Die zweite Schuld

Die zweite Schuld von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
In ›Die Zweite Schuld‹ erstellt Fichte mit einer Mischung aus Tagebuchskizzen und Interviews ein Porträt des 1963 gerade gegründeten ›Literarischen Colloquiums Berlin‹, in dem arrivierte Schriftsteller mit jungen Autoren zum Werkstattgespräch zusammenkamen. Das LCB war weit mehr als ein erstes deutsches Literaturhaus. Hier traf sich die Crème de la Crème der internationalen Literaturszenen und rüttelte das selbstverliebte Wirtschaftswunder-Deutschland wach. Aber nicht die Institutsgeschichte steht für Fichte im Vordergrund, sondern die Menschen, die diese Institution mit Leben füllen. Durch seine Schilderungen der Machtverhältnisse, der menschlichen Verstrickungen und intimen Wünsche wirft Fichte einen Blick hinter die Fassade der Literaturgeschichte und bahnt sich Wege zu seiner eigenen Identität als Schriftsteller.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Psyche

Psyche von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
›Psyche‹ enthält Hubert Fichtes Arbeiten aus dem Umkreis seiner Reisen nach Afrika. Er besuchte in den siebziger und achtziger Jahren unter anderem Tansania, Togo, Senegal und Dahomey. Fichte interessierte sich dort vor allem für den Umgang der Einheimischen mit Geisteskrankheiten. Er führte zahlreiche Interviews mit den meist in Europa ausgebildeten Psychiatern und setzte sich mit deren Behandlungsmetho-den auseinander.Sein Buch entwirft nicht nur ein vielschichti-ges Panorama afrikanischer Kulturen und liefert nicht nur neues, bislang unbekanntes Material zur Untermauerung der Thesen der vieldiskutierten Anti-Psychiatrie, sondern ist zugleich auch als implizite Kritik am normierten und normierenden Alltag der westlichen Zivilisation zu verstehen. Hubert Fichte gelingt es darüber hinaus, sein Ma-terial immer wieder zu suggestiven Prosa-stücken zu verdichten.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Psyche

Psyche von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald, Mau,  Leonore
Auf ihren Reisen nach Brasilien und in die Karibik haben sich Hubert Fichte und Leonore Mau mit den afroamerikanischen Religionen auseinandergesetzt und in der Verschränkung von Fotografie und Schrift eine eigene Form der Annäherung gefunden. Zwischen 1974 und 1978 wenden sie sich nun Westafrika zu und bereisen den Senegal, Benin und Togo, wo ihre Aufmerksamkeit dem Ausgangspunkt der afrikanischen Religionen gilt. Sie interessieren sich nicht für die Historie, sondern für die aktuelle Rolle der Religionen, die gerade in der Psychiatrie von Bedeutung ist, wo traditionelle Heilmethoden zusammen mit europäischer Medizin eingesetzt wurden. 1985 haben Leonore Mau und Hubert Fichte ihre Materialien für einen Foto-Text-Band zusammengestellt, der Einblicke in die traditionelle Psychiatrie Westafrikas ermöglicht, Kranke und Heiler porträtiert und mit einem Gang über den Zaubermarkt in Bé (Togo) beginnt. Die eindringlichen Fotos von Leonore Mau werden verschränkt mit Fichtes Aufzeichnungen, Interviews und poetischen Texten. Zu Lebzeiten Fichtes konnte der Foto-Text-Band »Psyche« nicht mehr realisiert werden, er erschien schließlich 2005 in Gedenken an Fichtes 70. Geburtstag.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Die Kinder Herodots

