Der Altai

Der Altai von Kuschtewskaja,  Tatjana, Lunau,  Steffi
Am südsibirischen Rand der Russischen Föderation, an den Grenzen zu Kasachstan, China und der Mongolei, teilen sich vier Staaten den Altai, ein Gebirgssystem besonderer Schönheit. Der Große Altai, auch Russischer Altai genannt, umfasst die Republik Altai und Teile des Krai Altai. Seine Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 400 Kilometer, von Ost nach West 360 Kilometer. Der Altai – das ist atemberaubende Natur, eine unberührte Bergwelt mit reißenden Flüssen, hinabstürzenden Wasserfällen, sprudelnden Quellen, tiefen Schluchten, ausgedehnten Höhlenanlagen, weiten Tälern und Fluren, hochliegenden Gebirgsplateaus, kristallklaren Bergseen, einer reichen Flora und Fauna und einem unermesslichen Reichtum im Innern der Berge. Der Altai ist, wie der tuwinische Schriftsteller Galsan Tschinag anmerkte, der Reichtum unzähliger Generationen. Der Altai gilt als Geburtsort der Turkvölker. Im Altai kann man nicht nur den Spuren der Skythen folgen, sondern sich bekannt machen mit einem besonderen Menschenschlag – die Altaier, bei denen es heißt: „Wenn Sie das Glück haben, als Altaier geboren zu werden, haben Sie bereits großes Glück.“ Weitere indigene Völkerschaften sind die Kumandinen, die Tubalaren, die Telegeniten, die Teleusen … und im Uimon-Tal suchen russische Altgläubige ihren Glauben und ihre Traditionen zu bewahren. Tatjana Kuschtewskaja nimmt den Leser mit auf eine Reise zu Orten und Menschen im Großen Altai. Macht die Leser bekannt mit Persönlichkeiten des Altai wie dem Maler Grigori Tschoros-Gurkin oder dem Schriftsteller und Regisseur Wassili Schukschin wie auch berühmten Teilnehmern diverser Expeditionen im und durch den Altai, zu denen Alexander von Humboldt und Nikolai Rerich zählen. Und natürlich erlaubt sie auch einen Blick auf die Menschen im Altai von heute.
Aktualisiert: 2023-04-30
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Mein geheimes Russland

Mein geheimes Russland von Kuschtewskaja,  Tatjana
„Es gibt zweierlei Russland. Das eine sehen die Deutschen auf dem Bildschirm oder in Büchern deutscher Fernsehjournalisten. Das andere Russland erzählt selbst von sich.“ Bei Tatjana Kuschtewskaja kommt das andere Russland zu Wort: Jakutinnen und Nenzen, Schamanen und Geheimagenten, Weberinnen und Mönche. Sie berichtet aus der geheimsten Stadt Russlands, aus dem Altai-Gebirge und aus Moskau; aber auch von einer Neujahrstanne in der turkmenischen Wüste, von Mütterchen Taissas Märchenhaus, von tadschikischem Plow und einem ganz besonderen Tuch.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Die Mäzenin Tschaikowskis

Die Mäzenin Tschaikowskis von Kuschtewskaja,  Tatjana, Rödel,  Susanne
Nadeschda von Meck war nicht nur die Mäzenin Pjotr Iljitsch Tschaikow­skis, sie war seine Seelenverwandte. Ohne diese starke Frau wäre er nicht der große Komponist geworden, als den ihn die Welt kennt. Mehr als 1 200 Briefe be­zeugen die außergewöhnlich enge ­emotionale Bindung zwischen der Baronin und dem Komponisten. Ihre Beziehung ist geprägt von Obsession und ­Leidenschaft. Doch ein tragischer Schatten liegt über ihr.
Aktualisiert: 2022-08-05
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Aus der Küche der russischen Zaren

Aus der Küche der russischen Zaren von Kuschtewskaja,  Jana, Kuschtewskaja,  Tatjana, Lunau,  Steffi, Naida,  Ruslan
Erstaunlich, wie Philosophie und Religion, der nationale Charakter und das individuelle Temperament, Sitten und Manieren ihren Ausdruck in den Speisen finden, die auf unseren Tisch kommen. Die Festmahle der russischen Zaren und Fürsten waren Illustrationen für die Fähigkeiten der Menschen, für ihre Kreativität, für ihre Ansprüche, ihren Geschmack, ihre Fantasie und für den Reichtum ihrer Epoche. Tatjana Kuschtewskaja nimmt uns mit auf ihre Reise durch die „Küchen“ der Zaren.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Der Ural. Reisen entlang der Grenze von Europa und Asien

