Autor: Engelbert Kerkhoff

„Der liebe Gott sieht alles.“ ist der Titel eines Lese- und Bilderbuches zu Zeit- und Erziehungssprüchen mit Illustrationen der Design-Studentinnen Anja Groten und Wienke Treblin. Das Buch- und Ausstellungsprojekt ist ein intergeneratives Entwicklungsvorhaben der Hochschule Niederrhein, des Forschungsschwerpunktes „Kompetenz im Alter zwischen Routine und Neubeginn“, Fachbereich Sozialwesen und des Fachbereiches Design. Die Idee zum Buch entstand bereits im Dezember 2004 in Leipzig, wo sich Herr Prof. Dr. Engelbert Kerkhoff, Frau Sigrid Verleysdonk-Simons (Hochschule Niederrhein), Frau Prof. Dr. Maria Nühlen (Hochschule Merseburg), Frau Roswitha Scholz und Herr Dieter Scholz (Dachverband Altenkultur e.V. Leipzig) trafen, um gemeinsam neue intergenerative Projektideen auf den Weg zu bringen. Die Hochschule Laurea Polytechnic aus Järvenpää in Finnland war persönlich nicht vertreten, hatte aber bereits ihre Mitarbeit zugesagt. Die unterschiedlichen biographischen Erfahrungen der Zielgruppen, mit denen sich die Arbeitsgruppe in wissenschaftlichen und fachpraktischen Zusammenhängen auseinandersetzen, gaben den Anstoß für eine Projektidee zu Zeit- und Erziehungssprüchen. „Zeit- und Erziehungssprüche, die gebunden sind an die Zeit ihrer Entstehung und Verbreitung nehmen unmittelbaren Bezug auf die gesellschaftlichen, sozialen und wertbezogenen Gegebenheiten ihres Lebens- und Kulturraumes. Sie thematisieren die Werte und Normen ihrer Epoche. Aber sie sind gleichermaßen intentional, sie haben einen pädagogischen Impetus und dieser erzieherische Charakter zielt ab auf das angemessene, kindgemäße, vor allem aber auf das richtige Verhalten des Erziehenden. Zeit- und Erziehungssprüche haben einen moralischen Anspruch, sie zeigen die Konsequenzen des Fehlverhaltens auf, sind eingängig formuliert und haben verbindliche, unhinterfragbare Erwartungen“ (Zitat aus dem Vorwort des Buches). Nach einem Jahr Motivationsarbeit in verschiedenen Foren, Schreibwerkstätten und Alteneinrichtungen in Mönchengladbach, Merseburg, Leipzig und Järvenpää wurden mehr als 40 Geschichten zu unterschiedlichen Zeit- und Erziehungssprüchen eingereicht. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Autoren nennen, deren Erinnerungen und Gedanken im Buch veröffentlicht wurden und ohne deren Engagement und Bereitschaft, unser Projekt zu unterstützen, es das Buch und die Ausstellung nicht gäbe: Autoren aus Leipzig: Johannes Burkhardt, Elfriede Kühle, Ingrid Franke, Gertraud Dörschel, Ingeborg Kießig, Renate Tschurn. Autoren aus Merseburg: Elsa Koch, Leonore Müller, Hannelore Helm, Michaela Hofmann, Thea Schwarz, Diemut Aust, Bernhard Senze, Gretchen Wiegand, Egbert Antkowiak, Lucia Littmann, Christiane Meißler. Autoren aus Mönchengladbach: Elise Donder, Walter Elschenbroich, Gerta Gormanns, Ursula Kuban, Käte Schreur, Rudolf Schreur, Gertrud Grins, Tanja Kulig. Autoren aus Finnland: Jenni Saarela, Anniki Pyrkönen, Toini Antikainen, Sirkka Rekola, Risto Nihtilä, Harry N. Maat, Raija Aalto. Die Idee konnte nun in die Tat umgesetzt werden. In Kooperation mit dem Fachbereich Design unter Leitung von Frau Prof. Silvia Beck entwickelte im Wintersemester 2005/06 eine Projektgruppe angehender KommunikationsdesignerInnen vielfältige Illustrationsentwürfe zu den eingereichten Geschichten. Was fällt jungen Leuten Anfang Zwanzig ein, wenn sie über das Thema Erziehung nachdenken? Wie haben sie ihre eigene Erziehung erlebt? Aus den vielfältigen Entwürfen wählte eine Jury zwei Vorschläge aus, die nun im Buch „Der liebe Gott sieht alles…“ die Geschichten illustrieren. Die Auswahl fiel schwer, da alle Entwürfe impulssetzend und sehenswert sind. Daher entschlossen sich die Kooperationspartner, zum Buch auch eine Ausstellung zu konzipieren. Neben den im Buch realisierten Illustrationen von Anja Groten und Wienke Treblin sind Arbeiten von Moritz Altreuter, Mona Garde, Natascha Hahn, Anja Itter, Natalie Seikritt und Katrin Wießner zu sehen. Zum Buch gibt es ein Ausstellungsprojekt und ein Hörbuchprojekt Informieren Sie sich unter: www.hs-niederrhein.de/sozialwesen/kompetenz-im-alter