Der Vogel im Preußenkleid des Igels

Der Vogel im Preußenkleid des Igels von Mieder,  Eckhard
Wenn der nächste Große Krieg beginnt / haben wir genug Kamille-Tee im Schrank. / Der ist gut für den nervösen Magen / und kann geboten werden dem, / der die Tür einschlägt auf der Suche nach versteckten Feinden oder Beute(ln). – Ist das sarkastisch oder zynisch? Oder vielleicht bereits resignativ und einfach nur traurig? Schon möglich, dass es lediglich aberwitzig ist wie der Titel der Texte, den Eckhard Mieder – zu Füßen der Banktürme in Frankfurt am Main lebend und dichtend – dafür fand. Mieder hat schreiben und denken an der Leipziger Karl-Marx-Universität gelernt, und seine Weltanschauung fand er, indem er sich wandernd die Welt anschaute. Mit Rucksack und Nüssen als Nahrung bewegte er sich durch viele Regionen, nahen wie fernen, immer mit wachem und kritischem Blick. Da lernt man Kamille-Tee schätzen wie eben auch Dummheit und Voreingenommenheit verachten. Und auf alles macht sich Mieder seinen Reim. Einige Gedanken sind hier versammelt. Zum Nachlesen und Nachdenken.
Aktualisiert: 2022-12-09
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Nach hinten nicht und nicht nach vorne

Nach hinten nicht und nicht nach vorne von Mieder,  Eckhard
Wir leben, trotz aller globaler Dramatik, in einer Zeit des Stillstands. Nicht erst die Pandemie sorgte für Lethargie, forcierte eine merkliche Unlust an Veränderung. Eckhard Mieder, aufmerksamer Beobachter und feinsinniger Formulierer, beschäftigt sich nicht mit den politischen Ursachen, warum das so ist. Er erzählt mit Fantasie, wohin diese Ermüdung, die körperliche und psychische Trägheit, diese allgemeine Ermattung führen können. Folglich endet manches Schicksal mit dem physischen Ende seiner Protagonisten. Er oder sie ist des eigenen Lebens müde. Woher diese Wehrlosigkeit, diese Kraftlosigkeit, diese Ohnmacht, woher diese Unlust sich zu wehren, fragt sich erstaunt der Professor, als die Frau die Pistole auf ihn richtet. Und Ines aus einer anderen Geschichte, der nichts im Leben geschenkt wurde, beschließt eines Tages, mitten auf einer belebten Kreuzung stehen zu bleiben. Im Bericht der Polizei heißt es: »Sie ging nicht nach vorn, sie ging nicht nach hinten. Sie hörte einfach auf zu gehen.«
Aktualisiert: 2022-01-06
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Der Lord geht noch mal auf Sendung

Der Lord geht noch mal auf Sendung von Mieder,  Eckhard
Neun unerhörte Begebenheiten. Keine Skandale oder hysterisch berichtete Ereignisse, wie wir sie täglich in der Zeitung lesen. Sondern meisterlich und ruhig erzählt. Und gerade deshalb verstörend. Aus scheinbar banalen Vorgängen wächst eine außergewöhnliche Geschichte. Eckhard Mieder findet Anlässe in seiner eigenen Vergangenheit und in Meldungen, die in der Gegenwart verbreitet werden. Da verschwindet ein Vater, und statt des Vermissten findet der Sohn ein Fotoalbum, das sich als Entdeckung erweist. Oder ein Schützenkönig wird, mitten in seiner Ansprache, in die Brust getroffen. Von einer Kugel, die aus einem Weinberg kam. Seine Frau, eine Russin, stand neben ihm. Vier Tage nach dem Mord ist sie weg ... Auch Dr. Hagner, der Lord, verschwindet vom Gelände der Fernsehanstalt, nachdem sein Kollege Roland Bürgmann dort tot zusammengebrochen war.
Aktualisiert: 2020-12-24
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An der Autobahn stand dieser Mann

