Das damalige Institut für Vor- und Frühgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg führte unter der Leitung von Friedrich Schlette auf dem Steinkuhlenberg bei Derenburg, Lkr. Harz, in den Jahren von 1960 bis 1966 eine archäologische Ausgrabung durch, um erstmals eine befestigte, einschichtige Siedlung der jungsteinzeitlichen Bernburger Kultur zu untersuchen.
Mit vorliegender Arbeit werden nunmehr Fundmaterial und Befunde dieser Forschungsgrabung umfänglich vorgelegt. Eine erste wissenschaftliche Bearbeitung der Funde von 1986 wurde dazu leicht überarbeitet und durch weitere Beiträge zu den naturräumlichen Verhältnissen, zur Aunjetitzer Befundlage und zur geophysikalischen Prospektion der Fundstelle ergänzt. Moderne naturwissenschaftliche Datierungen ergaben für die Siedlung der Bernburger Kultur auf dem Steinkuhlenberg einen Zeitraum von 3090-2910 BC.
Vorwort
Die Fundgeschichte bis zum Beginn der universitären Untersuchungen im Jahr 1960
Die Ausgrabungen auf dem Steinkuhlenberg in den Jahren 1960 bis 1964 und 1966
• Anlass und Durchführung der Untersuchungen
• Grabungsstrategie und Einmessung
• Aufarbeitung und Rezeption der Untersuchungen
Das Grabenwerk
• Forschungsgeschichte bis zum Beginn der universitären Ausgrabungen
• Die universitären Untersuchungen und daraus resultierende Rekonstruktionen
• Die Entdeckung eines vierten Grabens
Die Siedlungsgruben
Die Pfostenstellungen
Die Bestattungen
Keramisches Fundgut
• Großgefäße
• Doppelkonische Vorratsgefäße
• Griffzapfentöpfe
• Weitmündige Näpfe mit Schulterabsatz
• Tiefbauchige Schüsseln
• Bernburqer Amphoren
• Kleingefäße mit Zapfenkranz
• Tassen
• Schalen und Näpfe
• Kragenflaschen
• Tontrommeln
• Siebgefäße
• Kleingefäße
• Spinnwirtel
• Scherbenrondelle
• Tonteller
Verzierungstechniken und -motive
• Verzierungstechniken
• Verzierungsmotive
• Verzierungskombinationen
Einzelbeobachtungen
• Scherben und Geräte mit Bohrungen
• Textilverzierte Keramik / Mattenabdrücke
Nichtkeramisches Fundgut
• Geräte aus Felsgestein
• Geräte aus Silex
• Tierknochen und -geräte
• Schmuck
Gebrannter Hüttenlehm
Zum Stand der Forschung 1986 und danach
Rezeption des Steinkuhlenberges in der neueren Forschung
Absolutchronologische Stellung innerhalb des mitteldeutschen Neolithikums
Relativchronologische Stellung der Siedlung auf dem Steinkuhlenberg innerhalb der Bernburger Kultur
Ältere Trichterbecherkulturen
Kugelamphorenkultur
Spätneolithikum
Bronzezeit/Eisenzeit
• Literaturverzeichnis
• Abkürzungsverzeichnis
• Abbildungsnachweise
• Verzeichnis der Pfosten
• Adressen
Ausklapper - Gesamtplan der Untersuchungsflächen 1960-1963
Aktualisiert: 2021-04-14
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Die Lutherstadt Wittenberg steht seit vielen Jahren im Fokus sowohl der archäologischen als auch der baudenkmalpflegerischen Forschung. Es ist mir
daher eine große Freude, dass mit dem nunmehr vorliegenden Buch bereits ein dritter Sonderband in unserer Reihe »Archäologie in Sachsen-Anhalt« erscheint, der wiederum ausschließlich Wittenberg gewidmet ist.
Er versammelt in sich die vielfältigen Ergebnisse eines Kolloquiums, das im Sommer 2014 gemeinsam mit dem Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle durchgeführt wurde. Anlass waren die Ausgrabungen in der ehemaligen Franziskanerkirche und insbesondere die spektakuläre Entdeckung der Grablege Rudolfs II., einer Gemahlin Elisabeth und ihrer gleichnamigen Tochter. Als Kurfürsten gehörten die Wittenberger Askanier zu den wichtigsten Adelshäusern des Mittelalters und waren Teil des erlauchten Gremiums, das die Könige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation kürte. Als Erzmarschall trug Rudolf bei festlichen Anlässen das Reichschwert. Die Wittenberger Kurfürsten standen damit in der allerersten Reihe der Geschlechter, die die Geschicke des Reiches mitbestimmten.
