegelbild mecklenburgischer Volksart und werden in künftigen Zeiten, wenn die hochdeutsche Sprache zur Alleinherrschaft gelangt sein wird, als teure Urkunde der kraftvollen, naturwüchsigen, ursprünglichen, derben und doch so traulich behaglichen, innig gemütlichen, kindlich naiven norddeutschen Mundart geschätzt werden. Unser Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 zu Stavenhagen in Mecklenburg-Strelitz geboren. Sein Vater, ein strenger, charaktervoller, rastlos tätiger, nüchterner Mann, war Bürgermeister der Stadt und betrieb neben seinem Amte eine sehr bedeutende Landwirtschaft. Seine Mutter war infolge einer schweren Krankheit gelähmt und kränkelte nun zeitlebens. Von ihr sagt der Dichter in der „Franzosentid“: „Ick heww sie nich anners kennt, as dat sei in ehre gauden Tiden up en Staul satt un neiht, so flitig, so flitig, as wiren ehr armen swacken Hän’n gesund, un dat sei in ehre slimmen Tiden tau Bedd lag un unner Weihdag’ in de Bäuker las’.“ Diese kranke Frau aber hatte einen beweglichen Geist und lebhafte Phantasie, und sicher hat der Sohn von ihr das goldene Gemüt und die „Lust zum Fabulieren“ geerbt. Sein Pate, „Onkel Herse“, der kindlich heitere, drollig launige Ratsherr von Stavenhagen, hat diese Lust weiter ausgebildet — sehr gegen den Willen des Vaters, der vor allem den Sohn zu einem festen Charakter erziehen wollte. Nachdem Fritz von verschiedenen Lehrerinnen und Lehrern zu Hause unterrichtet worden war, ward er auf das Gymnasium zu Friedland in Mecklenburg gebracht, wo er drei trostlose Jahre verlebt hat. In dieser Zeit starb seine Mutter. Achtzehn Jahre alt, kam er auf das Gymnasium zu Parchim, befand sich dort sehr wohl, machte in seinem 21. Jahre das Abiturientenexamen und ging nach Rostock, um auf der dortigen Hochschule nach dem Willen seines Vaters die Rechtswissenschaft zu studieren. Bereits nach dem ersten Semester verließ er Rostock und ging nach Jena, wo damals die „Allgemeine deutsche Burschenschaft“ in den „Germanen“ und den „Arminen“ in kräftigster Blüte stand. Tendenz der Burschenschaft war: „Vorbereitung zur Herbeiführung eines frei und gerecht geordneten und in Volkseinheit gesicherten Staatslebens mittelst sittlicher, wissenschaftlicher und körperlicher Ausbildung auf der Hochschule“, doch war leider auf der Versammlung zu Frankfurt der verhängnisvolle Zusatz gemacht worden: „Im Falle eines Aufstandes solle unter Umständen jeder Burschenschafter verpflichtet sein, selbst mit Gewalt den Verbindungszweck zu erstreben“, etc. Fritz Reuter, kerngesund an Leib und Seele, trat in die Verbindung der unternehmenden Germanen, und das sollte ihm zum Verderben ge-reichen, Nach dem sogenannten „Frankfurter Attentat“ vom 3. April 1833, wo ein Häuflein junger Schwärmer, darunter auch Studenten, die Haupt- und Constablerwache der Stadt stürmte, begann seitens der deutschen Regierungen eine wahnsinnige Demagogenhetze. Sämtliche Mitglieder der „Allgemeinen deutschen Burschenschaft“ wurden zu Mitschuldigen der Verschwörer gestempelt und — soweit man ihrer habhaft werden konnte, verhaftet, welches Los den gänzlich schuldlosen Fritz Reuter im Herbst 1833 in Berlin ereilte, als er auf der dortigen Universität seine Studien fortsetzen wollte. Ein volles Jahr ward er, ungeachtet wiederholter Auslieferungs-Gesuche der mecklenburgischen Regierung, in der Stadt- und Hausvoigtei zu Berlin in harter Untersuchungshaft festgehalten und endlich vom Königlichen Kammergericht wegen „Versuch des Hochverrats“ zum — — Tode verurteilt. Friedrich Wilhelm III. begna-digte ihn nebst vielen andern „Hochverrätern“, die wie er kein anderes Verbrechen be-gangen, als die deutschen Farben