Im Rahmen des Forschungsprojektes, wurden die Wiederanlaufphase nach einem Werkzeugwechsel an Umformmaschinen analysiert, bewertet, systematisiert und die gewonnenen Informationen in Form eines Maßnahmenkataloges gespeichert.
Die Analyse von Wiederanläufen ist in mehreren Umformbetrieben durchgeführt worden. Dabei wurden Maßnahmen, die für die Behebung von Störungen beim Wiederanlauf notwendig sind, beobachtet, aufgezeichnet und ausgewertet. Dafür sind im Vorfeld geeignete Datenerfassungsbögen entwickelt worden, mit deren Hilfe die gemachten Beobachtungen dokumentiert und Veränderungen an der Maschineneinstellung erfaßt wurden.
Es konnte nachgewiesen werden, daß Probleme in der gegenseitigem Abstimmung der Zieh- und Nachformoperationen während der Wiederanlaufphase auftreten. Da eine minimale Blechdicke an keiner Stelle des Werkstückes (auch hinsichtlich der zulässigen Ausgangsblechdicke) unterschritten werden darf, muß zum Erreichen optimaler Ziehergebnisse eine exakte Abstimmung der Spannungszustände durch entsprechende Ausbildung aller am Umformvorgang beteiligten Radien, der Blechhaltung und Schmierung erfolgen, wodurch im gesamten Umformbereich Hauptformänderungen mit unterschiedlichen Tiefzieh- und Streckziehanteilen auftreten.
Zur Überprüfung großflächiger Tiefziehteile mit komplizierten Geometrien wurden Möglichkeiten gesucht, um Veränderungen der Einflußgrößen erkennen zu können.
Zur Darstellung von schwankenden Prozeßbedingungen konnte die Wärmebilanz in der Umformzone genutzt werden. Zur Auswertung der Wärmesituation wurden thermovisuelle Messungen durchgeführt. Dabei sind die Einflußgrößen Niederhalterdruck, Schmiermittelmenge und Hubzahl untersucht worden. Ein Einfluß auf das thermodynamische Verhalten wurde erkannt und entsprechend dokumentiert.
An einer GT -Presse konnten bei mehreren Versuchsreihen nachweisbare Abweichungen der Werkstückblechdicke festgestellt werden. Es wurden Anlaufeigenschaften erkannt und durch Diagramme dargestellt. Dabei zeigten sich Zusammenhänge im Abstreck- und Temperaturverhalten innerhalb der ersten gefertigten 400 Teile. Zur Überprüfung der thermomechanischen Verhältnisse bei einem Wiederanlauf wurden thermomechanische FEM-Analysen durchgeführt.
Zur Kontrolle reproduzierbarer Eigenschaften im Ausgangsmaterial wurden Ausgangscoils einer Oberflächenanalyse unterzogen. ln interdisziplinärer Zusammenarbeit mit einem anderen Forschungsinstitut sind unterschiedliche Traganteile der Coiloberfläche während eines Wiederanlaufes analysiert worden.
Dabei konnten systematische Veränderungen in der Blechoberflächentopographie erkannt werden. Auf die Auswirkungen der Abweichungen auf den Wiederanlaufprozeß wurde hingewiesen.
Es wurde eine Wissensbasis zu Wiederanlaufmaßnahmen erstellt und als Grundlage für einen Maßnahmenkatalog verwendet. Der Katalog dient der Darstellung der Zusammenhänge zwischen Fehler, Fehlerursachen, Fehlerauswirkungen.
Es wurden Ablaufdiagramme als Anleitung für Behebungsmaßnahmen entwickelt, die in geeigneter Form Maßnahmen beim Wiederanlauf beschreiben. Mit Hilfe der Diagramme wird es möglich sein, Problemsituationen schneller und effektiver beheben zu können.
