Soziologische Polizeiforschung hebt zumeist folgende Aspekte der Polizei hervor: Ihre Zuständigkeit für öffentliche Sicherheit, ihr Einsatz von Gewalt im Namen eines staatlichen Gewaltmonopols, die Tätigkeit des Polizisten als Beruf. Häufig wird auch die Verwurzelung des Polizeiwesens in okzidentalen Kulturen hervorgehoben. In dieser kulturvergleichenden Studie werden diese Punkte anhand historischer und nicht-deutscher Polizeien untersucht. 1. Sicherheit: Wie in Gesellschaften, in denen es eine Öffentlichkeit im polizeigesetzlichen Sinne gar nicht gibt Sicherheit und Ordnung garantiert werden, interessiert Franziska Harnisch und Anja Bruhn, die sich mit dem Phänomen der Blutrache auseinandergesetzt haben. 2. Staatlichkeit: Die Beobachtung, dass die moderne Polizei an die Existenz einer differenzierten Staatlichkeit gebunden ist, ermuntert zu weiterführenden der Frage, wie die Polizei in verschiedenen nationalen Rechtskontexten eingerichtet ist. Während Mathias Graßmann die Polizei der Bundesrepublik Deutschland analysiert, betrachtet Björn Schülzke die Lage in den USA. Wie eine über staatliche Grenzen hinaus agierende Polizeibehörde funktionieren kann, hat Frederick Sixtus anhand der Beispiele von Europol und Interpol untersucht. 3. Gewalt: Die soziologische Literatur interessiert sich besonders für die Verkörperung des Gewaltmonopols in der Polizei. Inwieweit dieses Interesse berechtigt ist und wie sehr polizeiliche Arbeit tatsächlich mit der Ausübung von Gewalt zu tun hat, ist für alle Beiträge in diesem Buch richtungsweisend, insbesondere aber für den von Christiane Mochan über Gewalt und Polizei. Inwieweit diese Gewalt auch als staatlicher Terror ausgeübt werden kann, ist eine leitende Frage des Kapitels über die Opritschnina von Julia Fatianova. 4. Gehalt: Vieles spricht dafür, von Polizei dann zu sprechen, wenn ihre Mitarbeiter ein regelmäßiges Einkommen beziehen. Viele Vertreter von Vorformen der Polizei lebten hingegen von anlassbezogenen Prämien. Die Liktoren im Alten Rom mit ihrem regelmäßigen Einkommen durchkreuzen allerdings die These, dass es ein Phänomen der Moderne sei, Polizisten regelmäßig zu entlohnen. Deswegen interessiert sich Tanja Zischke in ihrem Beitrag für diese antike Frühform der Polizei. 5. Okzident: Häufig geht die polizeisoziologische Forschung stillschweigend davon aus, dass die Polizei ein Phänomen der okzidentalen Moderne sei. Max Weber z.B. unterstellt orientalischen Gesellschaften, nichts mit der Polizei vergleichbares hervorgebracht zu haben. Vor diesem Hintergrund geht Jonas Grutzpalk der Frage nach, wie eine originär orientalische Polizei, nämlich die saudi-arabische Mutawa, entstehen konnte. Wie die nach okzidentalen Vorbildern eingerichtete Polizei in Kambodscha arbeitet und in der Bevölkerung angenommen wird, analysiert Saskia Ellenbeck. Ziel dieses Buches ist, durch den Vergleich der hier erfassten Polizeikulturen mehr über die Polizei als solche zu erfahren. Diese Sammlung soll die Polizeisoziologie auf dem Feld der kulturvergleichenden Forschung bereichern.