getragen und von einem einigen großen deutschen Va-terlande geträumt hatten, zu dreißig-jähriger Festungshaft, und alle Hebel, die sein Vater und auf sein Betreiben die mecklenburgische Regierung in Bewegung setzten, um ihn den Krallen der preußischen Justiz zu entreißen, blieben erfolglos. Gleich einem gemeinen Verbrecher ward er nun von einer preußischen Festung zur andern geschleppt, von Berlin nach Silberberg in Schlesien, von da nach Glogau, dann nach Mag-deburg, wo er mit seinen unglücklichen Leidensgefährten im Inquisi-toriat unter der Schreckensherrschaft des Gra-fen Hacke unsägliche Leiden erdulden mußte. (S. „Ut mine Festungstid!“) Aus der Hölle von Magdeburg ging’s wieder nach Berlin in die schauerliche Hausvoigtei, doch zum Glück nur für kurze Zeit; das ferne Graudenz an der Weichsel öffnet seine Kasematten den Un-glücklichen, und hier atmen sie endlich auf, denn hier führt ein menschenfreundlicher Kom-mandant das Regiment, der ihnen Luft und Sonne gönnt und in väterlicher Güte ein Auge zudrückt, wenn sie über-mütig die möglichst weit gezogenen Grenzen der ihnen freundlich gewährten Freiheit überschreiten. Unterdessen hatte sein Vater es an Bemühungen, ihn aus der Haft zu befreien, nicht fehlen lassen, und endlich sollte er Erfolg haben. Großherzog Paul Friedrich verwandte sich persönlich bei seinem Schwiegervater Friedrich Wilhelm III. von Preußen für sein gemißhandeltes Landeskind, und Fritz Reuter ward ihm ausgeliefert und wird nun von Graudenz nach der kleinen Festung Dömitz in Mecklenburg übergeführt. Die Leiden und Drangsale haben ein Ende; von dem Kommandanten von Bülow und dessen Familie wird der Gefangene wie ein Sohn des Hauses behandelt, und es fehlt ihm nun nichts mehr als die Freiheit. Auch diese sollte ihm nun endlich geschenkt werden. Im Jah-re 1840 starb König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, und sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm IV. erläßt eine allgemeine Amnestie für die politischen „Verbrecher“. Nach sieben-jähriger Haft werden die unglücklichen, um den schönsten Teil ihres Lebens betrogenen Opfer brutaler Polizeiherrschaft aus den Gefängnissen entlassen; und sie dürfen nach Hause gehen. Fritz Reuter wandert nach Stavenhagen, er ist frei, allein die schicksalsschwere Frage: „Was nun beginnen?“ läßt keine wahre Freude in ihm aufkommen. Auch der Vater fragt sorgenvoll: „Fritz, was nun?“ „Ich will mich zum Maler ausbilden“, entscheidet er sich endlich. Der Vater erhebt entschiedenen Widerspruch; Fritz muß nach Heidelberg gehen, um das unterbrochene, ihm verhaßte Studium der Jurisprudenz wiederaufzunehmen. Der Versuch mißlingt; Reuter legt das Corpus juris für immer aus der Hand und kehrt in die Heimat zurück, um die Landwirtschaft zu erlernen — seine zehnjährige Stromzeit beginnt. Auf dem Gute Demzin, wo er als „Volontär“ die Landwirtschaft betreibt, lernt er die Predigertochter Luise Kunze kennen, welche in einem Pfarrhause in der Nachbarschaft als Erzieherin wirkt. Für sie ent-brennt sein Herz in Liebe, und länger, als Jakob um die schöne Rahel, wirbt er um sie. Die landwirtschaftliche Laufbahn erscheint ihm ziemlich aussichtslos, weil es ihm an Ver-mögen fehlt, ein eigenes Gut zu erwerben. Vierzig Jahre alt, geht er nach Treptow an der Tollense und wird Schulmeister. Für zwei gute Groschen die Stunde erteilt er den pom-merschen Jungen Unterricht im Zeichnen, Turnen, Schwimmen und in allem, was sie zu lernen wünschen. Nun sollte auch sein liebster Herzenswunsch in Erfüllung gehen: dank der fürsorglichen Vermittelung seines treuen Freundes, des Gutsbesitzers Fritz Peters zu Thalberg bei Treptow, dessen Haus ihm nach