Orient im Rampenlicht

Orient im Rampenlicht von Herfert,  Caroline
Hugo von Hofmannsthal bezeichnete Wien einst als Tor des Orients, als „alte porta Orientis für Europa“. Er interpretierte die Stadt als Bollwerk des ‚christlichen Abendlandes‘ und zugleich als weltoffene Pforte und Begegnungsort mit dem Anderen. Sein Sinnbild der porta Orientis zeugt von der ambivalenten Wahrnehmung des sogenannten Orients in Wien: Die Darstellung des Anderen ist von den ‚Türkenkriegen‘ des späten 17. und 18. Jahrhunderts, dem jahrhundertelangen diplomatischen Austausch mit dem Osmanischen Reich, Handelsbeziehungen nach Osten und habsburgischer Orientpolitik ebenso geprägt wie von der europaweiten, umfassenden Begeisterung und Faszination für alles exotisch Anmutende im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Wien offenbart sich um 1900 als reges Zentrum dieser regelrechten Orientmode: Islamische Bauformen inspirieren Architektur und Kunsthandwerk der Gründerzeit. Der Orienttourismus boomt, während das Angebot und die Nachfrage nach Orientmalerei und Reiseliteratur steigen. Menschenschauen im Prater und Zirkusrevuen erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie exotistische Opern, Ballette oder Dramen in den Hoftheatern. Der Orient wird dabei nicht nur metaphorisch in Szene gesetzt, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes ins Rampenlicht gerückt. Die vorliegende Studie fragt nach der Rolle von Theatralität im österreichischen Orientalismusdiskurs und analysiert Theater und Unterhaltung als wirkmächtigen Bestandteil einer Modeerscheinung, die sich in der Donaumetropole jahrzehntelang als zutiefst ‚populäres‘ Phänomen erweist.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Orient im Rampenlicht

Orient im Rampenlicht von Herfert,  Caroline
Hugo von Hofmannsthal bezeichnete Wien einst als Tor des Orients, als „alte porta Orientis für Europa“. Er interpretierte die Stadt als Bollwerk des ‚christlichen Abendlandes‘ und zugleich als weltoffene Pforte und Begegnungsort mit dem Anderen. Sein Sinnbild der porta Orientis zeugt von der ambivalenten Wahrnehmung des sogenannten Orients in Wien: Die Darstellung des Anderen ist von den ‚Türkenkriegen‘ des späten 17. und 18. Jahrhunderts, dem jahrhundertelangen diplomatischen Austausch mit dem Osmanischen Reich, Handelsbeziehungen nach Osten und habsburgischer Orientpolitik ebenso geprägt wie von der europaweiten, umfassenden Begeisterung und Faszination für alles exotisch Anmutende im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Wien offenbart sich um 1900 als reges Zentrum dieser regelrechten Orientmode: Islamische Bauformen inspirieren Architektur und Kunsthandwerk der Gründerzeit. Der Orienttourismus boomt, während das Angebot und die Nachfrage nach Orientmalerei und Reiseliteratur steigen. Menschenschauen im Prater und Zirkusrevuen erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie exotistische Opern, Ballette oder Dramen in den Hoftheatern. Der Orient wird dabei nicht nur metaphorisch in Szene gesetzt, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes ins Rampenlicht gerückt. Die vorliegende Studie fragt nach der Rolle von Theatralität im österreichischen Orientalismusdiskurs und analysiert Theater und Unterhaltung als wirkmächtigen Bestandteil einer Modeerscheinung, die sich in der Donaumetropole jahrzehntelang als zutiefst ‚populäres‘ Phänomen erweist.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Theater – Zettel – Sammlungen

