Das setsuyōshū war unbestritten das populärste Lexikongenre Japans. Diese „Sammlungen für den zeitsparenden Gebrauch“ wurden seit Mitte des 15. Jahrhunderts über einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren hergestellt. Ursprünglich wurden setsuyōshū konsultiert, um die korrekte Schreibweise eines Wortes herauszufinden. Doch mit der Kommerzialisierung des Druck- und Verlagswesens seit dem 17. Jahrhundert veränderten sich Aussehen und Funktion der setsuyōshū grundlegend. Die ehemaligen Rechtschreibehilfen entwickelten sich mehr und mehr zu vielseitigen Alltagsenzyklopädien, welche nun – neben den herkömmlichen Angaben zur korrekten Schriftzeichenwahl – eine Fülle an vielen weiteren alltagspraktischen Informationen für ihre Leserschaft bereithielten. Dazu zählten beispielsweise Auflistungen berühmter Sehenswürdigkeiten, Rezepturen zur Herstellung von Hausmitteln oder aber Umrechnungstabellen für die unterschiedlichen Geld- und Gewichteinheiten.
Ein Werk, das in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit verdient, ist der von Yamamoto Tsunechika herausgegebene „Wortbeutel der zeitsparenden Sammlung für die Frau“ (Onna setsuyō mojibukuro) aus dem Jahr 1762. Denn dieses setsuyōshū, das über einen Zeitraum von rund 50 Jahren in insgesamt neun Auflagen erschien, zählt nicht nur zu einem der populärsten Titel seiner Zeit, sondern auch zu einem der kuriosesten. Mit seiner textkritischen Edition, annotierten Übersetzung und systematischen Analyse des „Wortbeutels der zeitsparenden Sammlung für die Frau“ bietet der vorliegende Band die erste umfassende Untersuchung zu einem setsuyōshū in der westlich-sprachigen Japanforschung und eröffnet damit wertvolle Einblicke in die Kommerzialisierung von Wissen im japanischen Buch- und Verlagswesen des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2022-04-22
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Das setsuyōshū war unbestritten das populärste Lexikongenre Japans. Diese „Sammlungen für den zeitsparenden Gebrauch“ wurden seit Mitte des 15. Jahrhunderts über einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren hergestellt. Ursprünglich wurden setsuyōshū konsultiert, um die korrekte Schreibweise eines Wortes herauszufinden. Doch mit der Kommerzialisierung des Druck- und Verlagswesens seit dem 17. Jahrhundert veränderten sich Aussehen und Funktion der setsuyōshū grundlegend. Die ehemaligen Rechtschreibehilfen entwickelten sich mehr und mehr zu vielseitigen Alltagsenzyklopädien, welche nun – neben den herkömmlichen Angaben zur korrekten Schriftzeichenwahl – eine Fülle an vielen weiteren alltagspraktischen Informationen für ihre Leserschaft bereithielten. Dazu zählten beispielsweise Auflistungen berühmter Sehenswürdigkeiten, Rezepturen zur Herstellung von Hausmitteln oder aber Umrechnungstabellen für die unterschiedlichen Geld- und Gewichteinheiten.
Ein Werk, das in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit verdient, ist der von Yamamoto Tsunechika herausgegebene „Wortbeutel der zeitsparenden Sammlung für die Frau“ (Onna setsuyō mojibukuro) aus dem Jahr 1762. Denn dieses setsuyōshū, das über einen Zeitraum von rund 50 Jahren in insgesamt neun Auflagen erschien, zählt nicht nur zu einem der populärsten Titel seiner Zeit, sondern auch zu einem der kuriosesten. Mit seiner textkritischen Edition, annotierten Übersetzung und systematischen Analyse des „Wortbeutels der zeitsparenden Sammlung für die Frau“ bietet der vorliegende Band die erste umfassende Untersuchung zu einem setsuyōshū in der westlich-sprachigen Japanforschung und eröffnet damit wertvolle Einblicke in die Kommerzialisierung von Wissen im japanischen Buch- und Verlagswesen des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2022-06-23
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Die 1920er-Jahre waren in Japan ein Jahrzehnt voller Veränderungen – und voller Widersprüche. Eine verblüffende Koexistenz traditioneller und moderner Lebensformen prägte dieses goldene Zeitalter, das als Ergebnis eines bis dahin in der Weltgeschichte wohl beispiellosen Modernisierungsprozesses zu sehen ist. Japan war endgültig in der Moderne angekommen, aber in welcher? In Anbetracht der kontrovers geführten Debatten innerhalb und außerhalb Japans über das Wesen der japanischen Moderne stellt sich die Frage, wie internationale Einflüsse seit Mitte des 19. Jahrhunderts das Land geprägt und eigenständige Entwicklungen ausgelöst haben können. Tōkyō nimmt in dieser Debatte eine besondere Position ein, gilt es doch als Nährboden für die Herausbildung einer japanischen Moderne.