dem im Jahre 1845 erfolgten Tode seines Vaters oft ein gastliches Asyl geboten, ward die geliebte Luise Kunze sein Weib, die Irrfahrten hatten für immer ein Ende. Am eigenen traulichen Herde schreibt er nun unter den Augen der geliebten Frau in seinen Mußestunden „Läuschen und Ri-mels“, ohne zunächst an eine Veröffentlichung der schnurrigen Dinger durch den Druck zu denken. Der Beifall treuer Freunde ermunterte ihn zu fleißigem Weiterschaffen, und als er ein Bändchen beisammen hatte, sah er sich nach einem Verleger um, fand aber keinen und entschloß sich nach kurzem Bedenken, den ersten Band der „Läuschen und Rimels“ im Selbstverlage erscheinen zu lassen. Sein Freund Justizrat Schröder schoß das Geld dafür vor; eine Auflage von 1200 Exemplaren ward gedruckt und an die Buchhändler in Mecklenburg und Pommern versandt — gespannte Erwartung, und siehe da: es folgen rasch neue Bestellungen, innerhalb sechs Wochen ist die Auflage vergriffen, und die beiden glücklichen Menschen in der dürftigen Schulmeisterwohnung zu Treptow lachen und weinen vor Freude. Mit dem Erfolge wuchs dem Dichter der Mut: er schreibt seine erste größere epische Dichtung: „De Reis’ nah Belligen“, und findet bei seinen Landsleuten jubelnde Anerkennung. Nun wußte er, wozu er geschaffen war: zum Erzähler, zum Dichter, zum Humoristen. Er gibt den Lehrerberuf auf, verlegt seinen Wohnsitz von Treptow nach dem schön gelegenen Neubrandenburg in Mecklenburg und dichtet dort seine reifsten Wer-ke: „Kein Hüsung“, „Ut de Franzosentid“, „Hanne Nute“, „Ut mine Festungstid“, die ersten Bände der köstlichen „Stromtid“, den größten Teil der „Urgeschicht’ von Mecklenburg“ und kleinere Sachen, darunter einige Lustspiele und Possen. Inzwischen hatte er in dem jungen, tatkräftigen Hinstorff einen Verleger gefunden, der weder Mühe noch Kosten scheute, dem mecklenburgischen Humoristen auch jenseits der Grenzen seiner Heimat die verdiente Anerkennung zu schaffen. Es gelang; Kritiker mit den besten Namen priesen den plattdeutschen Dichter, das Publikum kaufte und las und lachte herzinnig, und Dichter und Verleger lachten auch, denn ihre Taschen füllten sich mit klingendem Golde — Fritz Reuters Werke erlebten eine Auflage nach der andern, er war der populärste Dichter Deutschlands. Im Jahre 1863 verlieh die Rostocker Universität dem berühmten Landsmanne das Doktor-Diplom, und. im Sommer desselben Jahres übersiedelten Herr Doktor Fritz Reuter und Frau Luise nach Eisenach im schönen Thüringerlande. Hier vollendete der nunmehr berühmte Dichter zunächst sein größtes und schönstes Werk „Ut mine Stromtid“, unternahm im Jahre 1864 mit seiner Frau eine Reise nach Konstantinopel und im Jahre darauf eine Fahrt in die Heimat, die sich zu ei-nem wahren Triumphzuge gestaltete. Bald darauf erschien der Roman „Dörchläuchting’’, und in der schönen Villa, welche der Dichter sich am Fuße der Wartburg erbaut, entstand sein letztes Werk: „De mecklenbörgschen Montecchi un Capuletti“ oder „De Reis’ nah Konstantinopel“, voll einzelner Schönheiten, doch mit den Meisterschöpfungen aus des Dichters Blütezeit nicht zu vergleichen. Es folgten nun Jahre wohlverdienter, glücklicher Ruhe, reich an Ehren, reich an Liebe seines dankbaren Volkes, aber auch reich an schmerzlichen Leiden, die selbst seine Riesennatur zu brechen vermochten. Am 12. Juli 1874 machte ein sanfter Tod dem Leben des Dichters ein Ende. Das ganze deutsche Volk in Palast und Hütte, in Stadt und Land trauerte um seinen geliebtesten Dichter, um den schlichten Mann mit dem goldtreuen, einfältigen Kinderherzen, um seinen unvergeßlichen, einzigen Fritz Reuter. Gustav Schalk.
Aktualisiert: 2016-08-25
> findR *