Der Maßnahmenkatalog weist bei ausgewählten Fehlern auf Verknüpfungen von Fehlerursachen und Fehlerauswirkungen hin. Für bestimmte Fehlersituationen werden Fehlerbehebungsmaßnahmen vorgeschlagen. Der Katalog ist so aufgebaut, daß 69 verschiedene Fehlererscheinungen und 79 Fehlerursachen differenziert werden können. Die dargestellten Behebungsmaßnahmen sind der im Rahmen des Projektes entstandenen Wissensbasis entnommen und bestehen sowohl aus graphischen Darstellungen (Flußdiagrammen) als auch aus reinen Textinformationen. Der Katalog ist in seiner Syntax so aufgebaut, daß Fehlerursachen und -auswirkungen durch Kennziffern differenzierbar sind und im Rahmen einer Weiterentwicklung durch ein rechnergestütztes wissensbasiertes System nutzbar sind.
Aufgrund der Komplexität möglicher Fehlersituationen konnten nicht für alle Behebungsmaßnahmen anleitende Ablaufpläne erstellt werden. Der Katalog beschränkt sich hierbei auf die wesentlichen Behebungsmaßnahmen. Der Nutzer kann den Katalog in bestimmten Bereichen durch eigene Angaben erweitern.
Aufgrund eines Umfangs von ca. 800 Seiten eignet sich der Katalog hauptsächlich für die Mitarbeiterschulung bzw. als Nachschlagewerk für wiederkehrende Wiederanlaufstörungen. Eine gezielte Anpassung an das Unternehmen ist erforderlich, damit maschinenspezifische Maßnahmen in das Betrachtungsfeld einbezogen werden können. Eine weiterführende Nutzung der entwickelten Wissensbasis durch ein computergestütztes wissensbasiertes System ist das Ziel weiterführender Arbeiten.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
Preßwerke sind Fertigungsbereiche in denen zur Vermeidung von Lärmschäden beim Bedienpersonal Schallschutzmaßnahmen erforderlich sind. in automatisierten Betrieben wird das durch Vollkapselung erreicht. Bisher gab es jedoch keine befriedigende Schallschutzlösung für Preßbereich in denen die Beschickung vorwiegend von Hand erfolgte.
Der Werker ist ständig dem Lärm ausgesetzt. Es wurde nachgewiesen, daß insbesondere beim Schneiden von Blechen und auch bei Umformprozessen die Hauptlärmquelle der Werkzeugraum ist. Aus diesem Grund ist es erforderlich, zuerst Maßnahmen für diesen Bereich zu entwickeln , um danach durch weitere Schallschutzmaßnahmen im Raum und an der Presse den Gesamtwert zu verringern.
Als Grundidee wurde ein mit dem Pressenstößel gekoppeltes und mitgehendes Schallschutzhubtor als Bestandteil des Stößels für beide Bedienseiten vorgeschlagen.
Im Zuge der Bearbeitung ergeben sich jedoch gravierende Nachteile und Einschränkungen in der späteren universellen Nutzung an anderen Pressen. Es wurden deshalb mechanische Lösungsvorschläge erarbeitet und diskutiert. Nach einem Entscheidungsalgorithmus wurde schließlich die Variante mit separatem Antrieb und Zahnriemenführung (Variante 9) ausgewählt. und konstruktiv umgesetzt. Alle akustisch wirksamen Bauteile wurden akustisch berechnet und optimiert.
Außerhalb des Themas erfolgte der Bau eines Funktionsmusters und die Erprobung dieses an einer Presse.
Es wurde ein Sicherheitskonzept entwickelt und dieses mechanisch und elektrisch realisiert.