Neben einer theoretischen Einführung beleuchten die elf Beiträge dieses Buches Tōkyō als Zentrum tiefgreifender Modernisierungsbestrebungen, dessen kulturelle und gesellschaftliche Neuerungen in das ganze Land ausstrahlten. Das thematische Spektrum reicht dabei von Kunst und Kultur über Politik und Gesellschaft bis hin zu Religion und Bildung. Tōkyō war und ist bis heute Anziehungspunkt für die unterschiedlichsten Menschen aus allen Teilen Japans, die sich der Modernisierung ihres Landes und der Veränderung ihrer Lebenswelt verschrieben hatten und haben. Mit dieser kursorischen Gesamtschau sollen die augenscheinlichen Widersprüche, die das bisherige Bild der Zwanzigerjahre in Japan dominiert haben, aufgelöst und die Pluralität der Zukunftsentwürfe und Lebensweisen der 1920er-Jahre als Ausdruck einer anderen Moderne nachgezeichnet werden.
Aktualisiert: 2020-05-08
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Für gewöhnlich wird die Edo-Zeit (1603-1868) als eine stark hierarchisch gegliederte Gesellschaft beschrieben. Die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe war hierbei qua Geburt vorbestimmt, und die Kontrolle über die sogenannten vier Stände - Samurai, Bauern, Handwerker und Händler ("shi nō kō shō") - oblag ausschließlich der Shōgunatsregierung.
Der vorliegende Band zeigt nun in 13 Beiträgen zuzüglich einer thematischen Einführung, dass die edo-zeitliche Gesellschaft in Wahrheit alles andere als ein statisches Konstrukt war. Mit der Perspektivierung auf die Gruppe der „Outcasts“ eröffnet der Band eine ganz neue Sichtweise auf die tatsächliche Verfasstheit der edo-zeitlichen Gesellschaftsordnung. Im Fokus stehen marginalisierte Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen aus der Normgesellschaft ausgeschlossen waren, sowie ihre inneren Organisationsstrukturen und die Mechanismen ihrer Segregation. Neben den "hinin" und "eta" als wohl bekannteste Outcast-Gruppen der japanischen Gesellschaft werden Prostituierte, Schauspieler, blinde Sänger sowie Bergleute, Gefangene und Wohnsitzlose in die wissenschaftliche Gesamtschau einbezogen. Zusätzlich lassen Repräsentationen der Outcasts auf Karten, Bildern, Theaterbühnen und schließlich auch auf Fotografien der Meiji-Zeit (1868-1912) deutlich werden, dass Outcasts keinesfalls, wie oft behauptet, eine ignorierte oder stigmatisierte Minderheit waren.
Aktualisiert: 2021-01-12
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Für gewöhnlich wird die Edo-Zeit (1603–1868) als eine stark hierarchisch gegliederte Gesellschaft beschrieben. Die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe war hierbei qua Geburt vorbestimmt, und die Kontrolle über die sogenannten vier Stände – Samurai, Bauern, Handwerker und Händler () – oblag ausschließlich der Shōgunatsregierung.
Der vorliegende Band zeigt nun in 13 Beiträgen zuzüglich einer thematischen Einführung, dass die edo-zeitliche Gesellschaft in Wahrheit alles andere als ein statisches Konstrukt war. Mit der Perspektivierung auf die Gruppe der „Outcasts“ eröffnet der Band eine ganz neue Sichtweise auf die tatsächliche Verfasstheit der edo-zeitlichen Gesellschaftsordnung. Im Fokus stehen marginalisierte Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen aus der Normgesellschaft ausgeschlossen waren, sowie ihre inneren Organisationsstrukturen und die Mechanismen ihrer Segregation. Neben den und als wohl bekannteste Outcast-Gruppen der japanischen Gesellschaft werden Prostituierte, Schauspieler, blinde Sänger sowie Bergleute, Gefangene und Wohnsitzlose in die wissenschaftliche Gesamtschau einbezogen. Zusätzlich lassen Repräsentationen der Outcasts auf Karten, Bildern, Theaterbühnen und schließlich auch auf Fotografien der Meiji-Zeit (1868–1912) deutlich werden, dass Outcasts keinesfalls, wie oft behauptet, eine ignorierte oder stigmatisierte Minderheit waren.
