Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers

Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers von Kiel,  Albrecht
Eine bisher nicht beachtete Seite des bekannten deutschen Philosophen Karl Jaspers wird hier eingehend dargestellt, seine Sprachphilosophie. Dabei zeigt sich, dass Jaspers (1883 – 1969) zu den Debatten der Gegenwart viel beizutragen hat. Besonders die Wechselwirkungen zwischen Psychologie und Linguistik bzw. Sprachwissenschaft geraten dabei in den Blick.
Aktualisiert: 2023-06-19
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Nihilismus und Weltstaat

Nihilismus und Weltstaat von Kiel,  Albrecht
Stabile Gesellschaften müssen fundamentale Aufgaben erfüllen. Diese können nur Individuen übernehmen, die ein Mindestmaß psychischer Grundfunktionen entwickeln (Vitalität, Rationalität und Verstand, geistige Komplexität und existentielle Reflexion): all dies als Basis für ein gemeinschaftsfähiges Handeln, in dem sich Vernunft und Autorität weitgehend decken ("Vernunft ist das, was verbindet"). Erst dann besteht die Chance, daß soziale Netzwerke, die keine Zwangsordnungen sind, Freiheitsräume bieten können. Dafür muß das Niveau der historischen Mentalitätsschichten (wie Magie, Polytheismus, Monotheismus, Aufklärung) angehoben werden. Dasselbe gilt für die Stufen der Pädagogik, denen wiederum naturalistische, positivistische, idealistische und existentielle Ethiktypen entsprechen. Zunächst wird ein anthropologisches Grundwissen in zehn Themenbereichen vorgestellt, das sich vor allem auf die philosophische Anthropologie von Karl Jaspers, die Tiefenpsychologie von C. G. Jung sowie auf neuere Erkenntnisse der Hirnforschung stützt. Es betrifft die wissenschaftliche Weltorientierung einschließlich einer Methoden- und Kategorienlehre, eine differenzierte Anthropologie der psychischen Grundfunktionen, die evolutionsbiologischen Typen und ideengeschichtlichen Mentalitätsschichten. Dem folgt ein Orientierungswissen darüber, was Sozialordnungen stabilisieren kann: Leistungs- und Solidargemeinschaft, Identität (Volksgeist, Immunsystem und Allianzfähigkeit), Mischverfassung und Gewaltenteilung, zivilisatorisches und kulturelles Niveau. Neurotische Symptome wie Trieb- und Machttheorien können zu Krisen, zu Bürgerkriegen und Kriegen führen. Psychosen dagegen (Süchte, gierdynamische Märkte, paranoide Wahnideen) lassen Individuen und Kollektive kollabieren: ökonomischer und ökologischer Kreislaufkollaps, Stufen des Totalitarismus, Kriegsreligionen, Judenhaß, Völkermorde, atomare Apokalypse und scheiternde Staaten. Einleitend werden Nietzsches Aussagen über den Nihilismus kritisch hinterfragt und mit der Aggressionsforschung verglichen. Im Ausblick die Prognosen Ernst Jüngers über den "Weltstaat" im 21. Jahrhundert, seine Grenzen und Möglichkeiten. Der Autor, 1938 in Naumburg geboren, war als Richter berufstätig. Promotion zum Dr. phil. (Konstanz) über die Logik von Karl Jaspers. Abhandlungen zur Philosophiegeschichte und folgende Bücher: "Bevölkerungswachstum und die sozialen Antinomien" (1990); "Philosophische Seelenlehren" (1991); "Sexus, Genus, Eros, Liebe. Aspekte einer Familienanthropologie" (1994); "Von der Geschichte der Logik und der Logik der Geschichte. Historische, soziale und philosophische Logik" (1998); "Gottesstaat und Pax Americana. Zur Politischen Theologie von Carl Schmitt und Eric Voegelin" (1998); "Fünf Kausalitätsformen zwischen Zufall und Wirklichkeit. Wege von den Naturwissenschaften zur Anthropologie" (2005); "Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers. Anthropologische Dimensionen der Kommunikation" (2008).
Aktualisiert: 2021-07-20
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Jaspers, Jung und Jünger