Die mechanische Funktionsfähigkeit wurde nachgewiesen. Für das Tor wurde eine Pegeldifferenz von maximal 30 dB (A) ermittelt und die Aufgabenstellung des Themas somit erfüllt. Direkt vor dem Tor wurde bei laufender Maschine eine Pegeldifferenz von 17 dB(A) gemessen und die Wirksamkeit auch im Betriebsfall nachgewiesen. Am Arbeitsplatz der untersuchten Maschine ergab sich auf Grund der zur Verfügung stehenden relativ leisen Werkzeuge und der hohen Anteile an Eigengeräuschen der Presse eine Gesamtabsenkung des Dauerschallpegels, gemessen über der gesamten Zykluszeit, von ca. 6 dB (A) . Man erkennt daraus, daß zwar die Hauptlärmquelle erfaßt und in erwarteter Weise gemindert wurde, zu einer Minderung des Lärmes auf ein schädigungsfreies Niveau jedoch weitere Maßnahmen erforderlich sind. in jedem Fall sollten für effektive Lärmschutzmaßnahmen in einem Preßwerk eine akustische Bearbeitung erfolgen. Dabei sind ausgehend von einer Lärmkarte der Gesamtanlage die Schallschutzmaßnahmen zu entwickeln und danach in einem Stufenplan zu realisieren .
Auf der Basis des vorliegenden Versuchsmusters wird vom UTZ Zwickau ein fertigungsreifes Schallschutztor zum Anbau an alle Zweiständerkarrosseriepressen entwickelt. Das Schallschutztor berücksichtigt alle sicherheitstechnischen Belange, die von der Berufsgenossenschaft vorgegeben wurden, so daß durch das Tor keine zusätzliche Gefährdung des Bedienpersonals besteht. Das Sicherheitsregim des Tores ist mit dem Sicherheitsregim der Presse direkt gekoppelt. Die sehr stößelnahe Führung des Tores garantiert, daß die Bediener bei der Handbeschickung nicht behindert werden und bei geöffnetem Tor ungehinderte Einsicht in den Werkzeugraum besteht. Im Einrichtbetrieb kann das Tor abgeschaltet und bei Dauerbetrieb ständig geschlossen gehalten werden.
Zur Nachrüstung aller Zweiständerkarrosseriepressen können Schallschutztore von der Firma MAHl Schallschutz bezogen und montiert werden. Die Spezialfirma garantiert optimale akustische Ergebnisse.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollten theoretische und experimentelle Grundlagen für die Auslegung und den Einsatz von nachgiebigem Niederhaltern erarbeitet werden, mit dem Ziel einer partiell beeinflussbaren Flächenpressung als Funktion des Werkstück-Werkstoffverhaltens.
Dabei konnte eine deutlich gleichmäßigere Verteilung der Flächenpressung bei der Verwendung eines nachgiebigen Niederhalters nachgewiesen werden. Die im Vergleich zum starren Werkzeug höheren Flächenpressungen im Flanschbereich entlang der geraden Ziehteilseiten tragen zur Vermeidung von Ziehteilfehlern wie Falten erster Art und Einfallstellen bei. Der nachgiebige Niederhalter bietet folglich ein großes Potential zur Reduzierung der heute in der Praxis sehr zeit- und kostenintensiven Einarbeitungsphase.
Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass die Bauform des passiv nachgiebigen Niederhalters, im Gegensatz zum starren Niederhalter, in der Lage ist, voreingestellte Maschinenkippungen zu kompensieren. Somit besteht die Möglichkeit, durch den Einsatz passiv nachgiebiger Niederhalter den Aufwand manueller Tuschierarbeiten am Werkzeug deutlich zu reduzieren und hierdurch Kosten zu sparen, da der Einfluss der Umformmaschine auf das Ziehergebnis vermindert wird.
Abschließend kann gesagt werden, dass durch den Einsatz passiv nachgiebiger Niederhaltersysteme die Umformgrenzen erweitert und die Ziehteilqualität verbessert werden können. Weiterhin ergibt sich eine geringere Beeinflussung des Prozesses infolge von Schwankungen der Niederhalterkraft oder Maschinenkippungen, woraus sich eine erhöhte Prozesssicherheit ergibt.
Die durchgeführten simulativen bzw. experimentellen Untersuchungen stellen ganzheitlich die Wirkung von konventionellen, passiv nachgiebigen und aktiv nachgiebigen Niederhaltersystemen der gleichen Werkstückgeometrie gegenüber. Ergänzt werden die Untersuchungen durch die Sicherstellung der Übertragbarkeit auf 3-D Niederhalteraktivflächen.
