Für das Judentum ist es ausgeschlossen, Jesus als Sohn Gottes zu akzeptieren, was zu schweren Konflikten mit den Christen führte. Martin Luther glaubte jedoch, die Juden davon überzeugen zu können, daß Jesus tatsächlich der prophezeite Messias sei. Als er schließlich erkennen mußte, daß das unmöglich war, äußerte er sich verbittert über die Juden. Dennoch leitete eine frühe Schrift Luthers im 17. Jahrhundert eine historische Wende ein, die viele Juden nach Deutschland zog, aber vor allem mit der Aufklärung und der folgenden Säkularisierung öffneten sich gute Aussichten für sie. In keinem anderen Land haben Juden eine derart wichtige Position im öffentlichen und geistigen Leben eingenommen wie im kaiserzeitlichen Deutschland und in der Weimarer Republik.
Aktualisiert: 2022-02-03
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Aktualisiert: 2015-09-04
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Michelangelos Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle zählt zu den bedeutendsten Werken der europäischen Kunstgeschichte. Goethes vielzitierter Satz, „Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag“, gilt auch heute. Die kunsthistorischen Interpretationen, die sich mit diesem Werk auseinandergesetzt haben, sind inzwischen unüberschaubar. Auffällig ist, wie häufig dabei philosophische Theorien oder theologische Konzepte an Michelangelos Darstellungen herangetragen wurden, ohne zu beachten, ob seine bildlichen Formulierungen mit den unterstellten Prämissen übereinstimmen. Dass ein vorurteilsfreier und genauer Blick auf Michelangelos Meisterwerk auch heute ergiebig ist und neuen Erkenntnissen Raum geben kann, beweist die vorliegende Untersuchung.
Michelangelos Darstellung der Schöpfungsakte als machtvolle körperliche Aktionen steht in eklatantem Widerspruch zum christlichen Glauben, wonach die Schöpfung aus dem Wort Gottes erfolgte. Der Künstler ließ sich aber nicht von häretischen Vorstellungen leiten. Ihm ging es vielmehr darum, den philosophischen und theologischen Bestrebungen seiner Zeit eine kategorische Absage zu erteilen, die den Menschen als fähig ansahen, in der Selbstvervollkommnung gottgleich werden zu können. Michelangelo stellte deshalb Gott in überwältigender Allmacht dar, so daß er kein Ziel hochgreifender menschlicher Ambitionen sein kann. Jede derartige Bemühung hielt Michelangelo, von Jugend an ein Gefolgsmann Savonarolas, aus christlicher Sicht für sündhaft. Deshalb räumte er auch – ganz unzeitgemäß – dem Sündenfall einen Platz in der Mitte der Sixtinischen Decke ein. In Papst Julius II. fand er volle Unterstützung für sein Projekt.
--- STIMMEN ZUM BUCH---
"This investigation answers questions that could occur to scholars and nonspecialist visitors to the Vatican, of which there are a staggering five million annually. Herzner’s study of this monumental treasure should dismiss some less credible interpretations. Why was Michelangelo given so much freedom? The answers lie not only in the artist’s personality and relationships with individual popes, but in the theology he espoused. Acknowledging what must remain conjecture, Herzner offers solid interpretive skills to the issues, establishing a reasoned course of understanding." (Edna Carter Southard, Renaissance Quarterly LXIX, No. 4/2016)
"Die Sixtinische Decke, verbunden mit den Befunden Volker Herzners, warum Michelangelo malen durfte, was er wollte, ist ein spannendes Werk über ein faszinierendes Gemälde, das die Gemüter der Welt noch lange in Atem halten wird." (Gabriele Klempert, www.kunstbuchanzeiger.de, 8.01.2016)