Die Kinder Herodots von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald, Mau,  Leonore, Wenders,  Wim
Die Kindheit ist die Zeit, in der die menschliche Natur bei all ihrer Vielfalt die vorbildliche, befreiende archaische Kraft eines einzigen Volkes hat, das, obwohl materiell so abhängig und bedürftig und so oft missachtet, mit gleicher seelischer Unabhängigkeit auf den fünf Kontinenten des Erdballs aus dem Urgrund der Zeit uns unaufhaltsam nachkommt und vorangeht. In dem Nebeneinander von Hubert Fichtes wortarmen und doch so reichen Texten und der beredten Fotos von Leonore Mau zeichnet sich die Spur des reisenden Paares ab, in Erkenntnis vereint, im gemeinsamen Interesse. Bewusste Empfindlichkeit, Identifikation. Das Geheimnis von Leonore Mau scheint zu sein, dass sie beim fotografieren der Faszination folgt, die etwas Unerwartetes in ihr auslöst; dass sie dieser Faszination voll vertraut und aus ihr die Intelligenz schöpft, die das Lockende zu erfassen vermag und es zum Bild werden lässt. Die unerschöpfliche bejahende Kraft die aus ihren Fotos strahlt, hat hierin ihren Ursprung – Schönheit ohne Imperativ noch Vorwurf. Leonore Mau:Harlem, November 1980Wandmalerei: "The defense of our Community lies in our unity".Die Kinder wollen einen Park zum Spielen.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Das Haus der Mina in São Luiz de Maranhão

Das Haus der Mina in São Luiz de Maranhão von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Agotime, die Mutter des Königs von Dahomey, wurde um das Jahr 1816 nach Amerika verkauft. Und weil sie traurig war und nicht länger jung, wurde sie viele Male verkauft.180 war sie etwa 70 Jahre alt. Sie war es, die den Kult der königlichen Vodun in Brasilien einführte. Hubert Fichte erforschte die Reste dieses Kultes, den noch heute in São Luis de Maranhão die Damen der Casa das Minas pflegen. Er vollendete diese Studie am 1. November 1982.In den drei Bänden über die afroamerikanischen Religionen, ›Xango‹, ›Petersilie‹, ›Lazarus und die Waschmaschine‹, entwickelte Hubert Fichte eine poetische Ethnographie, die er mit ›Das Haus der Mina‹ vervollständigte.Das Besondere seiner poetischen Ethnographie besteht in der Darstellungsweise. Für ›Das Haus der Mina‹ nimmt Fichte fast ausschließlich Aussagen der Vodunci, fügt sie zu einer Collage zusammen und erweitert sie nur an wenigen Stellen durch eigene Kommentare. Auf diese Weise gelingt es ihm, das Haus, die Götter, das Geheimnis, das Gesetz etc. dieses Kultes darzustellen und gleichzeitig die Geschichte seiner Erforschung zu erzählen. Durch die hohe Präzision in der sprachlichen Erfassung und Übersetzung der Aussagen der Informanten wie durch die klare Präsentation des Materials gelingt es Hubert Fichte, der Metasprache der herkömmlichen Ethnographie zu entgehen. Diese Darstellung von Ritenruinen, Überlebensreflexen und Vergessen, diese Offenlegung eines Schwundes nimmt eine zentrale Stelle in der ›Geschichte der Empfindlichkeit‹ ein.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Paraleipomena Lil’s Book

Paraleipomena Lil’s Book von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
›Lil's Book‹ enthält Aufzeichnungen der Gespräche, die Hubert Fichte in New York mit Lil Picard führte. Lil Picard war in den siebziger Jahren eine berühmte Figur der New Yorker Boheme: Als siebzigjährige mütterliche Freundin von Andy Warhol beteiligte sie sich regelmäßig mit Performances und Happenings am ebenso hektischen wie heftigen Kunstleben der Stadt. Der Band umfaßt zwei Teile: Den Anfang machen die Gespräche, die Fichte zwischen November 1975 und Februar 1976 mit Lil Picard führte. Der zweite Teil enthält ein kurzes, rund zwanzigseitiges Gespräch mit ihr, das Hubert Fichte am 1. Oktober 1979 aufzeichnete.Fichte benutzt diese Interviews, um sich wie ein ethnologischer Forscher den Riten und Ritualen der New Yorker Pop-Art-Szene zu nähern. Er veranschaulicht durch geschick-te Fragen ihren Glamour, aber auch ihre Schattenseiten. Zudem zeichnet er - stets nur fragend - ein Porträt der von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertriebenen jüdischen Künstlerin Lil Picard, die als Journalistin in Berlin beispielsweise Heinrich George, Else Lasker-Schüler und Arthur Koestler kennenlernte. Erst nach lan-gen mühevollen Jahren konnte sie sich in New York eine neue Existenz aufbauen:Dort beobachtete und begleitete sie die künstlerische Karriere nicht nur von Andy Warhol, sondern auch von Mark Rothko, Claes Oldenburg, Willem de Kooning und Jackson Pollock.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Hamburg Hauptbahnhof