Jaspers, Jung und Jünger von Kiel,  Albrecht
Die drei Zeitgenossen Jaspers, Jung und Jünger wandten sich auf getrennten Lebenswegen gegen das materialistische Dogma des 19. Jahrhunderts, wonach das Zeitalter der Metaphysik überwunden sei. Metaphysik war bisher als "Artikulation des Nichtwissens" (Jaspers) bloßes "Grenzland" der Weltorientierung gewesen. Durch die Sprachen der neuen Physik und einer neuartig differenzierten Anthropologie verwandelte sie sich nun in das "Wunderland" einer höherdimensionalen Wirklichkeit. Jaspers entwickelte zunächst als neuartige Logik eine zeitgemäße Methoden-, Kategorien- und Wissenschaftslehre. Dies als Arbeitsgrundlage für eine Anthropologie mit verschiedenen psychischen Funktionen auf vier Wirklichkeitsebenen - für die Synopse der Aufspaltungen des Psychischen durch Positivismus, Idealismus, Lebensphilosophie und Existenzphilosophie. Diese zwei Bereiche wurden von ihm als zwei sich überschneidende Kreise aufgefaßt. Sie werden als eine neue Mentalitätsschicht des 20. Jahrhunderts gewürdigt und in einem größeren ideengeschichtlichen Zusammenhang dargestellt. Existenz und Selbst waren für Jaspers identisch. Jungs Therapieziel war die Ganzheit des Selbst. Er erfaßte hierfür konkreter mit (von Kant und Nietzsche übernommenen) anthropologischen Kategorien die vielfältige Dynamik von Unbewußtem und Bewußtsein. Jungs sarkastische Kritik an zeitgenössischen Philosophen, das ambivalente Verhältnis von Jaspers zu Jung trotz ihrer Konvergenzen und die vergeblichen Vermittlungsversuche des mit beiden Forschern befreundeten Indologen Heinrich Zimmer sind weitere Themen. Die persönlichen und kollektiven Schatten des Menschen wurden zunächst in der Dichtung angesprochen und dann erst von Nietzsche und Jung zu einem anthropologischen Thema gemacht. Unter dieser Perspektive werden die gegenwärtigen Krisenherde analysiert. Diese dunkle, von den Philosophen ignorierte und nur vage (als "Stufen des Bösen", "Nihilismus" oder "Aggression") angesprochene Schattenseite des Menschen läßt sich nämlich jeweils konkret bestimmen. Jünger erlitt sie als körperlichen Schmerz im Ersten Weltkrieg und potenziert seelischen im Zweiten. Er deutete ihn als Schlüssel unseres Weltverständnisses, denn menschliche Existenz sei Schnittpunkt von Immanenz und Transzendenz, von Zeit und Zeitlosigkeit. Der Schmerz sei auch Grundlage unserer Freiheit, zwischen diesen Bereichen wählen und so erst den inneren Frieden finden zu können. Die neue "Ultra-Physik" dringe in Gebiete vor, die man früher der Metaphysik zuordnete. Sie biete heute die Gleichnisse, welche in die Lücke eindringen, die der Rückzug der Götter hinterlassen hat. Zum Autor: Der 1938 in Naumburg/Saale geborene Autor war als Richter berufstätig. Seit 1990 Publikationen überwiegend zum Menschenbild von Karl Jaspers. 1997 Promotion zum Dr. phil. in Konstanz.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers

Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers von Kiel,  Albrecht
Eine bisher nicht beachtete Seite des bekannten deutschen Philosophen Karl Jaspers wird hier eingehend dargestellt, seine Sprachphilosophie. Dabei zeigt sich, dass Jaspers (1883 – 1969) zu den Debatten der Gegenwart viel beizutragen hat. Besonders die Wechselwirkungen zwischen Psychologie und Linguistik bzw. Sprachwissenschaft geraten dabei in den Blick.
Aktualisiert: 2023-04-04
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NIHILISMUS UND WELTSTAAT

NIHILISMUS UND WELTSTAAT von Kiel,  Albrecht
Stabile Gesellschaften müssen fundamentale Aufgaben erfüllen. Diese können nur Individuen übernehmen, die ein Mindestmaß psychischer Grundfunktionen entwickeln (Vitalität, Rationalität und Verstand, geistige Komplexität und existentielle Reflexion): all dies als Basis für ein gemeinschaftsfähiges Handeln, in dem sich Vernunft und Autorität weitgehend decken ("Vernunft ist das, was verbindet"). Erst dann besteht die Chance, daß soziale Netzwerke, die keine Zwangsordnungen sind, Freiheitsräume bieten können. Dafür muß das Niveau der historischen Mentalitätsschichten (wie Magie, Polytheismus, Monotheismus, Aufklärung) angehoben werden. Dasselbe gilt für die Stufen der Pädagogik, denen wiederum naturalistische, positivistische, idealistische und existentielle Ethiktypen entsprechen. Zunächst wird ein anthropologisches Grundwissen in zehn Themenbereichen vorgestellt, das sich vor allem auf die philosophische Anthropologie von Karl Jaspers, die Tiefenpsychologie von C. G. Jung sowie auf neuere Erkenntnisse der Hirnforschung stützt. Es betrifft die wissenschaftliche Weltorientierung einschließlich einer Methoden- und Kategorienlehre, eine differenzierte Anthropologie der psychischen Grundfunktionen, die evolutionsbiologischen Typen und ideengeschichtlichen Mentalitätsschichten. Dem folgt ein Orientierungswissen darüber, was Sozialordnungen stabilisieren kann: Leistungs- und Solidargemeinschaft, Identität (Volksgeist, Immunsystem und Allianzfähigkeit), Mischverfassung und Gewaltenteilung, zivilisatorisches und kulturelles Niveau. Neurotische Symptome wie Trieb- und Machttheorien können zu Krisen, zu Bürgerkriegen und Kriegen führen. Psychosen dagegen (Süchte, gierdynamische Märkte, paranoide Wahnideen) lassen Individuen und Kollektive kollabieren: ökonomischer und ökologischer Kreislaufkollaps, Stufen des Totalitarismus, Kriegsreligionen, Judenhaß, Völkermorde, atomare Apokalypse und scheiternde Staaten. Einleitend werden Nietzsches Aussagen über den Nihilismus kritisch hinterfragt und mit der Aggressionsforschung verglichen. Im Ausblick die Prognosen Ernst Jüngers über den "Weltstaat" im 21. Jahrhundert, seine Grenzen und Möglichkeiten. Der Autor, 1938 in Naumburg geboren, war als Richter berufstätig. Promotion zum Dr. phil. (Konstanz) über die Logik von Karl Jaspers. Abhandlungen zur Philosophiegeschichte und folgende Bücher: "Bevölkerungswachstum und die sozialen Antinomien" (1990); "Philosophische Seelenlehren" (1991); "Sexus, Genus, Eros, Liebe. Aspekte einer Familienanthropologie" (1994); "Von der Geschichte der Logik und der Logik der Geschichte. Historische, soziale und philosophische Logik" (1998); "Gottesstaat und Pax Americana. Zur Politischen Theologie von Carl Schmitt und Eric Voegelin" (1998); "Fünf Kausalitätsformen zwischen Zufall und Wirklichkeit. Wege von den Naturwissenschaften zur Anthropologie" (2005); "Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers. Anthropologische Dimensionen der Kommunikation" (2008).
Aktualisiert: 2020-02-12
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Jaspers, Jung und Jünger