An der Autobahn stand dieser Mann von Mieder,  Eckhard
Eckhard Mieder, vielseitig bewandert im eigentlichen wie im übertragenen Sinne, dichtet so vor sich hin. Scheinbar zufällig die Themen wie deren Reihenfolge. Und vielleicht führt Zufall tatsächlich Regie, doch das ist bei Mieder nicht anzunehmen. Es ist schon alles sehr kontrolliert und sortiert, auch wenn der rote Faden, der sich durch die Zeilen zieht, nur schwer erkennbar ist. Die hochgradige Verunsicherung ist nur schwach zu spüren, das Schwanken des Grundes, auf dem Mieder steht und seine Beobachtungen macht, kaum wahrnehmbar. Deleatur hieß das alte Korrekturzeichen, das auf der Druckfahne vermerkt wurde, damit der Setzer wusste, wenn ein Buchstabe, ein Wort oder eine ganze Passage gestrichen werden sollte. Es möge getilgt oder beseitigt werden, hieß das auf Latein: deleatur. Heute drückt man auf die Reset-Taste, um alles zu löschen und neu zu beginnen. Mieder versieht manche Verrichtung oder Beobachtung mit diesem Zeichen, obgleich dies überflüssig ist: Die Sache hat sich bereits abgeschafft, ist getilgt, und lebt nur noch in einem Text.
Aktualisiert: 2022-05-05
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Am Tegernsee im Schnee von gestern

Am Tegernsee im Schnee von gestern von Mieder,  Eckhard
Tütenholz lebt, Mieder hat ihn reanimiert. Vor über zwanzig Jahren hat er den Zeitgenossen oder das Alter Ego Kommentare zu Meldungen absondern lassen. Das tut er in diesem Buch erneut. In unterschiedlichen publizistischen Formen, Verse inklusive, macht er sich einen Reim auf die Welt und die Nachrichten, die sie täglich produziert. Mieder reflektiert, was seine früheren Kollegen nicht können oder kennen. Dadurch macht er das Allgemeingültige selbst in einer banalen Geschichte sichtbar. Oft ist Selbsterlebtes darunter, Mieder muss nicht auf die Fernsehnachrichten oder die Tagespresse warten. Ihm laufen nicht nur am Tegernsee komische Vögel vor die Füße, mörderische Arschlöcher kreuzen seine Urlaubswege. Stets spürt er Aufruhr in seinem Gedärm, Sodbrennen in der Speiseröhre, wenn er knietief im Schlamm aus Wort-Hülsen und Medien-Schaum watet. Das ewige Wortgeprassel und Gedöns. »Wieso stecke ich da drin? Ich halte es mir vom Leibe, lange schon, aber es flutet, es schwemmt, es gurgelt, strudelt, umspült mich«, klagt Tütenholz. Und erbricht sich.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Der Letzte oder Begattet euch doch selber

Der Letzte oder Begattet euch doch selber von Mieder,  Eckhard
»Stell dir vor, du bist als Frosch-Mann der Letzte deiner Art. Stell dir vor, du sollst gegen deinen Willen mit der letzten Frosch-Frau auf einer Insel zur Vermehrung verexperimentiert werden. Musst du da nicht in Betracht menschlichen Strebens schlau, irre und verdrießlich werden? Stell dir vor, du bist ein Schaf und hast zwei Freunde. Stell dir vor, ihr kommt auf die Geschäftsidee, mit Opferlämmern ein Geschäft zu machen. Du kannst erfolgreich werden oder scheitern. Ein sehr menschlicher Vorgang.« (Aus: Betrachtungen, Prof. Karl-Eduard von Schützler, Biologe an der Humbug-Universität zu Putinsk). Eckhard Mieder erzählt in zwei grotesken Geschichten von fabelhaften Befindlichkeiten im andauernden Anthropozän.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Henry Haas. Fall eines Anwalts