Der Ural. Reisen entlang der Grenze von Europa und Asien von Kuschtewskaja,  Tatjana, Lunau,  Steffi
Der Ural und seine Geschichte Als ich klein war, glaubte ich, Reisen sei das Interessanteste im Leben. Heute, da ich älter bin, weiß ich: „Es stimmt!“ „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt“, so heißt es in einem deutschen Volkslied. Im Ural gibt es einen anderen Anlass, beim Reisen an Gott zu denken. Denn hier lautet ein altes Sprichwort: „Der Sinn einer jeden Reise besteht darin, dass es Gott nicht langweilig wird.“ Im Ural wird es ihm gewiss nicht langweilig, und Ihnen auch nicht. Wo genau liegt der Ural? Der Ural ist die Grenze zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil Russlands. Der Bergrücken des Ural verläuft von Norden nach Süden auf einer Länge von etwa 2500 Kilometern entlang eines Meridians. Im Norden beginnt er am Polarmeer, und im Süden endet er in der Halbwüste, dabei wechseln sich Tundra, Waldzone, Gebirge, Waldsteppe und Steppe als Landschaftsformen ab. Wo sich heute die Uralberge erheben, erstreckte sich einst ein gigantisches Meer: Vor 500 bis 600 Millionen Jahren tummelten sich hier menschengroße Tintenfische, Seesterne von der Größe eines Autos, Gliederfüßer mit Köpfen mit beinahe menschlichen Gesichtszügen. In den sonnenbeschienenen Meereswogen brodelte das Leben. Und plötzlich, vor 300 Millionen Jahren, suchten sich unter dem Meer im Inneren der Erde geschmolzene Massen von Magma einen Weg nach außen. Die flüssigen Steinmassen suchten Schwachstellen in der noch dünnen Erdkruste. Zwischen den beiden Kontinentalplatten, der europäischen und der asiatischen, fanden sie sie. Stellen Sie sich das dramatische Bild vor, wie ein Feuerwerk kommen Funkenflug, Donnergrollen, Explosionen und Feuer aus der Tiefe der Erde und teilen die Meereswellen. Glühende Steinmassen schießen hoch, heißer als 1000 Grad Celsius. Die Berge des Ural wurden geboren! Dann erodierten diese Berge und verschwanden beinahe, doch vor 20 bis 30 Millionen Jahren kamen sie wie mit einem Aufzug unerwartet wieder aus den Tiefen der Erde emporgefahren. Und seither sind sie da! Die einzigartigen Berge! Geologisch gibt es auf der Erde kein vergleichbares Gebirge! So dicht wie hier lagern die Schätze der Erde an keinem anderen Ort des Planeten. Dabei geht man davon aus, dass erst 20 Prozent der Lagerstätten erschlossen sind. Besonders reich ist der Ural an Eisenerz. Seit dem 17. Jahrhundert arbeitet ganz Russland mit Eisenwerkzeugen aus dem Ural. Pflüge und Sicheln, Äxte und Beile haben hier ihren Ursprung. In Kriegszeiten wurden aus diesem Eisen Waffen geschmiedet. Den Krieg gegen die Schweden gewann Russland mit Eisen aus dem Ural. Napoleon wurde mit Eisen aus dem Ural besiegt. Im Ural gibt es heute mehr als 200 große metallurgische Betriebe, die vom einfachen Nagel bis zum Raumschiff alles herstellen, was sich aus Eisen machen lässt. Doch zurück zu den Ursprungslegenden des Ural. Die Mansen erzählen eine Geschichte: Der Tochter der obersten Gottheit Numi-Torum gefiel es nicht, dass die Erde am Anfang sumpfig und morastig war, sogar schwankte und von Zeit zu Zeit bebte. Auf Bitten seiner Tochter legte Numi-Torum in der Mitte der Erde seinen Gürtel ab, der mit großen steinernen Knöpfen besetzt war. Der Gürtel hielt die Erde zusammen, so dass sie nicht länger schwanken konnte. Die Knöpfe wurden zu Bergen. So entstand der Ural, ein Steingürtel. Er ist die Mitte der Erde, das behaupten zumindest die Mansen. Die Uraler waren sich immer sicher, dass Noah mit seiner Arche seinerzeit an den Uralbergen anlandete. Viele im Ural ansässige Völker haben einen Mythos, der der Geschichte von der Sintflut ähnelt. Interessant ist, dass in diesen Mythen die Menschheit nicht im Wasser umkommt, wie in der Bibel, im Gilgamesch-Epos der Babylonier oder dem Atrahasis-Epos der Sumerer. Die Uraler „warteten, bis die Fluten vorüber sind“, indem sie sich auf die Gipfel der Berge zurückzogen. Der Untergang der Welt fand also nicht statt. So ist das Echo realer Katastrophen, die die alten Zivilisationen vernichtet haben, im Mythos der Uralvölker nur leise zu hören. Der Ural ist eine seltsame Region mit Rätseln und Geheimnissen ohne Ende. Ein erfahrener Reisender sagte mir einst: „Wenn sich etwas zu tun lohnt, während man auf der Erde lebt, so der Geheimgesellschaft der Reisenden zu den besonderen Orten der Erde beizutreten.“ Ehrenvorsitzender einer solchen Geheimgesellschaft hätte der französische Bankier Albert Kahn (1860 bis 1940) werden können. Der legendäre Mäzen baute 1909 „Die Archive des Planeten“ auf, in denen mehr als 72000 Fotos und 183 Kilometer Film über die Landschaften der Erde zusammengetragen sind, darunter auch aus dem Ural. Albert Kahn finanzierte Forschungsreisen zu unbekannten Orten der Erde und erbat sich im Gegenzug lediglich Fotos der oder Filme über die fernen Landschaften. Hunderte Menschen reisten auf seine Kosten durch die Welt. Im Jahr 1898 gründete er die Stiftung „Reise um die Welt“, um „Wissen über den Menschen und die Natur zu sammeln, über den Alltag und die Traditionen der Völker der Welt“. Im Jahr 1929, zu Beginn der großen Depression, verlor der Bankier sein gesamtes Vermögen. Er starb 1940 als armer Mann. Doch den Namen Albert Kahn, der in den 1920er Jahren einer der reichsten Männer Europas war und Großartiges für die Entwicklung der Farbfotografie geleistet hat, trägt heute ein Museum und ein Park in Boulogne-Billancourt bei Paris. Jede Reise ist auch eine Lehrstunde. Das trifft besonders auf den Ural zu. Der Ural ist keine Ansammlung von Einzelerscheinungen, die den Verstand und die Wahrnehmung faszinieren, sondern als Ganzes ein Faszinosum. Er ist keine Kette aneinandergereihter Wunder, sondern eine einzige grandiose Wunderwelt. Hier begibt man sich mit Leichtigkeit in ein anderes Leben, wobei man verschämt vermutet, dass es nicht das eigene Leben ist, aber auch nicht ein ganz fremdes. Wir alle kommen mehr oder weniger aus dem Ural, so erzählen es zumindest die alten Legenden. Das historische Schicksal des Ural ist eigenwillig. Mit ihm verbunden ist der unermüdliche Grieche Aristeas von Prokonnesos, der im 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte. Aristeas saß nicht gern ruhig an einem Ort in Griechenland, sondern begab sich auf Weltreise. Als er sieben Jahre später zurückkehrte, schrieb er das Epos „Arimaspeia“, in dem er über das Uralgebirge berichtet. Aristeas nannte die Berge die Riphäen, die sich hinter den Ländern der Skythen befinden, weit im Norden, vor dem kalten Meer, und er berichtete vom Volk der Issedonen, das in dieser Gegend lebt. Das seltsame Wort erklären Wissenschaftler mit dem Namen des Flusses Isset im Nördlichen Ural, an dessen Lauf die Hauptstadt des Ural, Jekaterinburg, entstanden ist. Die Silbe „don“ hatte bei den Skythen die Bedeutung „Fluss“. Der Donepr ist der Fluss Epr, Donestr der Fluss Estr, der skythische Ardon wurde schließlich zum Don. Issedon bedeutet also Fluss Isset? Wenn die Hypothese richtig ist, trägt der Isset seinen Namen seit mehr als 2500 Jahren! Herodot, der Vater der Geschichtsschreibung, hat den Ural nicht bereist, doch er nahm die Erzählung von Aristeas in seine „Historien“ auf und ergänzte sie mit Berichten anderer Reisender darüber, dass in diesem Gebirge Menschen mit Ziegenfüßen leben, die sechs Monate im Jahr schlafen. Unglaublich, aber doch eine reale Beschreibung der Völker des Nördlichen Ural. Sie trugen Fußkleidung aus Tierhäuten, das Fell nach außen, und verließen im Winter ihre Behausungen, die sie in den Schnee eingegraben hatten, fast nie. So nahm der Ural im Weltbild der Griechen einen festen Platz ein. Claudius Ptolemäus festigte es im 2. Jahrhundert weiter, er zeichnete die Flüsse Kama und Ural in seine Karten ein. Die Alte Rus nahm den Ural im 11. Jahrhundert wahr. Die Nowgoroder, unermüdliche Reisende und Händler, lieferten die ersten Zeugnisse. Im Jahr 1096 schrieb ein Chronist nach dem Bericht eines gewissen Gjurjata aus dem Geschlecht der Rogowitsch, der an einer Expedition in den Nördlichen Ural teilgenommen hatte, eine Erzählung über Berge, die wie ein Meeresbogen in den Himmel ragen. Und in einen der Berge ist eine Art Fenster hineingeschnitten, und im Berg sitzen Menschen, die eine nie gehörte Sprache sprechen und nicht nach außen gelangen können. Wenn man ihnen ein Messer oder einen Speer gibt, geben sie zum Tausch dafür Felle. Dieser Bericht hinterließ bei Großfürst Wladimir Monomach einen tiefen Eindruck, und er übertrug ihn in sein berühmtes Werk „Die Belehrung“, wobei