Mecklenburg. Wege eines Landes

Mecklenburg. Wege eines Landes von Cordes,  Rainer, Herbst,  Hans J, Krüger,  Renate
„An Darstellungen mecklenburgischer Kultur und Geschichte fehlt es nicht, wohl aber an Nachdenklichkeiten darüber, was und wie denn nun wohl das Mecklenburgische sei. Mecklenburg - das klingt für die einen wie Ultima Thule, der letzte bewohnte Ort kurz vor dem ewigen Eis, für die anderen nach Sommer, Sonne, weiten Feldern und Weideflächen, nach Backsteinrot, Baumgrün, Himmels- und Wasserblau.“ Dem Anspruch des Nachdenkens versucht der vorliegende Titel zu genügen. Kein herkömmlicher Bildband, sondern ein illustrierter Essay als Einführung in die Landeskunde. Eine Geschichte von den Tempelburgen bis zur Gegenwart des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten des Landes, mit Heinrich dem Löwen, dem Mönch und Bischof Berno, mit Herzögen und Großherzögen und nicht zuletzt mit Richard Wossidlo und Fritz Reuter. Nachdenklichkeiten über Identität und Feindbilder, über Gewinn und Verlust, über Fehlentwicklungen und Chancen. „Die Geschichte Mecklenburgs hat viele Schichten, helle und dunkle, fruchtbare, geglückte und misslungene. Lernen kann man aus jeder dieser Schichten, vorausgesetzt, man kennt sie. Je mehr Geschichtswissen, desto mehr Geschichtsbewusstsein, desto mehr Identität.“
Aktualisiert: 2021-02-19
> findR *

