»Das Lesebuch für Italien-Begeisterte!« FAZ
»Sie konnte Geschichten erzählen und Walnüsse im angewinkelten Ellbogen knacken, sie konnte Kühe melken und wie ein Straßenjunge schrill auf zwei Fingern pfeifen. Am meisten aber bestaunten wir sie wegen der Leichtigkeit, mit der sie den Stengel einer Kirsche im geschlossenen Mund nur mithilfe der Zunge zu verknoten wusste.« Dies schreibt Sabina Magnani-von Petersdorff über ihre Mutter Franca Magnani, die über 30 Jahre aus Italien für die ARD berichtete und so zur »Stimme Italiens« wurde.
Die wichtigsten Beiträge sind in diesem persönlichen Italienbuch zusammengestellt. Franca Magnani vermittelte darin in der für sie so unverwechselbaren Art ein unkonventionelles, liebevolles und kenntnisreiches Panorama ihrer Heimat. Menschen – prominente und ganz einfache –, Landschaften, Ereignisse, die große Politik, den Alltag der Italiener erfasste sie mit ihrem genauen Blick.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Franca Magnanis Liebeserklärung an die Ewige Stadt
Franca Magnani, in Rom geboren, lebte bis zu ihrem Tod im Oktober 1996 in der Ewigen Stadt. 23 Jahre lang berichtete sie für die ARD aus Rom und prägte als die »Stimme Italiens« das Italienbild der Deutschen.
Das Rom von Franca Magnani ist nicht das der großen, lauten Touristenplätze. Sie entdeckt die Schönheit der Stadt im Alltäglichen: in den stillen Straßen, in denen früher die Handwerker ihre Werkstätten hatten, in verborgenen Kirchen oder in den eleganten Handbewegungen, mit denen die Polizisten das Verkehrschaos zu bändigen versuchen. Franca Magnanis Geschichten über die Stadt, über Roms Kultur, Historie und Politik, sind geprägt von ihrem Temperament, ihrer genauen Beobachtungsgabe und ihrem feinsinnigen Humor. Und so nimmt die Autorin die Leser mit auf eine persönliche Entdeckungsreise in ein bisher unbekanntes Rom.
Franca Magnanis Texte wurden von ihren Kindern Marco Magnani und Sabina Magnani-von Petersdorff in Zusammenarbeit mit Reinhold Joppich aus dem Nachlaß ausgewählt, ergänzt und kommentiert.Diese bisher noch nicht in Buchform veröffentlichten Geschichten von Franca Magnani zeigen den Zauber Roms fernab der Touristenpfade und laden ein zu einer Entdeckungsreise in die Heimatstadt der großen Journalistin.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli) wurde am 01.05.1900 in einer Kleinbauernfamilie im Bergdorf Pescina in den Abruzzen geboren. Seine Kindheit war geprägt durch wirtschaftliche Not und soziale Spannungen. Früh entwickelte sich sein politisches Engagement: 1917 setzte er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter ein. Ein Jahr später siedelte er nach Rom über, wo mit dem Anschluss an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Diese Aktivitäten wurden bereits 1919 von der Polizei beobachtet, was ihn nicht daran hinderte, im folgenden Jahr mit Antonio Gramsci und Amadeo Bordiga die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zu gründen. Als Mitglied des Zentralkomitees war er für internationale Kontakte zuständig. Im Jahr der faschistischen Machtübernahme 1922 wurde er in seiner Triestiner Redaktion verhaftet. Nach der Freilassung 1923 tauchte er endgültig in den Untergrund ab. Folgende Stationen waren Deutschland, Frankreich und Spanien; er kehrte jedoch 1925 nach Italien zurück. Zwei Jahre später in Moskau wurde er Zeuge der von Stalin durchgesetzten politischen Liquidierung von Trotzki und Sinowjew. Silones Protest dagegen markiert den Beginn seiner Entfremdung von der Kommunistischen Partei. 1929 begann seine ideologische Isolation, als sich die Führung des PCI in Moskautreue und -unabhängige spaltete; 1931 wurde er auf Druck der Kommunistischen Internationale aus der Partei ausgeschlossen. Die in der Schweiz erstmals veröffentlichten Romane konnten – da die dortigen Behörden eine Kompromittierung ihrer Neutralitätspolitik vermeiden wollten – in ihrer ursprünglichen Form nicht erscheinen; Textstellen, die als politisch brisant empfunden wurden, mußten abgemildert werden. Silone übte Kritik an der faschistischen Politik seiner Heimat und bezog zunehmend eine distanzierte Position gegen die diktatorische Führung der dem Widerstand verpflichteten Parteien. Nicht die Weltrevolution trieb ihn an, sondern die Liebe zu den Armen und Unterdrückten. Dies manifestiert sich auch in seinem Stil, der sich durch eine einfache, für breite Leserschichten verständliche Sprache auszeichnet. (Silone: »Was schließlich den Stil betrifft, so erscheint es mir als die höchste Weisheit, einfach zu sein.