Hamburg Hauptbahnhof von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Der Roman ›Hamburg Hauptbahnhof‹ trägt den resümierenden Untertitel ›Register ‹ und versammelt noch einmal wie in einem Brennglas die großen Themen und Motive von Hubert Fichtes ›Geschichte der Empfindlichkeit‹. Der in dem Buch beschriebene Zeitraum beginnt 1982, als Fichtes Alter ego Jäcki von seiner dritten Brasilienreise zurückkehrt. ›Hamburg Hauptbahnhof‹ schließt somit direkt an den Roman ›Explosion‹ an.»Das Pech war, daß Jäcki in die Wechseljahre kam, als der Hauptbahnhof umgebaut wurde«. Den Umbau erlebt Jäcki als tiefen Einschnitt in sein gewohntes Leben und deutet ihn als ein weiteres Indiz für die fortschreitende Zerstörung der Halb- und Unterweltkultur, der er sich Zeit seines Lebens zugehörig gefühlt hat. Der nur auf Rationalität und Funktionalität ausgerichtete Alltag verdrängt in seinen Augen mehr und mehr die kaum auslotbaren Grauzonen des menschlichen Daseins, droht eben jene ›Empfindlichkeit‹ verschwinden zu lassen, der sich Hubert Fichte mit seinem literarischen Großprojekt verschrieben hat.Kernstücke dieses Bandes sind drei in den Jahren 1982 bis 1985 geführte Interviews, die Hubert Fichte im Bewußtsein einer sich grundsätzlich wandelnden, in gewisser Hinsicht auch abschließenden Zeit geführt hat: mit Wolli Köhler und dessen Freundin Linda - einen Tag vor deren Abreise nach Costa Rica, um, wie Fichte es nennt, ins Exil zu gehen -, mit dem Urologen Dr. Fischer sowie die Fortsetzung des in Versuch über die Pubertät veröffentlichten Gesprächs »Lustverlust« mit einem älteren Angestellten.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Alte Welt

Alte Welt von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald, Wangenheim,  Wolfgang von
›Alte Welt‹ ist eine chronologisch geordnete Text-Montage aus Tagebuchaufzeichnungen, Reisefeatures, szenischen Texten, Brie-fen und Gesprächsnotizen der Jahre 1966 bis 1969. Einer Zeit, in der Hubert Fichte beginnt, neben seinen Romanen sowohl für den Rundfunk als auch Tagebuch zu schreiben.›Alte Welt‹ kontrastiert bewußt zwei extreme Stillagen und rekonstruiert auf diese Weise nicht nur ein halbes Jahrzehnt des bundesdeutschen Literatur- und des politischen Tagesgeschehens vor der Folie ethnographischer Dokumentationen, sondern gibt Aufschluß über eine sich entwickelnde ›Empfindlichkeit‹ zwischen authentischer Erfahrung und poetischer Präzision.Die Zusammenstellung der Texte hat Hubert Fichte noch kurz vor seinem Tod vorgenommen. Nachgezeichnet werden die Lebensstationen von Fichtes literarischem alter ego Jäcki: Griechenland, die Bidonvilles von Paris, das Romtagebuch für Dulu über den Aufenthalt in der Villa Massimo, der Aufbruch nach Agadir, die Rückkehr nach Rom mit Fichtes vorzeitiger Abreise nach Hamburg, eine Sylt-Reise und die abschlie-ßende Ägyptenrundreise.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Die Geschichte der Nanã

