Ziel dieses Hintergrundpapiers ist es, die Green-
Economy-Debatte aus NGO-Perspektive zu beleuchten
und damit die deutsche Debatte im Rahmen des
„Rio20+”-Prozesses zu stimulieren.
Deutschland ist zusammen mit der EU ein bedeutender
Akteur im „Rio20+”-Prozess, u. a. weil mit
dem Atomausstieg und den Beschlüssen zur Energie-
wende in unserem Land einige bedeutsame
Transformationsprozesse
hin zu einer „Green and Fair
Economy“ bereits begonnen haben. Es ist wichtig,
dass Deutschland die Debatte rund um den UNGipfel
im Juni 2012 mit einer kohärenten Nachhaltigkeits-
und Green-Economy-Strategie bereichert.
Dieses Papier führt in die deutsche und internationale
Debatte ein, macht den Versuch einer
Begriffsklärung und formuliert Erwartungen an den
„Rio20+”-Gipfel. Zu vier zentralen Handlungsfeldern
– Nachhaltigkeitsstrategie, Klima und Energie,
Landwirtschaft
und Unternehmensverantwortung –
formuliert Germanwatch basierend auf seiner langjährigen
Expertise konkrete Politikvorschläge, die
sich an die Akteure in der deutschen Politik richten.
Die Rolle der Wirtschaft für den Umbau zu einer
„Green and Fair Economy“ wird dabei in besonderer
Weise diskutiert.
Fortschritte auf dem Weg zur Green Economy erscheinen
aus Sicht von Germanwatch nur möglich,
wenn bestimmte Akteure mit entschiedenem Han-
deln voranschreiten und wenn erfolgreich über Rahmensetzungen
verhandelt wird. Gleichzeitig benötigen
wir neue Allianzen zwischen Staaten, innovativen
Unternehmen oder Kommunen, die das Handeln
und Verhandeln vorantreiben.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung lässt
mit seinem Bekenntnis zu einer nationalen Umsetzung der
UN-Leitprinzipien hoffen, dass Deutschland das Thema in
Zukunft beherzter und engagierter als bisher angeht. Germanwatch
und MISEREOR werden sich in die anstehende
Debatte zu einem deutschen Aktionsplan für Wirtschaft
und Menschenrechte aktiv einbringen.
Dabei können beide Organisationen auf Erfahrungen
aus ihrer langjährigen Arbeit mit Partnern aus dem globalen
Süden und der Menschenrechtsarbeit auf Ebene
der Vereinten Nationen zurückgreifen. Ebenso können
Germanwatch und MISEREOR ihre langjährige Erfahrung
in der Begleitung politischer Prozesse und im konstruktiven
Dialog mit deutschen Unternehmen in verschiedenen
Sektoren einbringen; aus der bilateralen Kooperation
ebenso wie aus Multi-Stakeholder-Foren.
Der vorliegende Bericht ist vor diesem Hintergrund
auch als ein erster umfassender, gemeinsamer Beitrag zu
dieser Debatte zu verstehen. Künftig wollen wir alle zwei
Jahre einen Bericht zu Wirtschaft und Menschenrechten
mit wechselnden Schwerpunkten herausgeben. Wir hoffen,
damit konstruktive Impulse in die Diskussion einzubringen.
Aachen und Bonn, Februar 2014
Zukunftsfähig ist Entwicklung nur dann, wenn sie zur
Verwirklichung sowohl bürgerlicher und politischer als
auch wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Menschenrechte
beiträgt. Deshalb unterstützen Germanwatch und
MISEREOR Partnerorganisationen in Ländern des globalen
Südens dabei, sich gegen Menschenrechtsverstöße zu
wehren, an denen auch Transnationale Konzerne (TNK)
beteiligt sind. Eklatante Verstöße gibt es zum Beispiel in
der Landwirtschaft, in Fertigungsbetrieben und beim Rohstoffabbau.
Nicht nur, weil Menschenrechte unteilbar sind, gehen
diese Probleme uns alle an. Sondern auch, weil oft Menschenrechte
missachtet werden, wenn es um Güter unseres
täglichen Gebrauchs in Deutschland geht – seien
es Kleidung, Südfrüchte, Kaffee, Spielzeug, Handys oder
Autos. Wollen wir unsere Kleidung aus Textilfabriken in
Bangladesch und Pakistan beziehen, deren Mitarbei-
ter/-innen durch katastrophale Brände oder Einstürze bedroht
sind? Wie reagieren wir auf Berichte über sklavenähnliche
Bedingungen bei den Arbeiter/-innen im Vorfeld
der Fußballweltmeisterschaft in Katar?
Mit den im Jahr 2011 verabschiedeten „UN-Leitprinzipien
für Wirtschaft und Menschenrechte“ liegt erstmals
ein international anerkannter Empfehlungskatalog zur
Umsetzung der Menschenrechte in der Wirtschaft vor. MISEREOR
und Germanwatch haben die Erarbeitung dieser
Leitprinzipien kritisch begleitet und betrachten sie als einen
ersten Baustein zu einem umfassenderen Schutz der
Menschenrechte in der Wirtschaft. Auch die Bundesrepublik
Deutschland und die deutschen Unternehmen sind
nun aufgefordert, diese UN-Leitprinzipien ohne Abstriche
umzusetzen.
Aktualisiert: 2023-01-04
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Während der weltweite Konsum von Smartphones, Laptops oder Fernsehern
kontinuierlich steigt, wachsen gleichzeitig die Berge von Elektroschrott. Und nicht
nur das: Immer schneller werden Elektronikgeräte durch neue Modelle ersetzt. Die
Wirtschaft verzeichnet gute Umsätze, doch die sozialen und ökologischen
Konsequenzen für Menschen und Umwelt sind alarmierend. Nicht nur beim
Rohstoffabbau und bei der Produktion, sondern auch bei der Entsorgung alter
Elektronikgeräte stehen ausbeuterische und gefährliche Arbeitsbedingungen sowie
Umweltzerstörungen auf der Tagesordnung.
Die Probleme sind komplex und brauchen ganzheitliche Lösungsansätze, die
sowohl die Politik, Unternehmen als auch VerbraucherInnen in die Verantwortung
nehmen müssen. Das Ziel einer globalen, sozialen und umweltverträglichen
Kreislaufwirtschaft mit fairen und umweltverträglichen IT-Geräten kann nur
erreicht werden, wenn verschiedene Strategien gleichzeitig verfolgt werden.
Dieses Handbuch gibt einen Überblick über Probleme und Lösungsansätze im
Bereich Elektroschrott.
Aktualisiert: 2023-01-04
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