er erklärte, die Menschen dort seien vermutlich eingemauert worden, und zwar von Alexander dem Großen von Mazedonien. Alexander sei bei seinen Eroberungszügen so weit gen Osten vorgedrungen, dass er diese furchteinflößenden Menschen zu Gesicht bekam und so erschrak, dass er sie einmauerte, damit sie sich nicht überall in der Welt verbreiten. Doch während der Ural von außen immer mal wieder „entdeckt“ wurde, ging die Geschichte in seinem Inneren weiter, eine Geschichte, die 300000 Jahre zuvor begonnen hatte. Denn just zu dieser Zeit, tauchten die ersten Menschen im Ural auf. Es waren die Neandertaler. Aus welchen weiten Fernen sie kamen, weiß niemand genau, warum sie verschwanden, ebenfalls nicht. Unsere Vorfahren sind ein anderer Zweig der Menschheit geworden, der Cro-Magnon-Mensch, der den Ural vor 20000 bis 40000 Jahren besiedelte. Der Ural, der sich in der Mitte der Landmasse befindet, war eine Region, in der sich Wege kreuzten und die Völker vermischten. Durch die Steppen des Südural zogen die Skythen, aus Skandinavien bewegten sich die Goten in Richtung Krim, wobei sie den Rand der Kama-Region berührten und „mitnahmen“, aus Zentralasien kamen die Hunnen und in ihrem Gefolge die Sarmaten, Alanen und finno-ugrischen Völker. Aus den Weiten der Steppe kamen die Magyaren und Turkvölker, die Vorfahren der Baschkiren und Tataren. Mit den Ariern hat es auch einige Geheimnisse auf sich: Entweder kommen sie aus Indien oder aus Skandinavien, oder aber sie stammen tatsächlich aus dem Südlichen Ural, wo sie das berühmte „Land der Städte“ errichteten, von dem ich später erzähle. Als älteste der heutigen Uralbewohner gelten die Chanten und Mansen. Nach ihnen siedelten die Vorfahren der Baschkiren und Tataren in der Region. Mit der nächsten Migrationswelle kamen die Vorfahren der Komi-Syrjanen und der Udmurten. Den Polarural besiedelten Nenzen und Selkupen, und kurz bevor die Nowgoroder die „Bühne“ des Ural betraten, tauchten die Völker der Mari, Mordowier, Tschuwaschen und Kalmyken auf. Heute leben mehr als 70 Völker im Ural. Einst gab es auch das geheimnisvolle Volk der Tschuden, über das fast keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen. In Mythen heißt es, sie seien gutmütige Menschen gewesen, die keine Sünden und keine Verbrechen kannten. Sie schmolzen Metalle und fertigten kunstreiche Erzeugnisse daraus an. Die einen sagen, es seien schöne, großgewachsene Menschen gewesen, die anderen behaupten das Gegenteil. Als die neuzeitlichen Völker in den Ural kamen, zogen sich die Tschuden in die Berge zurück. Noch Ende des 19. Jahrhunderts existierte ein Brauch, dass Kinder Blini auf den Friedhof brachten und sie an den Gräbern niederlegten, wobei sie sagten: „Gedenke, Herr, des tschudischen Großvaters und der tschudischen Großmutter ...“ Und in den Dörfern hat sich bis heute ein Abzählreim erhalten: „Du Weißaugenapfel-Tschude, du weißblonder Tschude“. Durch den Ural führte der so genannte Große Pelzweg, der Ural trieb Handel mit dem Khanat der Chasaren, dem Iran, den Ländern Zentralasiens wie auch mit Skandinavien. Doch Pelze waren nicht das wichtigste Handelsgut. Quer durch das Uralgebirge führte über die Flüsse Tschussowaja, Kama und Wolga und weiter auf dem Festland bis zum Schwarzen Meer der Eisenweg. Das Erz wurde vom Oberlauf des Isset ins antike Griechenland geliefert. Gut möglich, dass die Helden der griechischen Epen, die wir von den Vasen und Schalen her kennen, Schwerter aus Uraler Eisen trugen! Einmal fuhr ich mit Freunden mit der Transsibirischen Eisenbahn von Irkutsk nach Jaroslawl. Unser Freund, ein Theaterregisseur, inszenierte damals am Theater von Jaroslawl ein Märchenstück nach Werken des Uraler Erzählers Pawel Baschow. Wer das Stück nicht gesehen hat, kann sich nicht vorstellen, wie wunderbar Ausstattung und Kostüme waren, für die die Edelsteine des Ural Anregungen geliefert hatten. Das Gespräch drehte sich natürlich um den Ural. Damals hatte ich den Ural noch nicht bereist. Meine Freunde lachten und zählten mir alle Superlative auf, die der Ural hervorgebracht hat. Sie begannen mit einer Stadt, die 3800 Jahre, nach anderen Berechnungen 4800 Jahre alt ist. Manche meinen, dass aus dem „Land der Städte“ im Südlichen Ural die legendären Arier stammen, die die Vorfahren vieler moderner Völker in Europa geworden sind. Sie fuhren fort mit dem Steingürtel des Ural. Die Bodenschätze sind nirgendwo so dicht aufeinander gepackt wie im Ural. Der Ural ist eine relativ kleine, doch bis zum Rand mit Edelsteinen gefüllte Schatulle. Es gibt hier Eisen- und Kupfererz, Diamanten, Rubine und Smaragde. Erdöl ist selten, doch im Nördlichen Ural ebenfalls vorhanden. „Im Ural gibt es einfach alles. Und wenn es etwas nicht gibt, heißt das nur, es wurde noch nicht ausgegraben.“ Und der dritte Superlativ: die erste industrielle Goldgewinnung in Russland. 1745 wurde in Jekaterinburg erstmals Gold gefunden, und der industrielle Abbau nahm seinen Anfang. Viertens ist es der erste russische Diamant. Er wurde 1892 im Mittleren Ural gefunden. Fünftens ist es der größte russische Smaragd. Dieses Wunder der Natur wiegt 2,226 Kilogramm und wurde im Jahre 1834 im Ural entdeckt. Sechstens sind es die ältesten Felszeichnungen. Die Höhlen Kapowa und Ignatjewskaja sind die einzigen Höhlen Russlands, in denen Zeichnungen des Menschen aus dem Paläolithikum entdeckt wurden. Bisher wurden solche altsteinzeitlichen Zeichnungen nur in Spanien und Frankreich gefunden. Siebtens ist es die älteste aus Holz geschnitzte Gottheit. Das Holzidol aus dem Schigir-Moor, das im Nördlichen Ural gefunden wurde, ist rund 9500 Jahre alt. Bisher wurden auf der Erde keine Holzskulpturen annähernd gleichen Alters gefunden. Achtens ist es die erste Dampfmaschine. Alle Welt kennt den Engländer James Watt als Erfinder der Dampfmaschine. Sie wurde 1784 patentiert. Doch 20 Jahre zuvor hatte der Jekaterinburger Iwan Polsunow (1728 bis 1766) die Idee der dampfgetriebenen Leistungsverstärkung. Sein Apparat wurde in einem Betrieb zum Metallschmelzen eingesetzt. Doch der Erfinder und seine Maschine gerieten in Vergessenheit. Vor dem Zugfenster tauchten die Siedlungen des Ural auf. Einer der Freunde sagte: „In einer halben Stunde sind wir in Swerdlowsk! Vielleicht steigen wir aus? Wer hat noch nie die berühmte ,wandernde Grenze’ im Ural gesehen?“ Und so kam ich zum ersten Mal in den Ural. Es war August und warm. Seither empfehle ich allen, in der zweiten Augusthälfte in den Ural zu fahren. Die „wandernde Grenze“ erwies sich tatsächlich als ungewöhnlich. Es war ein Pfahl an der Grenze Europas und Asiens. Ich wusste, dass diese Grenze durch das Uralgebirge verläuft. Doch das war nicht immer so. Die alten Griechen hatten diese Grenze entlang des Flusses Don gezogen. Arabische Geografen sahen sie im Verlauf der Wolga. Allmählich verschob sich die Grenze zwischen Europa und Asien immer weiter nach Osten. Im 17. Jahrhundert verlief die Grenze bereits an der Kama, „übersprang“ dann das Gebirge und verlief entlang des Ob. Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts pendelte sie sich im Uralgebirge ein. Der Begriff Ural ist nicht scharf umrissen. Für mein Buch wählte ich das Gebiet Swerdlowsk, das Gebiet Tscheljabinsk, die Region Perm, die Republik Baschkortostan, das Gebiet Orenburg, das Gebiet Kurgan und die Udmurtische Republik aus. Der größte Teil des Ural liegt in einer Zeitzone, die der Moskauer zwei Stunden vorausgeht. Nur Udmurtien lebt nach Moskauer Zeit. Die Städte im Ural sind meist im 18. Jahrhundert als Werkssiedlungen der metallurgischen Betriebe entstanden. Der Betrieb war also das Stadtzentrum und nahm etwa die gleiche Stellung ein, wie der Kreml oder ein Kloster in einer altrussischen Stadt. Aber auch alte Kaufmannsstädte gibt es. Die schönsten sind Irbit im Gebiet Swerdlowsk, Kungur in der Region Perm und Sarapul in Udmurtien. Berge gibt es vor allem im Südlichen Ural, im Mittelteil, wie zum Beispiel bei Jekaterinburg, sind die Berge nicht höher als 600 Meter. Von Jekaterinburg aus nach Norden beginnen die Wälder. Wählen Sie nach Belieben interessante Reiserouten aus. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf Ihrer Reise den Ural bewusst, mit Verständnis und als etwas Unvergleichliches erleben. Die Menschheit ändert sich nicht, sie wird nicht besser, nicht schlechter. Aber jeder Einzelne kann er selbst werden. Auf einer Reise durch den Ural kannst du mehr über dich selbst erfahren als an irgendeinem anderen Ort.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Aus der Apotheke meiner Babuschka