Die Geschichte der Nanã von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Hubert Fichte hat seinen Roman ›Die Geschichte der Nanã‹ dem Verhältnis des Schriftstellers Jäcki – seines alter ego – zu seiner Mutter Dora Mascha gewidmet. Er erinnert sich noch einmal an die düstere, vom NS-Rassenwahn überschattete Kindheit – von der er in seinem Roman ›Das Waisenhaus‹ (1964) berichtete – um dann von den ersten Nachkriegsjahren zu erzählen. Seine alleinstehende Mutter ließ sich damals mit ihrem Sohn in Hamburg nieder, um dort in den rasch neugegründeten Theatern Arbeit als Schauspielerin und Souffleuse zu finden. Jäcki wurde im Alter von elf Jahren als Kinderdarsteller verpflichtet und lernte so die Theaterprominenz der Zeit kennen: Ida Ehre und Inge Meysel, Gustaf Gründgens und Wolfgang Borchert, Peter Mosbacher und Hans Henny Jahnn. Die zunächst harmonische Beziehung zwischen Mutter und Sohn wurde bald von tiefgreifenden Konflikten getrübt: Jäcki bricht, verlockt von Glanz und Abgründen der Künstlerszene, aus der bildungsbürgerlich-braven Welt Dora Maschas aus.Hubert Fichte unterlegt die gelegentlich heftigen, ins Intime reichenden Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Sohn mit kurzen Reflexionen über Nanã, die älteste Göttin der Casa das Minas, einer mythischen Figur, die schon vor mehreren hundert Jahren von den afrikanischen Sklaven nach Südamerika mitgebracht wurde. Er macht damit einerseits die Sehnsucht seines Erzählers nach einer behütenden und alles verzeihenden Ur-Mutter spürbar, andererseits aber auch die Verletzungen, die aus den Konflikten Jäckis mit seiner Mutter stammen.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Explosion

Explosion von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
In Brasilien entdecken Jäcki und Irma die Welt der afroamerikanischen Religionen. Jäcki trifft Priesterinnen, sucht nach Zauberpflanzen und nimmt an religiösen Riten teil. In diesem weitgefächerten, teils dokumentarischen, teils lyrischen Roman gestaltet Fichte einen Gegenentwurf zu unserem rationalen Weltbild: Jäcki lernt das „rituelle Verstehen der Welt“.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Explosion

Explosion von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Hubert Fichte beweist in seinem letzten Roman, dem vorletzten Band der ›Geschichte der Empfindlichkeit‹, seine hervorragende Stellung in der deutschen Nachkriegsliteratur. Eindrucksvoll demonstriert er, daß formale Strenge im Aufbau - bis in den Satzbau - und Sprachsensibilität zum unverzicht-baren Rüstzeug großer Dichtung gehören. Berichtet wird von den drei Brasilienreisen des Künstlerpaares Irma und Jäcki in den Jahren 1968/69, 1971/72 und 1981/82.Die Explosion handelt zum einen von Ethnologie: Irma und Jäcki erforschen auf ihren Reisen einen Kontinent im Konflikt zwischen Traditionsreichtum und Lebenselend, Daseinsfreude und Umweltzerstörung. Der Schriftsteller Jäcki erstattet einen ethnopoetischen Bericht, in dem das Licht aller dieser Erfahrungen auf seinen inneren Kontinent fällt - bis hin zu dem Punkt, wo sich die Konturen der Jäcki-Figur mit denen des Autors Hubert Fichte vermischen.Zum anderen wird die Explosion dieses riesigen Dritte-Welt-Landes Brasilien im Jahrzehnt zwischen Irmas und Jäckis erster und dritter Reise beschrieben: Verdopplung der Bevölkerung, Betonierung der uferlos wachsenden Städte, Verwüstung der Wälder durch Ölbohrungen, Zerstörung der Lebensräume in der Region; Explosion der Preise, der Armut, der Kriminalität.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Chilenische Lyrik im bewegten 20. Jahrhundert

