Die Realität ist zum Zankapfel geworden. Die Streitereien darüber, was wirklich ist, werden heute nicht (oder nicht primär) in der Philosophie oder den Naturwissenschaften ausgetragen, sondern spielen sich auf verschiedenen öffentlichen Bühnen ab. Streitpunkt sind nicht Zweifel an der Existenz der Welt oder Fragen, die das Wesen der Wirklichkeit und deren Erkenntnis betreffen. In Zeiten „postfaktischer Politik“ ist der Streit zuallererst rhetorischer Natur. Die Realität ist ein Argument in aktuellen gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen, deren Kontrahenten sich gegenseitig Realitätsverlust, -verweigerung, -blindheit, -flucht, -verzerrung u.a.m. vorwerfen. Der jeweilige Gegner lebt demnach in einer Scheinwelt, gibt sich Illusionen hin, ist uneinsichtig, manipuliert oder lügt; man selbst hingegen hat den Durchblick, spricht Klartext und verfolgt nur lautere Zwecke. Die Realität, die man dabei in Anspruch nimmt, ist nicht eine Realität unter anderen, sondern die Realität im Singular – eine eindeutige, feststehende Sache.
Die Suche nach Eindeutigkeit kann man als Reaktionen auf die Vertrauenskrisen verstehen, in die demokratische Politik, Massenmedien, Religion oder Wissenschaft geraten sind. Die acht Beiträge des Themenschwerpunkts Krisen der Realität gehen auf diese aktuellen Entwicklungen ein und zugleich über sie hinaus, indem sie sie in größere geistes- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge einordnen. Aus unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Perspektiven beleuchten die Autorinnen und Autoren Wendepunkte, an denen dominante Wirklichkeitsverständnisse hinterfragt und überwunden wurden. Sie problematisieren vereindeutigende und vereinfachende Sichtweisen auf das, was wir jeweils Realität nennen, und zeigen Alternativen hierzu auf. In ihrer Einleitung stellen Karen van den Berg und Jan Söffner die einzelnen Artikel vor und erläutern, wieso es an der Zeit ist, über Neufassungen des Realitätsbegriffs nachzudenken.
Außerhalb des Schwerpunkts formuliert Loïc Wacquant vier Prinzipien, die man in der theoretischen wie empirischen Arbeit mit dem Werk Pierre Bourdieus beachten sollte, und weist auf die Gefahren hin, die ein leichtfertiger, unreflektierter Einsatz Bourdieuscher Begriffe in der sozialwissenschaftlichen Forschung mit sich bringen kann. Vor einem breiten theoriegeschichtlichen Hintergrund erörtert Athanasios Karafillidis zwei grundlegende Fragen relationaler Soziologie: Wie kann man Relationen erkennen? Und wie entstehen aus Relationen Identitäten? Die erste Frage beantwortet er mit einem operativen Konstruktivismus, der die Realität nicht von ihrer Konstruktion trennt: „Es ist zwar nicht die, sondern nur eine Realität, aber sie ist echt, materiell und unausweichlich.“
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Karen van den Berg,
Ulrich Busch,
Adrian Daub,
Wladislaw Hedeler,
Eva Illouz,
Wolf-Dietrich Junghanns,
Athanasios Karafillidis,
Maren Lehmann,
Armin Nassehi,
Michael Opitz,
Birger P. Priddat,
Jörg Roesler,
Jan Söffner,
Christiane Voss,
Loïc Wacquant
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Aktualisiert: 2023-06-23
Autor:
Arjun Appadurai,
Zygmunt Bauman,
Nancy Fraser,
Heinrich Geiselberger,
Eva Illouz,
Ivan Krastev,
Bruno Latour,
Paul Mason,
Pankaj Mishra,
Robert Misik,
Oliver Nachtwey,
Donatella della Porta,
César Rendueles,
David Van Reybrouck,
Wolfgang Streeck,
Slavoj Žižek
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Aktualisiert: 2023-06-23
Autor:
Arjun Appadurai,
Zygmunt Bauman,
Nancy Fraser,
Heinrich Geiselberger,
Eva Illouz,
Ivan Krastev,
Bruno Latour,
Paul Mason,
Pankaj Mishra,
Robert Misik,
Oliver Nachtwey,
Donatella della Porta,
César Rendueles,
David Van Reybrouck,