Aktualisiert: 2021-11-18
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Mit der Studie „Gesellschaft im Reformprozess“ der Friedrich-Ebert-Stiftung rückte in Deutschland im Jahr 2006 der Begriff des Prekariats erstmalig in den Fokus des gesellschaftlichen und des wissenschaftlichen Interesses. In Japan bestimmte nahezu zeitgleich ein Begriff, der es unter die Topfavoriten für das „Wort des Jahres“ schaffte, die öffentlichen Debatten: Differenzgesellschaft (kakusa shakai). In China sah sich - nach anfänglicher Begeisterung über wirtschaftliche Errungenschaften und eine hierdurch entstandene neue soziale Schicht der „Neuen Reichen“ - die öffentliche Aufmerksamkeit in den vergangenen Jahren immer mehr mit den Problemen der immer deutlicher erkennbar werdenden Marginalisierung der Gesellschaft (bianyuanhua) und der neuen Armut (xin pinkun) konfrontiert.
Entgegen dem in den öffentlichen Debatten meist auf ökonomische Faktoren beschränkten und in marginalisierender Funktion verwendeten Begriff des Prekariats bzw. der Prekarisierung nimmt der Sammelband, der von einem sozial- und kulturwissenschaftlich weit gefassten Begriffsverständnis von Prekariat/Prekarisierung ausgeht, erstmalig eine multiperspektivische Kartografierung dieses Phänomens in China und Japan vor. Nach einer thematischen Einführung wird in insgesamt 14 verschiedenen Fachbeiträgen von Experten der Ostasienwissenschaften ein äußerst facettenreiches und differenziertes Bild der unterschiedlichen Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen der Prekarisierung auf die Gesellschaften in China und Japan entworfen.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Die 1920er-Jahre waren in Japan ein Jahrzehnt voller Veränderungen – und voller Widersprüche. Eine verblüffende Koexistenz traditioneller und moderner Lebensformen prägte dieses goldene Zeitalter, das als Ergebnis eines bis dahin in der Weltgeschichte wohl beispiellosen Modernisierungsprozesses zu sehen ist. Japan war endgültig in der Moderne angekommen, aber in welcher? In Anbetracht der kontrovers geführten Debatten innerhalb und außerhalb Japans über das Wesen der japanischen Moderne stellt sich die Frage, wie internationale Einflüsse seit Mitte des 19. Jahrhunderts das Land geprägt und eigenständige Entwicklungen ausgelöst haben können. Tōkyō nimmt in dieser Debatte eine besondere Position ein, gilt es doch als Nährboden für die Herausbildung einer japanischen Moderne.