«). Zeit seines Lebens blieb Silone jedoch ein Außenseiter, ein Fall »bitterer, fast tragischer Verkanntheit«, wie Heinrich Böll einmal bemerkte. Nach der Befreiung Italiens im Oktober 1944 kehrte er nach Italien zurück, wo er aber unter den Intellektuellen nur schwer Fuß fassen konnte. Sein ideologiefeindliches, individualistisches Verständnis von Sozialismus isolierte ihn zunehmend gegenüber marxistischen Dogmatikern. Er forderte vielmehr eine Neubestimmung des sozialistischen Ideals als Utopie ein, die an zeitlose idealistische Werte und Ideale der christlich-abendländischen Traditon anknüpfen sollte. Verzicht auf Ideologie, Gedankenfreiheit der Mitglieder und eine hierarchielose Organisation waren ihm enorm wichtig. Mit seinem anti-ideologischen, freiheitlichen Programm stieß er jedoch auf wenig Resonanz. Zunehmend enttäuscht zog er sich von der Parteiarbeit zurück und widmete sich ab 1950 nur noch seinen literarischen Arbeiten. Am 22.08.1978 starb er in einer Genfer Klinik. Die enge Verbindung zwischen Leben, Politik und Werk ist kennzeichnend für diesen zutiefst menschlichen und engagierten Romancier. Dagmar Ploetz, die bekannte Gabriel García-Márques-Übersetzterin, arbeitet in ihrer (im April 2000 bei KiWi erschienenen) ausgezeichneten Monographie über Silone diese enge Verknüpfung von Vita, Zeitgeschichte und Werk heraus. Reinhold Joppich, vorzüglicher Silone-Interpret, hat Auszüge aus Silones Werk Wein und Brot gelesen, Musik: Antonella Sellerio. Diese CD ist im Hör-Verlag erhältlich. Auszeichnungen Silones (Auswahl): Ehrendoktor der Universität Yale (1966)Ehrendoktor der Universität Toulouse (1970)Gottfried – Keller – Preis (1973)Die Region der Abruzzen stiftete 1988 den jährlich vergebenen Ignazio-Silone-Literaturpreis, mit dem vor allem sozial engagierte Schriftsteller ausgezeichnet werden.Von den exemplarischen Geschichten aus seiner Kindheit bis zu den Traktaten über die Wohlstandsgesellschaft von heute ist diese “autobiografia morale” - wie die Jury des Marzotto -Preises das Buch des sozialistischen Einzelgängers nannte, der in den 20er Jahren einer der führenden Kommunisten Italiens war und Lenin, Trotzki und Stalin kannte – weit mehr als das inquisitorische Selbstporträt eines Schriftstellers mit intaktem Gewissen: Mit Ignazio Silones Leben wird zugleich ein entscheidendes Stück der Geschichte Italiens und des Kommunismus lebendig.(aus: DER SPIEGEL)
Aktualisiert: 2023-06-05
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Als Journalistin und Zeitzeugin hat Franca Magnani 40 Jahre Frauenbewegung in Italien begleitet. Ihre Texte entwerfen ein spannendes Panorama der italienischen Gesellschaft. Sowohl ihre einfühlsamen Porträts bekannter und ganz unbekannter Frauen als auch ihre treffenden Kommentare zur Rolle der Familie oder der Krise des italienischen Mannes beweisen einmal mehr, wie Recht Heinrich Böll hatte, Franca Magnani als eine »Entwicklungshelferin für Rechts- und Freiheitssinn« zu charakterisieren.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Franca Magnani erzählt die Geschichte ihrer Familie. Es ist dies weder eine politische noch eine historische Analyse, sondern erlebte Geschichte. Das faschistische und antifaschistische Italien, die Menschen im Exil, das Italien der Nachkriegszeit erscheinen im Schicksal dieser Familie wie in einem Brennglas.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Franca Magnani erzählt die Geschichte ihrer Familie. Es ist dies weder eine politische noch eine historische Analyse, sondern erlebte Geschichte. Das faschistische und antifaschistische Italien, die Menschen im Exil, das Italien der Nachkriegszeit erscheinen im Schicksal dieser Familie wie in einem Brennglas.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Als Journalistin und Zeitzeugin hat Franca Magnani 40 Jahre Frauenbewegung in Italien begleitet. Ihre Texte entwerfen ein spannendes Panorama der italienischen Gesellschaft. Sowohl ihre einfühlsamen Porträts bekannter und ganz unbekannter Frauen als auch ihre treffenden Kommentare zur Rolle der Familie oder der Krise des italienischen Mannes beweisen einmal mehr, wie Recht Heinrich Böll hatte, Franca Magnani als eine »Entwicklungshelferin für Rechts- und Freiheitssinn« zu charakterisieren.