Bei den praktischen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass Potentiale hinsichtlich der erreichbaren Ziehtiefen von mindestens 60% werkstoffbezogen bei dieser Werkstückgeometrie und gleichem Zuschnitt möglich sind. Diese Werte wurden durchgängig ohne Einarbeitung der Werkzeuge erreicht. Die Versagensgrenze des Werkstoffes wird demnach nicht in jedem Werkzeug tatsächlich erreicht. Vielmehr sind Einflussfaktoren wirksam, von denen die lokale differenzierte Flächenpressung am Niederhalter einen der wesentlichsten darstellt.
Die vorgestellten und untersuchten Konzeptionen der Niederhalter bzw. Ziehkissensysteme lassen sich in verschiedene Fertigungsstrukturen einordnen. Mit Zunahme der erreichbaren Effekte und Beeinflussungsmöglichkeiten während des Ziehprozesses steigt der Investitionsaufwand anlagen- bzw. werkzeugseitig. Jeder Anwender kann bezogen auf seine Fertigungsstruktur und -ansprüche entscheiden, welches System er einsetzen möchte und der Erweiterung der technologischen Machbarkeitsgrenzen für seine Produkte gegenüberstellen.
Abschließend kann festgehalten werden, dass mit den untersuchten passiv und aktiv elastischen Niederhaltersystemen folgende wesentliche Effekte nachgewiesen werden konnten:
1. Gleichmäßigere Verteilung der lokalen Flächenpressungen im Ziehteilflansch
2. Werkstoff- und geometriebezogene Erweiterung des technologischen Arbeitsbereiches
3. Geringere Anforderungen auf die Einstellgenauigkeit der Niederhalterkraft auf konventionellen Zieheinrichtungen
4. Beeinflussbarkeit des Werkstoffflusses
5. Erhöhte Prozesssicherheit durch die Kompensation von Maschinenungenauigkeiten
6. Reduzierung bzw. Eliminierung von zeit- und kostenintensiven Werkzeugeinarbeitungen
7. Nutzbarmachung der 3-D FEM-Simulation für Prozesse mit elastischen Werkzeugsystemen zur Vorhersage des Ziehergebnisses und Stadienplanung
8. Nutzung von 3-D FEM-Simulationsmodellen zur konstruktiven Auslegung von elastischen Niederhaltersystemen
9. Reduzierung von Einstellaufwand an Vielpunktziehanlagen durch Vorausberechnung erforderlicher Flächenpressungen am Niederhalter mittels FEM
Die Substitution konventioneller Niederhalter- und Ziehtechniken ist somit prinzipiell in allen Ausbau- bzw. Technisierungsstufen von Presswerken möglich.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen lassen sich in folgende Schwerpunkte zusammenfassen:
in den tribologischen Voruntersuchungen wurde bestätigt, dass die DLC beschichteten Oberflächen im Vergleich mit den unbeschichteten bzw. mit anderen Hartstoffschichten beschichteten Oberflächen wesentlich niedrigere Reibwerte aufweisen. Weiterhin bringt die DLC-Beschichtung eine signifikante Verbesserung der Verschleißbeständigkeit der Oberfläche.
Für das IHU von Aluminiumlegierungen hat sich die Verwendung von DLC beschichteten Werkzeugen als bedingt geeignet gezeigt. Der Beitrag der Beschichtung für die Erhöhung der Standmenge ist nur dann zu erwarten, wenn bei dem IHU keine großen Nachschiebewege realisiert werden. Diese Aussage wurde durch den Serieneinsatz bestätigt.
Die Verwendung eines HF-DLC-beschichteten IHU-Werkzeuges beim Umformen von Edelstahlrohren führt zu einer signifikanten Erhöhung der Standmenge gegenüber dem herkömmlichen Stahlwerkzeug ohne Beschichtung. Der Unterschied ist besonders gut auf der Entwicklung der Rauheit in der Querrichtung zu beobachten.