Theater – Zettel – Sammlungen von Cepl-Kaufmann,  Gertrude, Eberhardt,  Joachim, Franke,  Daniela, Freudenthaler,  Silvia, Gangelmayer,  Franz Josef, Gumpenberger,  Nora, Hanauska,  Eva, Herfert,  Caroline, Kepczynski,  Dominik, Langer,  Arne, Lapina,  Ksenia, Lehner,  Markus, Lemanski,  Thorsten, Mayerhofer,  Claudia, Mende,  Jana-Katharina, Müller,  Tanita, Pernerstorfer,  Matthias J., Peter,  Birgit, Piech,  Dominique, Sailer,  Nadja, Schild,  Margret, Schröter,  Axel, Stigler,  Johannes H., Ulrich,  Paul S., Voss,  Franziska, Weber,  Rainer
Theaterzettel sind, sofern es sich um Ankündigungen berühmter Opern- und Theateraufführungen handelt, beliebte Ausstellungsstücke, und für die Spielplanforschung seit jeher eine bedeutende Quelle. In den letzten Jahren hat das Interesse an Theaterzetteln in auffälliger Weise zugenommen: Die Theaterwissenschaft nimmt sich nun verstärkt dieses Mediums an, was eine deutliche Erweiterung des Interpretationspotenzials mit sich bringt, und zahlreiche Archive, Bibliotheken und Museen organisieren Projekte zur Erschließung und/oder Digitalisierung ihrer - aufgrund des regionalen Bezugs stets einzigartigen - Theaterzettelbestände. Das Don Juan Archiv Wien widmet den vorliegenden ersten Band der Reihe Bibliographica dem Theaterzettel und seinen Sammlungen. Neben theaterhistorisch und theaterwissenschaftlich orientierten Aufsätzen behandeln Beiträge Fragen zu Konzeption und Präsentation von Erschließungs- und Digitalisierungsvorhaben. Neben allgemeinen Darstellungen werden konkrete Projekte von Berlin über Detmold, Düsseldorf, Erfurt, Moskau und Weimar/Jena bis Wien präsentiert.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Theater – Zettel – Sammlungen

Theater – Zettel – Sammlungen von Cepl-Kaufmann,  Gertrude, Eberhardt,  Joachim, Franke,  Daniela, Freudenthaler,  Silvia, Gangelmayer,  Franz Josef, Gumpenberger,  Nora, Hanauska,  Eva, Herfert,  Caroline, Kepczynski,  Dominik, Langer,  Arne, Lapina,  Ksenia, Lehner,  Markus, Lemanski,  Thorsten, Mayerhofer,  Claudia, Mende,  Jana-Katharina, Müller,  Tanita, Pernerstorfer,  Matthias J., Peter,  Birgit, Piech,  Dominique, Sailer,  Nadja, Schild,  Margret, Schröter,  Axel, Stigler,  Johannes H., Ulrich,  Paul S., Voss,  Franziska, Weber,  Rainer
Theaterzettel sind, sofern es sich um Ankündigungen berühmter Opern- und Theateraufführungen handelt, beliebte Ausstellungsstücke, und für die Spielplanforschung seit jeher eine bedeutende Quelle. In den letzten Jahren hat das Interesse an Theaterzetteln in auffälliger Weise zugenommen: Die Theaterwissenschaft nimmt sich nun verstärkt dieses Mediums an, was eine deutliche Erweiterung des Interpretationspotenzials mit sich bringt, und zahlreiche Archive, Bibliotheken und Museen organisieren Projekte zur Erschließung und/oder Digitalisierung ihrer - aufgrund des regionalen Bezugs stets einzigartigen - Theaterzettelbestände. Das Don Juan Archiv Wien widmet den vorliegenden ersten Band der Reihe Bibliographica dem Theaterzettel und seinen Sammlungen. Neben theaterhistorisch und theaterwissenschaftlich orientierten Aufsätzen behandeln Beiträge Fragen zu Konzeption und Präsentation von Erschließungs- und Digitalisierungsvorhaben. Neben allgemeinen Darstellungen werden konkrete Projekte von Berlin über Detmold, Düsseldorf, Erfurt, Moskau und Weimar/Jena bis Wien präsentiert.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Theater – Zettel – Sammlungen