Der Autor hat ein Buch vorgelegt, das auf einer gründlichen wissenschaftlichen Arbeit basiert, vor allem aber auf der Gabe, mit einem unvoreingenommenen Blick auf eines der bekanntesten Kunstwerke der europäischen Kulturgeschichte zu blicken (…) Volker Herzner hat einen Band zu einem Thema vorgelegt, von dem man annimmt, es wäre schon alles gesagt. Doch gerade das zeichnet den Autor aus: sich an Themen zu wagen, über die viel gesagt worden ist und grundlegende Fragen zu stellen. Darin kann er Vorbild für viele Kunsthistoriker sein und Lust machen, noch einmal die Decke der Sixtinischen Kapelle selbst genau zu betrachten." (Spunk Seidel, www.portalkunstgeschichte.de)****************"This investigation answers questions that could occur to scholars and nonspecialist visitors to the Vatican, of which there are a staggering five million annually. Herzner’s study of this monumental treasure should dismiss some less credible interpretations. Why was Michelangelo given so much freedom? The answers lie not only in the artist’s personality and relationships with individual popes, but in the theology he espoused. Acknowledging what must remain conjecture, Herzner offers solid interpretive skills to the issues, establishing a reasoned course of understanding." (Edna Carter Southard, Renaissance Quarterly LXIX, No. 4/2016)
Michelangelo’s ceiling paintings in the Sistine Chapel are among the most significant works in European cultural history. Goethe’s much-quoted statement that, “Until you have seen the Sistine Chapel, you can form no adequate conception of what man is capable of accomplishing,” remains true today. The range of art-historical interpretations of this work is vast. It is notable how often these attach philosophical theories or theological concepts to Michelangelo’s depictions without taking into account whether his visual formulations fit these assumptions. The present study proves that an unprejudiced and exact look at Michelangelo’s masterpiece can still be worthwhile today and can yield new insights.
Michelangelo’s depiction of the creation as a powerful physical act is in striking contrast to the Christian faith which describes the creation as the result of God’s word. However, the artist was not influenced by heretical ideas. He was seeking instead to present a categorical denial of the contemporary philosophical and theological theories that saw mankind as capable of becoming godlike through self-perfection. Therefore Michelangelo depicts a God of overwhelming omnipotence who cannot be the goal of overreaching human ambition, which Michelangelo, a follower of Savonarola since his youth, believed to be sinful. For the same reason he made space in the centre of the Sistine ceiling – also out of keeping with the times – for the Fall of Man. In Pope Julius II he found full support for his project.
Aktualisiert: 2021-11-25
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Aktualisiert: 2013-05-14
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Der Mythos der Staufer ist keineswegs nur im 19. Jahrhundert und in der wilhelminischen Zeit zu finden. Die Mythisierung des Geschlechts beginnt bereits in der Stauferzeit selbst, sie ist ein charakteristischer Bestandteil der unvergleichbaren Wirkung und Nachwirkung dieses Herrschergeschlechts. Daher ist es nur folgerichtig und legitim, dass sich die 5. Landauer Staufertagung - nach den vorangegangenen, auf historische Themenkomplexe konzentrierten Tagungen - auch den vielfältigen Aspekten des Nachlebens der Staufer in der Vorstellungswelt der Nachgeborenen widmete.
Aktualisiert: 2021-01-29
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Die Region im engeren, die Welt der Staufer im weiteren Horizont bildeten den doppelten Rahmen der 2. Landauer Staufertagung, deren Beiträge in diesem Band vereinigt sind. Dementsprechend spannt sich der Bogen der Untersuchungen von den bedeutenden stauferzeitlichen Monumenten wie dem Trifels, den Klosterkirchen Murbach und Maulbronn und der Taufkapelle von St. Gereon in Köln bis zum Palastkastell Friedrichs II. in Lucera und der Ausbreitung des Deutschen Ordens in Apulien. Darüber hinaus werden - unter anderem - neue Forschungen zur Bedeutung der Stadt Worms für Friedrich Barbarossa, zur Typologie der mittelalterlichen Burgen, zum Instrumentarium der mittelalterlichen Bauwerkstätten und zur Aussagekraft dendrochronologischer Untersuchungen an Dachstühlen mittelalterlicher Kirchen vorgestellt.