Wolfgang Streeck,
Slavoj Žižek
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Aktualisiert: 2023-06-23
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Aktualisiert: 2023-06-23
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Aktualisiert: 2023-06-22
Autor:
Arjun Appadurai,
Zygmunt Bauman,
Nancy Fraser,
Heinrich Geiselberger,
Eva Illouz,
Ivan Krastev,
Bruno Latour,
Paul Mason,
Pankaj Mishra,
Robert Misik,
Oliver Nachtwey,
Donatella della Porta,
César Rendueles,
David Van Reybrouck,
Wolfgang Streeck,
Slavoj Žižek
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Aktualisiert: 2023-06-22
Autor:
Arjun Appadurai,
Zygmunt Bauman,
Nancy Fraser,
Heinrich Geiselberger,
Eva Illouz,
Ivan Krastev,
Bruno Latour,
Paul Mason,
Pankaj Mishra,
Robert Misik,
Oliver Nachtwey,
Donatella della Porta,
César Rendueles,
David Van Reybrouck,
Wolfgang Streeck,
Slavoj Žižek
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Aktualisiert: 2023-06-22
Autor:
Arjun Appadurai,
Zygmunt Bauman,
Nancy Fraser,
Heinrich Geiselberger,
Eva Illouz,
Ivan Krastev,
Bruno Latour,
Paul Mason,
Pankaj Mishra,
Robert Misik,
Oliver Nachtwey,
Donatella della Porta,
César Rendueles,
David Van Reybrouck,
Wolfgang Streeck,
Slavoj Žižek
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Aktualisiert: 2023-06-20
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Aktualisiert: 2023-06-20
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Aktualisiert: 2023-06-20
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Aktualisiert: 2023-06-16
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Aktualisiert: 2023-06-16
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Warum tut Liebe weh, jedenfalls gelegentlich? Was fasziniert uns noch heute an Figuren wie Emma Bovary oder Heathcliff und Catherine, den unglücklich Liebenden aus Emily Brontës »Sturmhöhe«? Und vor allem: Was unterscheidet uns von ihnen? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Liebeskummer zu Zeiten Jane Austens und der Art und Weise, wie wir ihn heute erfahren und damit umgehen?
»Ja«, sagt Eva Illouz, die Meisterin der soziologischen Analyse der Gefühlswelt moderner Menschen, und widmet sich in ihrem neuen Buch der Schattenseite der Liebe. Sie zeigt, inwiefern der Liebesschmerz wesentlich von den gesellschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Zeit geprägt wird und keineswegs ein rein individuelles Problem ist, wie uns etwa Beziehungsratgeber weismachen wollen. Das Leiden an der Liebe ist ein soziologisches Phänomen, das Illouz untersucht wie einst Marx die Ware im Kapitalismus: in Begriffen des Tauschs zwischen ungleichen Marktteilnehmern. In sechs Kapiteln entfaltet sie die Ursachen zeitgenössischen Liebesleidens sowie die Spezifika des heutigen Umgangs mit Beziehungskrisen. Die digitalen Heiratsmärkte spielen dabei ebenso eine Rolle wie die neuen Mechanismen der Partnerwahl und der strategische Umgang mit der romantischen Vorstellungskraft.
Nach den großen Erfolgen von »Der Konsum der Romantik«, »Gefühle in Zeiten des Kapitalismus« und »Die Errettung der modernen Seele« schreibt Eva Illouz ihre faszinierende Soziologie des modernen Menschen fort, die immer auch kritische Bestandsaufnahme der Zeit ist, in der wir leben.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Warum tut Liebe weh, jedenfalls gelegentlich? Was fasziniert uns noch heute an Figuren wie Emma Bovary oder den unglücklich Liebenden aus Emily Brontës »Sturmhöhe«? Aber vor allem: Was unterscheidet uns von ihnen? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Liebeskummer zu Zeiten Jane Austens und der Art und Weise, wie wir ihn heute erfahren und damit umgehen? Wie fühlt sie sich an, die Liebe in Zeiten des Internet?