Jaspers, Jung und Jünger von Kiel,  Albrecht
Die drei Zeitgenossen Jaspers, Jung und Jünger wandten sich auf getrennten Lebenswegen gegen das materialistische Dogma des 19. Jahrhunderts, wonach das Zeitalter der Metaphysik überwunden sei. Metaphysik war bisher als "Artikulation des Nichtwissens" (Jaspers) bloßes "Grenzland" der Weltorientierung gewesen. Durch die Sprachen der neuen Physik und einer neuartig differenzierten Anthropologie verwandelte sie sich nun in das "Wunderland" einer höherdimensionalen Wirklichkeit. Jaspers entwickelte zunächst als neuartige Logik eine zeitgemäße Methoden-, Kategorien- und Wissenschaftslehre. Dies als Arbeitsgrundlage für eine Anthropologie mit verschiedenen psychischen Funktionen auf vier Wirklichkeitsebenen - für die Synopse der Aufspaltungen des Psychischen durch Positivismus, Idealismus, Lebensphilosophie und Existenzphilosophie. Diese zwei Bereiche wurden von ihm als zwei sich überschneidende Kreise aufgefaßt. Sie werden als eine neue Mentalitätsschicht des 20. Jahrhunderts gewürdigt und in einem größeren ideengeschichtlichen Zusammenhang dargestellt. Existenz und Selbst waren für Jaspers identisch. Jungs Therapieziel war die Ganzheit des Selbst. Er erfaßte hierfür konkreter mit (von Kant und Nietzsche übernommenen) anthropologischen Kategorien die vielfältige Dynamik von Unbewußtem und Bewußtsein. Jungs sarkastische Kritik an zeitgenössischen Philosophen, das ambivalente Verhältnis von Jaspers zu Jung trotz ihrer Konvergenzen und die vergeblichen Vermittlungsversuche des mit beiden Forschern befreundeten Indologen Heinrich Zimmer sind weitere Themen. Die persönlichen und kollektiven Schatten des Menschen wurden zunächst in der Dichtung angesprochen und dann erst von Nietzsche und Jung zu einem anthropologischen Thema gemacht. Unter dieser Perspektive werden die gegenwärtigen Krisenherde analysiert. Diese dunkle, von den Philosophen ignorierte und nur vage (als "Stufen des Bösen", "Nihilismus" oder "Aggression") angesprochene Schattenseite des Menschen läßt sich nämlich jeweils konkret bestimmen. Jünger erlitt sie als körperlichen Schmerz im Ersten Weltkrieg und potenziert seelischen im Zweiten. Er deutete ihn als Schlüssel unseres Weltverständnisses, denn menschliche Existenz sei Schnittpunkt von Immanenz und Transzendenz, von Zeit und Zeitlosigkeit. Der Schmerz sei auch Grundlage unserer Freiheit, zwischen diesen Bereichen wählen und so erst den inneren Frieden finden zu können. Die neue "Ultra-Physik" dringe in Gebiete vor, die man früher der Metaphysik zuordnete. Sie biete heute die Gleichnisse, welche in die Lücke eindringen, die der Rückzug der Götter hinterlassen hat. Zum Autor: Der 1938 in Naumburg/Saale geborene Autor war als Richter berufstätig. Seit 1990 Publikationen überwiegend zum Menschenbild von Karl Jaspers. 1997 Promotion zum Dr. phil. in Konstanz.
Aktualisiert: 2019-01-08
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