Aktualisiert: 2023-05-10
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»Das Lesebuch für Italien-Begeisterte!« FAZ
»Sie konnte Geschichten erzählen und Walnüsse im angewinkelten Ellbogen knacken, sie konnte Kühe melken und wie ein Straßenjunge schrill auf zwei Fingern pfeifen. Am meisten aber bestaunten wir sie wegen der Leichtigkeit, mit der sie den Stengel einer Kirsche im geschlossenen Mund nur mithilfe der Zunge zu verknoten wusste.« Dies schreibt Sabina Magnani-von Petersdorff über ihre Mutter Franca Magnani, die über 30 Jahre aus Italien für die ARD berichtete und so zur »Stimme Italiens« wurde.
Die wichtigsten Beiträge sind in diesem persönlichen Italienbuch zusammengestellt. Franca Magnani vermittelte darin in der für sie so unverwechselbaren Art ein unkonventionelles, liebevolles und kenntnisreiches Panorama ihrer Heimat. Menschen – prominente und ganz einfache –, Landschaften, Ereignisse, die große Politik, den Alltag der Italiener erfasste sie mit ihrem genauen Blick.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Als Journalistin und Zeitzeugin hat Franca Magnani 40 Jahre Frauenbewegung in Italien begleitet. Ihre Texte entwerfen ein spannendes Panorama der italienischen Gesellschaft. Sowohl ihre einfühlsamen Porträts bekannter und ganz unbekannter Frauen als auch ihre treffenden Kommentare zur Rolle der Familie oder der Krise des italienischen Mannes beweisen einmal mehr, wie Recht Heinrich Böll hatte, Franca Magnani als eine »Entwicklungshelferin für Rechts- und Freiheitssinn« zu charakterisieren.
Aktualisiert: 2023-01-27
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»Das Lesebuch für Italien-Begeisterte!« FAZ
»Sie konnte Geschichten erzählen und Walnüsse im angewinkelten Ellbogen knacken, sie konnte Kühe melken und wie ein Straßenjunge schrill auf zwei Fingern pfeifen. Am meisten aber bestaunten wir sie wegen der Leichtigkeit, mit der sie den Stengel einer Kirsche im geschlossenen Mund nur mithilfe der Zunge zu verknoten wusste.« Dies schreibt Sabina Magnani-von Petersdorff über ihre Mutter Franca Magnani, die über 30 Jahre aus Italien für die ARD berichtete und so zur »Stimme Italiens« wurde.
Die wichtigsten Beiträge sind in diesem persönlichen Italienbuch zusammengestellt. Franca Magnani vermittelte darin in der für sie so unverwechselbaren Art ein unkonventionelles, liebevolles und kenntnisreiches Panorama ihrer Heimat. Menschen – prominente und ganz einfache –, Landschaften, Ereignisse, die große Politik, den Alltag der Italiener erfasste sie mit ihrem genauen Blick.
Aktualisiert: 2023-01-27
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Franca Magnani erzählt die Geschichte ihrer Familie. Es ist dies weder eine politische noch eine historische Analyse, sondern erlebte Geschichte. Das faschistische und antifaschistische Italien, die Menschen im Exil, das Italien der Nachkriegszeit erscheinen im Schicksal dieser Familie wie in einem Brennglas.
Aktualisiert: 2023-01-27
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Franca Magnani erzählt die Geschichte ihrer Familie. Es ist dies weder eine politische noch eine historische Analyse, sondern erlebte Geschichte. Das faschistische und antifaschistische Italien, die Menschen im Exil, das Italien der Nachkriegszeit erscheinen im Schicksal dieser Familie wie in einem Brennglas.