Theater – Zettel – Sammlungen von Cepl-Kaufmann,  Gertrude, Eberhardt,  Joachim, Franke,  Daniela, Freudenthaler,  Silvia, Gangelmayer,  Franz Josef, Gumpenberger,  Nora, Hanauska,  Eva, Herfert,  Caroline, Kepczynski,  Dominik, Langer,  Arne, Lapina,  Ksenia, Lehner,  Markus, Lemanski,  Thorsten, Mayerhofer,  Claudia, Mende,  Jana-Katharina, Müller,  Tanita, Pernerstorfer,  Matthias J., Peter,  Birgit, Piech,  Dominique, Sailer,  Nadja, Schild,  Margret, Schröter,  Axel, Stigler,  Johannes H., Ulrich,  Paul S., Voss,  Franziska, Weber,  Rainer
Theaterzettel sind, sofern es sich um Ankündigungen berühmter Opern- und Theateraufführungen handelt, beliebte Ausstellungsstücke, und für die Spielplanforschung seit jeher eine bedeutende Quelle. In den letzten Jahren hat das Interesse an Theaterzetteln in auffälliger Weise zugenommen: Die Theaterwissenschaft nimmt sich nun verstärkt dieses Mediums an, was eine deutliche Erweiterung des Interpretationspotenzials mit sich bringt, und zahlreiche Archive, Bibliotheken und Museen organisieren Projekte zur Erschließung und/oder Digitalisierung ihrer - aufgrund des regionalen Bezugs stets einzigartigen - Theaterzettelbestände. Das Don Juan Archiv Wien widmet den vorliegenden ersten Band der Reihe Bibliographica dem Theaterzettel und seinen Sammlungen. Neben theaterhistorisch und theaterwissenschaftlich orientierten Aufsätzen behandeln Beiträge Fragen zu Konzeption und Präsentation von Erschließungs- und Digitalisierungsvorhaben. Neben allgemeinen Darstellungen werden konkrete Projekte von Berlin über Detmold, Düsseldorf, Erfurt, Moskau und Weimar/Jena bis Wien präsentiert.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Theater – Zettel – Sammlungen von Cepl-Kaufmann,  Gertrude, Eberhardt,  Joachim, Franke,  Daniela, Freudenthaler,  Silvia, Gangelmayer,  Franz Josef, Gumpenberger,  Nora, Hanauska,  Eva, Herfert,  Caroline, Kepczynski,  Dominik, Langer,  Arne, Lapina,  Ksenia, Lehner,  Markus, Lemanski,  Thorsten, Mayerhofer,  Claudia, Mende,  Jana-Katharina, Müller,  Tanita, Pernerstorfer,  Matthias J., Peter,  Birgit, Piech,  Dominique, Sailer,  Nadja, Schild,  Margret, Schröter,  Axel, Stigler,  Johannes H., Ulrich,  Paul S., Voss,  Franziska, Weber,  Rainer
Theaterzettel sind, sofern es sich um Ankündigungen berühmter Opern- und Theateraufführungen handelt, beliebte Ausstellungsstücke, und für die Spielplanforschung seit jeher eine bedeutende Quelle. In den letzten Jahren hat das Interesse an Theaterzetteln in auffälliger Weise zugenommen: Die Theaterwissenschaft nimmt sich nun verstärkt dieses Mediums an, was eine deutliche Erweiterung des Interpretationspotenzials mit sich bringt, und zahlreiche Archive, Bibliotheken und Museen organisieren Projekte zur Erschließung und/oder Digitalisierung ihrer - aufgrund des regionalen Bezugs stets einzigartigen - Theaterzettelbestände. Das Don Juan Archiv Wien widmet den vorliegenden ersten Band der Reihe Bibliographica dem Theaterzettel und seinen Sammlungen. Neben theaterhistorisch und theaterwissenschaftlich orientierten Aufsätzen behandeln Beiträge Fragen zu Konzeption und Präsentation von Erschließungs- und Digitalisierungsvorhaben. Neben allgemeinen Darstellungen werden konkrete Projekte von Berlin über Detmold, Düsseldorf, Erfurt, Moskau und Weimar/Jena bis Wien präsentiert.
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Hugo von Hofmannsthal bezeichnete Wien einst als Tor des Orients, als „alte porta Orientis für Europa“. Er interpretierte die Stadt als Bollwerk des ‚christlichen Abendlandes‘ und zugleich als weltoffene Pforte und Begegnungsort mit dem Anderen. Sein Sinnbild der porta Orientis zeugt von der ambivalenten Wahrnehmung des sogenannten Orients in Wien: Die Darstellung des Anderen ist von den ‚Türkenkriegen‘ des späten 17. und 18. Jahrhunderts, dem jahrhundertelangen diplomatischen Austausch mit dem Osmanischen Reich, Handelsbeziehungen nach Osten und habsburgischer Orientpolitik ebenso geprägt wie von der europaweiten, umfassenden Begeisterung und Faszination für alles exotisch Anmutende im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Wien offenbart sich um 1900 als reges Zentrum dieser regelrechten Orientmode: Islamische Bauformen inspirieren Architektur und Kunsthandwerk der Gründerzeit. Der Orienttourismus boomt, während das Angebot und die Nachfrage nach Orientmalerei und Reiseliteratur steigen. Menschenschauen im Prater und Zirkusrevuen erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie exotistische Opern, Ballette oder Dramen in den Hoftheatern. Der Orient wird dabei nicht nur metaphorisch in Szene gesetzt, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes ins Rampenlicht gerückt. Die vorliegende Studie fragt nach der Rolle von Theatralität im österreichischen Orientalismusdiskurs und analysiert Theater und Unterhaltung als wirkmächtigen Bestandteil einer Modeerscheinung, die sich in der Donaumetropole jahrzehntelang als zutiefst ‚populäres‘ Phänomen erweist.
Aktualisiert: 2020-07-01
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