Ein Schriftsteller, der sich selbst für ausgesprochen unmusikalisch hält, eröffnet seinen Lesern neue und eigenartige Perspektiven der Musik. Das ist der Fall Franz Kafkas, ein Autor, den man eigentlich so gar nicht mit tönenden Ereignissen in Verbindung bringt. Und doch ist es gerade die angebliche Musikferne, die den hochkultivierten und übersensiblen Dichter zu seltsamen, skurrilen, einfühlsamen wie phantastischen Betrachtungen über trompete-und-geigenspielende Menschen sowie über singende Hunde und Mäuse veranlasst.
Nicht weniger kurios, wenn auch anders gelagert, ist der musikalische Untergrund, der in den Dramen und Volksstücken Ödön von Horváths mitschwingt. Seine österreichisch-ungarische Herkunft läßt bei Horváth Verwandtes zum tschechisch-deutschen Kulturraum Kafkas aufscheinen, was sich auch in der zwielichtigen Rolle offenbart, die die Musik als Trägerin sinistrer und makabrer Gefühle einnimmt.
Von Ironie getränkt sind die Aphorismen, die der irische Dichter Oscar Wilde in seine Komödien und Erzählungen über Musik und Musiker einstreut. Doch Wilde kennt auch die schwärmerische und romantische Seite der Tonkunst, wie sein Roman Das Bildnis des Dorian Gray verrät. Was die Vertonung seiner Werke betrifft, so wird der Tragödie Salome wohl erst als Operneinakter von Richard Strauss Weltruhm zuteil. Seine Märchen und hedonistischen Renaissancedramen regen zudem die Wiener Komponisten Alexander von Zemlinsky und Franz Schreker zu klanglich opulenten Opern und Balletten an.
Aktualisiert: 2022-10-06
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In „Loge und Liebe“ wird die Opernloge zum Schauplatz tönend bewegter
Geschichten, kündet vom poetischen Beziehungszauber zwischen sang-und-klangumwogter Bühnenhandlung und fiebriger Erregung beim Zuschauer.
Italienischer Belcanto stimuliert französische Erzählkunst, Wagnersche Brunst entfacht in dekadenter Prosa Liebestod-Räusche.
Dem Dichter Gustave Flaubert garantiert die Zauberformel eines ‚ästhetischen Mystizismus‘ die innere Musikalität seiner stilistischen Artistik.
Victor Hugo dagegen erhebt – zum Schrecken Goethes – das Hässliche und das Groteske zum Element der Kunst und belebt mit Unholden wie Rigoletto,
Quasimodo und Thénardier die Oper und das Musical.
Aktualisiert: 2022-09-01
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Dieses wunderbare Buch, das man wie einen Wanderführer zur Hand nehmen kann, führt seine Leser von Tour zu Tour durch die Landschaft der Oper. Jedes der 35 Bilder fokussiert einen Komponisten und/oder ein beispielhaftes Werk. Der Autor knüpft diese erzählerisch zu einem topografischen Netz und in der Summe lassen sich die Wege nachverfolgen, die die Oper seit Monteverdi genommen hat. Bild für Bild erschließt man so das Terrain, auf dem sich die Oper bis heute ausdehnt. Dabei gelingt es dem Autor, die große stoffliche Dichte mit erzählerischer Bravour fesselnd auszubreiten. Und seine offenkundige Lust am Schreiben verführt zum Lesen und darüber hinaus zum Hören und Schauen zugleich.
Hans-Klaus Jungheinrich (1938–2018), geboren in Bad Schwalbach, aufgewachsen in Frankfurt am Main, Musikstudium (Dirigieren, Klavier, Kompo-sition) in Darmstadt und Salzburg.
Ab 1960 als Musikpublizist und Rundfunkautor tätig. Von 1968 bis 2003 Feuilleton-redakteur und Musikkritiker bei der Frankfurter Rundschau und freier Autor. Er veröffentlichte eine Reihe von Büchern – zuletzt eines über Smetana.
Aktualisiert: 2021-09-16
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Ernst von Wolzogen, der Autor des Kraft-Mayr, der sich gerne mit Fontane verglich („Auch ich bin Realist mit ironischer Grundstimmung.“) nähert sich seinem Genius Franz Liszt nicht mit Pathos – von dem ja die Liszt’sche Musik, aber auch die Lisztliteratur der Jahrhundertwende überquillt – sondern mit Humor.
Franz Werfels „ungetrübte Leidenschaft“ für den italienischen Opernmeister ist zwar unzeitgemäß, leitet aber tatsächlich ab 1926 die Verdi-Renaissance ein. Der bildmächtige Künstlerroman bleibt ein Dokument glühender Einfühlung in eine Opernwelt voll unerbittlicher Wahrheitssuche.
Dagegen erscheint Hermann Hesses Glasperlenspiel – ein „Ludus tonalis“ alter Musik – als mattes „Science Fiction der Innerlichkeit.“
Aktualisiert: 2021-05-20
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Drei Geschichten um Künstlerschicksale – eine tragische, eine fast tragische mit versöhnlichem Ausgang und eine unfreiwillig komische mit Happy End. Letztere geht den beiden anderen Jahrzehnte voraus: 1886, im Sterbejahr des Bayernkönigs Ludwig II. und dessen Andenken gewidmet, entsteht Karl Mays 2616-seitiger Kolportageroman über eine Sennerin, die auf abenteuerlichen Umwegen zur Sängerin wird.
In Friedrich Huchs Roman Enzio dagegen ist der Held, obgleich mit Talent und Schönheit gesegnet, nicht lebensfähig, weil er nach dem Modell Oscar Wildes sein Talent an die Kunst, sein Genie an das Leben verschwendet. Ähnlich grausam wird dem Musiker Daniel Nothafft in Jakob Wassermanns Nürnberg-Roman Das Gänsemännchen mitgespielt. „Kunst ist ein Moloch; sie frisst Seelen“ – sagt der Autor angesichts der Leiden seines Parzivals der Töne.
Aktualisiert: 2021-07-15
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„Fontane scheint sich für Musik ausschließlich im Umkreis seiner Frauengestalten zu interessieren. Frauen im Konflikt mit ihrer Umwelt, den patriarchalischen Verhältnissen, den Konventionen, die sie in ihrer Freiheit beschränken. Und: Frauen als Rätselwesen…“
„Ich habe diesen Roman geschrieben, weil ich über den Stimmen des Hasses meine Stimme erheben wollte, die sagt: ‚Franzosen, Deutsche – Ihr seid Brüder!‘“ (Romain Rolland über „Jean-Christophe“)
Aktualisiert: 2020-07-19
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