An dem Kolloquium nahmen zahlreiche Forscher aus unterschiedlichsten Disziplinen teil. Dabei konnten forschungsgeschichtliche Irrtümer ebenso bereinigt wie vielfältige neue Erkenntnisse gewonnen werden. Mit den hier abgedruckten Beiträgen beleuchten die mehr als zwei Dutzend Autorinnen und Autoren eindrucksvoll und aus verschiedenen Blickwinkeln heraus nicht nur Einzelfunde und Befunde, sondern geben auch eine umfassende historische und kulturhistorische Einordnung der ehemaligen Franziskanerkirche in die Stadt- und Reichsgeschichte.
Mit den Untersuchungen ist es darüber hinaus gelungen, die bislang etwas einseitige öffentliche Wahrnehmung der Stadt als langjährige Wohn- und Wirkungsstätte Martin Luthers mit ihren vielen authentischen Stätten, an denen der große Reformator gewirkt hat, ganz erheblich zu erweitern. »Vor uns liegt Anhalt«. Mit diesen Worten brachte der damalige Wirtschaftsminister und jetzige Ministerpräsident des Landes Sachsen-
Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, bei einem Ortstermin im Frühjahr 2009 die Bedeutung der archäologischen Entdeckungen daher treffend auf den Punkt. Und ergänzend darf man sagen: Vor uns liegt auch Sachsen, denn Rudolf war sächsischer Kurfürst. Wenn auch das Recht der Kurwahl durch die nachfolgenden geschichtlichen Ereignisse weiter die Eibe aufwärts wanderte, bis es schließlich in Dresden ankam und dort verblieb, so bildet doch das askanische Kurfürstentum Sachsen eine wichtige Wurzel des heutigen Landes Sachsen-Anhalt.
Vorwort
Einführung
HISTORIE UND KULTURGESCHICHTE
Zur Reichspolitik der Wittenberger Askanier
Die Grabplatten der Askanier in der Schlosskirche von Wittenberg
Die folgenreiche Profanierung von Teilen des Franziskanerklosters zum Wittenberger Festungsgebäude (1526/37–1992)
Georg Spalatins Bericht über die Translozierung der Gebeine kurfürstlicher Askanier aus der Klosterkirche der Franziskaner in die Schlosskirche Wittenberg vom 12. Oktober 1537
Die Grabungen Georg von Hirschfelds in der Klosterkirche der Franziskaner zu Wittenberg
DIE ARCHÄOLOGISCHEN AUSGRABUNGEN
Erste Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen in der Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg
Zur Rotmarmorplatte aus der Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg und weiteren Funden
Fragmente von Grabinschriften aus der Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg
Die mittelalterlichen Maßwerkfragmente aus der Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg
Die Fundmünze aus Grab 434 der ehemaligen Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg
DIE BEIGABEN AUS DER GRABKAMMER VON KURFÜRST RUDOLF II.