Chilenische Lyrik im bewegten 20. Jahrhundert von Barquero,  Efráin, Bolton,  Carlos, de Rokha,  Pablo, Díaz Casanueva,  Humberto, Hahn,  Óscar, Harris,  Tomás, Hernández,  Sergio, Huidobro,  Vicente, Kay,  Ronald, Kostka,  Jürgen, Lihn,  Enrique, Lisboa,  Venancio, Markus,  Mario, Massís,  Mahfud, Mistral,  Gabriela, Molina,  Paz, Müller-Salo,  Johannes, Neruda,  Pablo, Oyarzún,  Mila, Parra,  Nicanor, Peralta,  María Isabel, Pereira,  Ulises, Rojas,  Gonzalo, Rossenmann Taub,  David, Teillier,  Jorge, Teitelboim,  Volodia, Torres,  Aldo, Uribe Arce,  Armando, Valdivieso,  Jaime, Valle,  Juvencio, Vera,  Luis Roberto, Zurita,  Raúl
Autoren: Efráin Barquero (*1931) Carlos Bolton (1917–2004) Humberto Díaz Casanueva (1906–1992) Óscar Hahn (*1938) Tomás Harris (*1956) Sergio Hernández (1931–2010) Vicente Huidobro (1893–1948) Ronald Kay (*1941) Enrique Lihn (1929–1988) Venancio Lisboa (1917–1993) Mario Markus (*1944) Mahfud Massís (1916–1990) Gabriela Mistral (1889–1957) Paz Molina (*1945) Pablo Neruda (1904–1973) Mila Oyarzún (1912–1982) Nicanor Parra (*1914) María Isabel Peralta (1864–1936) Ulises Pereira (*1985) Gonzalo Rojas (1916–2011) Pablo de Rokha (1894–1968) David Rosenmann Taub (*1927) Jorge Teillier (1935–1996) Volodia Teitelboim (1916–2008) Aldo Torres (1910–1960) Armando Uribe Arce (*1933) Jaime Valdivieso (*1929) Juvencio Valle (1900–1999) Luis Roberto Vera (*1947) Raúl Zurita (*1950)
Aktualisiert: 2019-02-02
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Die Geschichte der Nanã

Die Geschichte der Nanã von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Hubert Fichte hat seinen Roman ›Die Geschichte der Nanã‹ dem Verhältnis des Schriftstellers Jäcki – seines alter ego – zu seiner Mutter Dora Mascha gewidmet. Er erinnert sich noch einmal an die düstere, vom NS-Rassenwahn überschattete Kindheit – von der er in seinem Roman ›Das Waisenhaus‹ (1964) berichtete – um dann von den ersten Nachkriegsjahren zu erzählen. Seine alleinstehende Mutter ließ sich damals mit ihrem Sohn in Hamburg nieder, um dort in den rasch neugegründeten Theatern Arbeit als Schauspielerin und Souffleuse zu finden. Jäcki wurde im Alter von elf Jahren als Kinderdarsteller verpflichtet und lernte so die Theaterprominenz der Zeit kennen: Ida Ehre und Inge Meysel, Gustaf Gründgens und Wolfgang Borchert, Peter Mosbacher und Hans Henny Jahnn. Die zunächst harmonische Beziehung zwischen Mutter und Sohn wurde bald von tiefgreifenden Konflikten getrübt: Jäcki bricht, verlockt von Glanz und Abgründen der Künstlerszene, aus der bildungsbürgerlich-braven Welt Dora Maschas aus.Hubert Fichte unterlegt die gelegentlich heftigen, ins Intime reichenden Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Sohn mit kurzen Reflexionen über Nanã, die älteste Göttin der Casa das Minas, einer mythischen Figur, die schon vor mehreren hundert Jahren von den afrikanischen Sklaven nach Südamerika mitgebracht wurde. Er macht damit einerseits die Sehnsucht seines Erzählers nach einer behütenden und alles verzeihenden Ur-Mutter spürbar, andererseits aber auch die Verletzungen, die aus den Konflikten Jäckis mit seiner Mutter stammen.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Das Haus der Mina in São Luiz de Maranhão