Neben einer theoretischen Einführung beleuchten die elf Beiträge dieses Buches Tōkyō als Zentrum tiefgreifender Modernisierungsbestrebungen, dessen kulturelle und gesellschaftliche Neuerungen in das ganze Land ausstrahlten. Das thematische Spektrum reicht dabei von Kunst und Kultur über Politik und Gesellschaft bis hin zu Religion und Bildung. Tōkyō war und ist bis heute Anziehungspunkt für die unterschiedlichsten Menschen aus allen Teilen Japans, die sich der Modernisierung ihres Landes und der Veränderung ihrer Lebenswelt verschrieben hatten und haben. Mit dieser kursorischen Gesamtschau sollen die augenscheinlichen Widersprüche, die das bisherige Bild der Zwanzigerjahre in Japan dominiert haben, aufgelöst und die Pluralität der Zukunftsentwürfe und Lebensweisen der 1920er-Jahre als Ausdruck einer anderen Moderne nachgezeichnet werden.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Kaum ein anderes kulturelles Exportprodukt aus Japan hat bislang einen auch nur annähernd vergleichbaren internationalen Erfolg vorweisen können wie der Manga, Comics made in Japan. Doch seit wann gibt es in Japan eigentlich Erzählungen mit Text und Bild? Und welche verschiedenen Entwicklungsstufen wurden dabei durchlaufen? Lassen sich die Wurzeln des Manga tatsächlich bis zu den Tempelmalereien des frühen 7. Jahrhunderts zurückverfolgen? Oder handelt es sich beim Manga doch eher um ein westliches Importprodukt des ausgehenden 19. Jahrhunderts? Tradi-tionen visuellen Erzählens in Japan untersucht erstmalig die wechselvolle Geschichte des Erzählens mit Text und Bild, von ihren Anfängen bis zum narrativen Manga der Gegenwart. Die interdisziplinär angelegte Untersuchung der japanischen Buchdruck- und Mediengeschichte eröffnet nicht nur tiefe Einblicke in den komplexen Entwicklungsprozess der japanischen visuellen Kultur mit ihren spezifischen Ausprägungen, sondern problematisiert zudem auch generelle Gefahren und Probleme, mit denen eine moderne Japanforschung auf Schritt und Tritt konfrontiert ist, wie z.B. definitorische Unschärfe unreflektiert tradierter Fachtermini oder ideologisch infiltrierte Wissenschaftsdiskurse.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert wurde in Japan eine unüberschaubare Anzahl von Lehrbüchern gedruckt, die sich erstmals einem über Jahrhunderte hinweg völlig vernachlässigten Bereich näher widmeten: dem Thema Frauenbildung. Weit mehr als 1500 Titel sind heutzutage bekannt, einige davon nur wenige Seiten, andere hingegen ein paar hundert Seiten lang. Die 1769 erschienene „Kostbare Sammlung von Vorbildern weiblicher Weisheit“ stellt mit ihren 246 Seiten nicht nur einen der mit Abstand umfangreichsten Titel dar, sondern sicherlich auch einen der vielseitigsten. Das Themenspektrum erstreckt sich dabei von moralischen Belehrungen, Wahrsagerei oder Astrologie über Hochzeits-, Brief- und Tischetikette bis hin zu Haushaltsfragen, Spielanleitungen zur Wölbbrettzither oder medizinischen Ratschlägen zur Behandlung spezifischer Frauenkrankheiten, zu Schwangerschaft und Säuglingspflege. Die erstmalige Edition, annotierte Übersetzung und Interpretation dieses Werkes eröffnet nicht nur wertvolle neue Einblicke in das bürgerliche Alltagsleben der Edo-Zeit, sondern gibt auch näheren Aufschluss über Bedeutung und Funktion dieser bislang zu Unrecht vernachlässigten vormodernen Printmedien,
Aktualisiert: 2020-06-09
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Die Globalisierung ehemals räumlich, ethnisch und/oder kulturell getrennter Sphären hat mit der fortschreitenden digitalen Vernetzung zweifelsohne eine neue Dimension erreicht. Unterschiedlichste kulturübergreifende Austauschprozesse finden heute mit einer bis dato ungeahnten Leichtigkeit und Schnelligkeit statt und forcieren dabei in vielen Fällen Prozesse der Hybridisierung bzw. Kreolisierung. Nationale und kulturelle Identitäten, die im China und Japan der Nachkriegszeit – wenn auch aus verschiedenen Gründen – immer schon ein äußerst sensibles Thema dargestellt haben, werden umso mehr auf eine harte Probe gestellt, da bisherige Dichotomien ambigue erscheinen, die Grenzen sich in vielen Fällen sogar aufzulösen beginnen. Innerhalb des Spannungsfeldes von Selbstbehauptung und Fremdwahrnehmung zeugen gerade die unterschiedlichen medialen Strategien der Selbstinszenierung, Selbsterfindung und Selbstexotisierung von der scheinbar als dringlich empfundenen Suche nach einer national und kulturell distinktiven, postmodernen bzw. postkolonialen Identität im Zeitalter des Transkulturellen und Hybriden.