Oll Priem

Oll Priem von Herbst,  Hans J, Mühle,  W von der
Oll Priem – mit bürgerlichem Namen Haberkuk Jaspersen – ist an der nordfriesischen Küste nur unter seinem Ehrennamen bekannt, den ihm seine unbändige Leidenschaft für Kautabak eingebracht hatte. Der Sechzigjährige Leuchtturmwärter hatte nicht immer ein so beschauli-ches Leben geführt. Er bereiste als Fahrensmann die Meere, doch sein Lebenstraum – Kapitän auf eigenem Schiff – sollte sich nicht erfüllen. Oll Priem hadert mit seinem Schicksal nicht, ist ein einfacher Mann mit wachem Verstand und großem Herzen. Er liebt seine Heimat: das flache Land hinter dem Deich mit den der Küste vorgelagerten Inseln und Halligen, die er von seinem Turm aus allzeit im Blick hat. Auch ist er nicht einsam, wie sein Beruf vermuten ließe. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht Besuch von „seinen Jungens“ erhält. Trolle, Mom-me, Axel, Wolf und Martin sind eine verschworene Gemeinschaft Halbwüchsiger. Kein Streich, der in der kleinen Friesenstadt Aufsehen erregt, geht ohne ihre Beteiligung ab. Und doch drängt sich der Ernst des Lebens in diese unbekümmert scheinenden Jugendtage. Es wird den jungen Leuten recht drastisch bewusst, dass jeder Fußbreit heimatlichen Bodens dem Meer abgetrotzt und gegen die Gier der heranwogenden Nordsee verteidigt werden muss. Auch durchleben sie die aufregende Zeit, in der die Weichen für ihre Zukunft gestellt werden. Oll Priem steht ihnen mit der Weisheit seiner Lebenserfahrung zur Seite und soll Recht behal-ten: „Es wird jeder auf den Platz gestellt, den er verdient und auf den er gehört!“ Dem Buch – vor einem Jahrzehnt galt es noch als überlebtes Medium – sagte man ein kümmerliches Siechtum voraus, doch seine Beliebtheit nimmt eher zu, als dass es von digitalen Medien verdrängt werden könnte. Zigtausende Neuerscheinungen pro Jahr allein auf dem deutschen Büchermarkt sprechen eine eigene Sprache. Doch wie steht es um den Leseenthusiasmus unserer Jugend? An Neuerscheinungen und gekauften Exemplaren von Kinder- und Jugendliteratur ist dieser nicht messbar. Das Angebot ist groß und vielfältig. Doch sind es zumeist Eltern und Großeltern, die für Umsätze in den Buchhandlungen sorgen. Kinder- und Jugendbücher werden von Erwachsenen gekauft, die mit dem Buchgeschenk die Hoffnung verbinden, Interesse am Lesen beim eigenen Kind zu wecken. Und nicht zuletzt dank den phantastischen Geschichten um den kleinen Zauberlehrling Harry Potter ist es auch gelungen die jugendliche Leserschar um ein Vielfaches zu vergrößern. Das ist gut so. Doch was mag passieren, wenn einem Großvater bei der Suche in seiner Buchhandlung der Fuß stockt, wenn er verwundert stehen bleibt und einen Titel zur Hand nimmt, den er in der eigenen Kinderzeit mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hatte? Wir hoffen, er wird erfreut zugreifen, dem Enkel oder Urenkel mit einem Augenzwinkern mitteilen, um welch köstlichen Lesestoff es sich bei diesem besonderen Buch handelt. Wir, das sind der Förderverein der Stadtbibliothek Wismar, der die Idee zur Neuauflage historischer Kinder- und Jugendbücher hatte, der Verein „Mein Herz für Mecklenburg-Vorpommern“ e.V. und der Godewind Verlag. Alle Beteiligten an diesem Projekt sind sich darin einig, dass es nicht nur die klassischen Abenteuergeschichten von Twain, Defoe, Stevenson oder Gerstäcker wert sind in Neuauflagen zu erscheinen. Auch viele deutsche Autoren verdienen es, der Vergessenheit entrissen zu werden. Wir sind uns ganz sicher: Großvater und Enkel werden ein gemeinsames Lesevergnügen finden.
Aktualisiert: 2017-03-01
> findR *