Die Verwendung eines DLC-beschichteten IHU-Werkzeuges führt bei der Umformung von Edelstahlrohren zu einer wesentlichen Verbesserung der Oberflächenqualität des Werkstückes.
Die Standzeit der DLC-Schicht beim IHU von Edelstahlrohren 60x1 ohne Schmierung beträgt mehrere Hundert Teile. Nach 200 Teilen waren im Nachschiebebereich erste Schadstellen zu beobachten.
Im Rahmen eventueller Fortsetzung der themenbezogenen Arbeiten ist in der ersten Reihe das Verhalten der DLC-Schicht unter Verwendung von verschiedenen Werkstoffen und Schmierstoffen zu untersuchen.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
Die Dissertation untersucht die Zulässigkeit der Strafschärfung wegen Rückfalls nach der Aufhebung des 48 StGB a.F. Die dogmatischen Begründungen und Gegenmeinungen werden dargestellt und es wird versucht, mit sozialpsychologischen Erklärungstheorien - Theorie der kognitiven Dissonanz und Attributionstheorie - die Frage zu beantworten, ob Verurteilung und Strafverbüßung zu einer höheren Hemmschwelle führen. Sodann wird aufgrund einer empirischen Untersuchung von 500 abgeschlossenen Strafverfahren betreffend Taten von Rückfalltätern die Strafzumessungspraxis aufgedeckt. Die tatsächlichen Strafzumessungsgründe werden herausgearbeitet und belegen Verstöße gegen das geltende Schuldprinzip. Desweiteren zeigt sich der Schematismus bei der Begründung der Strafschärfung wegen Rückfalls. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse betreffend die Taten, die Tatsituationen, die Motivationen und Persönlichkeitsmerkmale der Täter führen nach Ansicht des Verfassers zu der Konsequenz, jegliche Strafschärfung wegen Rückfalls abzulehnen.
Aktualisiert: 2019-12-19
> findR *
Im Rahmen dieser Arbeit wurde geprüft, ob und inwieweit es beim Einsatz moderner Vielpunkt-Zieheinrichtungen in Verbindung mit einer hierauf abgestimmten Gestaltung des Niederhalters möglich ist, ohne Ziehstäbe im Ziehwerkzeug auszukommen. Dabei wurden zwei hydraulische Zieheinrichtungen mit zehn individuell kraft- und wegsteuerbaren steuerbaren Zylindern in Verbindung mit einem plattenfömligen und einem segmentelastischen Niederhalter betrachtet.
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Beim Tiefziehen von Werkstücken ohne Anwendung von Ziehstäben muss die Niederhalterkraft lokal erhöht (mindestens Faktor 3) werden. Das Maß der Erhöhung der Niederhalterkraft hängt vom Werkstoff, der Blechdicke und der Geometrie des Ziehteils ab.
2. Die Anwendung von Ziehstäben in Tiefziehwerkzeugen führt zu einer doppelten Anhiebkante und zu Blechausdünnungen in der Zarge.
3. Beim Ziehen ohne Sicken werden bezüglich der Geometrie in Flansch, Zarge und Boden bei Werkstücken mit erhöhtem Streckziehanteil bessere Ergebnisse erzielt als bei reinem Tiefzug mit doppelter 90. Umlenkung.
4. Bei der Ziehstabeliminierung sollten die Ziehstäbe auf beiden gegenüberliegenden Seiten des Bauteils entfernt werden.
5. Bei der Anwendung des Systems "segmentelastischer Niederhalter - prismatisch vertippte Matrize" müssen die Segmente derart angeordnet werden, dass gerade Seiten und Eckbereiche klar voneinander getrennt mit Kräften beaufschlagt werden können.
6. Die Abbildung der Prozesse mit und ohne Ziehsicken in der FEM-Simulation bringt quantitativ nutzbare Ergebnisse für die Methodenplanung. Die Richtigkeit wurde bestätigt.