Aktualisiert: 2023-01-26
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Als Journalistin und Zeitzeugin hat Franca Magnani 40 Jahre Frauenbewegung in Italien begleitet. Ihre Texte entwerfen ein spannendes Panorama der italienischen Gesellschaft. Sowohl ihre einfühlsamen Porträts bekannter und ganz unbekannter Frauen als auch ihre treffenden Kommentare zur Rolle der Familie oder der Krise des italienischen Mannes beweisen einmal mehr, wie Recht Heinrich Böll hatte, Franca Magnani als eine »Entwicklungshelferin für Rechts- und Freiheitssinn« zu charakterisieren.
Aktualisiert: 2023-01-26
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»Das Lesebuch für Italien-Begeisterte!« FAZ
»Sie konnte Geschichten erzählen und Walnüsse im angewinkelten Ellbogen knacken, sie konnte Kühe melken und wie ein Straßenjunge schrill auf zwei Fingern pfeifen. Am meisten aber bestaunten wir sie wegen der Leichtigkeit, mit der sie den Stengel einer Kirsche im geschlossenen Mund nur mithilfe der Zunge zu verknoten wusste.« Dies schreibt Sabina Magnani-von Petersdorff über ihre Mutter Franca Magnani, die über 30 Jahre aus Italien für die ARD berichtete und so zur »Stimme Italiens« wurde.
Die wichtigsten Beiträge sind in diesem persönlichen Italienbuch zusammengestellt. Franca Magnani vermittelte darin in der für sie so unverwechselbaren Art ein unkonventionelles, liebevolles und kenntnisreiches Panorama ihrer Heimat. Menschen – prominente und ganz einfache –, Landschaften, Ereignisse, die große Politik, den Alltag der Italiener erfasste sie mit ihrem genauen Blick.
Aktualisiert: 2023-01-26
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Franca Magnanis Liebeserklärung an die Ewige Stadt
Franca Magnani, in Rom geboren, lebte bis zu ihrem Tod im Oktober 1996 in der Ewigen Stadt. 23 Jahre lang berichtete sie für die ARD aus Rom und prägte als die »Stimme Italiens« das Italienbild der Deutschen.
Das Rom von Franca Magnani ist nicht das der großen, lauten Touristenplätze. Sie entdeckt die Schönheit der Stadt im Alltäglichen: in den stillen Straßen, in denen früher die Handwerker ihre Werkstätten hatten, in verborgenen Kirchen oder in den eleganten Handbewegungen, mit denen die Polizisten das Verkehrschaos zu bändigen versuchen. Franca Magnanis Geschichten über die Stadt, über Roms Kultur, Historie und Politik, sind geprägt von ihrem Temperament, ihrer genauen Beobachtungsgabe und ihrem feinsinnigen Humor. Und so nimmt die Autorin die Leser mit auf eine persönliche Entdeckungsreise in ein bisher unbekanntes Rom.
Franca Magnanis Texte wurden von ihren Kindern Marco Magnani und Sabina Magnani-von Petersdorff in Zusammenarbeit mit Reinhold Joppich aus dem Nachlaß ausgewählt, ergänzt und kommentiert.Diese bisher noch nicht in Buchform veröffentlichten Geschichten von Franca Magnani zeigen den Zauber Roms fernab der Touristenpfade und laden ein zu einer Entdeckungsreise in die Heimatstadt der großen Journalistin.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli) wurde am 01.05.1900 in einer Kleinbauernfamilie im Bergdorf Pescina in den Abruzzen geboren. Seine Kindheit war geprägt durch wirtschaftliche Not und soziale Spannungen. Früh entwickelte sich sein politisches Engagement: 1917 setzte er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter ein. Ein Jahr später siedelte er nach Rom über, wo mit dem Anschluss an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Diese Aktivitäten wurden bereits 1919 von der Polizei beobachtet, was ihn nicht daran hinderte, im folgenden Jahr mit Antonio Gramsci und Amadeo Bordiga die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zu gründen. Als Mitglied des Zentralkomitees war er für internationale Kontakte zuständig. Im Jahr der faschistischen Machtübernahme 1922 wurde er in seiner Triestiner Redaktion verhaftet. Nach der Freilassung 1923 tauchte er endgültig in den Untergrund ab. Folgende Stationen waren Deutschland, Frankreich und Spanien; er kehrte jedoch 1925 nach Italien zurück. Zwei Jahre später in Moskau wurde er Zeuge der von Stalin durchgesetzten politischen Liquidierung von Trotzki und Sinowjew. Silones Protest dagegen markiert den Beginn seiner Entfremdung von der Kommunistischen Partei. 