Aktualisiert: 2021-01-29
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Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2017-03-01
Autor:
Karl Borchardt,
Marie H David,
Elisabeth den Hartog,
Pia Heberer,
Leonhard Helten,
Volker Herzer,
Volker Herzner,
Detlev Kraack,
Jürgen Krüger,
Dankwart Leistikow,
Sebastian Neumeister,
Hiltrud Wallenborn,
Ulrike Wulf-Rheidt,
Reinhard Zimmermann
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Die Grundlagen der modernen Gesellschaft wurzeln erstaunlich vielfältig gerade in der Stauferzeit, in der die Hierarchisierung zahlreiche soziale, historische und künstlerische Prozesse bewirkte. Die 3. Landauer Staufertagung von 2001 hat dieses "Oben und Unten" facettenreich herausgearbeitet: Einerseits die Entstehung einer hierarchischen Bevölkerungsstruktur (Ministerialen) und die Ausgrenzung von ethnischen Gruppen wie der Juden, andererseits die Bewältigung des neu gestalteten Alltags durch neue Formen der juristischen Auseinandersetzung. In der Architektur ist der Prozess beispielhaft nachvollziehbar, angefangen bei den wichtigen Vorformen, den Kaiserpalästen des antiken Rom, über die Baugestalt unserer mitteleuropäischen Burgen und Bischofsresidenzen bis hin zu architektonischen Details wie die Ausbildung des Maßwerks. Sogar in der Liebeslyrik sind diese Hierarchisierungsprozesse nachvollziehbar.
Auch die Region bietet Neues: Mit dem Zisterzienserinnenkloster St. Maria im Rosenthal und dem Augustinerchorherrenstift Obersteigen werden zwei bislang relativ unbekannte Monumente der Pfalz und des Elsaß behandelt, deren Bedeutung erst langsam erkannt wird.
Nach Italien und ins Heilige Land führen weitere Beiträge: Das Grabmal Kaiser Heinrichs VII. wird in einer völlig neuen Rekonstruktion vorgestellt. Die Bibliographie zur Architektur von Castel del Monte schafft Grundlagen für künftige Forschungen. Der Beitrag zum Davidsturm in Jerusalem präzisiert unser Wissen um die Kreuzfahrerarchitektur im Heiligen Land und ihre Rückwirkungen auf das Abendland.
Alle Beiträge sind wissenschaftlich fundiert und doch lebendig und verständlich geschrieben. Sie sind damit den gleichen Zielen verpflichtet wie die Tagung selbst, nämlich eine interdisziplinäre Plattform für Fachwissenschaften und gleichzeitig ein "Wissenschaftsportal" für die Region zu bilden.
Aktualisiert: 2021-01-29
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Die vierte Landauer Staufertagung stand unter dem Thema "Transfer in der Stauferzeit". Was so unspektakulär klingt, hat doch einen sehr ernsthaften wie aktuellen Hintergrund: Viele Phänomene der europäischen Kultur entstanden gerade in jener Zeit. Europa fand damals sein Gesicht, nicht ein einheitliches, aber eines, das damals schon eine unverwechselbare Gemeinsamkeit in seiner Vielfalt fand. UnabdingbareVoraussetzung dafür war die Beweglichkeit von Menschen, Ideen, Sachen, der Transfer von jeglichem Gut also.
Mit dem innereuropäischen Wandel ging ein zweites Phänomen einher, das der "Kreuzzüge". Der früher sehr einseitige Blick wurde aufgegeben zugunsten der Wahrnehmung eines vielfältigen kulturellen und künstlerischen Austauschs. Genau an diesem Punkt will die Tagung ansetzen: Die Kreuzzugszeit als eine Zeit des Wandels und der Innovation zu begreifen.
Die fundierten Beiträge geben oft überraschende Einblicke in Ergebnisse der neueren Forschungen. Ein unscheinbares Detail wie die Knotensäule bekommt durch seine Deutung ein größeres Gewicht, staufische Spuren führen ins mittelalterliche Russische Reich. Die mittelalterliche Rohrzuckerproduktion auf Zypern stellt sich als ältestes Zeugnis der "Industrie-Archäologie" heraus. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Themenspektrum.
Die hier abgedruckten Beiträge sind ein wichtiger Baustein der Mittelalterforschung und reflektieren die großen Bemühungen der Universität Landau, der mediävistischen Forschung in der Pfalz eine angemessene Plattform zu schaffen.
Aktualisiert: 2021-01-29
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