Das Schwert im Grab von Kurfürst Rudolf II. von Sachsen-Wittenberg
Untersuchungen und Restaurierungen am Schwert von Kurfürst Rudolf II. von Sachsen-Wittenberg
Die Textilfragmente im Grab von Kurfürst Rudolf II. von Sachsen-Wittenberg
Das Typar des Reitersiegels von Kurfürst Rudolf II. von Sachsen-Wittenberg
Die Grabkammer von Kurfürst Rudolf II. von Sachsen-Wittenberg und seiner Familie. Ein Bericht zur Bergung, Restaurierung, Konservierung und Präsentation
NATURWISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNGEN
Osteoarchäologische Untersuchung und Identifizierung der Bestattungen der kurfürstlichen Askanier in der Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg
Rekonstruktion von Mobilität, Herkunft und Ernährung von Angehörigen der askanischen Familie. Isotopenanalysen an ausgewählten Bestattungen
Bestattungen von Laien und Geistlichen in der Klosterkirche der Franziskaner in Wittenberg
DIE FRANZISKANER IN WITTENBERG
Das Wittenberger Franziskanerkloster im Gefüge der Sächsischen Ordensprovinz
Leben und Wirken der Franziskaner in Wittenberg
Bedeutung des Wittenberger Franziskanerklosters für die beginnende Reformation
Mittelalterliche Totenbücher der Sächsischen Ordensprovinz der Franziskaner
Das sogenannte Zerbster Totenbuch. Eine quellenkritische Vorstellung unter Berücksichtigung eines Archivfundes in Weimar
Zusammenfassungen
Summaries
Quellen
Literatur
Autoren
Aktualisiert: 2020-07-01
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Vorwort:
Die großen Veränderungen, die Wittenberg im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum erfahren hat und dessen alles überstrahlendes Thema die Stadt selbst sogar im Namen trägt, spiegeln sich nicht nur in Neubauvorhaben wider, sondern insbesondere auch in Erhaltung und Wiederherstellung bereits bestehender Gebäude. Stand im ersten Band unserer Publikationsfolge zu Wittenberg der Südügel des Schlosses, bei dem es sich faktisch um einen Neubau handelt, im Fokus, so berührt der vorliegende Band ein bestehendes Denkmal von derart überregionaler Bedeutung, dass es in den Kreis der Welterbestätten aufgenommen wurde. Die umfänglichen Sanierungen der Wittenberger Stadtkirche St. Marien waren nicht allein aufgrund des Reformationsjubiläums in Angriff genommen geworden, sondern wegen des baulichen Zustandes auch dringend angeraten. Mehr als diese bedeutende bauliche Hülle sind es jedoch die an diesem Ort vollzogenen, darge-stellten und inszenierten, radikal neuen geistigen Inhalte, die sich auch in der Innenausstattung wie dem programmatischen Reformationsaltar von Lucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. sowie den zahlreichen Epitaphen einussreicher Reformatoren und Wittenberger Bürger zeigen. Gerade diese für die Reformation so bedeutenden Persönlichkeiten wie z. B. Johannes Bugenhagen, Paul Eber, der Verleger Bartholomäus Vogel d. Ä. und natürlich Martin Luther selbst predigten und beteten in der Stadtpfarrkirche.Mehr noch als bei der Wiedererrichtung des des Schlosses stellt sich bei einem der präsentesten Gebäude der Lutherstadt, nämlich der Wittenberger Stadtpfarrkirche, die Frage nachen Umgang mit dem Denkmal, geschehen doch alle Veränderungen, sowohl der äußeren Gestalt als auch im Inneren, vor aller Augen, inmitten einer öffentlichen Wahrnehmung, sodass sich die fachlich mit der im Raum stehenden bürgerschaftlichen Kritik auseinanderzusetzen hat. Dies umso mehr, wenn vor den Augen der engagierten Bürgerschaft ihr bedeutsamstes, wenn nicht ghtigs-tes Denkmal so unvermittelt und drastisch sein Äußeres verwandelt. Der Bürgerschaft einerseits Antwort auf ihre Fragen zu geben und andererseits auch über die Ergebnisse der jüngsten Forschungen und Ausgra-bungen zu berichten, diente das interdisziplinäre Kolloquium vom 25. 11. 2013, das in bewährter Weise gemeinsam mit dem Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg veranstaltet wurde und dessen Beiträge hier in Form eines weiteren Bandes zum Thema »Archäologie in Wittenberg« den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zur Kenntnis gegeben werden.Mein spezieller Dank geht an Dr. Andreas Hille vom Landesamt für Denkmalpege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie Prof. Dr. Leonhard Helten vom Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für die kontinuierliche Organisation und Ausrichtung der so fruchtbringenden Kolloquien zur Bau-, Kunst-, Stadt- und Reformationsgeschichte der Lutherstadt, die gleichwohl ein beredtes Zeugnis für die gute Zusammenarbeit der beiden Institutionen sind. Holger Rode, der schon zahlreiche archäologische Untersuchungen in Wittenberg leitete und durchführte, sei für die in gewohnter Weise umsichtige und fund- sowie befundreiche Ausgrabung in Luthers Predigtkirche gedankt.
Prof. Dr. Harald Meller, Landesarchäologe und Direktor des Landesamtes für Denkmalpege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte
Aktualisiert: 2023-04-01
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