Hein Hannemann

Hein Hannemann von Herbst,  Hans J, Mühle,  W von der, Mühlmeister,  Karl
Hein Hannemann – ein Rostocker Jung - erobert schon auf den ersten Seiten dieser liebens-werten Geschichte das Herz eines jeden Lesers. Der kleine blonde Junge mit dem immer vor-lauten Mundwerk zählt erst fünf Jahre, nichtsdestotrotz ist er in der ganzen Stadt bekannt wie ein bunter Hund. Apropos Hund: seinen Spielkameraden auf vier Pfoten – einen gewissen Rüpel - lernt der naseweise Junge auf eine schier unglaubliche Art und Weise kennen. Rüpel wird zu Heins treuem Begleiter durch seine Kinder- und Jugendjahre, vervollständigt das Ge-spann, dass Hein mit seinen besten Freunden Fritz Merovius und Jochen Möller bildet. Zu viert erleben sie lustige, spannende, gruslige aber auch gefährliche Abenteuer. Der Stadthafen, der Strom der Unterwarnow, der Breitling, Straßen und Plätze Rostocks, der Hannemannsche Speicher, das alte beschauliche Bützow, die erhabene Rostocker Heide, Rövershagen, der Herbstmarkt zu Doberan, Elmenhorst, der Pfingstmarkt zu Rostock, der Fischer- und Lotzen-ort Warnemünde, die Ostsee und nicht zuletzt die Sturmflut von 1891 geben die Kulisse für dieses farbenprächtig erzählte Kinder- Jugendbuch. Dem Buch – vor einem Jahrzehnt galt es noch als überlebtes Medium – sagte man ein kümmerliches Siechtum voraus, doch seine Beliebtheit nimmt eher zu, als dass es von digitalen Medien verdrängt werden könnte. Zigtausende Neuerscheinungen pro Jahr allein auf dem deutschen Büchermarkt sprechen eine eigene Sprache. Doch wie steht es um den Leseenthusiasmus unserer Jugend? An Neuerscheinungen und gekauften Exemplaren von Kinder- und Jugendliteratur ist dieser nicht messbar. Das Angebot ist groß und vielfältig. Doch sind es zumeist Eltern und Großeltern, die für Umsätze in den Buchhandlungen sorgen. Kinder- und Jugendbücher werden von Erwachsenen gekauft, die mit dem Buchgeschenk die Hoffnung verbinden, Interesse am Lesen beim eigenen Kind zu wecken. Und nicht zuletzt dank den phantastischen Geschichten um den kleinen Zauberlehrling Harry Potter ist es auch gelungen die jugendliche Leserschar um ein Vielfaches zu vergrößern. Das ist gut so. Doch was mag passieren, wenn einem Großvater bei der Suche in seiner Buchhandlung der Fuß stockt, wenn er verwundert stehen bleibt und einen Titel zur Hand nimmt, den er in der eigenen Kinderzeit mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hatte? Wir hoffen, er wird erfreut zugreifen, dem Enkel oder Urenkel mit einem Augenzwinkern mitteilen, um welch köstlichen Lesestoff es sich bei diesem besonderen Buch handelt. Wir, das sind der Förderverein der Stadtbibliothek Wismar, der die Idee zur Neuauflage historischer Kinder- und Jugendbücher hatte, der Verein „Mein Herz für Mecklenburg-Vorpommern“ e.V. und der Godewind Verlag. Alle Beteiligten an diesem Projekt sind sich darin einig, dass es nicht nur die klassischen Abenteuergeschichten von Twain, Defoe, Stevenson oder Gerstäcker wert sind in Neuauflagen zu erscheinen. Auch viele deutsche Autoren verdienen es, der Vergessenheit entrissen zu werden. Wir sind uns ganz sicher: Großvater und Enkel werden ein gemeinsames Lesevergnügen finden.
Aktualisiert: 2017-03-01
> findR *

Burrkäwers – Heiteres und Besinnliches up platt

Burrkäwers – Heiteres und Besinnliches up platt von Herbst,  Hans J, Tarnow,  Rudolf
Nach einem Original der LB MV: Nichts ist mir widerlicher, als meinen sogenannten Werdegang zu Papier zu bringen. Ich habe überhaupt keinen Werdegang. Ich habe dasselbe durchgemacht, was alle übrigen Christenmenschen durchmachen müssen. Am 25. Februar 1867 soll ich geboren worden sein, so steht's wenigstens auf meinem Geburtsschein, und zwar in der Geburtsstadt Moltkes, in Parchim, worauf ich mir in meinen „kindlichen“ Jahren nicht wenig einbildete. Als „Klabater“ habe ich mich viel auf der Straße herumgetrieben, habe mich mit anderen Jungs geprügelt - ich glaube, ich habe immer die meisten gekriegt, weil ich nicht fix genug auskniff - und bin dann zur Schule gekommen. Ich soll ein guter Schüler gewesen sein, die Lehrer haben es wenigstens in den Zeugnissen bestätigt. In einem Fache haben sie sich aber geirrt, die 1 im Fleiß habe ich nicht verdient, ich bin ziemlich faul gewesen, aber aufgepasst habe ich in der Klasse wie ein Schießhund, und da ich ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis hatte, „einen behölligen Kopp“, so kann ich eigentlich nicht von den Leiden, sondern nur von den Freuden der Schulzeit reden.
Aktualisiert: 2016-08-25
> findR *