Die Eliminierung von Ziehstäben ist möglich, wenn eine Vielpunkt-Zieheinrichtung mit individueller Pinolenkraftsteuerung und ein speziell angepasster elastischer Niederhalter verwendet wird, mit dem die Rückhaltekraft der Ziehsicke erzeugt werden kann.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
Im Rahmen des Forschungsthemas wurden theoretische, analytische und experimentelle Untersuchungen zur Schaffung und Erprobung eines aufgabenspezifisch flexiblen Oberflächeninspektionssystems für Einschnürungen an Blechformteilen durchgeführt. Dabei standen die anwendungsbezogene Systemauswahl und die prozessnahen Einsatzkriterien unter den Bedingungen der Umformtechnik im Vordergrund.
Ausgehend von werkstofftechnischen Betrachtungen wurden zunächst Möglichkeiten zur Abschätzung der Einschnürverhaltens untersucht. Flachzug- und Beulversuchsproben erlauben eine Vorhersage des werkstoffabhängigen Versagensfalleintrittes. Eine Vorausberechnung der minimal zulässigen Blechdicke sGl im Bereich der Gleichmaßdehnung definiert dabei eine technologische Grenze vor der Einschnürungsbildung. Viele Werkstoffe besitzen jedoch eine Dehnreserve nach diesem Wert, deren Bewertung im Spannungs-Dehnung Diagramm Aussagen über den lokalen Einschnürbeginn liefern. Als Kriterien werden dabei die Kurvenverläufe im Bereich nach der Gleichmaßdehnung ϕ91 bis zur Bruchdehnung A sowie das Streckgrenzenverhältnis herangezogen.
Eine Sammlung von einschnürungsbehafteten Werkstücken aus laufender Industrieproduktion und Versuchsbetrieb diente der Analyse von Einschnürungsformen und Ableitung von Anforderungen für einen praxisnahen Einsatz. Durch die konventionelle Fehlervermessung an ausgesuchten Werkstücken konnten quantitative Aussagen bezüglich möglicher Auswerteparameter gemacht werden. Die maximal auftretende Einschnürtiefe im Bereich einer 3D-Oberfläche wurde für eine optische Vermessung als geeignet befunden.
Die Entwicklung praxisrelevanter optischer Inspektionssystemtechnik für Oberflächen ist auf dem Gebiet der strukturierten Beleuchtung am weitesten fortgeschritten. Es wurden deshalb Komponenten für ein Bildverarbeitungssystem mit Streifenprojektion ausgewählt, verknüpft und zunächst als lauffähige Laborvariante installiert. Die Auswertung basiert auf der Methode der kodierten Lichtansatzes, speziell einer Kombination von Gray-Code und Phasen-Shift. Aus dem ermittelten 3D-Datensatz der Oberfläche lassen sich aufgabenbezogen beliebige Punkte auslesen und in Auswertestrategien verarbeiten. Nach der Anpassung an die Problematik der Erkennung von Einschnürungen an Blechformteilen und die Schaffung geeigneter Verarbeitungs- und Auswertemodi wurden experimentelle Untersuchungen zu Systemkalibrierung, Messtoleranzen, Messfeldgrößen, Auflösungen, Sensorausrichtung, Einstellparameter und Ausleuchtung durchgeführt. Dazu diente das Referenzteil "Sickenblech".
Mit dem Einfluss von Schmiermittelschichten begannen die umformspezifischen Untersuchungen.
Es zeigte sich eine zunehmende Beeinflussung des Messergebnisses bei Erhöhung der Schmierstoffmengen. Konsistenz und Auftragsart waren dabei maßgeblicher als chemische Zusammensetzung und Lichtdurchdringung. Durch die vorhandenen Produktabhängigkeiten wird ein Test im konkreten Einsatzfall immer empfohlen. Bezüglich Prüflingsmaterial und -Oberflächen bestehen lediglich bei stark reflektierenden Objekten erhöhte Anforderungen bei der Systemeinstellung. Eine abschließende Durchführung von Dauermessungen brachte Systemteleranzen und dokumentierte die Eignung für größere Stückzahlen.
