Der schreitende Mann (L’Homme qui marche): Das ist sowohl der Künstler, Alberto Giacometti (1901–1966), als auch seine Plastik von 1960, die diesen Namen trägt. Unterwegs sein, nie aufhören mit dem (schrecklich unmöglichen) Versuch, die Präsenz des Gegenübers, die ewig sich wandelnde, flüchtige, entschwindende Gegenwart des Modells künstlerisch zu fassen und zu bannen. Das war die Herausforderung, die letztlich verteufelt paradoxe Aufgabe, der sich der Schweizer Maler und Bildhauer mit Hingabe, aber auch mit Verzweiflung ein Leben lang verpflichtet fühlte.
Franck Maubert (geb. 1955) ist nicht nur Kunsthistoriker, sondern auch Schriftsteller. Kunst bedeutet ihm alles. Seine Prosa hat deshalb die wunderbare Macht, uns auf einfachste Weise ins Herz der künstlerischen Dinge zu führen, dorthin, wo das Geheimnis der Anziehungskraft eines Werks liegt; dorthin, wo seine tiefste Poesie auf uns wartet; dorthin, wo wir einen Spiegel finden und letztlich gebannt uns selbst gegenüberstehen. Er tut dies auf diskrete, galante und noble Art, ohne allzu große oder gar pathetische Worte, und gleicht dabei dem zärtlich Verliebten, der sich mit Umsicht und Respekt dem verehrten Gegenüber auf tausend immer neuen Wegen nähert.
Es ist ein Genuss, Giacometti immer wieder begegnen zu dürfen. Und es ist ein – verdoppelter – Genuss, dies durch die Linse dieses gescheiten, sensiblen und schreibmächtigen, dieses liebenden Autors tun zu können.
»Der schreitende Mann hat Franck Maubert zu einer Erklärung leidenschaftlicher Bewunderung inspiriert. Methodisch rekonstruiert er die Welt Giacomettis. Es gibt tausend Arten, diesen Adam zu betrachten, der sich aus dem Lehm zu erheben scheint.«
L’Obs
»Mauberts Buch erscheint zu einer Zeit, da sich in Europa Millionen von Menschen auf den Weg gemacht haben, um eine bessere Zukunft zu suchen. Als Giacometti sein berühmtestes Werk schuf, konnte er zwar nicht an alle diese Gehenden denken, aber seine Skulptur eines fadenförmigen Mannes könnte ihr Symbol sein. Gehen heißt Sein, ruft Maubert in Erinnerung, von diesem Werk fasziniert. Der Autor zieht uns mitten hinein in eine fesselnde Erzählung.«
Madame Figaro
»Franck Maubert bewegt sich zwischen den Quellen eines Werks, das von den alten Meistern lebt. Paradox der Moderne, die der Moderne den Rücken kehrt. Ein schöner Versuch eines durch Herz und Geist verwandelten Verstehens.«
Le Point
»Gewiss, vor Maubert gab es Sartre oder Leiris oder Malraux, alles überaus achtenswerte Persönlichkeiten. Dennoch ist er der Erste, der sich einzig für Den schreitenden Mann interessiert. Der Erste, der fest mit ihm verbunden ist. Der Erste schließlich, der ihn sich aneignet. (Und daraus ergeben sich Seiten großer Literatur.)«
Sud Ouest Dimanche
Aktualisiert: 2020-12-16
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Unbekannte Gespräche mit Francis Bacon über Kunst, Leben, Poesie, Drama, Schmerzen und Tod – zum ersten Mal auf Deutsch!