Doberan-Heiligendamm. Geschichte des ersten deutschen Seebades

Doberan-Heiligendamm. Geschichte des ersten deutschen Seebades von Herbst,  Hans J, Nizze,  Adolf
Aus dem Vorwort des Autors.Ein mehr als zwanzigjähriger Aufenthalt im freundlichen Doberan hat in mir den Gedanken reifen lassen, den Versuch zu unternehmen, die in der Literatur und mündlichen Überlieferung vielfach verstreuten Nachrichten über die Entwicklung des ersten deutschen Seebades Doberan-Heiligendamm, über sein Badewesen und Badeleben in einer einheitlichen Darstellung zusammenzufassen. Da in den vorhandenen neueren Darstellungen der Gesamt-Geschichte Doberans das Badewesen und Badeleben erklärlicherweise nur einen verhältnismäßig beschränkten Raum einnimmt, so glaubte ich mit einer ausführlicheren Darstellung einem Bedürfnis entgegenzukommen und zugleich dazu beizutragen, diese kultur-historisch so bedeutungsvolle Zeit der Vergessenheit zu entreißen und lebendig zu erhalten. Ich habe dabei die Quellen absichtlich in weitem Umfange selbst sprechen lassen, weil sie am wahrsten und unmittelbarsten den Geist, die Gesinnungen und Gefühle der früheren Zeiten widerspiegeln. Dasselbe erhoffe ich von den Alt-Doberan-Heiligendammer Bildern und Portraits, die teilweise hier zum ersten Male veröffentlicht werden. Es sei mir gestattet, auch hier allen denen meinen verbindlichsten und aufrichtigen Dank auszusprechen, die mich bei meiner Arbeit so bereitwillig unterstützt haben.
Aktualisiert: 2017-11-30
> findR *

Voss und Swinegel oder Dat Brüden geit üm

Voss und Swinegel oder Dat Brüden geit üm von Bernuth,  Max, Brinckman,  John, Herbst,  Hans J
Nach einem Original der LB MV: Dor was en Dörp in ’t Mekelbörgsch, un in dat Dörp was en Kraug2), un in den Kraug güng dat grell un lustig tau. Du möst man glik weiten, dei hüllen dor Austköst3), un de Eddelmann von dat Dörp, wovon di dat glik vel wesen möt, wo dat heiten deiht - de Eddelmann, wat en richtigen Eddelmann, un kein so ’n Puttjunker was, dei den lütten Mann nich dat Witt in sin Ogen günnt - dei hadd twei Tunnen Bier un drei Lechel4) vull luter Kurnbramwin, un keinen Druppen Tüffkensnaps5) mang, in den Kraug schickt för de Lüd ut dat Dörp.Hans Jochen, den B’ron sin Kutscher, un Louis, de Kammerdeiner, un Liesch’, den Teigler6) sin schmucke Dirn, wiren ok dor; un all de Knechts un Dirns ut ‘n Dörp un von ’n Hof, de Grotknecht un de Lüttknecht, dortau de Wewer un de Smid, de beiden Hofburn und all de Daglöhners mitsamst ehr Frugens. Lisettchen aewerst, de Kammerjumfer, was nich dor; dei tröck sick mit den Kaffschriwer7) un hadd meint: „Ne, mang das ordinäre Volk gäb ich mich nich mang, das bün ich mich nich am Sinn! 1) Das Necken geht um, spr. = heute mir, morgen dir. 2) Krug, Dorfschenke. 3) Erntetanz. 4) Fälschen. 5) Kartoffelschnaps. 6) Ziegler. 7) eig. Spreuschreiber, zweiter Wirtschafter.
Aktualisiert: 2016-08-25
> findR *