Nach dem Laborstadium wurde das Oberflächeninspektionssystem im praxisnahen Betrieb getestet. Die Installation im Werkzeugraum einer hydraulischen Presse mit Vielpunktzieheinrichtung im Versuchsfeld des IWU Chemnitz und der Einbau eines Versuchswerkzeuges ("Behälterhälfte") gewährleistete ein Wirken möglichst vieler Faktoren. Der Festlegung des zu überwachenden Messteiles folgten Justlage und Kalibriervorgang direkt am eingebauten Werkzeug. Dies lieferte Richtzeiten für das Rüsten des Systems. Nach Funktionsbereitschaft wurden schwerpunktmäßig Anlagen-, Prozeß- und Umfeldeinflüsse auf das Maßergebnis untersucht. Dabei zeigte sich kaum eine Beeinträchtigung durch die Umformmaschine und ihre Aggregate. Das System wies nur eine sehr geringe Schwingungsempfindlichkeit aus. Ebenso verhielt es sich mit Fremdeinflüssen, wie künstlicher Beleuchtung. Problematisch wird dagegen die Fixierung des Werkstückes zum Vermessen der Einschnürung.
Eine ständig veränderte Position infolge Blechauffederungen beim Abstreifen vom Stempel, Blechhaltervibration und Verzicht auf werkzeugseitige Lagebestimmung in Maßposition führte zu großen Meßwertschwankungen. Als Schlußfolgerung daraus muß für hohe Genauigkeit der Messung und sehr kleine Meßwerte eine geringe Positioniertoleranz des Werkstückes gesichert werden. Eine generelle Vermessung außerhalb des Werkzeugraumes, beispielsweise in einer Ablagestation, ist zu empfehlen.
Die Kopplung des Inspektionssystems mit dem Maschinentakt war nur im Rahmen der benötigten Aufnahmezeit möglich. Eine weitere Verringerung ist technisch realisierbar, führt aber zu lnformationsverlusten, welche die geforderten Genauigkeiten und Lagebewertungen einer beginnenden lokalen Einschnürung nicht mehr ermöglichen.
Die durchgeführten Untersuchungen fanden unter speziellen Bedingungen statt, die bei einem potentiellen Nutzer in andere Form vorhanden sind. Die genaue Analyse der Maßaufgabe und der Einsatzbedingungen ist deshalb entscheidend für die benötigte Systemkonfiguration, zugehörige Genauigkeitsforderungen an das Maßergebnis und optimale Auswertestrategien.
Die Arbeit schließt mit der Darstellung des Leistungsbildes und Ausblicken auf Möglichkeiten im Rahmen einer industriellen Nutzung.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
Im durchgeführten Gemeinschaftsforschungsprojekt der Fraunhofer Institute für Chemische Technologie (ICT) und für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) wurden, aufbauend auf grundlegende chemische Entwicklungen, die Potentiale und Möglichkeiten untersucht, Gaswolken aus Feststoffenergieträgern als Umformmedium für die Bearbeitung von Blechwerkstoffen zu nutzen. Als Referenzverfahren dienten dabei insbesondere das Hydroforming aber auch die Verfahren der Hochgeschwindigkeitsumformung.
Neben dem Anspruch ein technisch umsetzbares Fertigungskonzept zu entwickeln, sollten weiterhin erreichbare Effekte bei der Erweiterung der umformtechnischen Grenzen herausgearbeitet werden. Als umzuformende Werkstoffe wurden Aluminium (AIMg3), Stahl (DC04) und Edelstahl (X5CrNi18.1 0) in unterschiedlichen Blechdicken von s0 = 0,6 bis 2 mm untersucht.