Das Haus der Mina in São Luiz de Maranhão von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Agotime, die Mutter des Königs von Dahomey, wurde um das Jahr 1816 nach Amerika verkauft. Und weil sie traurig war und nicht länger jung, wurde sie viele Male verkauft.180 war sie etwa 70 Jahre alt. Sie war es, die den Kult der königlichen Vodun in Brasilien einführte. Hubert Fichte erforschte die Reste dieses Kultes, den noch heute in São Luis de Maranhão die Damen der Casa das Minas pflegen. Er vollendete diese Studie am 1. November 1982.In den drei Bänden über die afroamerikanischen Religionen, ›Xango‹, ›Petersilie‹, ›Lazarus und die Waschmaschine‹, entwickelte Hubert Fichte eine poetische Ethnographie, die er mit ›Das Haus der Mina‹ vervollständigte.Das Besondere seiner poetischen Ethnographie besteht in der Darstellungsweise. Für ›Das Haus der Mina‹ nimmt Fichte fast ausschließlich Aussagen der Vodunci, fügt sie zu einer Collage zusammen und erweitert sie nur an wenigen Stellen durch eigene Kommentare. Auf diese Weise gelingt es ihm, das Haus, die Götter, das Geheimnis, das Gesetz etc. dieses Kultes darzustellen und gleichzeitig die Geschichte seiner Erforschung zu erzählen. Durch die hohe Präzision in der sprachlichen Erfassung und Übersetzung der Aussagen der Informanten wie durch die klare Präsentation des Materials gelingt es Hubert Fichte, der Metasprache der herkömmlichen Ethnographie zu entgehen. Diese Darstellung von Ritenruinen, Überlebensreflexen und Vergessen, diese Offenlegung eines Schwundes nimmt eine zentrale Stelle in der ›Geschichte der Empfindlichkeit‹ ein.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Explosion

Explosion von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
In Brasilien entdecken Jäcki und Irma die Welt der afroamerikanischen Religionen. Jäcki trifft Priesterinnen, sucht nach Zauberpflanzen und nimmt an religiösen Riten teil. In diesem weitgefächerten, teils dokumentarischen, teils lyrischen Roman gestaltet Fichte einen Gegenentwurf zu unserem rationalen Weltbild: Jäcki lernt das „rituelle Verstehen der Welt“.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Die Kinder Herodots

Die Kinder Herodots von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald, Mau,  Leonore, Wenders,  Wim
Die Kindheit ist die Zeit, in der die menschliche Natur bei all ihrer Vielfalt die vorbildliche, befreiende archaische Kraft eines einzigen Volkes hat, das, obwohl materiell so abhängig und bedürftig und so oft missachtet, mit gleicher seelischer Unabhängigkeit auf den fünf Kontinenten des Erdballs aus dem Urgrund der Zeit uns unaufhaltsam nachkommt und vorangeht. In dem Nebeneinander von Hubert Fichtes wortarmen und doch so reichen Texten und der beredten Fotos von Leonore Mau zeichnet sich die Spur des reisenden Paares ab, in Erkenntnis vereint, im gemeinsamen Interesse. Bewusste Empfindlichkeit, Identifikation. Das Geheimnis von Leonore Mau scheint zu sein, dass sie beim fotografieren der Faszination folgt, die etwas Unerwartetes in ihr auslöst; dass sie dieser Faszination voll vertraut und aus ihr die Intelligenz schöpft, die das Lockende zu erfassen vermag und es zum Bild werden lässt. Die unerschöpfliche bejahende Kraft die aus ihren Fotos strahlt, hat hierin ihren Ursprung – Schönheit ohne Imperativ noch Vorwurf. Leonore Mau:Harlem, November 1980Wandmalerei: "The defense of our Community lies in our unity".Die Kinder wollen einen Park zum Spielen.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Explosion

Explosion von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
Hubert Fichte beweist in seinem letzten Roman, dem vorletzten Band der ›Geschichte der Empfindlichkeit‹, seine hervorragende Stellung in der deutschen Nachkriegsliteratur. Eindrucksvoll demonstriert er, daß formale Strenge im Aufbau - bis in den Satzbau - und Sprachsensibilität zum unverzicht-baren Rüstzeug großer Dichtung gehören. Berichtet wird von den drei Brasilienreisen des Künstlerpaares Irma und Jäcki in den Jahren 1968/69, 1971/72 und 1981/82.Die Explosion handelt zum einen von Ethnologie: Irma und Jäcki erforschen auf ihren Reisen einen Kontinent im Konflikt zwischen Traditionsreichtum und Lebenselend, Daseinsfreude und Umweltzerstörung. Der Schriftsteller Jäcki erstattet einen ethnopoetischen Bericht, in dem das Licht aller dieser Erfahrungen auf seinen inneren Kontinent fällt - bis hin zu dem Punkt, wo sich die Konturen der Jäcki-Figur mit denen des Autors Hubert Fichte vermischen.Zum anderen wird die Explosion dieses riesigen Dritte-Welt-Landes Brasilien im Jahrzehnt zwischen Irmas und Jäckis erster und dritter Reise beschrieben: Verdopplung der Bevölkerung, Betonierung der uferlos wachsenden Städte, Verwüstung der Wälder durch Ölbohrungen, Zerstörung der Lebensräume in der Region; Explosion der Preise, der Armut, der Kriminalität.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Die zweite Schuld