Kühlungsborner Bilderbogen und Rostocker Allerlei

Kühlungsborner Bilderbogen und Rostocker Allerlei von Akkermann,  Siegfried, Herbst,  Hans J
Prof. Dr. Siegfried Akkermann kam im Jahre 1944 als Flüchtlingskind nach Kühlungsborn. Der gebürtige Balte lebte sich schnell ein, fühlte sich gut aufgehoben in dem überschaubaren Ort zwischen Küstenwald und weißem Meeresstrand. Mit erstaunlicher Akribie beschreibt er – nunmehr im achten Lebensjahrzehnt stehend – seine Kindheit und Jugend. Nach „Jenseits von Riga“ legt er nun mit „Kühlungsborner Bilderbogen und Rostocker Allerlei“ den zweiten Band seiner Lebenserinnerungen vor. Wahrlich – Prof. Dr. Siegfried Akkermann blättert einen Bilderbogen der Erinnerungen auf. Er erzählt von der Gründung der gymnasialen Oberschule, seiner Oberschulzeit, von Schulkameraden, Pädagogen, Gewerbetreibenden und Hotelbesitzern der späten 40er und frühen 50er Jahre. Er erinnert an die ganz allmähliche Erholung von Tourismus, Handwerk und Gewerbe im größten Ostseebad der noch sehr jungen DDR, an Aufbruchstimmung, aber auch an ideologische Gängelei. Ab September 1953, mit der Aufnahme eines Medizinstudiums an der Universität Rostock, konzentriert sich die vorliegende Rückschau auf die universitären Einrichtungen der Stadt, Professoren, Kommilitonen und Lehrinhalte, auf die Lebensbedingungen der Studentenschaft. Insgesamt eine anschauliche Retrospektive auf eine Zeit voller Umbrüche. Nicht zuletzt durch eine Vielzahl zeitgenössischer Photos erhalten diese Lebenserinnerungen einen dokumentarischen Wert.
Aktualisiert: 2018-07-12
> findR *

Umrisse einer Reise von Kopenhagen nach dem Harze, der sächsischen Schweitz und über Berlin zurück

Umrisse einer Reise von Kopenhagen nach dem Harze, der sächsischen Schweitz und über Berlin zurück von Andersen,  Hans Ch, Herbst,  Carola, Herbst,  Hans J, Tesch,  Ronny
Vor 200 Jahren, am 02. April 1805 wurde in Odense, Dänemark, der später weltberühmte Schriftsteller Hans Christian Andersen geboren. Doch Andersen hat nicht nur so bekannte Märchen wie "Die Prinzessin auf der Erbse", "Des Kaisers neue Kleider", "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern", "Die Kleine Meerjungfrau" und "Das hässliche Entlein" geschrieben, er verfasste auch Theaterstücke, autobiographischen Texte, Novellen, Dramen, Gedichte und Reiseberichte. Diese Texte führten, so wie über 150 weitere Märchen, ein Schattendasein. Rechtzeitig zum 200. Geburtstag des Schriftstellers präsentiert der Godewind Verlag nun: "Umrisse einer Reise - von Kopenhagen nach dem Harze, der Sächsischen Schweiz und über Berlin zurück". Dieses Buch wurde nur ein einziges Mal 1839 aufgelegt und war seit langem vergriffen. Im April 2005 war es nun endlich soweit: auf 260 Seiten erzählt Andersen von seiner Reise durch das Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts und lässt den Leser teilhaben an seinen spannenden und außergewöhnlichen Erlebnissen, die er dabei humorvoll kommentiert. Mehr Informationen zum Buch "H.C. Andersen - Umrisse einer Reise" finden Sie unter: www.godewindverlag.de/more002.htm
Aktualisiert: 2017-03-01
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Herbst, Hans J

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonHerbst, Hans J ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Herbst, Hans J. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Herbst, Hans J im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Herbst, Hans J .

Herbst, Hans J - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Herbst, Hans J die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Herbst, Hans J und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.