Die eingesetzten sogenannten Gasgeneratoren sind bekannt aus Anwendungen der PKW-Sicherheitstechnik und erzeugen dort innerhalb sehr kleiner Zeiteinheiten Gasvolumina, die als Aufprallpolster (z.B. im Airbag) genutzt werden. Dieser Grundidee folgend wurden zunächst nach einem theoretischen Anforderungsbild aus der Umformtechnik Gasgeneratorformulierungen ausgewählt, modifiziert und für eine technische Anwendung beim Tiefziehen und Schneiden nutzbar gemacht. ln diese Untersuchungen wurden drei chemische Zusammensetzungen einbezogen mit den Serienbezeichnungen MG0401 01, MG039801 und JA2.
Mit diesen in Pelletform vorliegenden Stoffen wurden erste Untersuchungen zur gezielten Auslegung im ballistischen Labor des ICT in Pfinztal durchgeführt. Die Charakterisierung von Anzünd- und Abbrandverhalten sowie der Reaktionsprodukte lieferte Parameter zur Optimierung der Generatormischungen für einen Umformprozeß in geschlossenen Werkzeugen.Ein entsprechendes pressenungebundenes Werkzeugkonzept für napfförmige Musterteile wurde im IWU Chemnitz entwickelt, konstruiert und gebaut. Integriert waren Aktivteile zum Tiefziehen und Schneiden.
Die besten Ergebnisse wurden mit der Gasgeneratorformulierung MG039801 erzielt. Das erreichbare Druckmaximum lag bei 450 bar (werkzeugbedingt) und die Prozeßzeit bei ca. 0,1 sec.Außerdem war wenig Restproduktbildung (Schlacke und Ruß) festzustellen.
Erste konkrete technologische Effekte brachten Untersuchungen zum Scherschneiden mit AIMg3 und DC04. Für ausgewählte Blechdicken konnten im Druckbereich bis 200 bar Schneidgeschwindigkeiten im Hochgeschwindigkeitsbereich sowie werkstoffunabhängige Gratfreiheit am Gitter beim Lochen eines Streifens festgestellt werden.
Danach erfolgte die Beantragung für Zulassung und Transport des Gasgenerators MG039801 bei der BUNDESANSTALT FÜR MATERIALFORSCHUNG UND -PRÜFUNG (BAM), um Versuche auch außerhalb des ballistischen Labors des ICT durchführen zu können.
Parallel zu den praktischen Untersuchungen wurde die Kinematik des Gasgenerator-Umformens mit dem FE-Tool PAM - STAMP und der Option ..“Fluid Cell" entlang mittels approximierter Druckaufbaukurven aus Realversuchen im ICT simuliert. Dabei konnte eine sehr gute Abbildung aller Experimente anhand von Blechdickenverläufen und Abformgeometrien nachgewiesen werden.
Mit einem neuen Werkzeug mit pressengebundener Zuhaltung wurden die experimentellen Untersuchungen in einer IHU-Anlage mit 15 000 kN Schließkraft im Versuchsfeld des IWU Chemnitz weitergeführt. Innerhalb dieser Versuchsreihen wurden Abhängigkeiten der Ladungsmengen zu den sich einstellenden Druck -Zeit- Verläufen und dem Umformergebnis ermittelt.
Es wurde festgestellt, daß die Ladungsmenge der wichtigste Parameter zur Prozeßeinstellung ist.
Aktualisiert: 2022-02-08
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher von Klose, Lutz
Sie suchen ein Buch oder Publikation vonKlose, Lutz ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Klose, Lutz.
Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher
von Klose, Lutz im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die
Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus
unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und
populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich
bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch
von Klose, Lutz .
Klose, Lutz - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher
von Klose, Lutz die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten
vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher
verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:
Unser Repertoire umfasst Bücher von
- Klosek, Artur
- Klösel, Anke
- Klösel, Anke
- Klösel, Bernhard
- Klösel, Bernhard
- Klösel, Daniel
- Klösel, Daniel
- Klösel, Horst
- Klösel, Horst
- Klösel, Linda
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Neben Büchern von Klose, Lutz und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und
einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem
Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die
bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen,
Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
das Team von Buchfindr.