Francis Bacon ist immer wieder erstaunlich und begeisternd. Das gilt für seine Kunst wie für die Interviews, die er gegeben hat. Hier stellen wir ein außergewöhnliches Gespräch vor: Dem Künstler saß in den 1980er Jahren ein französischer Kunsthistoriker gegenüber, der auch Schriftsteller – mithin selbst Künstler – ist, ein Mann, der (wie Bacon in der englischen Metropole) lange der Rock- und Underground-Szene in Paris angehört hat. Die beiden verstehen sich sehr gut. Da Franck Maubert in der Literatur zu Hause ist, geht das Gespräch sofort in diese Richtung. Bacon erzählt von seiner überragenden Liebe zu Dramatikern wie Aischylos, Shakespeare und Racine, zu Dichtern wie Federico García Lorca, William Butler Yeats und T. S. Eliot. Die Werke dieser Autoren sind ihm lebenswichtig: Wenige Zeilen großer Poesie können in ihm echte Inspiration bewirken, einen Schaffensfuror in Gang setzen, die Mauern alter Sehgewohnheiten einreißen.
Es ist ein zugleich fröhliches wie erleuchtendes Gespräch, das so – wie zwischen zwei alten Kumpel beim Wein – zustande gekommen ist. Und es wurde, das ist erstaunlich, auf Französisch geführt, also in einer Sprache, in welcher der Maler nie sehr firm war. Vielleicht ist das mit ein Grund dafür, dass man Bacon selten so direkt und unbeschwert, so roh, unbesorgt und wahr hat vernehmen können.
Ein Lesevergnügen für alle, die den Briten mögen. Und für jene, die wissen wollen, was Dichterworte – wie Donnerworte – im Ohr und in der Hand eines Künstlers freisetzen können. Zum ersten Mal auf Deutsch zu lesen, fabelhaft stimmig übertragen von der großen Frankfurter Übersetzerin Eva Moldenhauer.
Aktualisiert: 2022-02-03
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Die Geschichte von Caroline: dem letzten Modell Alberto Giacomettis – seiner letzten großen Liebe!
Caroline – das ist die letzte Geliebte, das letzte Modell Alberto Giacomettis. Zwischen Mai 1961 und Ende 1965, wenige Wochen vor seinem Tod, besucht sie ihn beinahe täglich in seinem Atelier. Es entstehen 20 Ölbilder, zahlreiche Zeichnungen und Grafiken und eine Bronzebüste, alles Porträts der jungen, lebenslustigen Frau. Nach einhelliger Expertenmeinung stellen sie das Summum der Kunst Giacomettis dar und gehören seit Jahren zu den teuersten Werken auf dem Kunstmarkt.
Wer ist diese Frau? Kein Kunsthistoriker, kein Giacometti-Spezialist, kein Museumsmensch ist dieser Frage je systematisch nachgegangen. Erst ein Schriftsteller, ein sensibler Mann mit offenen Augen, der sich in Giacometti-Ausstellungen immer wieder von Caroline-Porträts hinreißen ließ, kam auf die Idee, sich auf die Suche nach dem Modell zu begeben. Franck Maubert, Romancier und Kunsthistoriker, findet Caroline Tamagno – verarmt, kränklich und verbittert – in einem Billigwohnheim in Nizza, einem sogenannten HLM. Von der Kunstwelt vergessen, führt die Frau, die mit einem eifersüchtigen Zuhälter zusammenlebt, ein Leben gänzlich am Rande der Gesellschaft. Kein einziges Werk von Alberto Giacometti hat das ehemalige Modell erhalten oder nach dessen Tod geerbt.
Einen halben Tag verbringt der Schriftsteller mit Caroline. Sein Bericht ist stupend. Herzergreifend, tieftraurig und anrührend – letztlich verrückt. Er offenbart eine Geschichte, die das Leben mit hartem Stift schrieb: die Geschichte einer flamboyanten Liebe, einer wahren Amour fou, und eines ebenso großen, schmerzhaften Verlustes nach dem Tod des Schweizer Bildhauers. Ohne Pathos und Larmoyanz, unsentimental und schnörkellos zeichnet Maubert diese Geschichte auf und wird damit auch der Kargheit, Strenge und Wahrheit der Werke Alberto Giacomettis gerecht.
Mit dem »Prix Renaudot Essai 2012« ausgezeichnet!
Aktualisiert: 2022-02-03
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