In 14 Beiträgen fokussiert der von Stephan Köhn und Michael Schimmelpfennig herausgegebene Sammelband auf die verschiedensten Auswirkungen, welche die Konfrontation/en mit dem Anderen – sei es nun der numinose Westen, das exotische Asien oder das unbegreiflich Fremde im vermeintlich Eigenen – auf das Spannungsfeld von nationaler, kultureller und ethnischer Selbstinszenierung und Fremdwahrnehmung ausgeübt haben.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Spätestens seit der Globalisierung ist der imaginierte Raum Asien besonderen Spannungen ausgesetzt, da unser kolonialistisch geprägtes Bild eines exotischen Asien mit der Entwicklung asiatischer Länder zu neuen Global Playern der Weltwirtschaft konfrontiert wird. Die dadurch erfolgte Egalisierung bzw. Umkehrung eines ehemals asymmetrischen Kräfteverhältnisses wird in den westlichen Medien mit Skepsis betrachtet. Sie richten ihren kritischen Blick nicht mehr auf die Wirtschaftsleistung, sondern auf die Qualität des soziokulturellen Wandels. Indem sie diesen Ländern gesellschaftliche Rückständigkeit attestieren, wird ihre Erfolgsgeschichte in Frage gestellt.
Diese Rückständigkeit wird von den Medien häufig an der Rolle der Frau festgemacht, die als Indikator für den Grad an Demokratie und Modernisierung herangezogen wird – ungeachtet der Umsetzungsprobleme von Gender Equality im Westen. Der von Stephan Köhn und Heike Moser herausgegebene Sammelband untersucht das Themenfeld „Frau in Asien“ aus einer neuen Perspektive. Mit einer thematischen Einführung und 25 Beiträgen aus den Fächern Indologie, Japanologie und Sinologie werden die unterschiedlichen Facetten der Inszenierung des Weiblichen in süd- und ostasiatischen Gesellschaften beleuchtet. Die Projektionen und Repräsentationen von Frauenbildern und -körpern im öffentlich-medialen Raum werden dabei aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, unabhängig von der Frage des dahinter stehenden biologischen Geschlechts der involvierten Akteure betrachtet. Denn das Frausein in Asien kennt in Wahrheit viele Gesichter.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Mit der Studie „Gesellschaft im Reformprozess“ der Friedrich-Ebert-Stiftung rückte in Deutschland im Jahr 2006 der Begriff des Prekariats erstmalig in den Fokus des gesellschaftlichen und des wissenschaftlichen Interesses. In Japan bestimmte nahezu zeitgleich ein Begriff, der es unter die Topfavoriten für das „Wort des Jahres“ schaffte, die öffentlichen Debatten: Differenzgesellschaft (kakusa shakai). In China sah sich – nach anfänglicher Begeisterung über wirtschaftliche Errungenschaften und eine hierdurch entstandene neue soziale Schicht der „Neuen Reichen“ – die öffentliche Aufmerksamkeit in den vergangenen Jahren immer mehr mit den Problemen der immer deutlicher erkennbar werdenden Marginalisierung der Gesellschaft (bianyuanhua) und der neuen Armut (xin pinkun) konfrontiert.
Entgegen dem in den öffentlichen Debatten meist auf ökonomische Faktoren beschränkten und in marginalisierender Funktion verwendeten Begriff des Prekariats bzw. der Prekarisierung nimmt der Sammelband, der von einem sozial- und kulturwissenschaftlich weit gefassten Begriffsverständnis von Prekariat/Prekarisierung ausgeht, erstmalig eine multiperspektivische Kartografierung dieses Phänomens in China und Japan vor. Nach einer thematischen Einführung wird in insgesamt 14 verschiedenen Fachbeiträgen von Experten der Ostasienwissenschaften ein äußerst facettenreiches und differenziertes Bild der unterschiedlichen Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen der Prekarisierung auf die Gesellschaften in China und Japan entworfen.