Henry Haas. Fall eines Anwalts von Mieder,  Eckhard
Der Rechtsanwalt Henry Haas übernimmt Ende der 1990er Jahre das Mandat dreier Handwerker aus Sachsen, die sich um eine halbe Million Mark Lohn betrogen fühlen. Sie haben ihn bei der Sanierung eines Mietshauses verdient. Der Bauherr kommt aus Schwaben. Während Haas den »Jahrhundertfall«, wie er ihn nennt, gleich in mehrere Prozesse aufspaltet, fächern sich die Interessen der Beteiligten auf. Aus der um ihr Recht kämpfenden »Viererbande« werden Einzelkämpfer und -verlierer. Der eigentliche Anlass des Problems tritt bald in den Hintergrund. Die Sache wird zu einer die Gerichte beschäftigenden Fehde zwischen Haas und seinem Gegenspieler, einem Rechtsanwalt aus Baden-Württemberg. Das juristische Getümmel ist ein Trauerspiel und eine Komödie zugleich. Eckhard Mieder hat mit seinem Roman eine Ende des 20. Jahrhunderts beginnende und über das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts hinausreichende Michael-Kohlhaas-Geschichte geschrieben. Tragikomisch, auch pathetisch, wird von einem Mann erzählt, der an den Rechtsstaat glaubt, Recht bekommen und Recht haben will. Eine Rechnung, die weder für den Anwalt im Roman noch für den Anwalt im realen Leben aufgeht.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Leben des Joab

Leben des Joab von Mieder,  Eckhard
Ob König David, sein Feldhauptmann Joab und die anderen Menschen um sie herum jemals wirklich lebten – niemand weiß es. Im Alten Testament wird die Geschichte ihres Lebens erzählt. Es sind Geschichten voller Poesie und Kriege, voller Verdichtungen und Dichtungen. Es sind Konstellationen der Macht und der Ohnmacht, der Zwänge und der Freiheiten von Menschen, die ihr eigenes Reich errichten und erhalten wollen: das Land Israel. Für Eckhard Mieder sind die Geschichten uralt – und wie neu. Er lässt Joab, den zweiten Mann des Staates nach David, sein Leben im »Dienst der Sache« resümieren. Hätte er kraft seiner Macht und Position den König lenken können? Waren die Kriege und Morde, die Joab im Auftrag des Königs durchführte oder befehligte, nötig? Über welche Möglichkeiten verfügt jemand tatsächlich, der scheinbar über alle Möglichkeiten verfügt? Sogar über ein Gewissen – und über das nötige Gefühl der Treue und der Pflicht? Ein kaum zu lösender Widerstreit in einem Menschen. Mieder erzählt eine alte Geschichte nach, die immer wieder geschieht.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Auf der Fähre

Auf der Fähre von Mieder,  Eckhard
Peter ist professioneller Dieb auf einer Ostsee-Fähre, Solvejg ist die Hure auf dem Schiff. Sie kennen sich. Nicht erst seitdem sie die Nacht, in der die Estonia untergegangen ist, gemeinsam verbracht haben. Zu DDR-Zeiten hatte die ehemalige Journalistin ein Porträt über den damals aufstrebenden FDJ-Funktionär geschrieben. Wie wird aus einer Diplomjournalistin eine Schiffhure, warum klaut ein früher anständiger Bürger? Als Schiffsdieb lebt man gefährlich … Eckhard Mieder erzählt spannend und genau. Und: er kann erzählen. Er hat etwas zu erzählen. Eine fast lakonisch geschilderte, sehr zugespitzte Geschichte ostdeutscher Befindlichkeit: ohne Ostalgie, ohne »Westalgie«. Selten gewordene Literatur!
Aktualisiert: 2023-03-19
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Tod des Lehrers