Aus der Apotheke meiner Babuschka von Kuschtewskaja,  Jana, Kuschtewskaja,  Tatjana
Aufgüsse, Sude, Essenzen, Tinkturen, Tees, Pulver und Salben auf Basis pflanzlicher, tierischer und mineralischer Bestandteile dienen der Heilung mannigfaltiger Krankheiten, zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Stärkung des Organismus und des Immunsystems. Die Heilkundigen in der Ukraine, Russland und Sibirien nutzen seit altersher ihr Wissen um die Heilkraft der Natur. Tatjana Kuschtewskaja hat erprobte naturheilkundliche Rezepte ihrer Großmutter, vieler Heilkundiger Russlands, der Ukraine und zudem die Besonderheiten der sibirischen Heilkunde in diesem Buch zusammengetragen.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Kamtschatka – unterwegs in Russlands Fernem Osten

Kamtschatka – unterwegs in Russlands Fernem Osten von Kuschtewskaja,  Tatjana
Einmal zeigte meine Geografielehrerin mit dem Zeigestock an die Seite einer großen Karte und forderte uns auf: „Stellt euch Russland als ein großes Haus vor! Habt ihr das Bild vor Augen? Gut. Im Osten endet dieses Haus mit einem Balkon, der auf den Stillen Ozean hinausgeht. Und dieser Balkon, das ist die Halbinsel Kamtschatka ...“ Von da an träumte ich davon, Kamtschatkas 30 aktive und 300 erloschene Vulkane mit eigenen Augen zu sehen. Und dann waren da auch noch die Geysire, die riesigen vulkanischen Lavafelder, die Schwefelquellen, gefüllt mit einer glucksenden bläulich-grauen Flüssigkeit, auch Berge, Wälder, Bären, Vogelkolonien, Wasserfälle, Seehunde, Robben, Delfine, Wale. Kurzum, Kamtschatka bietet unendlich viele interessante Dinge. Dazu die Siedlungen der Itelmenen, Korjaken und Aleuten. Das Flugzeug fliegt neun Stunden ohne Zwischenstopp von Moskau nach Jelisowo, dem Flughafen von Kamtschatka, der 30 Kilometer von der Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski entfernt liegt. Der Kamtschatski Krai ist 472300 Quadratkilometer groß, das sind drei Prozent des gesamten russischen Territoriums. Es gibt 88 bewohnte Orte: drei Städte – neben der Hauptstadt sind es Jelisowo und Wiljutschinsk –, 29 Siedlungen und 56 Dörfer. Die Entfernung von Petropawlowsk-Kamtschatski nach Moskau beträgt 11876 Kilometer. Neun Zeitzonen liegen dazwischen.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Zu Tisch bei Genies