1929 begann seine ideologische Isolation, als sich die Führung des PCI in Moskautreue und -unabhängige spaltete; 1931 wurde er auf Druck der Kommunistischen Internationale aus der Partei ausgeschlossen. Die in der Schweiz erstmals veröffentlichten Romane konnten – da die dortigen Behörden eine Kompromittierung ihrer Neutralitätspolitik vermeiden wollten – in ihrer ursprünglichen Form nicht erscheinen; Textstellen, die als politisch brisant empfunden wurden, mußten abgemildert werden. Silone übte Kritik an der faschistischen Politik seiner Heimat und bezog zunehmend eine distanzierte Position gegen die diktatorische Führung der dem Widerstand verpflichteten Parteien. Nicht die Weltrevolution trieb ihn an, sondern die Liebe zu den Armen und Unterdrückten. Dies manifestiert sich auch in seinem Stil, der sich durch eine einfache, für breite Leserschichten verständliche Sprache auszeichnet. (Silone: »Was schließlich den Stil betrifft, so erscheint es mir als die höchste Weisheit, einfach zu sein.«). Zeit seines Lebens blieb Silone jedoch ein Außenseiter, ein Fall »bitterer, fast tragischer Verkanntheit«, wie Heinrich Böll einmal bemerkte. Nach der Befreiung Italiens im Oktober 1944 kehrte er nach Italien zurück, wo er aber unter den Intellektuellen nur schwer Fuß fassen konnte. Sein ideologiefeindliches, individualistisches Verständnis von Sozialismus isolierte ihn zunehmend gegenüber marxistischen Dogmatikern. Er forderte vielmehr eine Neubestimmung des sozialistischen Ideals als Utopie ein, die an zeitlose idealistische Werte und Ideale der christlich-abendländischen Traditon anknüpfen sollte. Verzicht auf Ideologie, Gedankenfreiheit der Mitglieder und eine hierarchielose Organisation waren ihm enorm wichtig. Mit seinem anti-ideologischen, freiheitlichen Programm stieß er jedoch auf wenig Resonanz. Zunehmend enttäuscht zog er sich von der Parteiarbeit zurück und widmete sich ab 1950 nur noch seinen literarischen Arbeiten. Am 22.08.1978 starb er in einer Genfer Klinik. Die enge Verbindung zwischen Leben, Politik und Werk ist kennzeichnend für diesen zutiefst menschlichen und engagierten Romancier. Dagmar Ploetz, die bekannte Gabriel García-Márques-Übersetzterin, arbeitet in ihrer (im April 2000 bei KiWi erschienenen) ausgezeichneten Monographie über Silone diese enge Verknüpfung von Vita, Zeitgeschichte und Werk heraus. Reinhold Joppich, vorzüglicher Silone-Interpret, hat Auszüge aus Silones Werk Wein und Brot gelesen, Musik: Antonella Sellerio. Diese CD ist im Hör-Verlag erhältlich. Auszeichnungen Silones (Auswahl): Ehrendoktor der Universität Yale (1966)Ehrendoktor der Universität Toulouse (1970)Gottfried – Keller – Preis (1973)Die Region der Abruzzen stiftete 1988 den jährlich vergebenen Ignazio-Silone-Literaturpreis, mit dem vor allem sozial engagierte Schriftsteller ausgezeichnet werden.Von den exemplarischen Geschichten aus seiner Kindheit bis zu den Traktaten über die Wohlstandsgesellschaft von heute ist diese “autobiografia morale” - wie die Jury des Marzotto -Preises das Buch des sozialistischen Einzelgängers nannte, der in den 20er Jahren einer der führenden Kommunisten Italiens war und Lenin, Trotzki und Stalin kannte – weit mehr als das inquisitorische Selbstporträt eines Schriftstellers mit intaktem Gewissen: Mit Ignazio Silones Leben wird zugleich ein entscheidendes Stück der Geschichte Italiens und des Kommunismus lebendig.(aus: DER SPIEGEL)
Aktualisiert: 2023-02-13
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