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Das Buch „Facetten der japanischen Populär- und Medienkultur 1“, der erste Band aus der neu gegründeten Reihe „Kulturwissenschaftliche Japanstudien“, stellt anhand ausgewählter, reich illustrierter Beiträge die vielfältigen Arbeitsgebiete und Fragestellungen des modernen kulturwissenschaftlichen Japan-Diskurses vor, angefangen bei der Formierung einer ersten vormodernen Massen- und Medienkultur in der Edo-Zeit bis hin zu den jüngsten Entwicklungen der Gegenwart. Drei der insgesamt sieben Beiträge beschäftigen sich mit den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, als Japan sich nach der von ausländischen Mächten erzwungenen Landesöffnung in einem Modernisierungsprozess befand: die Genese der ersten japanischen Zeitschrift; Japan, gleichwohl nie Kolonie, aus dem Blickwinkel des kolonialen Diskurses; das Verschwinden einer in Literatur, Theater und Lied fest etablierten Textgattung (michiyuki). Weitere vier Beiträge widmen sich Phänomenen der japanischen Gegenwartskultur: die Rolle der „dramatischen Bilder“ (gekiga) bei der Ausformung des Exportschlagers Manga; Wechselwirkungen zwischen dem Medium Manga und der zeitgenössischen Kunstszene sowie das dadurch transportierte Japanbild; Konzeptions- und Produktionsprozesse japanischer TV-Serien aus der seltenen Insider-Perspektive geschildert; Übersetzungsproblematik als Paradigma kultureller Transformierbarkeit. Die einzelnen Beiträge verdeutlichen dabei ganz grundlegende diskursinterne Probleme des Faches wie Selbststilisierung, Exotisierung, Ideologisierung und Popkulturalisierung.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Die vielseitigen Arbeitsgebiete und Fragestellungen des modernen kulturwissenschaftlichen Japan-Diskurses stehen auch in diesem zweiten Band im Mittelpunkt. Vier der insgesamt sieben Beiträge beschäftigen sich mit der japanischen Gegenwartskultur: der Inszenierung japanischchinesischer Begegnungen in Film und Fernsehen; den kulturbedingten Lesarten des Mediums Film anhand von Miikes Werk „Audition“; den Möglichkeiten und Grenzen des Manga als historisch „realistisches“ Medium am Fall von Nakazawa Keijis „Barfuß durch Hiroshima“; dem Erfolgsrezept der Sängerin Nakajima Miyuki in Japans schnelllebigem Showbusiness. Weitere zwei Beiträge widmen sich den Aspekten der Kommerzialisierung in Japans Vormoderne: der damals überaus erfolgreichen, heute jedoch wissenschaftlich geringgeschätzten erzählenden Prosa Ejima Kisekis zu Beginn des 18. Jahrhunderts; den Vermarktungsstrategien für Vielfarbendrucke im 19. Jahrhundert. Der siebte Beitrag beleuchtet abschließend die Einflussnahme der japanischen Kolonialregierung auf die heutige Form des populären taiwanischen Puppentheaters Budaixi. Die Lektüre der Texte verdeutlicht die immer noch nicht überwundene Exotisierung Japans im Zeitalter der Globalisierung, die Bedeutung von Film und Schlager als Indikatoren für Japans wechselnde gesellschaftliche Befi ndlichkeiten und die aus westlichen Denkmustern resultierende, verzerrte Rezeption von Phänomenen der vormodernen Massen- und Medienkultur Japans.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der japanisch-deutschen Beziehungen (1861–2011) gaben Anlass zu einer kritischen Bestandsaufnahme der gegenseitigen Begegnung und Wahrnehmung. Gerade in Krisen, wie sie die sogenannte Dreifachkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 ausgelöst hat, zeigt sich in besonderer Weise, wie schnell überall dort, wo erprobte Repräsentationsformen für das Geschehende fehlen, auf Stereotypen und Autostereotypen zurückgegriffen wird. Die Berichtserstattung über die Katastrophe warf zu Recht die Frage auf, ob sich im Laufe der 150 Jahre japanisch-deutscher Freundschaft überhaupt ein qualitativer Wandel im Bild vom Eigenen und vom Fremden vollzogen hat oder ob das jeweilige Bild so fest im vorherrschenden Diskurs verwurzelt ist, dass es gegen mögliche Versuche einer Modifikation oder gar Korrektur resistent bleiben muss.
Der machtvolle Begriff des „Bildes“ im Titel des vorliegenden Bandes Fremdbilder – Selbstbilder fragt deshalb gezielt nach den diskursiven Dispositionen in der gegenseitigen Wahrnehmung. Da diese Bilder immer auch Konstruktionen sind, die sich aus kollektiven Wissensbeständen und sozialen Praktiken nähren, ist sowohl das Gesagte als auch das Nicht-Gesagte aufschlussreich für die Vorstellungen vom Anderen und vom Selbst. Mit einer thematischen Einführung und 16 Beiträgen beleuchtet der von Stephan Köhn herausgegebene Sammelband daher diachron die unterschiedlichen Quantitäten und Qualitäten des 150-jährigen Kontakts und macht neue Aspekte des kulturellen Gebens und Nehmens jenseits des bereits vielfach aufgezeigten Wandels sichtbar.
Aktualisiert: 2020-01-03
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