Zu Tisch bei Genies von Kuschtewskaja,  Tatjana
Nach ihrem Bestseller Die Poesie der russischen Küche (2003) begibt sich Tatjana Kuschtewskaja erneut auf kulinarische Streifzüge durch die russische Literatur. Sie steht bei Alexander Puschkin am Herd, schaut in die Töpfe von Maxim Gorkij, nimmt Platz am Tisch von Vladimir Nabokov. Denn die russischen Schriftsteller sind große Meister im 'Anrichten' von Speisen. Wie und was sie ihre Helden essen lassen, gibt stets auch Aufschluß über ihr Wesen, Gemütslage oder Lebenseinstellung. Tatjana Kuschtewskaja präsentiert Speisen, an denen die russischen Genies Gefallen fanden und deren Rezepte sie in alten Kochbüchern aufspürte: Von Suppen und Vorspeisen über Fleisch- und Fischgerichte bis zu Süßspeisen und Getränken. Gewürzt wird das Ganze mit Episoden aus dem Leben ihrer Helden und literarisch-kulinarischen Zitaten. Nun bitte zu Tisch. Erheben wir das Glas auf alle Gourmets und alle Freunde der russischen Literatur. Prijatnogo appetita! - guten Appetit!
Aktualisiert: 2022-05-04
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Küche Sibiriens

Küche Sibiriens von Kuschtewskaja,  Tatjana, Lunau,  Steffi, Naida,  Ruslan
Küche Sibiriens. 300 Rezepte der Völker Sibiriens Tatjana Kuschtewskaja hat tief in die Zettelkästen der Köche und Köchinnen, Hausherren und Hausfrauen im weiten Sibiriens gegriffen. Entstanden ist ein nicht ganz gewöhnliches Kochbuch. Begleitet von vielen Begebenheiten des sibirischen Alltags und des sibirischen Brauchtums, untermalt von Alltagsweisheiten der Völker des Nordens wie der Sibirjaken lernen Sie eine Kochkultur kennen, die natürlich fremd ist, aber doch viele Anregungen gibt.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Hier liegt Freund Puschkin…