Tod des Lehrers von Mieder,  Eckhard
Lehrer haben unanständig viel Ferienzeit und arbeiten nur wenige Stunden in der Woche. Wenn sie sich loyal zu Kindern, Eltern und Kollegen verhalten, können sie sich auf ein Leben mit abschließender Pension einrichten, die zu mehr reicht als zum täglich Brot … Lehrer leiden unter psychischem Druck. Sie reiben sich zwischen Wissensvermittlung und Charakterbildung auf. Es kommt vor, dass sie nur einen Weg aus Depressionen, zerplatzten Idealen, beruflichen und privaten Kleinkriegen finden: den Freitod. Sie gehören dann zu den mehr als 10.000 Menschen, die jährlich in Deutschland so entscheiden. Sagt die Statistik. Aber Mieders Text ist kein Sachbuch, das sich mit dem Thema 'Suizid' befasst. F. ist ein fiktiver Lehrer, dem einige 'unerhörte Begebenheiten' geschehen. Dem Geschichtslehrer kommen die DDR und ein vertrautes Unterrichtssystem abhanden. Als Lehrer an einer Privatschule im Rheingau wird er seine Erinnerungen nicht los und muss sich zugleich neu 'justieren'. Schließlich verschwindet seine Frau. Für F. alles in allem Gründe genug, sich für den Selbstmord zu entscheiden. Oder nicht?
Aktualisiert: 2019-12-27
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Absolut und Anderseits

Absolut und Anderseits von Mieder,  Eckhard
Ein gleichsam archäologischer Fund: Protokolle von Gesprächen mit Jugendlichen eines Landes, das heute Ostdeutschland heißt. Was bewegte sie, wie erlebten sie ihre Umgebung, welche Ziele setzten sie sich damals? Und was wurde daraus? Jahrzehnte später fragte der Chronist Eckhard Mieder, heute in Frankfurt am Main lebend, nach. Zum Zeitpunkt der ersten Gespräche sah das Ende der DDR niemand voraus. So sind die Erfahrungen, Vorstellungen, Träume und Kritiken der Jugendlichen Ende der 1970er Jahre ernstzunehmende Aussagen von Zeitzeugen. Dass sie gewissermaßen als Ramsch auf dem Flohmarkt der Geschichte landen würden … Angesichts der politisch motivierten Denunziation und Verklärung dieser Vergangenheit insbesondere zu Jahrestagen lohnt jedoch das Hören von O-Tönen. Der Autor im Vorwort: 'Die Vergangenheit ist ein Riese. An ihm gemessen kommt mir die Gegenwart wie ein Kamel vor. Und die Zukunft? Wie ein Frosch?'
Aktualisiert: 2019-12-27
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Untergang der Estonia

Untergang der Estonia von Mieder,  Eckhard
Mieder nennt seine Sammlung von Gedichten und Geschichten 'eine Posse', obwohl es sich beim realen Untergang der 'Estonia' im September 1994 um einen tragischen Unfall handelte. Er nimmt sich die Freiheit, den Untergang eines Schiffs mit dem Untergang der DDR zu kombinieren. Es ist ein gewissermaßen metaphorischer Ausflug – auch in den eigenen Übergang vom 'irrealen Sozialismus' in den 'pragmatischen Kapitalismus'. Aber mit so großen Begriffen hantiert der Autor in seinen Texten nicht. Es sind persönliche, auch intime, Zustandsbeschreibungen. Wie es ihm zum Ende der DDR erging. Wie es der DDR erging – aus seiner Sicht. Und wie es ihm erging, als aus der DDR wieder ein Teil von Deutschland wurde. Mieder ist ein Narr. Und ein Tänzer in steinernen Umständen. Durch den Untergang der 'Estonia' beunruhigt und verunsichert, ist er noch immer beunruhigt und verunsichert durch den Untergang der 'DDR'. Es scheint, als seien die Anführungszeichen angebracht: als Zeichen der Nähe und Distanz. Der Autor setzt Schiff und Land in ein Boot. Weil er meint, dass in Katastrophen die Welt übersichtlicher wird.
Aktualisiert: 2019-12-27
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