Die zweite Schuld von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
In ›Die Zweite Schuld‹ erstellt Fichte mit einer Mischung aus Tagebuchskizzen und Interviews ein Porträt des 1963 gerade gegründeten ›Literarischen Colloquiums Berlin‹, in dem arrivierte Schriftsteller mit jungen Autoren zum Werkstattgespräch zusammenkamen. Das LCB war weit mehr als ein erstes deutsches Literaturhaus. Hier traf sich die Crème de la Crème der internationalen Literaturszenen und rüttelte das selbstverliebte Wirtschaftswunder-Deutschland wach. Aber nicht die Institutsgeschichte steht für Fichte im Vordergrund, sondern die Menschen, die diese Institution mit Leben füllen. Durch seine Schilderungen der Machtverhältnisse, der menschlichen Verstrickungen und intimen Wünsche wirft Fichte einen Blick hinter die Fassade der Literaturgeschichte und bahnt sich Wege zu seiner eigenen Identität als Schriftsteller.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Psyche

Psyche von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald, Mau,  Leonore
Auf ihren Reisen nach Brasilien und in die Karibik haben sich Hubert Fichte und Leonore Mau mit den afroamerikanischen Religionen auseinandergesetzt und in der Verschränkung von Fotografie und Schrift eine eigene Form der Annäherung gefunden. Zwischen 1974 und 1978 wenden sie sich nun Westafrika zu und bereisen den Senegal, Benin und Togo, wo ihre Aufmerksamkeit dem Ausgangspunkt der afrikanischen Religionen gilt. Sie interessieren sich nicht für die Historie, sondern für die aktuelle Rolle der Religionen, die gerade in der Psychiatrie von Bedeutung ist, wo traditionelle Heilmethoden zusammen mit europäischer Medizin eingesetzt wurden. 1985 haben Leonore Mau und Hubert Fichte ihre Materialien für einen Foto-Text-Band zusammengestellt, der Einblicke in die traditionelle Psychiatrie Westafrikas ermöglicht, Kranke und Heiler porträtiert und mit einem Gang über den Zaubermarkt in Bé (Togo) beginnt. Die eindringlichen Fotos von Leonore Mau werden verschränkt mit Fichtes Aufzeichnungen, Interviews und poetischen Texten. Zu Lebzeiten Fichtes konnte der Foto-Text-Band »Psyche« nicht mehr realisiert werden, er erschien schließlich 2005 in Gedenken an Fichtes 70. Geburtstag.
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Psyche von Fichte,  Hubert, Kay,  Ronald
›Psyche‹ enthält Hubert Fichtes Arbeiten aus dem Umkreis seiner Reisen nach Afrika. Er besuchte in den siebziger und achtziger Jahren unter anderem Tansania, Togo, Senegal und Dahomey. Fichte interessierte sich dort vor allem für den Umgang der Einheimischen mit Geisteskrankheiten. Er führte zahlreiche Interviews mit den meist in Europa ausgebildeten Psychiatern und setzte sich mit deren Behandlungsmetho-den auseinander.Sein Buch entwirft nicht nur ein vielschichti-ges Panorama afrikanischer Kulturen und liefert nicht nur neues, bislang unbekanntes Material zur Untermauerung der Thesen der vieldiskutierten Anti-Psychiatrie, sondern ist zugleich auch als implizite Kritik am normierten und normierenden Alltag der westlichen Zivilisation zu verstehen. Hubert Fichte gelingt es darüber hinaus, sein Ma-terial immer wieder zu suggestiven Prosa-stücken zu verdichten.
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