Hier liegt Freund Puschkin… von Kuschtewskaja,  Tatjana, Tschörtner,  Ilse
Hier liegt Freund Puschkin. Mit der holdesten der Musen Vertrieb er sich die Zeit in süßem Spiel und Scherz, Er tat nichts Gutes, doch in seinem Busen, Beim Himmel, schlug ein gutes Herz! Was für Paris die Friedhöfe Montmartre, Montparnasse und Père Lachaise, das sind für Moskau der Donskoje-, der Neujungfrauen- und der Wagankowskoje-Friedhof. Auf dem Neujungfrauenfriedhof findet man die Gräber von Gogol und Tschechow, von Prokofjew und Schostakowitsch, auf dem 'Donskoje' die der berühmtesten Spione der Sowjetunion – und wie man auf dem Père Lachaise zum Grab von Jim Morrison pilgert, so sucht man auf dem 'Wagankowo' das des in Rußland legendären Sängers Igor Talkow auf. Und auch hier zeigt sich, daß die Persönlichkeit des Toten sich oft bereits an seiner Grabstätte ablesen läßt. Tatjana Kuschtewskaja unternimmt nach ihren kulinarischen Streifzügen durch die russische Literatur ausgedehnte Spaziergänge über die Friedhöfe Rußlands, und wieder weiß sie eine Fülle von Geschichten um berühmte Verstorbene zu erzählen. – So stellt man bei der Öffnung von Gogols Sarg fest, daß dessen Schädel verschwunden ist; und kurioserweise ziert sein Grabstein aus schwarzem Granit ab 1940 die letzte Ruhestätte Bulgakows. Und wann hat man schon von dem heldenhaften Bolschewikenführer Artjom gehört, der 1924 bei einem Eisenbahnunglück starb und an der Kremlmauer begraben liegt? Staunend liest man die Geschichte der glühenden Jessenin-Verehrerin Galina B., die am Grab des Dichters gleich zweifach Selbstmord begeht. Und ganz nebenbei erfährt man Faszinierendes und Lehrreiches über verschiedene Formen von Grabkreuzen, Besonderheiten russischer Beerdigungsbräuche und Trauerrituale oder über die Spezies der Friedhofsbettler. Der mit zahlreichen schwarz-weiß Fotografien versehene Band ist eine kleine Kulturgeschichte des Todes in Rußland ebenso wie eine keineswegs morbide Sammlung von Anekdoten über den Tod im Leben und das Leben im Tod.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Die Wolga

Die Wolga von Frank,  Alfred, Kuschtewskaja,  Tatjana
Die Wolga, besungen in unzähligen Liedern und Gedichten, ist für die Russen Schicksalsfluß. Als Mutter aller Flüsse, als Strom der Völkerfreundschaft, als Ernährerin des Landes bezeichnet, ist die Wolga, die auch Ra und Atel hieß, weit mehr als nur eine Wasserstraße. Man sagt in Rußland: „Wolga, Wolga, unsere Mutter, Wolga, Wolga, russischer Fluß.“ Doch heißt es auch: „Ohne Wolga, kein Rußland.“ Seit undenklichen Zeiten zog es die Menschen an diesen mächtigen Strom; Eroberer kamen und gingen, unzählige Schlachten wurden hier geschlagen, Völker und Völkerschaften, Kulturen und Religionen trafen aufeinander und durchdrangen sich. Die Wolga, mit mehr als 3500 Kilometern nicht der längste Fluß Rußlands, aber doch Europas, nimmt bei den Russen in der Tat einen besonderen Platz ein. Sie ist die historische „Hauptstraße“, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet und in die Zukunft weist.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Meine sibirische Flickendecke

Meine sibirische Flickendecke von Kuschtewskaja,  Tatjana, Nitzberg,  Alexander, Tschörtner,  Ilse
Meine 'Flickendecke' ist eine Decke, die wir Russen aus den Resten abgetragener alter Kleidungsstücke zu nähen pflegen. Anhand ihrer Flicken kann ich mein ganzes Leben nacherzählen. Ich sehe mich auf einer Bühne. Um mich herum liegen Flickendecken ausgebreitet. Den einen Flicken hat mir meine Mutter gegeben, den nächsten die alte Jakutin Annä, und die Decke vor mir habe ich selbst genäht. Ich erzähle die eine und die andere Begebenheit, in den Händen die Flickendecke, die von 'Großmutter' Annä stammt. Und dieser rote Flicken hier stammt von einem Käppchen meiner kleinen Tochter. Sie war fünf, als sie es trug. Genauso alt wie seinerzeit ich, als die Kindergärtnerin uns Kinder fragte: 'Kinder, wen liebt ihr mehr – die Mama oder Stalin?' und wir im Chor riefen: 'Stalin!' Tatjana Kuschtewskaja erzählt in ihrem Buch so anschaulich und ungeschminkt von dem für uns Europäer immer noch fernen Sibirien, daß man ihren Geschichten gebannt folgt. Und wenn Lew Kopelew der Autorin einst im Scherz zu verstehen gab, über Sibirien müsse man entweder gut oder die Wahrheit schreiben, so möchte man am Ende glauben, Tatjana Kuschtewskaja sei es gelungen, dieses Paradoxon aufzulösen: Sie schreibt die Wahrheit, und sie schreibt gut. Tatjana Kuschtewskaja, geb. 1947 in der Turkmenischen SSR in der Wüstenoase Dargan-Ata, verbrachte ihre Kindheit in der Ukraine; Studium der Musikpädagogik an der Musikhochschule von Artjomowsk (Diplom); arbeitete acht Jahre lang als Musikpädagogin in Jakutien; 1976–1981 Studium an der Fakultät für Drehbuchautoren der Filmhochschule Moskau, wo sie 1983–1991 einen Meisterkurs für Drehbuchautoren leitete und als freie Journalistin tätig war; verfaßte zahlreiche Drehbücher und Reportagen; unternahm Reisen durch alle Regionen der ehemaligen UdSSR; lebt seit 1991 in Deutschland. Zuletzt veröffentlichte sie im Grupello Verlag den Band 'Die Poesie der russischen Küche. Kulinarische Streifzüge durch die russische Literatur' (2003).
Aktualisiert: 2021-01-27
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Der Jenissei – ein sibirischer Strom