»Der Kerl ist weg, und Ihre Freundin leidet wie ein Tier. Vielleicht lindert Verstehen den Schmerz? In »Warum Liebe weh tut« erklärt Eva lIIouz klug und erhellend die Liebe in Zeiten des Kapitalismus.« »Brigitte«
Aktualisiert: 2023-06-16
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Warum tut Liebe weh, jedenfalls gelegentlich? Was fasziniert uns noch heute an Figuren wie Emma Bovary oder den unglücklich Liebenden aus Emily Brontës »Sturmhöhe«? Aber vor allem: Was unterscheidet uns von ihnen? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Liebeskummer zu Zeiten Jane Austens und der Art und Weise, wie wir ihn heute erfahren und damit umgehen? Wie fühlt sie sich an, die Liebe in Zeiten des Internet?
»Der Kerl ist weg, und Ihre Freundin leidet wie ein Tier. Vielleicht lindert Verstehen den Schmerz? In »Warum Liebe weh tut« erklärt Eva lIIouz klug und erhellend die Liebe in Zeiten des Kapitalismus.« »Brigitte«
Aktualisiert: 2023-06-16
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Warum tut Liebe weh, jedenfalls gelegentlich? Was fasziniert uns noch heute an Figuren wie Emma Bovary oder den unglücklich Liebenden aus Emily Brontës »Sturmhöhe«? Aber vor allem: Was unterscheidet uns von ihnen? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Liebeskummer zu Zeiten Jane Austens und der Art und Weise, wie wir ihn heute erfahren und damit umgehen? Wie fühlt sie sich an, die Liebe in Zeiten des Internet?
»Der Kerl ist weg, und Ihre Freundin leidet wie ein Tier. Vielleicht lindert Verstehen den Schmerz? In »Warum Liebe weh tut« erklärt Eva lIIouz klug und erhellend die Liebe in Zeiten des Kapitalismus.« »Brigitte«
Aktualisiert: 2023-06-16
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Zu den kulturellen Widersprüchen, die den Kapitalismus kennzeichnen sollen, gehört der Gegensatz von romantischem Liebesideal und der kalten Welt der Ökonomie. Das in den USA preisgekrönte und in Deutschland hymnisch besprochene Buch zeigt dagegen auf, inwiefern die beiden Sphären sich längst wechselseitig beeinflussen und miteinander verschmelzen: Galt die romantische Liebe als letztes Refugium in einer kommerzialisierten Welt, so zeigt Eva Illouz, wie sich etwa die Paarbeziehung unter dem Einfluß des totalen Konsums verändert hat. Die kollektive Utopie der Liebe, einst als Transzendierung des Marktes idealisiert, ist im Prozeß ihrer Verwirklichung zum bevorzugten Ort des kapitalistischen Konsums geworden.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Zu den kulturellen Widersprüchen, die den Kapitalismus kennzeichnen sollen, gehört der Gegensatz von romantischem Liebesideal und der kalten Welt der Ökonomie. Das in den USA preisgekrönte und in Deutschland hymnisch besprochene Buch zeigt dagegen auf, inwiefern die beiden Sphären sich längst wechselseitig beeinflussen und miteinander verschmelzen: Galt die romantische Liebe als letztes Refugium in einer kommerzialisierten Welt, so zeigt Eva Illouz, wie sich etwa die Paarbeziehung unter dem Einfluß des totalen Konsums verändert hat. Die kollektive Utopie der Liebe, einst als Transzendierung des Marktes idealisiert, ist im Prozeß ihrer Verwirklichung zum bevorzugten Ort des kapitalistischen Konsums geworden.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Aktualisiert: 2023-06-08
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