Aktualisiert: 2023-06-06
> findR *
Soziologische Polizeiforschung hebt zumeist folgende Aspekte der Polizei hervor: Ihre Zuständigkeit für öffentliche Sicherheit, ihr Einsatz von Gewalt im Namen eines staatlichen Gewaltmonopols, die Tätigkeit des Polizisten als Beruf. Häufig wird auch die Verwurzelung des Polizeiwesens in okzidentalen Kulturen hervorgehoben. In dieser kulturvergleichenden Studie werden diese Punkte anhand historischer und nicht-deutscher Polizeien untersucht. 1. Sicherheit: Wie in Gesellschaften, in denen es eine Öffentlichkeit im polizeigesetzlichen Sinne gar nicht gibt Sicherheit und Ordnung garantiert werden, interessiert Franziska Harnisch und Anja Bruhn, die sich mit dem Phänomen der Blutrache auseinandergesetzt haben. 2. Staatlichkeit: Die Beobachtung, dass die moderne Polizei an die Existenz einer differenzierten Staatlichkeit gebunden ist, ermuntert zu weiterführenden der Frage, wie die Polizei in verschiedenen nationalen Rechtskontexten eingerichtet ist. Während Mathias Graßmann die Polizei der Bundesrepublik Deutschland analysiert, betrachtet Björn Schülzke die Lage in den USA. Wie eine über staatliche Grenzen hinaus agierende Polizeibehörde funktionieren kann, hat Frederick Sixtus anhand der Beispiele von Europol und Interpol untersucht. 3. Gewalt: Die soziologische Literatur interessiert sich besonders für die Verkörperung des Gewaltmonopols in der Polizei. Inwieweit dieses Interesse berechtigt ist und wie sehr polizeiliche Arbeit tatsächlich mit der Ausübung von Gewalt zu tun hat, ist für alle Beiträge in diesem Buch richtungsweisend, insbesondere aber für den von Christiane Mochan über Gewalt und Polizei. Inwieweit diese Gewalt auch als staatlicher Terror ausgeübt werden kann, ist eine leitende Frage des Kapitels über die Opritschnina von Julia Fatianova. 4. Gehalt: Vieles spricht dafür, von Polizei dann zu sprechen, wenn ihre Mitarbeiter ein regelmäßiges Einkommen beziehen. Viele Vertreter von Vorformen der Polizei lebten hingegen von anlassbezogenen Prämien. Die Liktoren im Alten Rom mit ihrem regelmäßigen Einkommen durchkreuzen allerdings die These, dass es ein Phänomen der Moderne sei, Polizisten regelmäßig zu entlohnen. Deswegen interessiert sich Tanja Zischke in ihrem Beitrag für diese antike Frühform der Polizei. 5. Okzident: Häufig geht die polizeisoziologische Forschung stillschweigend davon aus, dass die Polizei ein Phänomen der okzidentalen Moderne sei. Max Weber z.B. unterstellt orientalischen Gesellschaften, nichts mit der Polizei vergleichbares hervorgebracht zu haben. Vor diesem Hintergrund geht Jonas Grutzpalk der Frage nach, wie eine originär orientalische Polizei, nämlich die saudi-arabische Mutawa, entstehen konnte. Wie die nach okzidentalen Vorbildern eingerichtete Polizei in Kambodscha arbeitet und in der Bevölkerung angenommen wird, analysiert Saskia Ellenbeck. Ziel dieses Buches ist, durch den Vergleich der hier erfassten Polizeikulturen mehr über die Polizei als solche zu erfahren. Diese Sammlung soll die Polizeisoziologie auf dem Feld der kulturvergleichenden Forschung bereichern.
Aktualisiert: 2023-01-13
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher von Mochan, Christiane
Sie suchen ein Buch oder Publikation vonMochan, Christiane ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Mochan, Christiane.
Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher
von Mochan, Christiane im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die
Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus
unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und
populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich
bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch
von Mochan, Christiane .
Mochan, Christiane - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher
von Mochan, Christiane die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten
vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher
verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:
Unser Repertoire umfasst Bücher von
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Neben Büchern von Mochan, Christiane und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und
einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem
Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die
bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen,
Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
das Team von Buchfindr.