Der Jenissei – ein sibirischer Strom von Kuschtewskaja,  Tatjana, Lunau,  Steffi, Wollenweber,  Britta
„Erst hinter dem Jenissei wird die Natur originell, großartig und überwältigend“, schrieb Anton Tschechow im Jahre 1890. „Der Jenissei gleicht einem mächtigen, ungestümen Recken, der nicht weiß, wohin mit seiner Kraft und seinem Überschwang. Der Jenissei ist ein breiter, schneller, bewegter Fluss, eine Augenweide. Die Berge und der Jenissei sind das erste wirklich Originelle und Neue, das ich auf meiner Reise durch Sibirien antraf. Sie beschenkten mich mit Empfindungen, die mich für alle durchstandenen Strapazen hundertfach entschädigten.“ In der Tat, der Jenissei ist der große, mächtige Strom im Herzen Sibiriens und Lebensader für die an seinen Ufern lebenden Menschen. Die Reise auf dem Jenissei führt durch beinahe alle Klimazonen Russlands. In der Republik Tuwa kann man Kamelen begegnen, in Dikson, am Mündungsdelta des Flusses, auf Eisbären treffen. Tatjana Kutschtewskaja fährt mit ihren Leserinnen und Lesern den Jenissei von seinen Quellflüssen bis zu seiner Mündung in die Karasee hinunter, besingt die herrliche Landschaft, führt ein in die Geschichte der Städte und Ansiedlungen, macht bekannt mit den kleinen Völkern und Völkerschaften, die seit Jahrhunderten an seinen Ufern leben, wie auch mit denen, die im Zuge der Erschließung Sibiriens hierher kamen. Sie erzählt von kleinen Geschichten und von großer Geschichte.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Russische Szenen

Russische Szenen von Kopelew,  Lew, Kuschtewskaja,  Tatjana, Rönnau,  Eva, Schalimow,  Wladimir, Wiebe,  Marianne, Wollenweber,  Britta
Die russische Journalistin und Drehbuchautorin zahlreicher Dokumentarfilme Tatjana Kuschtewskaja vermittelt in ihren ebenso vielfältigen wie einfühlsamen Reportagen ein eindrucksvolles Bild von der Vielschichtigkeit des Lebens in Rußland - vor und nach 1992. Mit einem sensiblen Blick für das eigene Land, für dessen Phänomene und vor allem für dessen Menschen schreibt die Autorin über ihre Begegnungen zwischen Moskau und Wladiwostok. Die bemerkenswerte Auswahl der geschilderten Erlebnisse und ihr Nebeneinander machen das Buch zu einem einzigartigen Leseereignis. Tatjana Kuschtewskaja berichtet, dokumentiert und erzählt - über eine Wunderheilung durch einen Schamanen in Jakutien, einen österreichischen Spion im hohen Norden, Politische Kommissare der Roten Armee. Über Pressefreiheit und Kinder, die Selbstmord begehen. Über Musikunterricht in Sibirien und Pater Pawel...
Aktualisiert: 2020-01-14
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Küssen auf russisch

Küssen auf russisch von Kuschtewskaja,  Janina, Kuschtewskaja,  Tatjana, Tschörtner,  Ilse
Wie küßt man in Rußland? Eines steht fest: Dort küßt man viel, und man küßt leidenschaftlich. Tatjana Kuschtewskaja hat ein kurzweiliges Buch über die Vielfalt des russischen Kusses verfaßt. In der Form eines Kuß-Alphabets breitet sie eine Fülle von Küssen vor dem Leser aus. Den roten Faden bilden die fiktiven Küsse der großen russischen Schriftsteller, nicht zu vergessen die der Dichterinnen. Anna Achmatowa läßt sich im Gedicht einen Handkuß geben: 'Wie schlichter Höflichkeit zuliebe, / Bald spitzbübisch, bald nonchalant / Mir zulächelnd, kam er herüber / Und küßte flüchtig meine Hand.' Während Dostojewskij mit Küssen geizte und Gogol sich vor Frauen wie vor Küssen geradezu fürchtete, versinken die Figuren im Werk des Nobelpreisträgers Bunin in den 'dunklen Alleen' der Leidenschaft. Tschechow ist auch im wirklichen Leben trunken von Küssen. Einen Brief an Lika Misinowa beschließt er mit den Worten: 'Mit knechtseliger Ergebenheit küsse ich Ihr Puderdöschen und neide Ihren alten Stiefeln die Freude, Sie jeden Tag zu sehen.' Aber das Buch bietet mehr als eine Sammlung literarischer Küsse; es ist eine kleine Kulturgeschichte der russischen Kußbräuche. Will man eine eidesstattliche Versicherung ablegen, so küßt man das Kreuz. Als Student wiederum ist man vielleicht eher geneigt, die Ikone mit dem Namen 'Vermehrung des Verstandes' in einer Moskauer Kirche zu küssen. Und berühmt-berüchtigt sind die staatlichen 'Lippenbekenntnisse', allen voran der legendäre sozialistische Bruderkuß, den Honecker und Breschnew einst vollzogen. Als Michail Gorbatschow sich anschickte, diese Zeremonie einige Jahre später zu wiederholen, fiel davon gewissermaßen sogar die Mauer um. Kurz und gut, wenn es ums Küssen geht, sind die Russen unberechenbar. Nicht genug, daß man dem russischen Volkskalender zufolge am 17. August den 'Tag der Himbeerküsse' feiert, an dem so mancher Mann den Verstand verliert und einen Himbeerstrauch statt der Angebeteten umarmt – nein, Tatjana Kuschtewskaja erzählt auch die Geschichte eines Polarfliegers, der nicht davor zurückschreckte, einen Eisbären zu liebkosen.
Aktualisiert: 2021-01-27
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Sibirienreise – die Lena

Sibirienreise – die Lena von Kuschtewskaja,  Tatjana, Tschörtner,  Ilse
Die Jakuten haben recht, wenn sie sagen: „Nur an der Lena wirst du ganz du selbst!” Ich bin ein wahres Glückskind, denn es war mir im Leben vergönnt, mein „gelobtes Land” auf unserem Erdball zu finden. An seinem mächtigsten und schönsten Fluß, der Lena, einem von 23000 großen und kleineren Flüssen, habe ich acht Jahre gelebt. Mein „gelobtes Land” liegt - um eine alte russische Redensart zu verwenden - „hinter drei mal neun Erden”, und obwohl seine geographischen Koordinaten seit dem vorigen Jahrhundert genauestens bekannt sind und uns alle modernen Fortbewegungsmittel zur Verfügung stehen, ist es durchaus nicht jedermann zugänglich. Auf der Karte Rußlands bildet es im Nordosten einen ausgedehnten Fleck, der von Süd nach Nord 2500 und von West nach Ost 2000 Kilometer mißt. Dieses Land, allgemein Jakutien, von den Jakuten selbst aber Sacha genannt, umfaßt ein Gebiet von drei Millionen Quadratkilometern. Naturforscher haben der mächtigen Lena viele Bücher gewidmet, doch kein einziges kann das Erlebnis einer Reise auf ihr ersetzen. Von der Lena aus werden Sie die „Hinterhöfe der Welt” entdecken - und dabei sicherlich „ganz Sie selbst werden”.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Tolstoi auf’m Klo

Tolstoi auf’m Klo von Kuschtewskaja,  Janina, Kuschtewskaja,  Tatjana, Wollenweber,  Britta
Seit Tatjana Kuschtewskaja die Idee zum vorliegenden Buch gekommen ist, kam häufiger die Frage auf: „Warum um alles in der Welt dieses Thema?” So als wäre es trivial oder gar anstößig. Toilettengeschichten aus Rußland! Das ist in der Tat eine Thematik, die immer wieder von Peinlichkeit begleitet ist, traurig und heiter zugleich. Aber die Frage scheint doch interessant: Wie haben die russischen Literaten das Thema behandelt? Was für eine Bedeutung hatte es für deren Kunst? Wie gingen die Zaren auf die Toilette, oder welche Lösungen wurden für die sowjetischen Kosmonauten gefunden? Wie hat sich das Klo historisch in Rußland entwickelt, und wie sind wir in unseren Kommunalkas damit umgegangen. Und es gibt unendliche weitere Aspekte, die interessant und beschreibungswürdig sind. Herausgekommen ist eine kleine Geschichte Rußlands durch die Klobrille betrachtet.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Der Baikal

Der Baikal von Deschurow,  Stanislaw, Kuschtewskaja,  Tatjana, Wollenweber,  Britta
Der Baikal, einer der größten Süßwasserseen der Welt, gilt in Rußland als „heiliges Meer”. Er ist ein Mythos, ein Wunder und Phänomen, das bis heute zahlreiche Rätsel birgt. Für die Reisenden und Liebhaber ist er Terra magica, für Wissenschaftler und Historiker nach wie vor Terra incognita. Das älteste und tiefste Binnengewässer der Welt mit seinen zahlreichen Zuflüssen und nur einem einzigen Abfluß lädt ein, ein Stück ursprüngliches Rußland zu entdecken. Die Reise führt die Westküste entlang bis zum nördlichsten Zipfel und die Ostküste hinunter bis nach Kultuk am Südbaikal. Sie führt in herrliche Buchten, auf die Kaps und die Inseln im geheimnisvollen Gewässer. Auf dem Weg liegen sechs Naturschutzgebiete. Nicht von ungefähr zählt die Baikalregion zum Weltnaturerbe der Unesco. Auf dem Weg begegnet man typischen Sibirjaken und indigenen Burjaten, Schamanen und Mönchen, Fischern und Zobeljägern, Beerensammlern und Mineralienliebhabern. Und man erfährt vieles über den Alltag der Ansässigen, ihre Traditionen, Sitten und Bräuche, ihre Feste und Rituale, auch ihre Geschichte. Der Baikal, dessen Gesicht sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde verändert, läßt niemanden los.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Am Anfang war die Frau

Am Anfang war die Frau von Kuschtewskaja,  Janina, Kuschtewskaja,  Tatjana, Lunau,  Steffi, Tschörtner,  Ilse
Hinter bedeutenden Männern stehen häufig nicht weniger bedeutende Frauen. Außergewöhnlich intelligente und gebildete Frauen trugen oft maßgeblich dazu bei, daß ihre genialen Männer weltbekannt wurden. Ihre Verdienste um die Weltkultur sind unbestreitbar groß. Doch wer waren diese Frauen, die im Schatten ihrer Männer deren Erfolg dienten? Ihre Geschichten und Verdienste werden leider viel zu häufig übergangen. Das soll sich nun ändern … Nach »Liebe – Macht – Passion« und »Russinnen ohne Rußland« legt Tatjana Kuschtewskaja mit »Am Anfang war die Frau« nun den dritten und abschließenden Teil ihrer Trilogie über starke russiche Frauen vor. In 19 Porträts schildert sie die Schicksale ihrer Heldinnen, den Frauen an der Seite berühmter Männer. Keine Lebensgeschichte gleicht der anderen, sie umspielen die ganze Bandbreite menschlicher Eigenschaften: von innigster Selbstaufopferung bis zu zähester Selbstbe-hauptung. Was sie alle vereint, ist die Leidenschaft und Hingabe, mit der sie ihre berühmten Männer unterstützt, gefördert und vorangebracht haben. Sie waren ihnen Muse, Agentin, Sekretärin, Beraterin und nicht zuletzt Mutter ihrer Kinder. Es ist an der Zeit, daß wir ihre Geschichten kennen lernen!
Aktualisiert: 2022-05-04
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Transsibirische Eisenbahn

Transsibirische Eisenbahn von Kuschtewskaja,  Tatjana, Schalimow,  Wladimir, Wollenweber,  Britta
156 Stunden braucht der Zug Nr. 2 mit dem Namen "Rossija" für die 9300 Eisenbahnkilometer, die Moskau mit Wladiwostok verbinden. Die "Transsib", wie die Russen die Magistrale zärtlich nennen, ist ein Mythos. Mit dem Bau der Strecke wurde 1891 begonnen, 1916 war sie fertiggestellt. Die Transsib hält die Reiselustigen in Atem: Sie verdreht ihnen den Kopf, macht sie neugierig, gibt sich in einem Moment vertraut, um dann plötzlich im Nebel zu verschwinden, und dann auf einmal brodelt draußen vor dem Fenster ein fremdes Leben, das fasziniert und verzaubert. Die Transsib hat etwas Anziehend-Rätselhaftes, das seit eh und je die ganze Welt lockte und heute noch lockt. Tatjana Kuschtewskaja führt den Leser in die Geschichte und in die Städte, sie beschreibt traumhaft schöne Landschaften, erzählt von der Mentalität und der Kultur der russischen Menschen und zeichnet so ein lebhaftes Bild vom Leben auf und entlang der Transsibirischen Eisenbahn.
Aktualisiert: 2020-01-14
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